Wirklich wahres Wingmen SEO Wissen für wache Webmarketer #47
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Mit dem Vertikutierer durch die SERPs
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Mach mal Urlaub haben sie gesagt. Es wird total erholsam haben sie gesagt. Nunja, ich habe es probiert. Eine Woche lang. Kaum gab es die ersten Sonnenstrahlen ging es unter den strengen Augen meiner Lieblingsehefrau in den Garten zum Vertikutieren. Einmal alles umpflügen und schick machen. Parallel dazu hat auch Google offenbar mit der Frühjahrs-Gartenarbeit angefangen und hat sicher genau so schlimm Rücken wie ich.
Während Google Shopping erstmal im rein “englischen Garten” startet wie Daniel berichtet, verweist Heiko uns einmal mehr auf die kontroverse Diskussion rund den Googleschen Cookieklau und die Idee mit den FLoCs. Fragen über Fragen ergeben sich auch bei Nora, Caro und Behrend, die sich um die Themen Your Money Your Life, Vergleiche und Bindestriche kümmern.
Wie sieht es denn in Deinem Ranking-Garten aus? Bist Du bereit für den SEO-Frühling? Wir wünschen Dir jedenfalls viel Spaß beim Lesen!
Deine Wingmen
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Shopper aufgepasst!
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Gemeint sind nicht die Schnäppchenjäger, die nicht erst seit Corona ihren Shoppingtouren auf digitalen Pfaden frönen. Nein, gemeint sind die Shop-Betreiber da draußen. Für die sich bereits kleinste Änderungen am Google-Algorithmus nach kurzer Zeit im Geldbeutel bemerkbar machen können. Also, Obacht!
Genau genommen, betrifft das "Prodcut Review Update" von Google nicht nur Shop-Betreiber. Vor allem Affiliates sollten hier hellhörig werden. Google hat sich dem Wust von Produkttests angenommen, die im Netz kursieren. Die Qualität dieser Content-Formate geht deutlich auseinander, was zum einen an der Kompetenz der Autoren liegen mag, aber vor allem an der Zielsetzung. Böse Zungen mögen behaupten, dass gewisse Produkttests absichtlich wenig objektiv und einen geringen Detailgrad besitzen, denn das würde die "falschen" Produkte auf die vorderen Plätze spülen.
In jedem Fall versucht Google nun einmal mehr Qualität zu belohnen. Aktuell bezieht sich dieses Update ausschließlich auf englische Inhalte. Es wird also höchste Zeit seine eigenen Produkttests noch einmal unter die Lupe zu nehmen.
Google gibt konkrete Hinweise,
wie Du nützliche Produkttests gestalten solltest. Hier von uns zusammengefasst und auf den Punkt gebracht:
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Sei "expertig" wo es hilfreich ist und überfordere den Leser nicht. Detailtiefe ist nur hilfreich, wenn der Leser sie versteht.
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Zeige, wie das Produkt physisch aussieht oder Du es einsetzen kannst. Nutze dafür selbst erstellte Inhalte, die über das hinausgehen, was vom Hersteller bereitgestellt.
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Menschen lieben Bewertungsskalen. Verteile Punkte für relevante Kategorien. Triff so eindeutige Aussagen und unterstütze den Entscheidungsprozess.
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Erkläre, was dieses Produkt von seinen Mitbewerbern abhebt.
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Zeige vergleichbare Produkte und stelle Vorzüge heraus, die in unterschiedlichen Anwendungsfällen zum Tragen kommen.
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Liste Vor- und Nachteile auf, die Nutzer berichten.
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Welche Veränderungen gibt es zu möglichen Vorgängerversionen. Konnten dadurch berichtete Probleme gelöst werden und bieten sich dadurch neue Vorteile und Anwendungsfälle?
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Definiere konkrete Entscheidungskriterien, anhand derer der Leser eine Entscheidung treffen kann. Stelle dadurch eine Vergleichbarkeit der Produkte her.
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Beschreibe Entscheidungen, warum ein Produkt wie gestaltet wurde und welchen Wert diese Gestaltung für den Benutzer haben wird. Diese Informationen sollten über die reinen Produktangaben des Herstellers hinausgehen.
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FLoC bleibt kontrovers
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Wir haben hier schon
mehrmals
über FLoC
berichtet
mit dem Google nach dem Ende der Third-Party-Cookies weiterhin Profile von Nutzern für Werbung nutzen will.
Google hat vor Kurzem begonnen erste FLoC-Daten zu erheben
und ein
neues Informationsportal über die Privacy Sandbox
live gestellt. Währenddessen gehen die
Diskussionen
darum weiter.
Nun hat Wordpress vorgeschlagen defaultmäßig FLoC auf allen
Wordpress-Installationen auszuschalten
und erst wieder zuzulassen, wenn der Admin das explizit verlangt.
Ob der Chrome-Browser, den man gerade nutzt schon FLoC verwendet und damit an Googles ersten Tests teilnimmt, kann man auf
amifloced.org
sehen. Noch ist allerdings kein EU-Land in der von Google genannten Testgruppe.
FLoC schränkt die Möglichkeiten, Werbung gezielt auszuspielen, gegenüber Third-Party-Cookies ein. Aber die Privatsphären-Bedenken bezüglich FLoC sind fundiert - wie schlimm es wirklich ist, hängt von der genauen Umsetzung durch Google ab. Daher ist die Diskussion auch wichtig. Solange Google sein Geld mit zielgerichteter Werbung verdient, werden Einschränkungen der Nutzerrechte und Missbrauch der Technologien in Kauf genommen. Das Google hier überhaupt bereit ist Rückschritte zu machen, hängt vermutlich damit zusammen, dass Google mit FLoC noch stärker zum Gatekeeper für Werbetreibende wird.
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YMYL oder Nicht-YMYL - DAS ist hier die Frage!
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Beim Your-Money-Your-Life-Content setzt Google eine Expertise voraus. Um für solche Themen zu ranken, sollte Google klar sein, dass diese Inhalte ein Experte oder eine Expertin verfasst hat, oder die ganze Seite sollte darauf deuten, dass die Seitenbetreiber kompetent sind. Es kommt aber manchmal vor, dass auf Seiten sowohl YMYL-Content als auch Nicht-YMYL-Content vertreten ist und dies könne, laut John Müller, eine
Herausforderung für den Google Algorithmus darstellen
.
So sei die Bewertung von Content für Algorithmen per se eine Challenge ohne zusätzliche Hürden wie YMYL oder E-A-T. Kommen nun inhaltlich sehr unterschiedliche Themenspektren hinzu, würde dies die Bewertung des Contents zusätzlich erschweren und im Worst Case zu einem schlechteren Ranking führen. Daher sei es manchmal hilfreich, den YMYL-Content von Nicht-YMYL-Inhalten zu trennen.
Klar, manche Big-Player wie
https://buzzfeed.de
können sich leisten auf einer Domain über Memes, Cat-Content und investigative Recherchen zu schreiben. Kleinere Seiten, die sich mit viel Mühe Trust bei einem seriösem Thema aufgebaut haben, sollten aber lieber vorsichtig mit unseriösen Inhalten umgehen. Das funktioniert auch andersrum: Auf einem Fashion-Blog würde ein Beitrag über Versicherung wahrscheinlich erstmal nicht so gut ranken.
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Vergleiche, Vergleiche, Vergleiche!
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Das neue
Update des Screaming Frog Seo Spider auf Version 15.0
ermöglicht Dir, zwei Crawls miteinander zu vergleichen. Wähle hierzu einfach den Modus “Compare” aus und lade die beiden Crawls, die du vergleichen möchtest, als “current” und “previous” Crawls hoch.
Die Gegenüberstellung verrät Dir unter “Overview”, ob und wie viele URLs in Deinem aktuelleren Crawl im Vergleich zum älteren Crawl neu sind, nun fehlen oder zu einem anderen Tab bzw. Filter hinzugefügt oder entfernt wurden. Das ist vor allem bei Problematiken bekannter URLs hilfreich, um Veränderungsprozesse besser nachvollziehen zu können. Oder womöglich auch, um unbekannte URLs zu identifizieren. Zusätzlich können die einzelnen Veränderungen in separaten Listen direkt filterbar nach “Added”, “New”, “Removed” und “Missing” angeschaut werden, indem man auf die einzelnen Zahlen in der Vergleichsübersicht klickt. An dieser Stelle fällt auf, dass ein zusätzlicher Filter für die “Changes” noch hilfreicher wäre.
Unter “Site Structure” sieht man nun jegliche Veränderungen der Anzahl an URLs in den jeweiligen Verzeichnissen einer Website. Per Drilldown kannst Du hier tiefer in die Seitenstruktur eintauchen, um vor allem die Veränderung spezifischer URLs zu erkennen.
Aufschlussreich ist auch ein Vergleich der Crawl-Tiefe für Änderungen an der internen Verlinkung.
Mit der Vergleichsansicht unter “Change Detection” in der Übersicht wird Dir die Gegenüberstellung von Titles, Meta Description, interne Links, strukturierten Daten und vieles mehr ermöglicht. Sie unterstützt Dich bei Deiner OnPage-Optimierung und lässt die Umsetzung von diversen Optimierungen überprüfen. Und wer weiß - vielleicht entdeckst Du hier auch unerwartete Veränderungen, auf die Du dann ab jetzt schneller reagieren kannst.
Durch die neue URL-Zuordnungsfunktion sparst Du mühsames Vergleichen in Excel & Co und kannst im Screaming Frog direkt via Regulären Ausdruck bekannte URL-Änderungen zwischen vorherigen Crawl-URLs den aktuelleren zugeordnet werden. Hilfreich ist dies vor allem bei der Untersuchung von Testumgebungen und Pre-Post-Relaunch-Vergleichen.
Wenn Du Dir die neuen Vergleichsfunktionen mal genauer anschaust, wirst du noch viele weitere Anwendungsmöglichkeiten entdecken, die Dir zukünftig bestimmt Einiges erleichtern werden. Angesichts der anstehenden Umstellung auf Mobile First ist ein Vergleich von Mobile vs Desktop sicherlich auch interessant.
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Drum Prüfe wer mit Bindestrich bindet
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Seo-Suedwest hat JohnMus Kommentar dazu,
wie Bindestriche von Google behandelt werden
, aufgegriffen, und noch ein wenig ausgeführt.
Für Bindestriche heißt das, dass Google sie nicht einfach ignoriert, sondern im Einzelfall entschieden wird, ob die Schreibweise unterschiedliche Bedeutung hat oder als “Synonym” gewertet wird.
Wenn Du überlegst, ob Du das Keyword mit Bindestrich schreibst, sollte also genau nachgedacht und eventuell überprüft werden.
Denn das Thema hört eigentlich nicht beim Bindestrich auf, sondern die Behandlung von Bindestrichen folgt hier der “Synonym”-Logik von Google insgesamt.
“Synonym” schreibe ich dabei in Anführungszeichen, weil Google in diesem Kontext Synonyme anders definiert als das Lexikon.
Letztendlich will Google nur wissen, ob die Worte/Schreibweisen in dem Kontext zu der gleichen Nutzerintention passen. Google denkt daher in statistischen Synonymen.
Wer Thomas Mindnich (
termlabs.io
) kennt, hat mit Sicherheit schon davon gehört. Der von JohnMu zitierte
Vortrag von Paul Haahr
, erklärt das Thema aus Googles Perspektive hervorragend. Es lohnt sich, diese 20 Minuten zu investieren.
Auch bei anderen Themen ist es also sinnvoll zu überlegen, welche Schreibweise Deiner Keywords wo am meisten Sinn ergibt. Google ist längst keine dumme Maschine mehr, die nur exakte Buchstabenfolgen vergleichen kann. Schreib also lieber guten Content, der Deinen Nutzern weiterhilft, anstatt nur
die verschiedenen Schreibweisen Deines Produktes aufzuzählen
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Nicht verpassen!
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Heute Abend geht’s im
SEO Meetup mit Mandy
um das Thema Relaunch - wie immer um 19:00 auf YouTube!
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Fragen? Immer gerne fragen!
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Wir sind für Dich da.
Schreib uns gern jederzeit
eine E-Mail an
[email protected]
oder
ruf uns einfach kurz an:
+49 40 22868040
Bis bald,
Deine Wingmen
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Anckelmannsplatz 1, 20537 Hamburg, Germany
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