Wirklich wahres Wingmen SEO Wissen für wache Webmarketer #106
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Johan von Hülsen
Johan von Hülsen
Geschäftsführender Gesellschafter
🥐 Mit RegEx-Hack zum Frühstück ab ins nächste Bewerbungs-Metting

Die Überschrift des Newsletters ergibt noch keinen Sinn für Dich?

Dann warte doch einen Moment ab.

Du hattest gestern hoffentlich einen entspannten Tag. Pfingstmontag ist seit Jahren mein Kalender-Endgegner. Tatsächlich hab ich dieses Jahr 5 Personen einen Termin am Montag angeboten. Glücklicherweise haben alle abgelehnt. Bei den meisten anderen Feiertagen bekomme ich das hin, aber im Pfingstmontag ist der Wurm drin.

Jetzt aber unser kleiner Wissenssnack:

  • Von mir gibt es einen smarten RegEx-Hack mit Search Console-Beispielen (und meinem Versuch zu erklären, wie die RegEx funktioniert)
  • Saskia hat sich angesehen, wie Googles KI Dich auf das nächste Bewerbungsgespräch vorbereiten will
  • Andreas wundert sich über Johns Hinweis auf Meta-Descriptions
  • Florian fasst die Erkenntnisse unseres gemeinsamen SEO-Experimentes zusammen
  • und zum Abschluss hab ich noch ein wenig EAT- und Quellenphilosophie von Jeff Jarvis für Dich

Und ab geht die wilde Fahrt! Viel Spaß beim Lesen…

Was wir gelesen haben
Johan von Hülsen
Johan von Hülsen
Geschäftsführender Gesellschafter
RegEx-Hack, um mehrere Wörter zu finden

🤯 Ui. RegEx, um UND-Verknüpfungen mehrerer Begriffe zu bauen. Die Ursprungsfassung ging ein wenig rum, aber diese Verbesserung von Eric Wu ist mal ein richtig geiler Hack und deutlich einfacher zu lesen und zu schreiben:

(\b(kwd1|kwd2).*){2}

RegEx lesen sich am besten von außen nach innen (wie auch Excel-Formeln). Ganz außen sieht der Query also so aus:

(…){2}

(…) Es kommt etwas (das in den runden Klammern) {2} dieses etwas kommt zwei mal vor.

In der Klammer definieren wir, dass etwas, nach dem wir die Daten durchsuchen:

\b(kwd1|kwd2).*

\b - ein Wort (Word Boundary) (kwd1|kwd2) - Wort1 oder Wort2 .* - Danach eine unbekannte Anzahl beliebiger Zeichen ( .* in einer RegEx steht für “irgendwas oder nichts”.

Ein Beispiel, um nach allen Queries zu suchen, die wingmen und SEO enthalten, lautet also:

(\b(wingmen|seo).*){2}

Matched:

  • wingmen seo
  • seo wingmen
  • seo seo
  • wingmen wingmen
  • seo wingmen marketing
  • seo marketing wingmen
  • wingmen seo marketing …

Matched nicht:

  • seo wngmn
  • wingmenseo …

Mit RegEx 101 (unserem Lieblings-RegEx-Bastel-Tool) sieht das dann so aus:

Eintrag der Beispiel RegEx in der Google Search Console in einen Query Filter: Als Filter-Typ ist RegEx eingestellt. Als Filter-Art “Matches RegEx

Und in der Search Console so:

Screenshot der Ergebnisses der Abfrage: Sichtbar sind 6 Klicks in den letzten 3 Monaten für “Wingmen SEO” und jeweils 0 Klicks für “strategisches SEO international SEO” und “SEO Texte SEO Content

Wofür kannst Du das benutzen? Du kannst nach Brand + generischer Begriff filtern * Nach Produktgruppe und Material * Nach Tätigkeit und Sortiment

Und natürlich kannst Du die Filter auch gruppieren:

(\b((wingmen|wngmn|wingman)|(suchmaschinenoptimierung|seo|search engine optimization)).*){2}

Screenshot der Ergebnisse der modifizierten RegEx. “Wingman SEO” ist als viertes Ergebnis dazu gekommen mit 25 Klicks

Das wiederum heißt, dass Du ganze Keywordgruppierungen auf diesem Weg in der GSC abfragen kannst.

Bevor wir dazu ein Beispiel machen, wollen wir aber unsere RegEx noch ein wenig unslesbarer machen und optimieren (davon steigen in diesem Beispiel die Zahlen nicht, aber dabei geht es ums Prinzip):

(?:\b(?:(?:wi?ngm[ea]?n)|(?:suchmaschinen[ -]?optimierung|search[ -]?engine optimization|seo)).*){2,}

Beispiel für Keywordgruppen: Keyword enthält Stuhl, Sofa oder Sessel und Stoff, Bezug oder Leder.

(?:\b(?:(?:stuhl|sofa|sessel)|(?:stoff|bezug|leder)).*){2,}

Oder wie wäre es mit Fragen zu Deiner Dienstleistung, aber nicht zum Unternehmen?

(?:\b(?:(?:suchmaschinen[ -]?optimierung|search[ -]?engine optimization|seo|strategie)|(?:wie|wo|was|warum|wozu|wieviel) ).*){2,}

Natürlich funktioniert das nicht nur mit Query-Filter, sondern auch mit dem Filtern nach URL.

Saskia Ernst
Saskia Ernst
Trainee
Mit Googles Hilfe das Vorstellungsgespräch rocken… oder?

Mit dem Google Tool Interview Warmup ist es jetzt möglich, sich auf sein Vorstellungsgespräch vorzubereiten. Bisher zwar nur auf Englisch, aber es ist ja auch noch ein recht junges Tool.

Zu Beginn hast Du die Möglichkeit, einen spezifischen Bereich auszuwählen. Dabei stehen bisher sechs Bereiche zur Auswahl: - Informationsanalyse - E-Commerce - IT-Hilfe - Unternehmensverwaltung - UX-Design - Grundlagen

Du nutzt einfach die Spracheingabe-Funktion oder die Tastatur und sprichst/tippst Deine Antwort auf die von Google gestellte Frage.

Innerhalb des ausgewählten Bereichs werden wiederum drei unterschiedliche Fragetypen abgefragt. Hierbei stellt Google Nachfragen zum Hintergrund Deiner Person, fragt technisches Knowhow und bereichsbezogene Fachkenntnisse ab und versucht mit situativen Fragen zu "verstehen", wie Du auf gewisse Situationen in der Vergangenheit reagiert hast oder zukünftig mit Situationen umgehen würdest.

Durch KI und Machine Learning erkennt Google Muster in den Antworten, und vergibt Verbesserungsvorschläge in Bezug auf Begrifflichkeiten und Ausdrucksweisen. Des Weiteren werden sogenannte "Talking Points" von Google aus der Antwort herausgepickt. Das sind all jene wichtigen Punkte innerhalb der gegebenen Antwort, die Aufschluss über Erfahrungen, Skills, Errungenschaften und Learnings, Ziele und Interessen zulassen.

An dieser Stelle kannst Du Dir noch weiterreichende Vorschläge dazu anzeigen lassen, wie Du einen "Talking Point" noch vollumfänglicher ausführen kannst.

Screenshot von Googles “Interview Warmup”-Tool

Bist Du durch mit der Beantwortung der fünf Fragen, kannst Du Dir Deine Antworten nochmal anschauen, Verbesserungsvorschläge mitnehmen oder aber einen neuen Versuch wagen – entweder mit denselben Fragen oder aber mit neuen.

Grundsätzlich bietet dieses Tool einige Möglichkeiten, sich besser auf ein Vorstellungsgespräch vorzubereiten, erst recht im ersten Durchlauf, wenn man sich mit dieser Art von Fragen noch nicht beschäftigt hat.

Auch die Möglichkeit der Spracheingabe sorgt dafür, dass man flüssigeres Sprechen, Betonung und Vermeidung von Füllwörtern üben kann. Hierbei ist die Spracheingabe-Funktion auch so sensibel, dass die gesprochenen Sätze zumeist richtig transkribiert werden.

Du musst allerdings schon mit der notwendigen Ernsthaftigkeit an die Sache herangehen, ansonsten ist das Üben mit einem Bot witzlos, denn der gibt natürlich kein aktives Feedback. Er nimmt lediglich die gegebenen Antworten zur Kenntnis. Wenn Du auf die Frage "What are you looking for in your next job?” antwortest: "Every morning a big breakfast served by the bosses", reagiert der Bot genauso, wie wenn Du seriös geantwortet hättest, nämlich mit "👍 Got it, thanks for sharing".

Andreas Röne
Andreas Röne
Consultant
Wie jetzt!?! John Müller empfiehlt das Löschen von Meta-Keywords?

Vielleicht stellst Du Dir jetzt die Frage, wie John Müller auf diese glorreiche Idee kommt. Wieso jetzt? Und wie soll das Entfernen von Inhalten beim Ranking helfen? Wenn Du mit solchen Gedanken an die Sache heran gehst, dann wirst Du den Gedanken, den John bei der Empfehlung hatte, nicht folgen können. Denn die Meta-Keywords haben schon seit Jahren keinen direkten Einfluss mehr auf Deine Rankings. Ob Du die Keywords pflegst oder nicht, ist für moderne Suchmaschinen wie Google vollkommen egal. Der einfache Grund hinter Johns Gedanken ist der, dass Du die Zeit, die Du sonst für die Meta-Keyword genutzt hast, lieber sinnvoller für andere Arbeiten nutzen solltest.

Aus meiner Sicht ist das Löschen der Meta-Keywords ggf. auch etwas übertrieben, da Du dafür jetzt ja wieder Zeit benötigst und das für einen sehr geringen Effekt. Einzige Gründe, die dafür sprechen, sind die Verkleinerung des HTML-Codes, die Verringerung der Komplexität für Menschen, die im Redaktionssystem arbeiten – jedes Feld, das man ignorieren kann, sollte gar nicht erst da sein – und dass Du und Deine Website weniger transparent für Mitrankende machst. Schließlich hast Du bei den Meta-Keywords mit Sicherheit die Keywords publiziert, für die Du unbedingt ranken möchtest. Oder liege ich da falsch? ;-)

Ein anderer Grund, weshalb Du die Meta-Keywords ggf. noch benötigst, sind interne Suchfunktionen Deiner Website. Bevor Du nun hektisch alle Meta-Keywords entfernst, solltest Du klären, dass die interne Suchfunktion Deiner Website diese Keywords nicht benötigt, um überhaupt sinnvolle Ergebnisse liefern zu können. Danach solltest Du auch an Dich und Deine KollegInnen denken. Benötigt Ihr das Datenfeld Meta-Keywords ggf. für interne Workflows? Wenn Du das alles geklärt hast, kannst Du mit dem Gedanken spielen, die Keywords wirklich zu löschen.

Doch halt, vielleicht gibt es ja doch noch ein viel einfacheren und besseren Weg, bei dem Du mit einem Schlag alle Keywords entfernen kannst und das Datenfeld zur internen Nutzung weiterhin behalten kannst: Wie wäre es denn, wenn Du in Deinen HTML-Templates die Ausgabe des Meta-Feldes unterbinden würdest?

Florian Stelzner
Florian Stelzner
Geschäftsführender Gesellschafter
Auswertung des doll dynamischen SEO-Newsletter-Artikels

In der vorletzten Ausgabe unseres SEO-Newsletters hatte ich es mir recht einfach gemacht und Dich den Artikel schreiben lassen.

Dazu hatte ich aus der Sistrix Top 100 per Zufall eine Domain herausgezogen und Dich in die Lage versetzt, für die nächsten 10 Minuten SEO dieser Site zu sein. Fortuna hat sich für wetter.de entschieden und hat diverse namhafte SEOs auf den Plan gerufen, die mitgewirkt haben.

Allen gilt mein ganz persönlicher Dank! Cool, dass Ihr mitgemacht habt. Special Props gehen raus an Sonja, die als Erste dem Ruf gefolgt war.

Diese Schlauen Menschen (Vornamen A-Z) haben mitgemacht:

  • Florian Elbers ...Mit der Site-Abfrage findet man noch einzelne URLs der Subdomain amp.wetter.de , welche aber per 302-Redirect (!) weitergeleitet werden...

  • Gero Wenderholm So war SEO für wetter.de in 2010 "mehr Schwanks aus meiner Jugend gibt's in meinem Campixx Vortrag"

  • Hanns Kronenberg ...Die besten Nutzersignale und damit die besten Rankings erhalten diejenigen Domains, welche die meisten Nutzer mit Markentreue besitzen. Bei Wetter-Rankings sieht man daher auch viel Doppel-und Dreifachrankings der bevorzugten Marken (z.B. aktuelles Tageswetter und 7-Tage-Prognose)....

  • Heiko Höhn ...Ich sehe nur Reklame. Und bei Werten mit ">30 blockiert" komme ich schlecht drauf: Kein direktes SEO Thema, aber als Benutzer bekomme ich bunte Desktopaugenschmerzen. Für SEO würde ich im Bereich schema.org etwas kreativer sein...

  • Julian Cordes ...evtl. bietet es sich an, bei so kleinen Orten auf mehrere Seiten zu verzichten und nur die Hauptseite indexieren zu lassen. Logfile Analyse sollte Aufschlüsse geben, ob die anderen Unterseiten (z.B. 7 Tage Wetter) geklickt werden und Traffic bringen...

  • Kevin Indig ...Ich würde also zuerst einmal die Daten und den Content auf Unterseiten glattziehen und schauen, dass alle wichtigen Informationen vorhanden und leicht lesbar sind...

  • Mark Münch ...ich würde zunächst einen Redakteur für die Website einstellen...

  • Niels Dahnke ...Es fehlt also der Blick des Urlaubers. Wenn ich nicht genau weiß, in welches Land oder welche Region ich verreisen will, dann werde ich alleine gelassen und muss mich mühsam durch die Städte und Regionen klicken...

  • Olaf Seydel ...Würde das in 10 Minuten hinhauen, würde ich mir als Publisher Onkel ja gerne mal die Themenseiten und die Verlinkung genauer ansehen bzw. durchcrawlen. Macht aber einen verbesserungsfähigen Eindruck, der sicherlich auch bei News und Discover nicht schadet...

  • Sonja Ahrens ...Der untere SEO Text dürfte meines Erachtens nicht wirklich auf das Ranking einzahlen. Hier sehe ich Potential für einen besser gemachten Urlaubsberater, rund um die Klimazonen des gewünschten Reisezieles....

Mir hat es unglaublich viel Spaß gemacht, die Kommentare dieser Expertinnen und Experten zu lesen und dabei zwischen den Zeilen herauszulesen, wie unterschiedlich so die Einstiege in die Aufgabe sind. Natürlich vor dem Hintergrund, dass 10 Minuten mal so eben zwischendrin im Tagesgeschäft einen Blick auf eine fremde Domain eine fragwürdige Vorgehensweise ist.

Sehr spannend finde ich, dass sehr viele direkt über die viele Werbung und UX-Mängel gestolpert sind. Vor 10-15 Jahren wäre uns SEOs das völlig Banane gewesen, aber zeigt sehr schön, wie sehr SEO sich zum Guten weiterentwickelt hat und immer mehr für den Nutzer arbeiten möchte.

Auch das Hineindenken in den Nutzer ist so so wichtig geworden und für mich im Beitrag von Hanns sehr toll rübergekommen:

  • Wir arbeiten hier nach klassischen SEO-Regeln, dennoch bleibt die Wetter-Suche ein Sonderfall (auch Kevin verweist auf die Basics: Ein Facelift für die Snippets muss her!)

  • Der Mensch ist ein Gewohnheitstier (und ist idR markentreu)

  • ein Großteil der Suchen sind habitualisierte Auswahlentscheidungen

  • Technisches SEO reicht nicht... man muss zur Coca Cola der Wetterdienste werden (Mega! Diese Analogie werde ich klauen!)

Sicher hat Hanns beim letzten Punkt recht, jedoch wurden von den Kolleginnen und Kollegen auch hier viele Dinge angemerkt, die validiert werden sollten:

  • braucht es so viele URLs (Julian hat einen super Tipp zur Validierung durch eine Logfile-Analyse gegeben, Niels merkt viele URL-Schwankungen an)

  • Florian berichtet von 302-Karteileichen im Index... gibt es da noch mehr?

  • immer wieder kommen die Punkte unklare Nutzerführung, störende Werbung, defekte Links und Potenziale beim Speed heraus

An dieser Stelle nochmals vielen Dank. Wie hat Dir diese Übung gefallen? Sollen wir künftig mehr solcher Content-Experimente wagen?

Johan von Hülsen
Johan von Hülsen
Geschäftsführender Gesellschafter
Jeff Jarvis eats E-A-T for breakfast

Ich bin Fan von Jeff Jarvis. Der Mann kann schreiben. Seine Thesen sind manchmal nicht weltbewegend. Aber seine Zusammenstellung von Thesen bewegt Deinen Blick auf die Welt und regt zum Denken an.

Und einen der Klassiker beherrscht er gut. Den alten Wein in neuen Schläuchen - Eine alte These wieder neu hervorzuholen und zu interpretieren, wenn der Kontext sich bietet. Jetzt ist die Position von Jeff Jarvis zum Verlinken so alt, wie die Diskussion um Verlinkung im Journalismus insgesamt. Trotzdem hab ich als SEO diese Sätze gern gelesen und zitiere sie hier:

​​When we credit our sources and show our work, we enhance our credibility and value. […] Find every way you can to cite and credit the sources who make your stories — your articles, your reporting, your informational service — possible. If you do not, you are thieves.

Ich empfehle Euch aber den gesamten Artikel über Linkgeiz, die Relevanz von Quellenarbeit im Journalismus und den Zusammenhang von Quellen, Trust und Autorität zu lesen. Es lohnt sich.

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