Wirklich wahres Wingmen SEO Wissen für wache Webmarketer #274
Wingmen Online Marketing GmbH Logo
Lara Hornung
Lara Hornung
Werkstudentin
🍀 SEO & Glücksgefühle

Am Wochenende habe ich meine Sneakers gegen Staub getauscht und bin übers Glücksgefühle Festival auf dem Hockenheimring getanzt. Schon beim Einlass wurde ich fast vom Duft nach Pommes und Glitzer-Sonnencreme erschlagen. Dann diese Basswellen, die wie kleine Trampoline durchs Zwerchfell hüpfen und alles in Partyvibration versetzen. Konfetti, das garantiert bis Weihnachten irgendwo auftaucht und Menschen, die aussehen, als hätten sie alle gleichzeitig “Dresscode: gute Laune“ gelesen.

Nach 48 Stunden zwischen Riesenrad, Regenbogen-Drinks und einer sehr spontanen Polonaise durchs Infield kann ich bestätigen: Dieses Festival war eine einzige Glückshormon-Überdosis. 🌈✨

Und genauso bunt ist diese Woche unser SEO-Line-up:

  • Neon-Nils, der Cloudflare-Beats über die große Bühne jagt
  • Jumping-Johan, der die &num=100-Abschaltung wie ein Bassdrop über die SERPs krachen lässt
  • Mashup-Matt, der gute SEO und KI Sichtbarkeit zu einem tanzbaren Set mixt
  • Crowdsurf-Cleo, die Hreflang-Insights wie bunte Konfetti-Kanonen verteilt
  • Flutlicht-Florian, der mit Drumrolls durch Google und AI springt

Also: Sonnenbrille auf, Bass hochdrehen und viel Spaß beim Lesen!

Deine Wingmenschen

PS: Am Ende des Newsletters wartet noch eine kleine Überraschung auf dich – etwas mit der SERPConf., SEO und einem Wingmen-Bonus… Falls du Wien schon immer mal mit einer Prise SEO-Glamour erleben wolltest, lohnt sich das Scrollen! 👀

Was wir gelesen haben
Nils Warnick
Nils Warnick
Consultant
Einblick in die Suchmaschinen Marktanteile durch Cloudflare

Cloudflare gibt es zwar schon seit 15 Jahren, aber es ist vermutlich fair zu sagen, dass der richtige Durchbruch in den letzten Jahren gelang. So ein Erfolg kann positive Begleiterscheinungen mit sich bringen. Dadurch, dass Cloudflare mittlerweile auf so vielen Domains zum Einsatz kommt, stehen dem Unternehmen sehr viele Daten über den Traffic im Netz zur Verfügung. So wie Google über den Chrome-Browser Daten zum Nutzerverhalten sammeln kann, kann Cloudflare durch die Bereitstellung ihres Produkts sehen, woher ein Nutzer kommt.

Freundlicherweise veröffentlicht Cloudflare auch einen Teil dieser Daten. Zum Beispiel in quartalsweisen Reports über Browser-Anteile oder der in unserem Fall noch spannendere Search Engine Referral Report for 2025 Q2. Der ist nichts noch nie Dagewesenes, da solche Statistiken auch beispielsweise von Statcounter veröffentlicht werden. Aber an dieser Stelle zitiere ich gerne meinen Kollegen Johan, der dazu meinte:

“Statcounter ist eher altes Zählpixel auf „privaten verlassenen” Projekten. Von Cloudflare sind eher professionelle Webseiten mit aktuellem Management und mit Kohle unterlegt. Bin mir nicht sicher, wie groß der durch Cloudflare messbare Anteil des Internet-Traffics ist. Aber halbwegs repräsentativ sollte das schon sein.”

Davon ausgehend, dass wir Cloudflares Stichprobe des Internets vertrauen, können wir einige Erkenntnisse gewinnen:

  • Im Gegensatz zu Statcounter liegt Yandex sichtbar niedriger, was wahrscheinlich auf das Sample zurückzuführen ist.
  • Global liegt Google auf Desktop “nur” bei ~81% – ein recht großer Sprung zu den ~92% Mobile – ein Grund mehr insbesondere im B2B-Kontext Bing (~10%) im Blick zu behalten
  • Der zweite Platz von Bing wird vor allem von Windows-Nutzern verursacht, wo der Anteil bei ~12% liegt.
    • Auf MacOS geht der zweite Platz an DuckDuckGo (~2,6%), Bing liegt noch dahinter.
    • Durchaus zu erwarten, da der PC-Markt von Windows-Geräten dominiert wird und hier Bing gleich mitgeliefert wird.
  • Auch bemerkenswert: Bei den mobilen Betriebssystemen (Android und iOS) sind die Plätze zwei und drei identisch: Baidu vor Yandex. Das spricht am ehesten noch für ein sehr breit aufgestelltes Sample von Cloudflare
  • AI Search Engines wie OpenAI oder Perplexity waren in keinem Land, das ich mir angesehen habe über 0,5%

Google thront also nach wie vor über allem, aber es ist gut, den Überblick zu behalten und regelmäßig den Status Quo zu hinterfragen. Dafür sind die Quartalsreports immer ein guter Anlass.

Johan von Hülsen
Johan von Hülsen
Geschäftsführender Gesellschafter
Das ist mal ne &num=100 (und kostet richtig Impressions)

Google hat den Parameter &num=100 abgeschaltet. Früher lieferte er die Top 100 statt der Top 10 Ergebnisse. Das Feature kommt (wahrscheinlich) nicht zurück.

Das hat Folgen für die SEO-Welt:

SERP-Provider

  • kriegen (und liefern) nur noch 10 Ergebnisse pro Request,
  • Workflows, die auf 100er-Daten basieren, brechen weg,
  • 10x mehr Requests sind nötig für Paginierung, daher steigen die Kosten.

SEO-Tools

Google Search Console

  • Wir wussten, dass Rank-Tracker teilweise in den Reports aufgetaucht sind &
  • Zumindest teilweise haben wir beim Anstieg der Impressions dieses Jahr den JavaScript-Zwang von Google als Ursache vermutet

Daher hat die Umstellung Folgen für die GSC:

  • Drop der Impressions (teilweise massiv, insbesondere Desktop, weil Scraper Desktop default arbeiten)
  • Dadurch: Weiterer Anstieg des Mobile-Anteils der Impressions
  • Dadurch: Gestiegene CTR
  • Steigende Durchschnittsposition (weil weniger Impressions auf hinteren Positionen), aber dieser Metrik schenkst Du in der Aggregation hoffentlich ohnehin keine Aufmerksamkeit

Rankingvergleiche und Archive

  • SERP-Archive sind weniger tief,
  • Backtests und Studien basieren auf dünnerer Datenlage,
  • historische Vergleiche verzerren sich.

KI-Systeme und SERP-APIs

  • Chatbots wie ChatGPT, die SERP-APIs nutzen, arbeiten mit weniger Daten,
  • Long-Tail-Ergebnisse fehlen → schwächere Basis,
  • Gemini bleibt unbetroffen (direkter Zugriff auf Google).

Kaum Auswirkungen auf User

  • keine 100er-Ergebnisse mehr per Klick &
  • manuelle Rankingchecks langsamer und mühsamer

Mögliche Auswirkungen auf Traffic?

Eigentlich™ sollte die Umstellung nur Auswirkungen auf Impressions und Positionen haben. Nicht auf Klicks (abgesehen von ein paar Idioten, die der Meinung waren, dass Klickmanipulation auf hinteren Seiten etwas bringen könnte).

Dennoch ist mittelbarer Impact vorstellbar. Wenn die Scraper in der GSC gelandet sind, dann ist es nicht unwahrscheinlich, dass die Fake-Impressions auch bei der Kalkulation von Navboost und anderen CTR-Signalen eine Rolle gespielt haben. Fallen die Fake-Impressions jetzt weg, steigt die CTR für alle übrigen Treffer. Das könnte einen Einfluss auf das Ranking haben. Wahrscheinlich wird der Einfluss aber nur gering sein, weil Treffer 1 weiterhin mehr Klicks erhält als Treffer 2.

Aber: Möglicherweise steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Treffer von Position 7 nach vorn rutschen, wenn sie relativ gute CTR haben.

Weniger Daten und höhere Kosten.

Nicht nur für Sistrix, SEMrush und ahrefs oder die Toolanbieter, sondern auch für die Chat-Tools.

Nach der Aktivierung des JavaScript-Crawlings Anfang des Jahres ist das der zweite Schlag. Entweder hat Google erst abgewartet, wie die Auswirkungen des JS-Crawling-Blocks sind, oder darauf, dass ChatGPT auf die Ergebnisse von Google angewiesen ist.

Tools und Workflows müssen sich jedenfalls neu aufstellen.

Matthias Pülz
Matthias Pülz
Junior Consultant
Gute SEO ≠ KI-Sichtbarkeit: Warum Du die Füße nicht hochlegen darfst

Eine neue Studie von ChatOptic hat gezeigt: Nur weil Du bei Google auf Seite 1 rankst, heißt das noch lange nicht, dass Du mit Deiner Website auch in ChatGPT auftauchst. Enttäuschend, ich weiß…

Zwar gibt es eine Überschneidung von rund 62%, aber das bedeutet im Umkehrschluss natürlich, dass es bei 38% eben keine Überschneidung gibt.

Ein schneller Blick auf die Ergebnisse

Nun schauen wir uns einmal genauer an, welche Kern-Findings bei der Studie noch alles rauskamen:

  • Marken, die bei Google vorne ranken, landen längst nicht automatisch in KI-Antworten.
  • Selbst wenn Überschneidungen da sind, sagt der Google-Platz wenig über die KI-Position aus (Korrelation quasi null: 0,034).
  • Auch bei eingeschaltetem “Browsing” (also dem aktiven Zugreifen auf das Web) steigt die Deckungsgleichheit mit Google nur um läppische +1%.
  • Große Unterschiede zwischen Branchen: Online-Kurse schneiden besser ab (65% Overlap), Hotelbuchungen deutlich schlechter (58%).

Betrachtet haben die Kolleginnen und Kollegen von ChatOptic dabei 15 Brands in 5 umkämpften Nischen (Autoversicherung, Kreditkarten, Hotelbuchung, Online-Kurse, Web Hosting). Also recht überschaubar, aber deshalb nicht weniger spannend.

Was heißt das nun konkret?

Klassische SEO bleibt wichtig, keine Frage. Aber sie reicht nicht mehr aus. Zumindest dann nicht, wenn Du vorhast, künftig auch in LLMs den ein oder anderen Kunden abzugreifen oder wenigstens auf Deine Marke aufmerksam zu machen. Da braucht es dann trotzdem einen anderen Blickwinkel und ein Verständnis dafür, wie KI-Modelle ticken (Was momentan ja noch die Frage aller Fragen ist). Füße hochlegen ist also nicht. Wer langfristig erfolgreich sein will, muss sich auch mit der Denk- und Arbeitsweise von KIs beziehungsweise LLMs beschäftigen. Ob er oder sie will… Oder nicht.

Für weitere Insights gerne bei der Studie selbst vorbeischauen. Da lässt sich einiges herauslesen. Den Link dorthin findest Du am Anfang des Artikels.

Cleo Lauterbach
Cleo Lauterbach
Trainee
Hreflang: Fehler vermeiden, Chancen nutzen

Wer in mehreren Ländern und Sprachen online vertreten ist, muss Suchmaschinen klar signalisieren, welche Seitenvariante für welchen Markt bestimmt ist.

Genau dafür gibt es das hreflang-Attribut: Es weist auf die jeweilige Sprach- und Länderversion hin, sodass ein Besucher aus Deutschland die deutsche Seite erhält, während ein Nutzer aus Kanada die englisch-kanadische Variante sieht.

So werden:

  1. Duplicate-Content-Probleme vermieden,
  2. die passende Sprache, Währung und regionale Konditionen (z. B. Versand, Steuern, Verfügbarkeit) ausgespielt
  3. und damit sowohl User Experience als auch indirekt die Sichtbarkeit und Performance durch korrektes Targeting verbessert.

Die goldene Regel: Alle Sprachversionen müssen sich gegenseitig referenzieren, denn nur so versteht Google die Zusammengehörigkeit.

Best Practices to go:

1. Verschiedene Sprachen und Regionen abgrenzen**

a. Das hreflang-Attribut eignet sich nicht nur, um verschiedene Sprachen voneinander abzugrenzen, sondern auch, um regionale Varianten einer Sprache klar zu unterscheiden.

b. Grundlage für diese Kombinationen bilden die Sprachcodes nach ISO 639 sowie die Regionscodes nach ISO 3166.

(Zwar sind die Sprach- und Regionscodes technisch nicht case-sensitive, dennoch empfiehlt SISTRIX aus Gründen der Lesbarkeit und Einheitlichkeit die Schreibweise mit kleingeschriebener Sprache und großgeschriebener Region, also beispielsweise de-DE.)

Beispiel:

  • es-ES für Nutzer:innen in Spanien
  • es-VE für Nutzer:innen in Venezuela

2. Verschiedene Sprachen und Regionen abgrenzen

a. Ein zentraler Bestandteil einer sauberen hreflang-Implementierung ist die gegenseitige Verknüpfung aller Sprach- und Ländervarianten.

b. Jede Version einer Seite muss:

  • auf alle anderen Varianten verweisen &
  • zusätzlich eine Selbstreferenz enthalten

c. Fehlt diese Struktur, stuft Google das Markup als unvollständig ein und kann es im schlimmsten Fall komplett ignorieren.

3. Absolute URLs

a. Wichtig: Immer absolute URLs verwenden.

b. Jede im href-Attribut angegebene Adresse muss Protokoll und Domain enthalten, z. B. https://www.beispielseite.com/de/.

c. Relative Pfade wie /de/ sind nicht zulässig, denn Google kann sie nicht korrekt zuordnen.

4. Verwendung von X-default

a. x-default wird von Google ausdrücklich empfohlen.

b. Zweck: Nutzer:innen eine neutrale Anlaufstelle bieten, wenn Sprache oder Region nicht eindeutig sind.

c. Typische Einsatzfälle:

  • Auswahlseiten, auf denen man Land oder Sprache bestimmt
  • globale Website-Version als allgemeiner Einstiegspunkt (z. B. H&M)

Screenshot der Länderauswahlseite von H&M mit einer alphabetisch geordneten Liste nach Regionen: Afrika, Asien, Europa, Middle East, Nord- und Südamerika sowie Ozeanien. Unter jedem Kontinent sind die jeweiligen Länder mit Landesname in Landessprache und Englisch aufgeführt, z. B. Germany | Deutschland, Spain | España oder Brazil | Brasil.

So wird vermieden, dass Suchmaschinen oder Nutzer:innen auf eine zufällige Sprachvariante weitergeleitet werden.

Im Beispiel kannst Du sehen, wie IKEA das x-default umsetzt:Screenshot aus dem Quellcode von ikea.com mit mehreren hreflang-Tags für verschiedene Sprach- und Länderversionen, darunter en-SE, da-DK, es-GL, de-DE, it-IT. Im markierten Bereich ist zusätzlich die Implementierung von hreflang="x-default" mit Verweis auf die globale Startseite https://www.ikea.com/
hervorgehoben.

5. Canonicals

a. Bei internationalen Websites ist das Zusammenspiel von hreflang und canonical sensibel.

b. Grundregel:

  • Ein Canonical darf nicht auf eine andere Sprach- oder Länder-Variante verweisen, wenn gleichzeitig hreflang genutzt wird.

c. hreflang allein reicht aus, um Duplicate-Content-Probleme zu vermeiden.

d. Haupt-URLs dürfen jedoch ein Canonical auf sich selbst enthalten.

SISTRIX stellt Werkzeuge wie einen Generator und einen Validator bereit, mit denen sich der Code erstellen und auf Fehler überprüfen lässt.

Es ist die unsichtbare Infrastruktur, die internationale URLs erst stabil und effizient macht.. Wer hier sauber arbeitet, vermeidet es, sich selbst Steine in den Weg zu legen.

Auch wir werfen jederzeit gerne einen Blick auf Deine Sprach- und Ländervarianten und bewahren Dich davor, über unnötige spitze Steine zu stolpern.

Florian Hannemann
Florian Hannemann
Junior Consultant
Google vs AI, wo stehen wir?

Seit über einem Jahr wird nun vom Untergang von Google berichtet. ChatGPT und andere LLMs holen auf und sind wohl kurz davor Google vom Thron zu stoßen. Das heißt es jetzt allerdings schon seit geraumer Zeit. An welchem Punkt der Prophezeiung stehen wir denn mittlerweile und ist dort überhaupt etwas dran?

Spoiler: Google wurde bisher noch nicht von ChatGPT abgelöst.

Brodie Clark hat vor einigen Tagen einen Linkedin-Post zum Vergleich von ChatGPT und Google gemacht. Folgende Daten hat er dabei von SimilarWeb:

  • 95.3% of ChatGPT users visited Google,
  • 14.3% of Google users visited ChatGPT.

Bei nur 4,7% der ChatGPT Nutzer:innen, die kein Google verwenden, zeigt sich also ein klares Bild zum Thema Nutzer-Verlust durch AI. Ergänzend dazu stellt Search Engine Land ChatGPTs 5.8 Milliarden visits Googles 83.8 Milliarden visits gegenüber. Das sind mehrere Hausnummern Unterschied.

Eine weitere Studie von Semrush zeigt, dass die Google-Nutzung nach Nutzung von ChatGPT tatsächlich gar nicht abnimmt, sondern tendenziell eher zunimmt.

Dafür hat Semrush einen riesigen Datensatz an Klickstreamdaten von Januar 2024 bis Juni 2025 analysiert. Dabei wurde die Google-Nutzung 90 Tage vor und nach dem ersten Gebrauch von ChatGPT gemessen, im Vergleich zu einer Kontrollgruppe, die gar keine Interaktion mit ChatGPT hatte.

Egal ob Nutzer:innen Anfang 2025 oder sogar schon 2024 angefangen haben, ChatGPT zu nutzen, die Auswirkungen auf die wöchentlichen Suchanfragen der Personen war marginal. Sowohl kurzfristig als auch langfristig scheint ChatGPT Google nicht zu verdrängen, sondern, wenn überhaupt, sogar zu stärken.

Das große Manko an der Studie allerdings: Es wurden nur Desktop-Daten gemessen. Damit werden nicht nur mobile Nutzer:innen (also ein Großteil aller Suchanfragen) ignoriert, sondern auch App-Zugriffe.

Die ChatGPT-App hat global fast 700 Millionen Downloads. Das ist fast 10% der Weltbevölkerung und bei weitem keine kleine, nichtssagende Kohorte mehr.

Das Übersehen von mobilen und App Zugriffen führt auch zu dem Ignorieren wichtiger Nutzergruppen. Die Diskrepanz zwischen der Nutzer-Überschneidung aus Brodie Clark’s Beispiel lässt sich auch zu einem Teil dadurch erklären:

Natürlich gibt es weniger Google-Nutzer:innen, die ChatGPT nutzen. Schließlich gibt es einen Großteil der älteren Bevölkerung, die noch gar nichts von diesem ganzen AI-Hype mitbekommen haben. Während “googlen” zwar schon für viele Leute zum Alltag gehört, ist ChatGPT noch ein Fremdbegriff. Das heißt aber nicht, dass ChatGPT Nutzer:innen häufiger zu Google zurückkehren als andersherum.

Ein anderer spannender Punkt zur AI-Adaption, der oft übersehen wird, weil er sich nicht so leicht in Zahlen widerspiegeln lässt, ist das Ankommen im Mainstream. Wir sind gerade an dem Punkt, an dem “ChatGPT fragen” anfängt, sich wie das “googlen” in den frühen 2000ern zu entwickeln.

Anekdote: Ich war letztens mit Freunden im Urlaub. Größere Runde, 10 Leute in einem Ferienhaus. Da kommt es öfter zu Diskussionen und verschiedenen Standpunkten. Mittlerweile wird am Essenstisch allerdings nicht mehr gegoogelt, sondern “Chatty” gefragt.

Ob dabei Nährwerte von Lebensmitteln diskutiert werden, Autofahrer verschiedener Länder verglichen oder zum Spaß dänische Tischgebete recherchiert werden, der Griff zu Google für Informationen passiert viel seltener als früher. Da ich selber zur SEO-Brille und Google-Nutzung neige, finde ich mich selbst immer öfter überrascht darüber, wie schnell andere Leute mittlerweile ChatGPT bevorzugen.

Das junge Leute mehr und mehr ChatGPT nutzen, lässt sich auch mit Zahlen belegen. Laut diesem Abschnitt im Guardian nutzen über 90% aller Studiernden in der US ChatGPT. Klar bezog sich die Studie erstmal nur auf direkte Hilfe für Studienaufgaben, aber der Schritt von der Nutzung zur Hausaufgabenhilfe zur allgemeinen Suchmaschine ist kein großer.

Und trotzdem brechen OpenAIs Nutzerzahlen zu den Ferien stark ein. Ein Phänomen, dass sich bei Google zumindest nicht in dem Ausmaß zeigt. Und ein Zeichen dafür, dass ein großer Teil des Traffics, den ChatGPT bedient, am Ende für die Wenigsten wirklich relevant gewesen wäre. Simple, informationelle Suchen und quirky Fragen zahlen wohl auf wenige Unternehmensziele ein.

Fazit:

Das ChatGPT und AI generell rapide wachsen ist kein Geheimnis. Selbst in Google Trends kann man das gut nachvollziehen.

Ein Google Trends Diagram das steigende Nachfrage zum Thema ChatGPT zeigt. Der Graph ist mittlerweile auf einem Höhepunkt. Auch wenn AI-Traffic für viele Unternehmen mittlerweile ein wichtigerer Bestandteil wird, ist Google trotzdem noch Marktführer. Mit Abstand. Und in den meisten Fällen sollte Dein Hauptfokus in der Optimierung natürlich weiterhin auf Google liegen (SEO ist sowieso = GEO).

Trotzdem sollte man aktuelle Studien zu dem Thema oft hinterfragen und AI nicht ganz aus den Augen verlieren. Für einige Zielgruppen kann AI mittlerweile relevanter sein als Google und zumindest ChatGPT ist gerade dabei, sich für viele Leute zu einem relevanten Begriff zu entwickeln. Google oder SEO komplett ablösen wird es aber wohl in nächster Zukunft eher nicht.

Lara Hornung
Lara Hornung
Werkstudentin
🎉 Wir packen die Koffer – ab nach Wien zur SERPConf.!

Johan wird dort live auf der Bühne stehen und seine Learnings aus dem Google-Leak teilen.

Und er ist in bester Gesellschaft:

  • Gianluca Fiorelli – tiefe SEO-Insights
  • Andrea Volpini – strukturierte Daten & wilde AI-Ideen
  • Marco Giordano – Zahlenzauber für SEOs

Alle drei hast Du schon in unserem Newsletter gesehen, aber dazu kommen noch 13 weitere internationale Köpfe, die Du nicht verpassen solltest.

Wingmen-Bonus für unsere Newsletter-Crew: Die Ticketpreise sind eigentlich schon gestiegen, aber mit dem Code WINGMEN-OM zahlst Du noch für kurze Zeit den Early-Bird-Preis (satte 250 € sparen, nur bis 19.09.).

Und mal ehrlich: Wien ist immer eine gute Idee.

👉 Bist Du dabei? https://serpconf.com/vienna/

Collage von Sprechern der SERPConf 2025 in Wien. Enthält Namen wie Koray Türkoğlu, Judith Lewis, und Fery Kasoni. Text: 'Get your ticket with 250€ OFF! Use promo code WINGMEN-OM'.

 
Fragen? Immer gerne fragen!
Wir sind für Dich da.
Schreib uns gern jederzeit
eine E-Mail an [email protected] oder
ruf uns einfach kurz an: +49 40 22868040

Bis bald,
Deine Wingmenschen
Vorherige AusgabeNächste Ausgabe