Wirklich wahres Wingmen SEO Wissen für wache Webmarketer #120
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Johan von Hülsen
Johan von Hülsen
Geschäftsführender Gesellschafter
🪢 Na Dan man Tau.

Eigentlich schreibt man ja „denn man tau", wenn man die plattdütsche Redewendung aus dem 5 Jahrhundert meint . Der verlinkte Artikel ist übrigens ungefähr das einzige hilfreiche Ergebnis. Jede Menge Raum für mehr hilfreichen Content.

Aber ich schweife ab. Wortspiele auf Namen sind nur leere Worthülsen. Da wir aber in dieser Ausgabe zwei Artikel von zwei unterschiedlichen Dans verlinken, sei es mir bitte verziehen.

  • Den ersten Dan verlinkt Caro zu Indexierungsproblemen

  • Den zweiten Dan verlinke ich zu Invertierungsproblemen

  • Taufrisch sind die Anmerkungen von Anita zu Snippets

  • Und ein starkes Tau möchte Flo zu Bewerbern knüpfen

  • DONnerwetter! Nils verlinkt keinen Artikel von Dan, sondern von Don. Über das AI-Generieren von Bildern.

Jetzt mach' ich mich wieder an die SMX Advanced Vorbereitung. Aber für Dich zusätzlich noch der Tipp: Schau Dir mal die Ergebnisse für "Tau" an. Sehr schön zu sehen, wie jedes Vertical den Begriff anders interpretiert, oder?

Viel Spaß beim Lesen

Deine Wingmenschen

Was wir gelesen haben
Caro Wendt
Caro Wendt
Junior Consultant
Hat da jemand Indexing-Probleme gesagt?

Wenn ich eins in meinen nur 1,5 SEO-Jahren (zu) oft gehört habe, dann sind es die zwei Worte "It depends", die ja scheinbar zu jeder, wirklich JEDER Frage erstmal passen. Natürlich sollte Deine Antwort nicht bei dieser hilfreichen Aussage enden und mit den einzelnen Szenarien und Handlungsmöglichkeiten ergänzt werden.

Beim "Indexing-Problem" ist es wohl auch so.

Warum Deine Seiten nicht in den Index gelangen? It depends halt.

Mögliche Gründe, die Du überprüfen solltest:

  • Meta Robots Tag auf noindex

  • kein 200er Status Code

  • Zu wenig Content oder schlecht gewählte Worte lassen Google die Seite als Soft 404 klassifizieren

  • Die Seite ist nicht crawlbar (Ausschluss per Robots.txt oder nicht auffindbar, da weder in Sitemap noch interner Verlinkung, Fehlerhafter Status Code)

  • Google wertet die Seite als Duplikat und eine andere URL als das Original

  • Google "möchte" die Seite nicht crawlen

  • Google "möchte" die Seite nicht indexieren

Diese und weitere Gründe findest Du übrigens auch in Tomeks Artikel "9 Reasons Why Your Pages Aren't Indexed" in ausführlicher Form.

Vor allem die letzten 2-3 Punkte werden immer interessanter.

Indexing-Probleme werden seit ungefähr einem Jahr auf Twitter und Co immer häufiger thematisiert. Dan Taylor hat in dem Artikel "Is Indexing The Next Big Challenge In SEO?" mögliche Gründe hierfür angeführt:

  • Suchmaschinen seien grundsätzlich nicht nur user-fokussiert, sondern auch auf Profit aus und für die Indexierung, Verarbeitung und Speicherung der Datenmengen fallen Kosten nunmal auch an.

  • Außerdem seien wir an eine Indexierungs-Obergrenze stoßen. Damit meint Dan, dass sich bis auf kleine Nischen und Ausnahmen eigentlich nur noch gleiche Inhalte veröffentlicht werden und Google somit gar nicht alle Inhalte im Internet zu crawlen, zu parsen und zu indexieren braucht, denn wie Gary Illyes schon meinte:

"About 60% of the internet is duplicate."

...Duplikate werden nunmal nicht indexiert.

  • und außerdem von Google:

"It's impossible to crawl the whole web."

Google versuche immer wieder, durch verschiedene Updates, schlechte Inhalte aus dem Index zu schmeißen. Dieses Mal ist es zum Beispiel das Helpful Content Update und der AI generated Content.

Dan thematisiert auch ein weiteres mögliches Problem, falls Suchmaschinen aufhören würden, den Großteil des Internets zu crawlen. Wie kann Google dann überhaupt noch neue Inhalte entdecken?

Wir hätten bereits eine Antwort auf diese Frage, meint Dan: Einreichung von URLs via IndexNow.

Bing und Yandex supporten dies bereits jetzt schon. Google testet es gerade.

Fokussierung und Priorisierung in Hinblick auf Content-Erstellung und Keyword-Targeting werden damit wichtiger als jemals zuvor. Dazu gehört auch, gar nicht erst URLs ins Rennen für Queries zu schicken, wo die Ranking-Chancen aufgrund der Suchintention sowieso viel zu gering sind.

Reizen Dich diese Themen auch so wie uns?

Möchtest Du mehr dazu wissen, warum Google Deine URLs manchmal einfach nicht crawlt oder indexiert und was Du alles tun kannst, um das Crawling und die Indexierung Deiner URLs zu begünstigen?

Wie Du mit Google's Crawling und Indexierungs-Ressourcen umgehen kannst und wie viel davon in Deiner Macht liegt, erfährst Du im anstehenden Workshop von Johan auf der SMX Advanced .

Eins interessiert mich noch: Was sagt Deine innere Stimme, wenn Du "It depends" hörst?

Johan von Hülsen
Johan von Hülsen
Geschäftsführender Gesellschafter
Gute SEOs analysieren. Die besten SEOs invertieren.

Mit der Überschrift kannst Du nichts anfangen? Das macht nichts, ich habe nur nach einer Möglichkeit gesucht, die Klammer „Inversion" um die beiden Artikel in die Überschrift aufzunehmen.

In der Vorbereitung für meinen Technical SEO Workshop bei der SMX Advanced (28.09., 895€) bin ich erneut über zwei Artikel gestolpert, die ich Dir ans Herz legen möchte. Und wenn Du sie schon kennst: Lies sie noch mal. Es sind zwei der besten Grundlagenartikel überhaupt.

Inhaltlich haben die Konzepte nicht viel miteinander zu tun, außer dass es um „Inversion" und Googles Index geht. Ich glaube ja, dass es einen zu einem besseren SEO macht, wenn man Googles Funktionsweise versteht. Daher hier meine beiden (erneut)-Leseempfehlungen der Woche:

Bill Slawski: Googles inverted index of the web

Bills Content wird mir fehlen. Aber glücklicherweise hat Bill über die Jahre so viel schlaues Zeug zusammengetragen, dass man es immer wieder lesen kann (und mit jedem Mal etwas Neues lernen wird).

Das hier ist ein schönes Beispiel und auch wenn Du Dir vielleicht nicht die Zeit nehmen möchtest, Bills Artikel zu lesen: Den kurzen Text von Matt Cutts solltest Du lesen . Denn ich weiß nicht, wie oft ich schon damit aufräumen musste, dass Google einfach alle Dokumente im Index hat und bei jedem Query das komplette Dokument durchsucht. Das wäre performancetechnisch überhaupt nicht machbar.

Wenn Du eher auf das gesprochene Wort stehst: Im Search Off the Record Podcast #15 hat Gary den Aufbau ebenfalls gut erklärt. (und ich hab das im SEO Meetup HH versucht auf deutsch zusammenzufassen. )

Honorable Mention: Den von Matt verlinkten Aprilscherz fand ich damals so lala. Aber schon damals habe ich mich sehr über den Sprachwitz des Artikels gefreut.

Dan Petrovic: Link Inversion

Dan beschreibt in diesem Artikel sehr gut einen Randeffekt der Deduplizierung von URLs im Rahmen der Indexierung .

Nach dem Crawling sucht der Googlebot nach dem Main Content (Centerpiece Annotation). Da Google jeden Inhalt nur einmal im Index haben möchte, wird ein Hash über diesen Content gebildet und der Hash mit allem anderen Content im Index verglichen. Hat Google den Hash noch nicht im Index, dann wird das Dokument in den Index aufgenommen. Hat Google den Hash bereits im Index, dann wird die URL dem Dokument hinzugefügt und Google bestimmt aus allen URLs eine, die als Canonical zählt. Auch diesen Prozess hab ich im SEO-Meetup HH einmal aufgedröselt.

Was Dan aber schön aufmalt: Die Rankingsignale (Safe Search, Sprache, Links) aller URLs werden dabei an das Dokument geheftet. Die Backlinks aller URLs eines Inhalts werden also geteilt. 🤯

In Italien konnte man das vor ein paar Jahren sehr schön beobachten. Martino Mosna hat das aufgedröselt (und mit Google Translate ist gut nachvollziehbar, was er beschreibt).

Anita Böhm
Anita Böhm
Consultant
Gute Snippets, schlechte Snippets

Google hat der Doku zu Meta Descriptions ein kleines Update verpasst. Konkret wurden einige Beispiele ergänzt, was aus Sicht der Suchmaschine denn möglichst vermieden werden sollte und wie eine bessere Description aussieht.

Zusammenfassend lässt sich das Ganze so:

  • Anstelle einer Liste von Keywords liefern sie relevante Erklärungen

  • Jede Seite hat eine eigene und einzigartige Description

  • Die Description fasst den wesentlichen Inhalt zusammen

  • Sie ist dabei spezifisch und möglichst detailliert

Die Kommentare zur News bei SE Roundtable fallen eher unbeeindruckt aus, denn wirklich überraschend ist die Sache nicht. Obendrein hat man trotzdem auch weiterhin keine Garantie darauf, dass eine sorgfältigst erstellte Description auch übernommen wird.

Ich finde die Aktualisierung der Dokumentation dennoch hilfreich, weil man so nochmal ganz konkrete Anhaltspunkte ganz offiziell von Google an die Hand bekommt. Das lässt sich gut in Workshops und Tickets referenzieren und untermauert so, was man ohnehin schon lange predigt.

Worüber ich beim Lesen gestolpert bin, ist folgende Formulierung direkt am Anfang:

"A snippet is the description or summary part of search result on Google Search (...)."

Visualisierung von Google, welches ein Suchergebnis zeigt. Dabei ist nur die Description erkennbar mit Lorem Ipsum Text, der Rest ist vereinfacht dargestellt. So wird deutlich, dass Google unter dem Begriff "Snippet" nur die Beschreibung versteht, nicht aber das ganze Ergebnis.

Ich weiß nicht, wie es Dir geht, aber ich - und eigentlich auch alle SEO-Menschen, mit denen ich mich austausche - meine mit Snippet eigentlich das komplette Suchergebnis und nicht nur den Description-Teil. Ich bin mittelmäßig verwundert darüber, dass ich hier laut Google-Definition wohl schon Zeit meines SEO-Daseins die Begrifflichkeit falsch nutze und mir das offenbar bisher nie aufgefallen oder mitgeteilt wurde. Man lernt nie aus!

Wobei die Frage ist, in Anbetracht dessen, wie weit die Sache verbreitet ist: Schafft man nicht mehr Verwirrung, wenn man die verbreitet-angenommene Bedeutung ignoriert und mit Snippet künftig nur noch die Description meint? Bei anderen weit verbreiteten Missverständnissen wie der robots.txt, die das Crawling, aber nicht die Indexierung steuert, ist es ja durchaus essentiell, die Begebenheit immer und immer wieder richtig zu stellen. Ich bin neugierig - bezeichnest Du das Suchergebnis als Ganzes auch als Snippet oder meinst Du damit explizit nur die Description?

Screenshot von einem Suchergebnis bei Google, der zweimal zu sehen ist. Im oberen davon ist das gesamte Suchergebnis rot eingerahmt, daneben steht "Snippet im SEO-Sprachgebrauch". Im unteren davon ist nur die Beschreibung unterhalb der URL und des Titles rot eingerahmt, daneben steht "Snippet gemäß Definition von Google".

Im zweiten Satz wird die Unverbindlichkeit, die Meta Description zu übernehmen, aus meiner Sicht nochmal schön klar:

"Google uses a number of different sources to automatically determine the appropriate snippet, including descriptive information in the meta description tag for each page."

Kann also sein, dass Google sich daran bedient. Muss aber nicht. Genauso wie strukturierte Daten handelt es sich nur um eine Anregung für Google.

Die einzige Kontrolle haben wir eigentlich darüber zu sagen, welche Teile einer Seite nicht für das Snippet genutzt werden dürfen:

"You can also prevent certain parts of the page from being shown in a snippet by using the data-nosnippet attribute."

Ich finde diese kurze Beschreibung übrigens sehr gelungen:

"A meta description tag generally informs and interests users with a short, relevant summary of what a particular page is about. They are like a pitch that convince the user that the page is exactly what they're looking for. There's no limit on how long a meta description can be, but the snippet is truncated in Google Search results as needed, typically to fit the device width."

Florian Stelzner
Florian Stelzner
Geschäftsführender Gesellschafter
Yummy, freshly roasted SEO 🔥

Sowohl für unseren eigenen Bewerbungsprozess als auch als Fach- oder Interims-Support für den Einstellungsprozess unserer Kunden, bin ich immer wieder mit dem Feinschliff geeigneter Röstungs-Fragen konfrontiert.

Jackie Chu hat netterweise einmal bei 10 sehr geschätzten SEO-Kolleginnen und Kollegen nach ihren Top-Fragen für den Bewerbungsprozess von SEOs nachgefragt.

Eins Vorweg kann man glaube ich pauschal sagen... insbesondere wenn Du sehr dringend einen SEO suchst... nimm Dir ausreichend Zeit und Expertise mit in den Auswahlprozess, damit Du nicht nur ein kurzes Pflaster, sondern eine langfristige Ideallösung am Start hast. Im schlimmsten Fall leidet das Bestands-Team, Deine Prozesse gehen kaputt und Dein SEO-Kartenhaus beginnt einzustürzen.

Hier kommen die Lieblingsfragen der Expertinnen und Experten:

1. Kevin Indig

Hast Du das schon mal gemacht? Wie hast Du die größten Hürden überwunden?

Der Grund für diese Frage ist neben der Herangehensweise die These, dass man meistens für eine spezifische Problemlösung einstellt und man so am Besten herausfindet, ob man den richtigen SEO an der Angel hat.

Sofern es sich um eine spezifische Job-Beschreibung handelt, gehe ich da mit, insbesondere wenn man ein Team von SEOs hat, die wie ein Uhrwerk zusammenlaufen.

2. Tyler Reardon

Stell Dir vor wir möchten auf #1 für <insert keyword> ranken. Was sollen wir machen?

"...um dann bei jedem Antwort-Teil zu hinterfragen was wäre wenn dies nicht funktioniert" - klingt erstmal nicht ganz so charming für meinen Geschmack, aber ich bin mir sicher wenn man das richtig verpackt und bei Dingen, die in der Regel in der Organisation glatt laufen auf die Frage verzichtet geht das schon klar. Andernfalls darf man meines Erachtens nicht vergessen, dass man sich in diesen Gesprächen auch um die Kandidatin oder den Kandidaten bewirbt.

Tatsächlich ist die Intention der Frage bei Tyler aber tatsächlich die Prüfung nach Durchhaltevermögen und tief verankertem SEO-Wissen.

Am Besten gefällt mir aber die Schluss- bzw. Randbemerkung, dass wenn dann jemand ins Straucheln gerät, die Antwort "Ja, dann haben wir vermutlich zu wenig Links" automatisch zum Ausscheiden führt.

Das handhabe ich meist ähnlich. Linkschrubber adé!

3. Jamie Indigo

Du bist ein Wartungsbetrieb für Verkaufsautomaten. Du gehst in einen Raum und siehst einen dunklen Automaten. Was machst Du als Erstes?

Jamie findet diese Frage großartig, weil sie einen durch die wirklich grundsätzlichen Bestandteile von lösungsorientiertem Handeln führt. Die perfekte Antwort ginge hier in die Richtung: "Ich prüfe, ob das Teil eingesteckt ist.". Das zeigt – nach Jamies Meinung – die Fähigkeit sich logisch in einen Step by Step Prozess hineinzudenken.

Persönlich habe ich da schon bessere Szenarien für für mich aufgestellt, da es nicht bei jeder Stelle um Stapelverarbeitung geht sondern es manchmal auch darauf ankommt um die Ecke zu denken. Klassiker wie "Wie schwer ist Hamburg?", deren perfekte Rückfrage dann wäre "Im Sommer oder im Winter?" sind großartige "unlösbare Probleme", die die Kandidaten auf eine Gehirnschmalzprobe stellen. Gleichzeitig kommt man durch solche Gedankennüsse großartig ins Gespräch und merkt schnell, ob es auch menschelt.

4. Areej AbuAli

Wie stellst Du sicher, dass Deine Empfehlungen auch implementiert werden?

Sehr geniale Frage. Sie verrät viel darüber, ob der SEO schon mit Entwicklerteams zusammengearbeitet hat und ob es sich um eine verantwortungsvolle Person handelt.

Areej meint, dass diese – nicht zwangsläufig SEO-spezifische Frage – ein wichtiger Bestandteil der täglichen Arbeit sein muss. Es geht nicht nur darum, täglich Empfehlungen auszusprechen, sondern darum, sicherzustellen, dass diese auch umgesetzt werden. Diese Frage prüft die Cross-funktionalen Fähigkeiten der Kandidaten, die Art, wie Dinge priorisiert und quer durch die Teams in der ganzen Organisation kommuniziert werden.

5. Jackson Lo

Wie würdest Du einen SEO-Test aufsetzen?

Erstes Gefühl bei mir war zunächst - was 'n das für 'ne doofe Frage, bis ich dann die Antwort von Jackson las.

Eine seiner größten Lektionen, die er gelernt hat, ist: "Wenn Dinge es wert sind umgesetzt zu werden, dann sind sie auch wert, gemessen zu werden".

Geil! So simpel, so gut, wenn man darüber nachdenkt.

Ohne Erfolgsmessung verschwinden umgesetzte Maßnahmen unbeachtet in der Versenkung und das macht es dann schwerer für die nächsten Schritte. Als SEOs müssen wir einschätzen können welchen Impact unsere Maßnahmen haben werden und Testing ist ein großartiger Weg das herauszufinden.

Mein Gefühl ist allerdings, dass die Bereitschaft und das Verständnis zum SEO-Testing sich gerade noch sehr langsam entwickelt. Und das trotz großartiger Frameworks wie zum Beispiel bei unseren Freunden von Ryte.

6. Victor Pan

Der organische Traffic ist eingebrochen – führe mich durch deine Diagnose

Victor geht dabei den Dingen bis zum Letzten auf den Grund. "Du hast dies getestet und dann das und wie geht es dann weiter?...". Er möchte dabei herausfinden, wie die Person mit Unsicherheit umgeht, füttert gegebenenfalls immer mal wieder einen Tipp nach und kann sich so ein Bild von der gesamten Prozesskette machen.

Klingt auf jeden Fall für mich schon nach einem ähnlichen, aber motivierenderen Ansatz als bei Frage 2 von Tyler.

Diese Frage mag Victor besonders, weil sie die SEO-Hard-Skills abklopft und ob die Kandidaten ein Growth-Mindset haben. Dabei stellt diese Frage aber auch gleichzeitig heraus, ob die Kandidaten ihr Bestes herauskehren und Bereitschaft fürs Lernen mitbringen.

7. Kyle Faber

Beschreibe eine komplexe SEO-Herausforderung, wie Du sie angegangen bist und führe mich durch alle Schritte, indem Du beschreibst warum Du diesen Weg gegangen bist.

Hm, kann ich mir persönlich nicht vorstellen, dass so eine verschachtelte und offene Frage all das enthüllt was ich brauche und ist für mich auch eher ein Zeichen von "ich will mich gar nicht intensiv mit dem Thema beschäftigen, zeig Du mal was Du kannst"-Ansatz, aber ich mag mich ja auch täuschen. Was meinst Du dazu?

Kyle jedenfalls nimmt aus der Beantwortung dieser Frage folgende Erkenntnisse mit:

  • Es gibt ein Gefühl darüber was die Bewerber als komplex oder herausfordernd annehmen

  • Zeigt den durchdachten Prozess und die Art der Problemlösung

  • Gibt Eindrücke über die rationalen Entscheidungen

Dabei stellt er heraus, dass es mehrere Wege gibt diese Herausforderung zu meistern, aber er lernt aus dieser Frage:

  • ob es sich um einen strategischen Denker handelt

  • ob die Fähigkeit besteht den Prozess zu beschreiben, um Dinge zu implementieren und

  • ob sie die Entscheidungen mit sauberer Begründung untermauern können

8. Niki Mosier

Erzähl mir von dem Projekt, dass Dich teilweise sogar stolz macht, warum Du darauf stolz bist und was Du davon gelernt hast.

Ja, schick. Eine meiner absoluten Lieblingsfragen. Es bringt einen selbst und vor allem die Kandidaten in eine gute und antwortsfreudige Stimmung mit viel SEO-Herzblut im Raum. I like!

Niki findet dabei heraus, was die Kandidaten stolz macht und welche Art von Projekten die Kandidaten begeistern. Gleichzeitig erfährt man "echte Erfahrungen" und welche Rolle dabei eingenommen wurde.

9. Eli Schwartz

Was ist die wichtigste SEO-Initiative?

Boom. Das ist mal direkt auf die Nuss. Ein schöner Ice-Breaker wie ich finde.

Eli möchte erreichen, dass die Kandidaten sich gezwungen fühlen, diese doch sehr vage Frage in ihrer Antwort zu begründen und zu verteidigen. Dabei bekommt sie dann ein Gefühl darüber, was und wie die Kandidaten denken.

10. Jacky Chu

Was war dein kniffligstes technisches SEO-Projekt und was war der Business Impact?

Nice, sehr schicke Frage, um die Damen und Herren aus ihrer Technik-Ecke zurück an den Business-Spieltisch zu holen.

Vorausgesetzt, dass es sich um ein schon eher senioriges Gesuch handelt erwartet Jacky:

  • herauszufinden wie anspruchsvolle technische SEO-Tasks umgesetzt werden

  • zu verstehen, was der Business Impact war (nun... hätte man bei der Überschrift fast schon drauf kommen können, aber ja.)

Im besten Fall findet Jacky so ganz uneigennützig etwas Neues heraus oder erfährt über etwas, was bisher undenkbar gewesen wäre. Aber man lernt eben auch, ob die Kandidaten neben Technik auch in die Zahlen schauen, ob sie sich Gedanken über Attribution und ob sie mit ihren Skills Teil des Teams werden können.

Im schlimmsten Fall erfährt man, dass sie sich für die Business Themen gar nicht interessieren oder sie nicht verstehen bzw. darüber berichten können. Sowas führt dann natürlich zum Ausscheiden aus dem Prozess.

Für mich sind unterm Strich alles sehr brauchbare Fragen und vor allem Hintergedanken.

Welche Fragen magst Du besonders in Interviews?

Nils Warnick
Nils Warnick
Consultant
Using AI image Hack for SEO? Google hates this trick!

Klingt nach Clickbait, oder? Das habe ich mir auch gedacht, als ich die Schlagzeile von Don McKenzies Artikel über Bilder von DALL-E 2 und deren Verwendung auf Websites gesehen habe. Tatsächlich würde ich Dir aber empfehlen, den Artikel selbst zu lesen. Auch wenn die Bilder darin derzeit kaputt sind, ist die Idee dahinter durchaus interessant und man bekommt direkt einige Tipps für die Anwendung.

Noch eine Rolle rückwärts, falls Du noch nie etwas DALL-E oder seinem Nachfolger gehört haben solltest. Dabei handelt es sich um ein Programm, das gelernt hat, aus Textbeschreibungen Bilder zu erstellen. Ergebnisse kannst Du Dir selber auf der Website von OpenAI ansehen oder selbst ein wenig mit Dall-E Mini experimentieren .

Zurück zur Idee. Google mag Bilder. Stockfotos mag Google nicht so gerne. Liebevoll selbst hochqualitative Bilder für jedes Thema erstellen oder beauftragen? Häufig nicht im Budget. In Zeiten, in denen AI schon Kunstwettbewerbe gewinnen kann, liegt der Gedanke nicht fern, sich die Bilder mit Hilfe künstlicher Intelligenz kostengünstig erstellen zu lassen. Entscheidend ist dabei am Ende die Qualität der Bilder. Diese hängt vor allem auch vom Input für die Maschine ab. Wie man diesen Input verbessern kann, dafür gibt der Artikel schon einige Tipps.

Darüber hinaus ist die Methode an sich vielerorts interessant. Konkurrenten haben eigene Fotostudios und Du musst irgendwie mithalten, um konkurrenzfähig zu bleiben? Dann ist das vielleicht die Lösung. Anstelle von modifizierten Stockfotos könnten Bilder von künstlicher Intelligenz kommen. Der Trick dabei wird sein, dem Algorithmus einheitliches Look and Feel zu beizubringen und dieses verlässlich reproduzieren zu können.

Und Du weißt: Wir sind große Fans von Alt-Attributen. Generieren wir die Bilder auf Basis von Texteingabe, dann sind halbwegs sinnvolle Alt-Attribute eigentlich garantiert.

Sollte das gelingen, könnten hier vor allem die "Kleinen" gewinnen, die sonst auf Herstellerbilder oder Stockfotos angewiesen sind, die schon vielfach im Netz kursieren.

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