Wirklich wahres Wingmen SEO Wissen für wache Webmarketer #44
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So viele Fragen, so wenige Antworten
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Diese Woche gibt es Fragen über Fragen. Gary fragt,
warum Domain-Properties kein Robots.txt-Testing Tool haben
. Und auch wir haben jede Menge Fragen. Daniel will wissen, was der Fisch kostet. Nils fragt sich, ob Google jetzt den digitalen Unterricht übernimmt. Und wir fragen uns, ob in der SEO-Bubble jetzt alle verrückt geworden sind.
Ich frage mich auch, wie der April wohl werden wird, denn ich habe den kompletten April Urlaub. Also ich versuche es zumindest. Das wird ein spannendes Experiment. Denn eigentlich glaubt niemand so richtig, dass ich so lange Urlaub machen kann. Challenge accepted.
Und natürlich fragen wir uns, was Dir der Osterhase bringen wird. Wir hoffen, Du hast ein paar erholsame Tage bei bestem Wetter!
Eine Antwort haben wir aber schon mal: Das Zeichen im Title nennt sich Interrobang und ist die relativ unbekannte Mischung aus einem Frage- und einem Ausrufezeichen. Und schon wieder was gelernt. ☑️
Jetzt erstmal wünschen wir Dir viel Spaß beim Lesen.
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Kann Google Shopping?
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Kann Google Shopping?
Google kann kein Social. Und Google kann auch kein Shopping. Zumindest nicht so richtig. Wir ertappen uns aber in letzter Zeit öfter, dass wir Googles Shopping-Tab häufiger nutzen.
Die
New York Times schildert
, welche Initiativen Google unternimmt, um sich stärker gegen Amazon zu positionieren.
Passend dazu hat Brodie Clark einen
Test mit Shopping-/Bilder-Rankings gefunden
, der interessant ist.
Und Google investiert noch zusätzlich in die Öffentlichkeitsarbeit. Unter
Best Things
findest Du das beste Produkt aus verschiedenen Kategorien. Das Beste definiert Google anhand von: „Was populär ist, häufiger gesucht wird und weitere Kriterien“.
Wie siehst Du das? Wird Google das Shopping-Thema noch mal stärker zurückgewinnen? Oder muss Google Shopping vom Menü streichen?
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Wie langsam ist zu langsam?
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Ihr wisst: Wenn Oliver etwas schreibt, dann sollte man es lesen. Denn Oliver testet tolle Ideen sauber durch und ist auch bereit, dafür Traffic zu opfern.
Dieses Mal
hat er die “Time To first Byte” für die Suchmaschine auf 50 Sekunden verlangsamt
. Die Core Web Vitals und Nutzersignale sind dadurch unverändert. Aber die Suchmaschine hat Probleme. Die Seite war immer noch erreichbar. Die Core Web Vitals (und auch der CrUX-basierte Teil der aktuellen Performance-Metrik Googles) bleiben ebenfalls sauber. Da Crawling-Budget bei der Domain kein Problem war, ist auch das Crawling sauber geblieben.
Dennoch ist der Traffic deutlich gefallen. Olivers Vermutung: Die Seite fällt im Mobile Friendly-Test durch und dadurch wird im Rahmen von Mobile First nicht mehr die ausreichende Qualität erreicht.
Was lernen wir daraus:
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Mach Deine Seite schnell, dann brauchst Du Dir keine Gedanken zu machen.
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Laden Ressourcen, die Deine Seite zum Rendern braucht, langsam, dann kann das Probleme verursachen. In der Realität trifft das aber vor allem bei dynamischen Bestandteilen zu.
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Auf welcher Seite stehst Du bei der NoClick-Eskalation?
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🍿 Es ist schon ein bisschen unfassbar, wie Rand Fishkin (Sparktoro) und Danny Sullivan (Google) gerade aufeinander losgehen.
Kurzes (sehr entschärftes) Beispiel für den Ton gibt es hier, da
hackt Rand auf den eigentlich unbeteiligten Barry ein
. In anderen Posts auf Twitter wird es teilweise unappetitlich.
Was ist passiert? Rand ist seit Jahren dabei, Google scharf zu kritisieren. Persönlich glaube ich, dass einiges der Kritik Marketing für ihn und Sparktoro ist. Dabei kann man gut beobachten, wie sein Ton schärfer wird, seit er MOZ verlassen hat.
Vor einigen Jahren hat Rand eine
„Studie“ mit Jumpshot Daten veröffentlicht
, in der er gezeigt hat, wie häufig Nutzer in den Suchergebnissen nicht ein Ergebnis anklicken. Diese Studie hat er jetzt (da es Jumpshot wegen fragwürdiger Datenbeschaffung nicht mehr gibt) erneut durchgeführt. Mit Daten von similarweb (deren Datenbeschaffung ebenso fragwürdig ist). Das Ergebnis: 2/3 aller Suchen führen nicht zu einem Klick (auf eine Non-Google-Website).
Sein aktueller Artikel ist fragwürdig
.
Die Datenbasis ist mindestens schwierig, da undokumentiert und unethisch. Der Vergleich mit der vorherigen Studie aufgrund anderer Datenbasis unzulässig. Damit fällt auch einer der größten Kritikpunkte „Es ist alles viel schlimmer geworden einseinself” in sich zusammen. Die Studie hat dennoch ein paar Wellen geschlagen, weil die Schlagzeile natürlich Aufmerksamkeit erregt und die Kritik gleich laut wurde.
Soweit ist das alles seinen üblichen Gang gegangen. Doch irgendwie waren die Sterne dieses Mal in besonderer Konstellation und Danny Sullivan hat sich
genötigt gesehen im Google-Blog darauf zu antworten
.
Inhalt: Wir schicken mehr Nutzer ins freie Web als jemals zuvor. Und es gibt gute Gründe, warum es manchmal sinnvoll ist, dass der Nutzer nicht klickt. Außerdem könne Google nur erfolgreich sein, wenn sie Klicks in das Open Web schicken.
Danny hat hier den Streisand-Effekt vergessen, Öl ins Feuer gegossen und Rand hat den Stier bei den Hörnern gepackt. Danny kann manchmal pampig werden und Rand sorgt dafür, dass der Streit an die Decke geht. Was für ein Kindergarten. Aber: Es funktioniert. Rand hat mal wieder die komplette Aufmerksamkeit und spielt seine Underdog-Rolle clever. Hut ab.
Gleichzeitig lenkt es komplett von den eigentlich spannenden Fragen ab:
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Wie geht Google mit den Daten, die wir zur Verfügung stellen um? Ist das noch im Rahmen?
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Oder sollten wir unsere Inhalte deindexieren oder zumindest die Description-Länge begrenzen?
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Ist Google Deine einzige Trafficquelle, dann gehst Du ein verdammt hohes Risiko.
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Ist es eigentlich schlimm, dass Suchanfragen wie „Wie alt ist Rand Fishkin” und „Wie kurz ist die Lunte von Danny Sullivan” mit einer direkten Antwort in den SERPs antwortet? Kommt da überhaupt relevanter Traffic bei Website-Betreibern an?
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Welche Suchanfragen führen noch zu Traffic? Wohin? Wie konvertiert der?
Niemand hat einen Anspruch darauf in der Suchmaschine gelistet zu werden. Gleichzeitig macht sich dieser Glaube weiter breit. Wie siehst Du das? Und wie stehst Du zu den Fragen?
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How much is the fish?
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Oder so ähnlich... der SEO-Fisch. Mit
howmuchtorank.com/de
hat SEObility ein nütz..., hilf..., ein häufig verlangtes Tool veröffentlicht. Es verspricht die erwartbaren Kosten für ein Top-10-Ranking zu einem bestimmten Keyword zu ermitteln. Ein großes Versprechen, welches vor allem auf Kundenseite lang gehegte Träume zu erfüllen verspricht. Schon erst mal sexy!
Was genau tut das Tool?
Keyword eingegeben, Land aussuchen in dem Du ranken möchtest und nach Bedarf eine Stadt auswählen. An lokale Suchergebnisse wurde gedacht. Die Ergebnisse sehen dann so aus:
Suchbegriff:
Pizzateig (eine typische "How-to" Suche)
Errechnete Kosten:
19.000 €
Erfolgswahrscheinlichkeit:
90 %
Du benötigst:
Themenrelevanten Content mit mindestens 1.200 Wörtern
Backlinks von drei themenrelevante Domains
Onpage Tool SEObility (wer hätte es gedacht)
Dazu kommen ein paar Informationen aus der Google Ads API. Klingt zunächst nach einer soliden Datengrundlage. Aber kann die liefern, was versprochen wird? Wer weiß, vielleicht, vermutlich nein, es könnte zumindest ein Fingerzeig sein.
Schauen wir uns den Output mal genauer an:
Was das Tool definitiv als wichtigen Faktor außer Acht lässt, ist, von wo Du kommst. Damit ist nicht die schönste Stadt der Welt gemeint (Hamburg natürlich), sondern auf welcher Seite Du mit dem Keyword ranken möchtest. Je nach thematischer Autorität ist mehr oder weniger aufwändig für zu ranken, was sich entsprechend auf den Preis auswirkt. So kann bereits ein einziger Artikel ausreichen, wenn Du eine starke Seite mit themenrelevanten Content hast. Dann liegen die Kosten unabhängig vom Theme bei unter 2.000 €.
Einschätzungen zur Textlänge:
sehr von vorgestern
Platz 1 zu "Pizzateig"
führt die Suchergebnisse mit gerade einmal 436 Wörtern an und da steckt noch ein wenig Werbung drin. PS: Ich hab’ den Teig getestet, war allerdings nicht so zufrieden, sorry Leute. ¯_(ツ)_/¯
Google ist wichtig, wie relevant der Content ist und nicht wie lang. Jeder, der Textlängen vorgibt
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arbeitet häufig mit schlechten Textern und möchte sie auf Trab halten,
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hat die Entwicklungen der letzten Jahre verpasst,
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oder rechnet nach Worten ab.
Ranking Wahrscheinlichkeit – der Unsicherheitsfaktor
Immer gut diese Zahl vorher zu kennen. Aber ab dieser Erkenntnis fängt erst gute SEO-Beratung an. Denn sie führt zu verschiedenen Fragen:
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Kann ich einen möglichen Seitenbesucher von dieser Stelle zu einer gewünschten Conversion führen?
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Möchte ich die Suchintention überhaupt bedienen oder liegt mein Business woanders?
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Kann das Ausweichen auf den Longtail die Aufwände reduzieren?
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Bietet die Konkurrenz mir die Chance zu ranken oder andere nicht bedachte Lücken?
Fazit
Am Ende ist es so wie mit jedem Werkzeug: Man muss es einzusetzen wissen. Es sollte hier nicht der Eindruck entstehen, dass
howmuchtorank.com
ein zuverlässiges Ergebnis ausspielt, mit dem man losziehen und sein Budget planen kann. Vielmehr ist es ein anderes Tool. Ein Marketing-Instrument für SEObility, dass in seinem versprochenen Nutzen zu gut klingt, um wahr zu sein. Das ist es dann auch.
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Guten Morgen, Frau Google!
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“Guten Morgen, Kinder! Schlagt bitte Eure Textbücher auf Seite 14 auf und bearbeitet die Aufgaben eins bis drei.” Ein exemplarischer Dialog zwischen Lehrkraft und Klasse. Google baut zwar keine Roboter, die auch in der Pandemie Präsenzunterricht durchführen, aber der Ausflug der Suchmaschine in Richtung Bildung und vor allem Übungsaufgaben geht weiter.
Anfang des Jahres hatte Google bereits die
Einblendung von Aufgaben in den Suchergebnissen getestet
. Scheinbar waren die Tests zufriedenstellend, denn nach einigen Angaben ist das
SERP Feature jetzt live
. Verfügbar ist es bisher auf Englisch, aber weitere Sprachen sind geplant.
Für diese Features werden Inhalte von Seiten ausgespielt, die geeignete Aufgaben enthalten. Passend dazu hat Google jetzt auch
schematische Auszeichnungen für Übungsaufgaben und mathematische Berechnungen
vorgestellt, einschließlich des Debuggings per Search Console. Diese Auszeichnungen sollen Seitenbetreibern helfen, mit Aufgaben und/oder Lösungen in einem Featured Snippet ausgespielt zu werden.
In Zeiten von Remote Learning und Homeschooling werden hoffentlich Lehrer als auch Schüler von dem einfacheren Zugang profitieren. Ob sich die Seiten selbst in der erneut entfachten Zero-Click-Debatte darüber freuen, ist eine andere Frage.
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Fragen? Immer gerne fragen!
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Wir sind für Dich da.
Schreib uns gern jederzeit
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Bis bald,
Deine Wingmen
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