Wirklich wahres Wingmen SEO Wissen für wache Webmarketer #105 |
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🎂 Hätt’ ich Dich heut erwartet, hätt’ ich Kuchen da |
... und Du hast jetzt einen Ohrwurm. Oder?
Wir hoffen Du hast entweder letzte Woche den Brückentag genommen, oder Du konntest einen ruhigen Freitag genießen. Trotz harten Core Update Vibes. Mehr dazu hat Nora für Dich aufgeschrieben.
Aber natürlich haben wir noch weitere spannende Ideen für Dich:
Saskia stellt Dir Bionic Reading vor
Jolle hat einen Tipp zu Status Codes für Dich
Nora mayldelt ein Core Update
Ich bin schockiert wie viel Produkte nicht indexiert sind
Anita macht sich Gedanken über das SEO-Reporting
Zurück zur Headline. Letzte Woche erreichte uns Kuchen von unseren Freunden von Ryte:

Wir haben weder Kosten noch Mühen gescheut, den leckeren Kuchen von RYTEs Oma Heidi vor einem Hamburger Wahrzeichen zu inszenieren. Die anderen beiden haben es nicht mehr aufs Foto geschafft, hatten wir schon aufgegessen 😉
Das mit dem Kuchen ist natürlich sehr passend, da Ryte uns am 30.06. besuchen kommen wird und wir gemeinsam das World of Website User Experience Treffen in Hamburg organisieren. Die Veranstaltung wird kostenfrei und die offizielle Einladung folgt. Aber speicher Dir das Datum 30.06.2022 17 Uhr in Hamburg schon mal ab. Wir freuen uns schon jetzt wie Bolle auf Dich.
Jetzt aber los!
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Bionic Reading |
Letzte Woche sind wir über eine spannende Entwicklung gestolpert: Bionic Reading, eine Technik, bei der mittels API die prägnantesten Teile eines Wortes hervorgehoben werden und somit ein objektiver Mittel-/Fixpunkt für den Leser kreiert wird. Das soll laut dem Typografie-Designer Renato Casutt dazu führen, dass Leserinnen und Leser leichter, schneller und vollumfänglicher durch den Text geleitet werden und den Faden nicht verlieren. Das können wir sicher alle gut gebrauchen.
Besonders groß dürften die Vorteile für Menschen sein, die von Lese- und Konzentrationsschwächen betroffen sind. Fettungen und Hervorhebungen sind ein echtes Plus für die Barrierefreiheit. Aufsehen erregt hat das Thema insbesondere durch den Tweet von juanbuis, UX-Autor. Das Thema wurde tausendfach geteilt und es finden sich diverse Meinungen darunter. Die einen sind begeistert und es hilft ihnen total, andere stempeln es als nervigen Humbug ab.
Noch haben wir keine unabhängigen Studien zur tatsächlichen Nutzerfreundlichkeit gefunden. Uns stellen sich daher die Fragen: Bietet diese Form der Darstellung den genannten Mehrwert oder bringt diese Technik den Nutzer vollkommen aus dem Konzept, da das Auge mit unterschiedlichen typografischen Finessen konfrontiert ist? Wird es perspektivisch einen SEO-relevanten Vorteil darstellen, wenn eine Website die Möglichkeit bietet bionisches Lesen einzuschalten und so mehr Barrierefreiheit herzustellen?
Sollten Studien belegen, dass die Technik tatsächlich Vorteile bringt, kann es sein, dass mehr und mehr Webseitenbetreiber darauf setzen. Neben einigen Pilotprojekten dürfte das aber noch fern in der Zukunft liegen.
Schauen wir beispielsweise auf das Implementierungs-Tempo bei den Core Web Vitals -- Metriken, die von Google als Ranking-Faktoren explizit gepusht werden, dann zeigt sich, wie langsam die Mühlen der Zeit mahlen. Richtig bleibt aber schon jetzt: Barrierefreiheit und Zugänglichkeit für Deine Inhalte werden immer wichtiger. Schon jetzt kannst und solltest Du keine unformatierten Textwüsten ins Netz stellen. Achte auf Absätze, Fettungen, Zwischenüberschriften und das Einbinden von Medien, um das Scannen und Skimmen von Texten so leicht wie möglich machen.
Wie Du sicherlich mitbekommen hast, wurde dieser Text mit der Bionic-Reading-Methode dargestellt. Was sagst Du? Wurden beim Lesen 100% Deines Gehirns freigesetzt und warst Du 100% schneller und effektiver beim Lesen oder eher nicht?
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Umleitung: Diese Abfahrt ist nur dann gesperrt, wenn Sie das Kaff schon kennen – schauen Sie sich stattdessen bitte Ihre Fotos an |
Nikki Halliwell, TECH SEO bei Rise at Seven, hat einen schönen Beitrag zu HTTP Status Codes geschrieben. Darin geht sie die Bedeutung der Zahlen-Codes durch, die sich in diesen fünf Gruppen finden:
1xx Informational
2xx Success
3xx Redirection
4xx Client Error
5xx Server Error
Ende Mai ist verzeihlich, dass Nikki den Aprilscherz-Code 418 geflissentlich beiseite gelassen hat. 🫖
Was ist der korrekte Redirect-Status-Code?
Die 3xx-Gruppe zu URL-Umleitungen ist für SEOs besonders spannend und die Nuancen sind wichtig. Häufig werden "301" und "Redirect" großzügig synonym verwendet.
Eine ungenaue Kommunikation mit dem DEV- oder IT-Team birgt dann die Gefahr, dass URLs per "301 Moved Permanently" umgeleitet werden, obwohl sie nur vorübergehend nicht erreichbar sind. Dabei wäre "302 Found" der richtige Status Code gewesen. Dem Googlebot hat man aber gesagt: "Gehen Sie weiter, hier wird es nie weder etwas zu sehen geben."
Mich persönlich hat ja der 304er Response Code in seinen Bann gezogen.
Was bedeutet der Exot "304 Not Modified"?
Hier antwortet ein Server auf eine Client-Anfrage damit, dass der Client (z. B. Browser oder Googlebot) diese Ressource schon mal runtergeladen hat, es zwischenzeitlich keinerlei Änderungen am Content gab und der Client die Inhalte aus dem Cache benutzen kann, ohne etwas zu verpassen. Der Server schickt neben dem Status Code 304 nur eine leere Datei.
Voraussetzung dafür ist, dass der Client bei seinem Request an den Server ein sogenanntes Etag mitschickt, um den Stand zu dokumentieren, den er schon kennt. Das Etag ist ein einzigartiger "Fingerabdruck" eines Dokuments, den sich der Client beim Runterladen des Dokuments merken muss. Änderungen am Dokument bedeuten Änderungen am Etag. Schickt ein Browser oder Bot kein Etag mit oder unterscheidet es sich von dem Etag, das der Server aktuell hat, dann schickt der Server den Status Code 200 und die neue Version des Dokuments mit den Inhalten.
Mehr Hintergründe zum "Entity Tag HTTP Header", und wie sich das Etag vom "Last Mod" unterscheiden, verrät Dir der geschätzte Koray Tuğberk Gübür.
Was hab ich davon?
Texte, Bilder und Videos, die ein Browser schon im Cache vorliegen hat, braucht er nicht erneut herunterzuladen. Das spart Datenvolumen und Ladezeiten und sorgt für zufriedene User.
Und auch Google spart gerne Ressourcen. Wenn Du eine große Website betreust, kommt der Googlebot womöglich häufiger vorbei und entdeckt frische Inhalte schneller, wenn Du Dein Crawl Budget nicht für sinnloses Runterladen bereits bekannter Dokumente verschwendest.
Voraussetzung dafür ist allerdings, dass das Caching funktioniert und der Server die Etags schnell miteinander abgleichen kann.
Nutzt Du das Etag und den 304 Status Code schon? Kannst Du Geschichten dazu teilen? Wir sind hier... 🍿
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Wird der Mai jetzt immer hardcore? 🦾 |
In Foren und auf Social Media wurde es bereits gemutmaßt - Google hat am 25.05.2022 offiziell das Mai Core Update angekündigt.

Viele Details sind bisher nicht bekannt. Google selbst sagt nur, dass die Algorithmen überarbeitet würden. Dabei könne es zu Schwankungen innerhalb der Suchergebnisse kommen. Google empfiehlt, erst die Beendigung des Core Updates abzuwarten, bevor Maßnahmen ergriffen werden. 🔮
Falls Du genauer wissen möchtest, wann ein Google Update abgeschlossen ist, hat Johannes Beus auf LinkedIn einen Erklärungsversuch für Dich:

Außerdem gibt er Dir in einem Blogartikel von Sistrix hilfreiche Tipps, wie Du prüfen kannst, ob Du von einem Update betroffen bist. Wenn Du eine noch genauere Analyse benötigst, schau doch mal bei Aleyda Solis. Sie hat sich für Dich Gedanken gemacht und eine Anleitung geschrieben, wie Du die Auswirkungen des Core Updates mit einem Google-Data Studio-Report messbar machen kannst. Außerdem hat Aleyda ein Flow-Chart gestaltet, auf dem Du in einer Art Quiz herausfinden kannst, was Du nach einem Google Core Update (vielleicht) tun solltest.
Natürlich ist es noch ein wenig früh für eine tiefere Analyse - aber wir können jetzt zum ersten Mal bei einem Core-Update den individuellen Datumsvergleich der Movers&Shakers in Sistrix zur Analyse nutzen, um nach abgeschlossenem Rollout selbst gezielt einen Blick auf die Sichtbarkeit-Gewinner und -Verlierer zu werfen. 🎉
Ich bin auf jeden Fall gespannt, welche Auswirkungen sich in den nächsten Wochen zeigen werden! 👀
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What is dead will never die. |
Oder anders: Was nicht im Index ist kann nicht ranken:
Nur 23% der Online Shops kriegen 90% oder mehr ihrer indexierbaren URLS in den Google-Index.
23% of all domains had an Index Coverage score of 90% or above
8% of all domains had an Index Coverage score of 50% or less.
Zusätzlich hat onely beides in Korrelation mit technischer/inhaltlicher Qualität gebracht.
Bedeutet 2 Dinge:
Deine Inhalte in den Index zu bekommen ist eine der wichtigsten und schwierigsten Aufgaben
Selbst wenn Du die direkte Wirkung einer Maßnahme auf das Ranking nicht beweisen kannst, kann es gut sein, dass es Dir hilft, Deine Indexierung zu verbessern.
Denn was nicht indexiert ist, das ranked nicht. Und es ist inzwischen wirklich nicht mehr so, dass Google alles indexiert, was sie finden. Im Gegenteil – schon gar nicht zeitnah. Und nur, wenn Du aktiv daran arbeitest.
Für das Aktive daran arbeiten reichen (korrekte) Sitemaps allein nicht aus.
Having a perfect sitemap doesn't guarantee Google will index the URLs it finds there.
Content beispielsweise kann hilfreich für die Indexierung sein. Selbst wenn er für das Ranking nicht hilft.
And as you can see by browsing our full dataset, the Spearman correlation between indexing and h2 count for decathlon.at is 0.62 – that's pretty significant! It's very likely that adding additional content to unindexed category pages on this domain would promptly get them indexed by Google.
So richtig weltbewegend ist die Studie nicht. Aber sie belegt: ohne Arbeit an der Qualität (technisch, inhaltlich und strukturell) keine Indexierung. Und ohne Indexierung kein Ranking. Ohne Ranking kein Traffic und ohne Traffic kein Umsatz.
Ist Deine Indexierung nicht in Ordnung, dann musst Du über Optimierungen anders denken. Es geht nicht darum: „Was hilft mir beim Ranking", sondern „Was hindert Google daran, meine Seite zu verstehen und meinen Inhalten zu vertrauen.". Denn erst, wenn Deine URLs im Index sind, brauchst Du Dir Gedanken über das Ranking zu machen.
Anders gesagt:
Wenn SEO-Einstiege über Deine Produktdetailseiten 10% Deines Umsatzes machen und Du kannst die 50%, die nicht im Index sind in den Index bringen, dann hast Du mit hoher Wahrscheinlichkeit 100% mehr SEO-Traffic auf diesen Seiten und Deinen SEO-Umsatz auf diesen Seiten verdoppelt.
5 Fragen also an Dich:
Wie hoch ist Deine Indexierungsquote (nach Seiten-/Inhaltstyp)?
Wie schnell werden neue Inhalte indexiert?
Wie schnell werden Aktualisierungen im Index reflektiert?
Wie viel Umsatz könntest Du mehr machen, wenn Du diese Themen im Griff hättest?
Was würde es Dich kosten, wenn es nicht mehr so funktioniert wie heute?
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Beeindruckende SEO-Reportings von Aleyda |
Laut einer Umfrage von Aleyda Solis ist die Erstellung von Reportings eine recht unbeliebte Aufgabe vieler SEOs. Vermutlich liegt das auch daran, dass viele Reportings nicht wirklich gelesen werden und im Papierkorb verschwinden. Aber auch daran, dass sie oftmals nicht wirklich nützlich sind. Diese beiden Punkte bedingen und verstärken sich gegenseitig. Dabei kann ein richtig gutes Reporting den SEO Prozess dokumentieren und seine Erfolge belegen.
Aleyda hatte daher in ihrem Vortrag beim WTS Fest 3 Ziele für gute Reportings mit im Gepäck. Sich diese von Zeit zu Zeit einmal anzuschauen und neben den eigenen Ansatz legen ist sicher eine gute Idee, um statt irgendwie automatisiert zusammen gedengelter Dashboards mit wenig Mehrwert richtig nützliche Reportings zu stricken.
Die 3 Ziele sind:
Ergebnisse kommunizieren: Was wurde erreicht? Was war die Erwartung?
Ursachen erläutern: Wie kommt die Entwicklung zustande?
Maßnahmen ableiten: Was ist zu tun um Level zu halten? Wie kann weiterhin auf Ziele hingearbeitet werden?
KPI & Zielgruppen
Dazu sind im ersten Schritt sinnvolle KPI erforderlich. Wobei "sinnvoll" davon abhängig ist, wer das Reporting am Ende liest. Auf jeden Fall sollten nicht wahllos sämtliche Zahlen die man finden kann reportet werden, um den Fokus zu erhöhen und Verwirrung zu vermeiden.
Einerseits kann man an dieser Stelle die Stakeholder fragen, welche Kennzahlen für sie besonders von Interesse sind. Andererseits ist eine direkte Verknüpfung der KPI mit zuvor definierten Zielen hilfreich - denn nur die Metriken, die tatsächlich den Fortschritt im Hinblick auf die Erreichung eines Ziels beschreiben, sind relevant.
Ach ja - die Ziele sollten im Idealfall SMARTER sein:
S - specific, significant
M - measurable, meaningful
A - attainable, action oriented
R - relevant, rewarding
T - time-bound, trackable
E - evaluated, ethical
R - reviewed, rewarding
Für jede Zielgruppe sollte laut Aleyda aufbauend darauf festgehalten werden, welche Ziele jeweils für sie relevant sind und welche Fragen bezüglich des Fortschritts gestellt werden. Daraus ergeben sich dann die zu reportenden KPI und die entsprechenden Metriken, Datenquellen, Darstellungsformen, usw.
Daten aufbereiten und präsentieren
Auch die Darstellungsform der reporteten Informationen ist wichtig: Sie sollte möglichst funktional und gut verständlich sein. Auf den ersten Blick schicke Visualisierungen sind nicht hilfreich, wenn aus ihnen nicht direkt ersichtlich wird, welche Information sie transportieren. Es gilt, für jede KPI und jede Metrik das am besten geeignete Format zu finden. (Hilfe dabei gibt es zum Beispiel hier oder hier.)
Aleyda empfiehlt, dies am besten mit echten Daten zu testen sowie Informationen und Elemente, die keinen tieferen Sinn haben, wegzulassen. Nicht fehlen sollten hingegen Quellen und Labels, um die Daten besser verständlich zu machen.
Storytelling
Mit der Hilfe von Storytelling können die Informationen noch besser vermittelt werden. Dabei ist es wichtig, die Ergebnisse und ihre Bedeutung nicht zu manipulieren, immer den vollen Kontext zu liefern und nicht nur einzelne Teile herauszupicken, auch wenn die dargestellte Entwicklung dadurch negativ ist.
Als Muster empfiehlt Aleyda folgende Gliederung:
Bei Searchengineland hat Aleyda einen begleitenden Artikel veröffentlicht. Dort findest Du auch den Link zu ihrer Google Sheet Vorlage für die KPI-Ermittlung und diesen Vorschlag für eine Struktur für das SEO-Reporting:

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Fragen? Immer gerne fragen!
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Wir sind für Dich da.
Schreib uns gern jederzeit
eine E-Mail an kontakt@wngmn.de oder
ruf uns einfach kurz an: +49 40 22868040
Bis bald,
Deine Wingmen
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Anckelmannsplatz 1, 20537 Hamburg, Germany
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