Wirklich wahres Wingmen SEO Wissen fĂŒr wache Webmarketer #242 |
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đ§ââïž HĂ€nsel und Gretel verliefen sich im SEO-Wald |
Es war so finster und auch so bitterkalt. Brrrrr, stimmt.
Das ganze Eiskratzen am Auto sind meine zarten BĂŒrofinger gar nicht gewohnt.
Wo bleibt denn bitteschön âne AI fĂŒr sowas?
Damit unsere zarten Fingerchen auch in dieser Woche der unterkĂŒhlten Stimmung im Land standhalten konnten, haben Deine geliebten Wingmenschen fleiĂig wie die Honigkuchenbienchen gar mĂ€rchenhafte SEO-Artikel fĂŒr Dich geschrieben:
- den sĂŒĂen SEO-Brei löffelt heute Behrend mit einer Geschichte ĂŒber x-default.
- die SEO-WichtelmĂ€nner hat Hannah mit einer MĂ€r ĂŒber Google Discover Richtlinien aufgetan.
- den kleinen SEO-Wassermann macht Dir heute Nils mit einem spritzigen Artikel zu Rankings.
- die kleine Raupe SEOsatt Jolle knuspert Dir heute ein BlĂ€ttchen ĂŒber SEO-Gewinner und -Verlierer.
- der gestiefelte SEO-Kater Florian schnurrt eine Story ĂŒber Googles Marktanteile.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann optimieren sie noch heute.
Schlaf schön!
Deine Wingmenschen
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SEO-Pet Peeves, x-default |
Hast Du Pet Peeves? Also ein Lieblings-Ărgernis? Ein Thema, ĂŒber das Du Dich so richtig schön auslassen kannst?
Ich hab eins, und neulich wurde ich von einem lieben Winglumni mal wieder so richtig getriggert mit der Frage, ob x-default gebraucht wird.
Das x-default. Der Blinddarm am hreflang-Attribut⊠Der Vergleich hinkt zwar ein bisschen, da ein Blinddarm doch wichtiger ist als sein Ruf. Andererseits löst das x-default kaum so akute SEO-EntzĂŒndungssymptome aus, dass die Entwickler:innen eine Not-OP einleiten mĂŒssen.
Das Problem dabei: Es wird viel darĂŒber nachgedacht, welche Variante am besten x-default sein soll, wenn in 99% der FĂ€lle gar kein x-default gebraucht wird.
Damit Du Dir die Frage nicht stellen musst: Brauchst Du x-default Angaben? Nein.
Was ist mit Nutzenden, die durch keine hreflang-Variante abgedeckt sind?
Es gibt einen Zweck, fĂŒr den x-default sinnvoll ist. Wenn Deine Webseite eine extra URL fĂŒr die Sprachauswahl hat, auf die Du neue Nutzende leiten willst, wenn unklar ist, welche lokale Variante optimal ist. DafĂŒr wurde x-default gebaut.
Best Practice, um möglichst fĂŒr alle Nutzer:innen eine saubere hreflang-Angabe zu haben, ist Folgende:
- Wenn Du nur Sprachen hast, aber keine lĂ€nderspezifischen Versionen, zeichne nur die Sprache aus und lass Country-Auszeichnungen komplett weg (`hreflang=âdeâ` statt `hreflang=âde-deâ`).
Wenn du fĂŒr eine (oder mehrere Sprachen) mehrere LĂ€nderseiten hast, dann wĂ€hle die Wichtigste (Daumenwert - die mit dem meisten Traffic) und zeichne sie nur mit der Sprache aus. Die anderen LĂ€nder werden mit Sprach/Land Kombination ausgewĂ€hlt. Der Hreflang-Block sieht dann z.B. so aus:
< link rel="alternate" hreflang="de" href="https://www.beispiel.com/de/">
< link rel="alternate" hreflang="de-ch" href="https://www.beispiel.com/ch/">
< link rel="alternate" hreflang="de-at" href="https://www.beispiel.com/at/">
< link rel="alternate" hreflang="en" href="https://www.beispiel.com/en/" >
FĂŒr Google heiĂt dieses Beispiel, englischsprachige Nutzer:innen bekommen die en-Variante,
deutschsprachige Nutzer:innen aus der ganzen Welt die de-Variante. AuĂer sie sind aus der
Schweiz oder Ăsterreich, wo spezifische Varianten vorliegen. Diese werden jeweils auf die ch-
oder at-Variante geleitet.
Sollte ein Nutzer weder Deutsch noch Englisch als Browsersprache haben und es auch kein Signal geben, dass er eine der beiden Varianten bevorzugen könnte, dann ist keine der Varianten ein relevantes Ergebnis, weil der Nutzer sie nicht verstehen wĂŒrde. Dann hilft auch kein x-default.
hreflang könnte eigentlich hrefcountry heiĂen.
Nach allem, was wir in den Daten unserer Kunden sehen, hat hreflang ĂŒber Sprachgrenzen hinweg kaum einen messbaren Effekt (auch wenn es an aktuellen Fallstudien dazu mangelt. Falls Du zufĂ€llig ein internationales Setup ohne hreflang hast und das mit uns testen möchtest, sag mir Bescheid).
Aktuell ist der maĂgebliche Effekt bei LĂ€ndervarianten in der gleichen Sprache. Hier fasst Google die sehr Ă€hnlichen, lokalen Inhalte im Index als ein Dokument zusammen. Und hreflang sorgt dann nur dafĂŒr, dass die richtige URL zu dem Inhalt ausgespielt wird, wenn Nutzende aus einer bestimmten Region suchen.
Noch fasst Google Ă€hnliche Dokumente in verschiedenen Sprachen nicht zusammen. Wir empfehlen trotzdem, wann immer möglich, vollstĂ€ndige hreflang-Umsetzungen, auch ĂŒber Sprachen hinweg, da sich das in Zeiten immer mĂ€chtigerer Sprachmodelle frĂŒher oder spĂ€ter vermutlich Ă€ndert.
Wann x-default doch sinnvoll ist.
Wenn Dein international aufgestellter Konzern jetzt 137 LĂ€ndervarianten seiner Seite hat und Kunden hĂ€ufig verwirrt auf der falschen Seite landen, dann wĂ€re x-default auf einer Sprach/Land-Auswahlseite tatsĂ€chlich sinnvoll. Aber eben fĂŒr die Auswahlseite, auf der ein:e Nutzer:in wĂ€hlen kann, ob Englisch fĂŒr Panama oder Französisch fĂŒr Schweiz das Mittel der Wahl ist. Eine zufĂ€llig ausgewĂ€hlte Seite, von der Du glaubst, dass sie bestimmt fĂŒr viele Nutzende passt. Dazu kommt, dass die Auswahlseite fĂŒr jeden Inhalt spezifisch sein muss. Es hilft den Nutzer:innen nicht, wenn die x-default-Sprachauswahl auf die Startseite fĂŒhrt, wenn er eigentlich zu irgendeinem bestimmten Produkt wollte.
Das ist der eine echte Use Case fĂŒr x-default.
Jolle hat aber neulich gesagt, dass hreflang fĂŒr die Canonicalisierung ein Signal ist.
Stimmt. In unserer letzten Ausgabe vor Weihnachten 2024 hat Jolle darauf hingewiesen, dass hreflang insgesamt und x-default im Speziellen fĂŒr Google ein Canonical-Signal ist.
Google bemĂŒht sich immer mehr Dokumente im Index zusammenzufĂŒhren. Und eine hreflang-Gruppe ist ein Spezialfall der Canonicalisierung. Und, wie eben erwĂ€hnt, eine gleichsprachige hreflang-Gruppe ist heutzutage in der Regel auch als ein Dokument im Index gefĂŒhrt. Die Auswahl, welche Sprachvariante dann von Google als Haupt-URL gewĂ€hlt wird, könnte in der Tat durch x-default beeinflusst werden.
x-default ist nur ein Signal unter vielen und nicht der magische Zaubertrick, um Google zu sagen, welches Canonical man haben möchte.
Ich sehe einen Punkt, wo das hilfreich sein könnte: Das Reporting in der GSC. Seit 2019 hat Google angefangen die Performance-Daten in der GSC immer der Kanonischen URL zuzuschlagen.
Da gleichsprachige hreflang-Varianten im Index in der Regel zusammengefasst werden, passiert das auch hier. Wenn Du beispielsweise Produktseiten fĂŒr DE und AT hast, die sich weitestgehend gleichen, wird der GroĂteil des Traffics laut GSC immer nur auf eine der Varianten gehen, auch wenn in deiner Webanalyse die Traffic-Aufteilung zwischen DE und AT den Marktanteilen entspricht.
Dabei ist es in vielen FÀllen Zufall, ob Google die DE oder AT-Variante als Haupt-URL auswÀhlt. Im Ergebnis ist die Auswertung zwischen beiden Varianten ein Graus. Mit gezieltem (wenn auch fachlich eigentlich falschem) Einsatz von x-default könnte man Google dazu bewegen, eher eine Sprache als Haupt-URL zu wÀhlen. Ob das funktioniert, konnte ich bislang leider nie testen. Falls Du mit dem Reporting gleichsprachiger hreflang-Varianten kÀmpfst und Lust hast, diese Idee gezielt zu testen, melde Dich gern bei mir!
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Neue Google Discover Richtlinien |
Heimlich still und leise hat Google im letzten Jahr die Informationen zu Discover Violations aktualisiert â wahrscheinlich im Zeitraum zwischen 10. Oktober und 28. November â entdeckt haben wir es durch Barry Schwartz, der dazu schrieb.
FĂŒr alle Newbies, kurz die Basics zu Google Discover:
Discover ist im Gegensatz zur Suche ein Push Kanal â zu finden als Feed auf Android Smartphones, wenn man nach rechts wischt, oder als Feed auf der Google Seite, unterhalb des Suchschlitzes.
Die Nachrichten werden Dir personalisiert angezeigt, kein Discover Feed gleicht dem anderen.
Google schiebt Dir Artikel passend zu Deinen Interessen, Suchverlauf, Online-AktivitÀten, Standort und Vorlieben sowie Deinem Nutzerverhalten im Feed zu.
Google hat Richtlinien dazu, welche Inhalte in Discover nicht vertreten sein dĂŒrfen:
- GefÀhrliche Inhalte
- IrrefĂŒhrende Praktiken
- BelÀstigende Inhalte
- HasserfĂŒllte Inhalte
- Manipulierte Medien
- Medizinische Inhalte
- Sexuell explizite Inhalte
- Inhalte von gewalttÀtigen extremistischen Organisationen
- Gewaltverherrlichende und grausame Inhalte
- VulgÀre und derbe Sprache
Weiterhin sagt Google, dass gesponserte Inhalte deutlich als solche erkennbar sein sollten und nicht als eigene redaktionelle Werke veröffentlicht sein dĂŒrfen.
VerstöĂt man gegen die Richtlinien kann eine Manual Action drohen â die GrĂŒnde fĂŒr diese wurden nun ĂŒberarbeitet:
Googles Richtlinien
Ich habe die alten Richtlinen ĂŒber WebArchive aufgerufen â der letzte Screenshot ohne die Ănderung ist vom 10. Oktober 2024, nachfolgend im linken Teil des Bildes zu sehen, rechts im Bild die aktuelle Version.

Diese Richtlinien sind entfernt worden
Hierzu stand in den Richtlinien â...our adult-themed content policy [...] contains nudity, sex acts, sexually suggestive activities, or sexually explicit material.â
DĂŒrfen nun also solche Inhalte in Discover ranken? đ
Ich habe noch keine entdeckt und in den Discover content policies steht âsexually explicit contentâ auch noch als nicht erlaubter Inhalt auf der Liste.
Wenn Du etwas sehen solltest, freu ich mich, wenn du mir davon die URL und evtl. einen Screenshot vom Snippet schickst đ
Oh Wow! Ist Republishing jetzt offiziell erlaubt? đ€ Oder denkt Google, sie haben dessen Erkennung im Griff?
Tools wie Trisolute erkennen gleiche Artikel beispielsweise an der Artikel ID und auch wir nutzen die hĂ€ufig fĂŒr Analysen â es sollte also ein Leichtes fĂŒr Google sein, die ebenso abzugleichen⊠aber es gibt auch zahlreiche Publisher, die die nicht nutzen! Oder kommt da demnĂ€chst etwas Neues von Google? Eine Anpassung des Algorithmus? Es bleibt spannend und ich bleibe natĂŒrlich am Ball⊠âčđŒââïž
Das wars mit den Richtlinien, die nun nicht mehr offiziell von Google angegeben werden, was ist denn dafĂŒr ergĂ€nzt worden?
Diese Richtlinien sind neu dazugekommen
Google hat 5 Punkte zu betrĂŒgerischen oder irrefĂŒhrenden Praktiken ergĂ€nzt. Spammer, nehmt euch also in Acht đ€Ź
- Deceptive practices: Coordinated deceptive practices
Koordinierte irrefĂŒhrende Praktiken â dieser Punkt bezieht sich auf Inhalte, die den Zweck der Seite oder die Inhaberschaft verschleiern, um Nutzer zu tĂ€uschen. Hierzu zĂ€hlen:
- Falsche Angabe oder Verschleierung des Herkunftslandes
- Verschleierung oder Falschangabe von Zusammenarbeit oder redaktioneller UnabhÀngigkeit
Es muss transparent sein, wenn finanzielle Mittel geflossen sind oder andere Beziehungen bestehen, die den Inhalt beeinflusst haben. Ebenfalls empfiehlt Google zu prĂŒfen, wer Zugriff auf die Analyse-, Content-Management- & E-Commerce-Systeme der Website hat und ob diese als Stakeholder genannt sind.
- Deceptive practices: Good neighbor policy
Gute Nachbarschaft â das ist wohl das, was sich Google und alle Nutzer wĂŒnschenâŠ
Dieser Punkt bezieht sich auf den Publisher der Inhalte â hier ist in ErgĂ€nzung zu den Punkten aus dem vorherigen noch ergĂ€nzt, dass der Inhalt, der sich an Nutzer aus anderen LĂ€ndern richtet, keine falschen Versprechungen machen darf: âdirecting content at users in another country under false premisesâ.
- Deceptive practices: Impersonation
IdentitĂ€tsdiebstahl: Es ist verboten, sich fĂŒr jemand anderen auszugeben oder vorzumachen, eine andere Organisation zu reprĂ€sentieren.
- Deceptive practices: Misrepresentation of affiliation
Dieser Punkt bezieht sich auf die finanziellen oder redaktionellen Beziehungen der Ersteller der Inhalte â diese mĂŒssen ersichtlich sein und dĂŒrfen nicht verschleiert werden.
Hier empfiehlt sich die entsprechende Kennzeichnung der Inhalte, beispielsweise ĂŒber die Verlinkungen mit rel="sponsored" und/oder der Auszeichnung des Artikels als AdvertiserContentArticle sowie die Auszeichnung als Anzeige oder gesponserten Artikel Onpage.
- Deceptive practices: Misrepresentation of location
Hier geht es Google darum, dass Inhalte das Ursprungsland der Seite verschleiern oder falsch darstellen.
Ich bin gespannt, wie sich Google Discover weiter entwickeln wird. Melde dich gern bei mir, wenn Du neue Dinge dort siehst âĄïžâïž[email protected]
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Rankings in AI-Overviews ganz leicht tracken! Google hasst DIESEN Trick! |
Diese geniale Erfindung â okay, es reicht mit dem Clickbait-Sprech. Denn wie immer ist man nach dem Klick enttĂ€uscht â das wollen wir nicht. ZunĂ€chst der wahre Kern: Es ist tatsĂ€chlich möglich, seine Rankings in AI Overviews (AIO) in der Search Console zu verfolgen. Die Sache hat aber auch einen Haken. DafĂŒr muss man zuvor durch eine manuelle Penalty von den SERPs verbannt werden. Klingt komisch, ist aber so.
AusfĂŒhrlicher berichtet darĂŒber Glenn Gabe. Einstieg im Artikel ist, dass er bei einem Kunden mit einer manuellen Penalty weiterhin signifikante Klicks beobachten konnte. Das wirft spannende Fragen mit Blick auf das Ineinandergreifen von organischer Suche und AIOs auf. Sowie die Funktionsweise der oft so genannten âDeindexierungâ bei einer Penalty. Vielmehr ist es eine Ausblendung aus den Suchergebnissen, nicht aber aus dem Index. Das zeigt auch das aufgezeigte PhĂ€nomen in der GSC.
WĂŒrden wir Dir deshalb raten, eine manuelle Penalty zu provozieren, um auf diesem Wege etwas ĂŒber Deine Performance in AI Overviews zu erfahren? Nein. Wenn Du das hier liest, bist Du höchstwahrscheinlich fĂŒr eine deutsche oder europĂ€ische Seite zustĂ€ndig. Dann wĂ€re es sehr kontraproduktiv, sich die Penalty zu holen, nur um danach festzustellen, dass die AIOs in der EU noch gar nicht ausgespielt werden.
Aber auch fĂŒr Indizes auĂerhalb der EU können wir das nicht empfehlen. Sollte aus irgendeinem anderen Grund deine Website oder ein einzelnes Verzeichnis eine Penalty erhalten, dann könntest Du nachdem die SEO-Tickets formuliert sind schnell einen Abstecher in die GSC machen.
Glenn eruiert im verlinkten Artikel ebenfalls, ob es sich bei der Indexierung beziehungsweise Streichung aus den SERPs um einen Twiddler handelt. Wir erinnern uns: Das sind einzelne Algorithmen oder Teile, welche nach dem initialen Ranking bei Google die Ergebnisse nach bestimmten Kriterien neu zusammensetzen können. Jetzt könnte der fĂŒr Penalties zustĂ€ndige Twiddler defekt sein oder fĂŒr die AIOs schlicht nicht angewendet werden.
Ich wĂŒrde eher auf letzteres tippen. Dennoch wĂ€re es sonderbar, wenn Google hier nach dem Bekanntwerden untĂ€tig bleibt. Daher erwarte ich, dass dieser âBugâ demnĂ€chst von Google behoben wird. Auch wenn Google sagt, dass Rankings in AIOs ganz toll sind, waren sie bisher nie gewillt, uns das anhand unserer eigenen Daten nachvollziehen zu lassen.
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Die SEO-Gewinner und -Verlierer des Jahres |
FĂŒr den Sistrix IndexWatch habe ich mich ĂŒber die Top-100 absoluten und relativen Gewinner und Verlierer an Sichtbarkeit 2024 gebeugt:
Wenn man so in den Daten wĂŒhlt, fallen ja durchaus spannende Erkenntnisse ins Auge:

Quelle: Sistrix
- Auf dem deutschen Markt dominieren internationale Megabrands wie Amazon, Wikipedia oder Reddit
- FĂŒr Streaming-Dienste war es ein gutes Jahr
- Deutsche Publisher haben besonders gelitten. Vom RĂŒckgang allgemeiner Nachrichtenportale können Spezialisten wie Transfermarkt oder Aktienfinder profitieren
- Aktienfinder ist ein gutes Beispiel dafĂŒr, dass Programmatic SEO immer noch funktioniert, selbst wenn die Templates Redundanzen aufweisen
- Domains stehen nicht nur im Wettbewerb miteinander, sondern auch mit dem Design der SERP-Features
- So manche Entwicklung deckt sich nicht (immer sofort) mit den Best Practices: So konnten einige Seiten mit massiver Werbe-Beschallung gewinnen
- Migrationen sorgen immer fĂŒr Verlierer (die alte Domain) und Gewinner (die neue Domain) â aber man lernt auch von auĂen viel ĂŒber die SEO-Reife, Unternehmensstrategie und StoĂrichtung der Firmen, die Migrationen machen
Mehr Kontext bekommst Du drĂŒben im Sistrix-Blog, also schau gerne dort rein bei den Gewinnern und Verlierern des Jahres 2024.
Shameless Plug â obwohl, ich erröte durchaus đ: Unseren Freunden von der TĂ€glichen Dosis SEO, Alex und Marcus, gefielen die Artikel ganz gut.
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Google im Sturzflug? |
Es ist passiert. Das erste Mal in 10 Jahren ist Googles weltweiter Marktanteil unter die 90% Grenze gefallen. Damit ist quasi das Ende von Google und der SEO-Welt, wie wir sie kennen, eingelÀutet! Oder etwa doch nicht? Schauen wir uns die Zahlen dahinter genauer an.
Googles weltweiter, gerĂ€teĂŒbergreifender Marktanteil hat sich ĂŒber die letzten Jahre so entwickelt:
- 2020-2022 â92%
- 2023 92,5%
- 2024 90,7%
- 2025 89,7%
Google hat in 2 Jahren also etwas 2,8% Marktanteil verloren. Kein kleines StĂŒck. Die Frage ist also: Was ist da los im Hause Google? Wieso haben sie so drastisch verloren und wer sind die groĂen Gewinner aktuell? Sind wir etwa doch am Anfang des Endes von Google?
Schauen wir uns doch zuerst die potenziellen Gewinner des Marktanteils an, um die Tragweite von Googles Marktanteilsverlust abschÀtzen zu können:
Zwingen LLMs Google in die Knie?
Die erste naheliegende Vermutung ist der Elefant im Raum, den wir nicht ignorieren können: LLMs.
Solltest Du in einer Ă€hnlichen LinkedIn Bubble sein wie ich, wirst Du auch links und rechts nur noch von Leuten hören, welche Google gĂ€nzlich fĂŒr ChatGPT abgeschworen haben. Die Suchergebnisse seien zu nichts mehr zu gebrauchen und KI könne alles besser. Doch wie stark reflektiert sich diese Meinung auf die reale Welt?
Da sich der Marktanteil von ChatGPT schwer in Prozenten rausfinden lÀsst, schauen wir auf die Nutzungszahlen:
- OpenAI hat zum Ende des Jahres seine monatlichen Nutzungszahlen verdoppelt. Von 1.8 Milliarden monatlichen Zugriffen, auf 3.8 Milliarden Zugriffe. Ein deutlicher und rasanter Anstieg.
- Im Vergleich dazu hat Google laut Similarweb etwa 83.2 Milliarden monatliche Zugriffe im Dezember 2024 gehabt. Ein RĂŒckgang im Vergleich zum Vorjahr von ĂŒber 1 Milliarde. In der Theorie wĂŒrde der Anstieg von ChatGPT Nutzer:innen also schon den RĂŒckgang Googles erklĂ€ren.
In der Praxis ist die Rechnung jedoch schwerer nachzuweisen. Laut Statista hatte Google zwischen einzelnen Monaten im Jahr 2024 Schwankungen von bis zu 5 Milliarden Zugriffen. Und das noch bevor ChatGPT seinen groĂen Nutzer Anstieg zum Ende des Jahres hingelegt hat. ZusĂ€tzlich dazu ist nicht ganz klar, was von OpenAI als Zugriff gezĂ€hlt wird. Die Ăffnung eines Chats, oder jeder einzelne Prompt?
Es lĂ€sst sich also bisher kein direkter Zusammenhang zwischen dem Anstieg an ChatGPT Nutzer:innen und Google Anfragen herstellen. Schwieriger wird es noch, da viele ChatGPT nicht nur fĂŒr die Suche verwenden. Ein GroĂteil der Anfragen dient tatsĂ€chlich gĂ€nzlich anderen Zwecken. Dazu kommt dann noch, dass viele Nutzer:innen selbst nach einer Suche ĂŒber ChatGPT oder Perplexity ihre Suche nochmals mit Google ĂŒberprĂŒfen.
Der rasante Anstieg von ChatGPT und anderen LLMs wird höchstwahrscheinlich einen Teil zu Googles Verlust von Marktanteilen beigetragen haben. Wie hoch dieser Teil war, lÀsst sich jedoch schwer sagen. Sicherer kann man den Verlust an Marktanteilen folgenden Konkurrenten zuordnen:
2 Suchmaschinen holen auf
Es gab zwei groĂe Gewinner an Marktanteilen in den letzten Jahren:
- Yandex
- Bing
Yandex
Weltweit ist der Marktanteil von Yandex ĂŒber die letzten 2 Jahre von 1,3% auf fast 2,7% gestiegen. Yandex wĂ€chst gerade in Russland enorm, was sich in Googles Zahlen dort widerspiegelt.
Googles Marktanteil in Russland ist von 37% 2023 auf 25% jetzt gefallen. Ăhnlich (wenn auch weniger drastisch) sieht es in Kazachstan, Kirgistan, der TĂŒrkei und der Ukraine aus.
Rechnen wir mal alleine fĂŒr Russland aus, was das fĂŒr den Gesamt-Suchmaschinenmarkt bedeutet.
- Weltweit gibt es 5,5 Milliarden Internetnutzer:innen.
- Etwa 92% der russischen Bevölkerung zÀhlen dazu.
- Das macht etwa 131,6 Millionen Internetnutzer:innen alleine in Russland.
- Ein 12% Verlust von Google bedeutet hierbei etwa 16 Millionen weniger Nutzer:innen.
Vorausgesetzt, dass jeder der 5,5 Milliarden Leute weltweit ein Google Nutzer wĂ€re, hĂ€tte Google alleine in Russland 0,3% ihres Marktanteils verloren. Das alleine sind schon ĂŒber 10% ihres gesamten Marktanteilsverlusts. Aus nur einem Land. Rechnen wir noch andere der oben genannten LĂ€nder dazu, zeichnet sich schnell ein Bild darĂŒber ab, wo Google Nutzer:innen verliert.
Die Frage ist also, warum verliert Google in diesen LĂ€ndern an Marktanteil? Zum Teil kann das an mangelnder Zufriedenheit mit den Suchergebnissen liegen. Yandex bietet in Russland jedoch auch andere Funktionen, wie Ridesharing oder Payment-Systeme an und scheint im Gesamtbild wesentlich integrierter als Google zu sein.
Der Kampf, den Google in Russland verliert, mag tatsÀchlich mehr von kulturellen Begebenheiten, als von EffektivitÀt der Suche geprÀgt sein, die wir oft monieren.
Bing
Ăber alle Plattformen hinweg ist Bing in den letzten Jahren von etwa 3% Marktanteil auf 4% gestiegen. Bei der Betrachtung von Bings Marktanteil-Anstieg muss man jedoch beachten, dass dieser fast nur auf Desktop-GerĂ€ten stattfindet.
Bings derzeitiger Marktanteil:
- Mobil: 0,84%
- Desktop: 11,9%
Bing ist bekannt als standardmĂ€Ăig vorinstallierte Suchmaschine auf Windows-GerĂ€ten und legt trotz sinkender Tendenz an Windows-Nutzerzahlen ein starkes Wachstum hin. Ein mögliches Indiz, dass Nutzer:innen am Desktop sogar beabsichtigt auf Bing wechseln.
Der generelle Trend in der Online-Welt entwickelt sich jedoch immer weiter in Richtung MobilgerĂ€te. WĂ€hrend der ansteigende Trend von Bing also wahrscheinlich zu Kopfschmerzen im Hause Google fĂŒhrt, bleibt abzuwarten, ob Bing es schafft, sich auch am mobilen Markt weitere Anteile zu sichern.
Was heiĂt nun der Verlust von Googles Marktanteil fĂŒr Dich?
Das groĂe Narrativ ĂŒber Googles Absturz sollte mit Vorsicht betrachtet und hinterfragt werden. WĂ€hrend es stimmt, dass Google an Marktanteilen verliert, sollte man sich die Frage stellen, wo dies auftritt.
In Deutschland zum Beispiel ist Google ĂŒber die letzten 4 Jahre sehr stabil geblieben. In den USA hat Google weniger als 1% verloren. Und in GroĂbritannien schreibt Google bessere Zahlen als noch vor 2021.
Sollte Dein Hauptmarkt eine von diesen Regionen sein, solltest Du Dich nicht von der Untergangsstimmung anstecken lassen. WĂ€hrend Yandex fĂŒr Dich dann wahrscheinlich nicht interessant sein wird, kann ein Blick in die Welt der Optimierung fĂŒr Bing sich ĂŒber die nĂ€chsten Jahre jedoch als hilfreich erweisen.
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Fragen? Immer gerne fragen!
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Wir sind fĂŒr Dich da.
Schreib uns gern jederzeit
eine E-Mail an [email protected] oder
ruf uns einfach kurz an: +49 40 22868040
Bis bald,
Deine Wingmenschen
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Anckelmannsplatz 1, 20537 Hamburg, Germany
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