Wirklich wahres Wingmen SEO Wissen für wache Webmarketer #115
Wingmen Online Marketing GmbH Logo
Anita Böhm
Anita Böhm
Consultant
🎯 Ab durch die Mitte

Glaub mir, ich hab wirklich alles versucht, Dich davor zu bewahren. Aber nun ist es doch soweit: Da alle anderen Wingmenschen fleißig an Kundenprojekten werkeln, schon in den Feierabend gestartet sind oder sich gar im Rahmen eines Urlaubs erholen, fällt mir die zweifelhafte Ehre zuteil, diese Einleitung zu verfassen.

Da mir dazu eigentlich das Talent fehlt, hab ich mich bisher – mit enormen Erfolg, möchte ich anmerken – davor gedrückt 🙈 Heute ist es nun aber soweit. Da müssen wir nun also gemeinsam durch.

Los geht's! Diese Woche haben wir folgende Themen für Dich im Gepäck:

  • Jolle hat in Kevin Indigs SERP-Feature-Analyse-Artikelserie ein paar Überraschungen erlebt

  • Johan philosophiert über HTML-Tags

  • Nils stellt Gedanken zu Google-Aussagen an

  • Behrend betrachtet die neu interpretierten Quotes in den SERPs

Den Anfang macht aber erstmal unsere neue Werkstudentin Cheyenne mit ihrer Vorstellung. Und am Ende gibt es einen kleinen Veranstaltungshinweis.

Puh, geschafft 😅

Jetzt aber viel Spaß beim Lesen

Deine Wingmen

Was wir gelesen haben
Cheyenne Lauterbach
Cheyenne Lauterbach
Werkstudentin
Darf ich vorstellen?

Frisch hinzugestiegen, erlebe ich ein warmes „Welcome aboard" und freue mich sehr als neue Wingwoman frischen Wind, neue Perspektiven und viel Neugierde mit ins Team zu bringen.

Nach meinem Soziologie-Bachelorstudium und aktuell im Master der Kulturanalysen darf ich mich regelmäßig mit spannenden gesellschaftsrelevanten Themen auseinandersetzen und erforschen, wie Trends, Handlungsmuster und soziokulturelle Phänomene entstehen.

Dies in Kombination mit meiner Liebe zum Digitalen und der Affinität, Neues über SEO zu lernen, macht mich zu einer ambitionierten und motivierten neuen Wingwoman!

Ich freue mich auf die Reise!

Jolle Lahr-Eigen
Jolle Lahr-Eigen
Consultant
Überraschendes aus Kevin Indigs SERP-Feature-Artikelserie

Dass die Zeiten der "10 Blue Links" vorbei sind und die Suchergebnisseiten (Search Engine Results Pages, SERPs) immer bunter werden, hat sich herumgesprochen. In den Twitter-Feeds von Brodie Clark und Valentin Pletzer laufen regelmäßig Screenshots von neuen SERP-Features auf, die in der Wildnis gesichtet wurden.

Kevin Indig hat sich in den letzten Wochen daran gemacht, diese "gefühlte Tatsache" in einer quantitativen Untersuchung eines großen Keyword-Sets (20.000 Ecommerce Keywords) mit Daten zu unterfüttern und in einer dreiteiligen Artikelserie zu erläutern:

Und Tatsache: Die Suchergebnisse werden immer bunter (mehr Bilder, mehr Videos, neue SERP-Features). Die Details erfährst Du bei Kevin direkt.

Wichtig: Die Ergebnisse sind nicht ohne Weiteres 1:1 auf andere Keyword-Sets zu übertragen, denn im Online-Shopping (Ecommerce) spielt die kommerzielle Intention – und damit Anzeigen und Produktlistings – eine größere Rolle als beispielsweise in der Wissensrecherche.

Kevins Botschaft

"If there would be a meta point I wanted to make across all these analyses, it's that most companies don't pay enough attention to SERP changes. Staying on top of them is a competitive advantage."

Kontraintuitive Erkenntnisse

Das Lesen der Artikelserie macht allerdings mehr Spaß, wenn man sich jeweils eigene Thesen überlegt und versucht, vorherzusagen, was Kevin herausfinden wird, statt gedanklich nur abzunicken. Denn bei einigen Punkten hatte ich tatsächlich etwas anderes erwartet.

1. Wenn Google keine Klarheit über die Intention der Suche hat (Was will die suchende Person finden?), spielt es häufiger weniger als zehn Ergebnisse auf der ersten Seite aus.

Das ist besonders bei Head Terms der Fall – je kürzer die Suche, desto unpräziser ist sie. Warum bringt sich Google um die Chance, mit vielen Treffern möglichst viele Intentionen auf der SERP abzubilden?

Genau das tut Google: mit SERP-Features wie Bilderkarussellen, Google Maps oder Produktlistings, die nicht zu den "10 Blue Links" gehören, mit denen man die eigene Suche verfeinern kann.

2. Für Produktsuchen zeigt Google auch am Desktop jede Menge "Map Packs" (auch "Local Packs"), bindet also Google Maps mit Pins zu Geschäften ein, die die Produkte führen.

Google stellt also (gerne auch durch Hilfe mit dem Google Merchant Center) die Verbindung her: Hier wird ein Produkt gesucht. Gesucht wurde in der Region XY. Dieses Produkt wird in Geschäften geführt. Die Geschäfte befinden sich hier (in der Region XY).

Schon die Verbindung vom Produkt zum Geschäft ist mit Blick auf Lagerbestände nicht trivial, aber mobil zu erwarten. Dass dies auch am Desktop zum Standard gehört, hätte ich nicht gedacht.

3. PLAs und Map Packs tauchen selten gemeinsam auf.

Dass Ecommerce-Suchen Map-Pack-Ergebnisse triggern, haben wir gerade gelernt. Dass Ecommerce-Suchen Product-Listing-Ads (PLAs) hervorrufen, klingt logisch. Beide SERP-Features haben aber eine negative Korrelation. Ist eins davon präsent, fehlt in der Regel das andere.

So überladen wie manche SERPs mittlerweile auch wirken mögen... Vielleicht sieht Google nur Platz für eines von beiden, bevorzugt PLAs, sofern genügend vorhanden sind, und setzt nur zum Auffüllen auf Map Packs?

4. Product Reviews können in Top Stories auftauchen.

Top Stories sind für gewöhnlich von Publishern dominiert. Dass Redaktionen, die Nachrichten schreiben, mit ihren Artikeln regelmäßig in der Schlagzeilenbox auftauchen, sollte nicht überraschen.

Dass es auch Produkttests von Affiliate-Seiten oder sogar von kommerziellen Anbietern selbst hier rein schaffen, ist schon weniger erwartbar.

5. Für Desktopsuchen kürzt Google die Suchergebnisse häufiger auf weniger als zehn, während es mobil die SERP häufiger mit allen zehn Ergebnissen ausspielt.

Haben wir nicht gelernt, dass auf Smartphone-Displays weniger Platz ist? Dass auf dem Desktop mehr unterzubringen ist?

Kevin vermutet, dass das Swipen und Scrollen auf dem Smartphone normal und gelernt ist, während User auf dem Desktop eher die Erwartung haben, alles Wichtige auf einen Blick zu sehen. Plus siehe #1. Mehr Platz für SERP-Features kann eben weniger organische Suchtreffer bedeuten.

Was meinst Du? Wo habe ich einen Denkfehler und bin schief gewickelt?

Johan von Hülsen
Johan von Hülsen
Geschäftsführender Gesellschafter
Dies ist ein Artikel in einer Section und hat Artikel

Ich bin ja schon alt. Damals, als ich mit SEO anfing, gab es viele HTML-Tags noch nicht. Und ich erinnere mich noch, dass ich einst bei TRG ( also der alten TRG ) einige angesteckt habe mit meiner Begeisterung für HTML5.

Wie viele neue Möglichkeiten es geben wird Semantik umzusetzen. Und tatsächlich hat sich seitdem viel getan. <nav> wird jetzt häufig verwendet. Ein <aside> sieht man auch oft.

Aber schon damals gab es einige Diskussionen im Team, wann denn ein <article> zu verwenden ist und wann <section> . Introducing HTML5 wurde damals meine Bibel, aber auch heute noch finde ich die Entscheidung nicht immer einfach.

Wann ist ein Stück Content eine "Entity on it's own", so dass es gerechtfertigt ist es als <article> auszuzeichnen? Und wann sollte ich um eine Gruppe von Elementen eine <section> ziehen oder lieber ein <div> ?

Im SmashingMag hat Olushuyi jetzt einen sehr guten Post dazu geschrieben .

Dabei arbeitet er schön heraus:

  • HTML-Standards sind oft auch Auslegungssache

  • Das wiederum macht eine objektive Wahrheit schwierig

  • Developer leben mit Irrtümern; diese Irrtümer leben im Code

Ich nehme daraus mit:

  • Semantik ist wichtig

  • Google muss aber Systeme bauen, die nicht blind auf die Semantik hören

  • Viele Markup-Entscheidungen sind Einzelfallentscheidungen. Das ist erstaunlich, wenn man berücksichtigt, welche Auswirkungen sie auf Accessibility haben

Und wie immer entstehen aus einem guten Artikel mehr Fragen als Antworten. Schreib mir also :

  • Was begeistert Dich bei HTML5 am meisten?

  • Wo hattest Du schon mal Schwierigkeiten, Dich zwischen Artikel und Section zu entscheiden?

  • Welche Tags stellen Dich vor ähnliche Fragen?

Nils Warnick
Nils Warnick
Consultant
Interne Verlinkung oder auch das Geltungsbedürfnis eines SEOs

Ich weiß nicht, ob es nur mir so geht. Aber manchmal bekomme ich das Gefühl, dass uns als SEOs eingeredet wird (oder werden soll), unsere Bemühungen seien letztendlich eh egal. Immer wieder liest man, dass ein weiterer sicher geglaubter Baustein soliden SEOs eigentlich 'gar keinen Unterschied machen sollte'.

So unjüngst wieder geschehen in Form von John Mu , der auf eine Nachfrage im TechSEO Subreddit antwortete :

I'd always try to fix internal links, it just makes things cleaner, and is under your own control. I doubt it would have any visible effect though.

Gemeint sind dabei interne Links auf URLs, die weiterleiten. Prinzipiell stimmt er uns ja zu, weil er diese immer fixen würde, anstatt sie als Weiterleitung bestehen zu lassen. Die Motive und der Nachsatz sind dann doch etwas ernüchternd. Kontrolle und Sauberkeit geschenkt sagt er dann relativ unverblümt, dass er einen sichtbaren Unterschied mit oder ohne die Maßnahme bezweifelt.

Nun könnte man viel spekulieren, was sich für John als ein 'sichtbarer Unterschied' qualifiziert. Und nicht jedes seiner Worte gehört auf die Goldwaage. Doch die Paranoia in mir flammte Mal wieder auf, als ich auf den Artikel aufmerksam wurde. Geht er doch sehr stark dem entgegen, was ich (und ich möchte beinahe sagen wir) doch zum einen glauben zu wissen.

Zum anderen habe ich doch schon etliche Male in diversen Projekten gesehen, wie die Optimierung der internen Verlinkung zu sichtbaren Effekten geführt hat. So war zumindest der erste Gedanke, dann regte sich ein weiterer. Wie häufig habe ich denn schon lediglich die internen Links auf Weiterleitungen gefixt und die Auswirkungen isoliert beobachten können? Zugegebenermaßen war es doch meist ein Paket mit vielen unterschiedlichen Maßnahmen.

Das hat mir gezeigt, wie schnell man dazu neigt, eine Schlagzeile (fehl) zu interpretieren.

Im Gespräch mit dem Team haben wir das nochmal sachlich aufgedröselt:

Neue und alte URL werden von Google bei der Canonicalization zu einem Dokument gemacht. Also wird auch die Power von alter und neuer URL zusammengefasst. Durch die Verlinkung alter URLs an Stelle des Weiterleitungsziels stärken wir aber die alten URLs. Google wird also die alten URLs eher als Canonical ziehen. Das verursacht zumindest Auswertungsprobleme.

Durch die Verlinkung der Weiterleitungen ist Google auch gezwungen, immer wieder alte URLs zu crawlen. Das belastet das Crawl-Budget. Es schwächt aber theoretisch nicht die interne Verlinkung, weil sie beim Canonical-Element ankommt. Ist die Weiterleitung nicht performant, wird es die Ladezeiten (auch für User) beeinträchtigen. Einen konkreten Grund, warum es durch Weiterleitungen zu Mega-Problemen kommen sollte, wenn man kein Crawling- oder Ladezeitenproblem hat, ist theoretisch nicht herzuleiten.

In der Praxis ist aber immer wieder eine schlechtere Performance in solchen Fällen zu beobachten. Deswegen würde ich Dir empfehlen, interne Verlinkung auf Weiterleitungen, wo immer möglich, zu reparieren. John Mu hat ja auch ganz gute Gründe genannt ;) An dieser Stelle noch Shoutout an Sven , der mich auf den Artikel aufmerksam machte.

Behrend von Hülsen
Behrend von Hülsen
Consultant
To quote or not to quote

Zum Glück ist nicht jede Veränderung von Google weltbewegend und muss in epischer Breite nachvollzogen und ausdiskutiert werden. Manchmal sind es auch einfach UI-Anpassungen oder Quality-of-Life-Features. Zum Beispiel werden nun bei der Suche mit Anführungszeichen die gesuchten Begriffe in der Description hervorgehoben, wie gerade von Google angekündig .

Die Suche mit Anführungszeichen erlaubt es uns ja, den Index nach einem genauen Wortlaut wie beispielsweise "Gemeinsam nach oben" zu suchen, der dann auch genau in diesem Wortlaut im Dokument vorkommen muss. Bisher wurde der Suchbegriff im Snippet nicht immer hervorgehoben. Häufig weil die betroffenen Teile manchmal aus Seitenbereichen stammen, die beim Ausspielen im Snippet eher unattraktiv sind. Wie zum Beispiel Teile der Seitennavigation.

Das wurde nun geändert und soll die Arbeit mit Anführungszeichen in der Suche erleichtern.

Snippet mit Hervorhebung aus den Google Suchergebnissen, dass einen Treffer zur Suche "Gemeinsam nach oben" zeigt. Die betroffene Suchphrase wird in der Meta Description durch eine Fettung hervorgehoben.

Neben diesem Nachrichtengegenstand hat Google auch noch wissenswerte Hinweise platziert.

  • Suchen mit Anführungszeichen zeigen gegebenenfalls Treffer, bei denen die passende Phrase in nicht sichtbaren Seitenteilen steht, wie zum Beispiel unter anderem der Meta Description, Alt-Attributen oder Inhalten, die erst nach Klicks gerendert werden.

  • Die Seite kann mit Cmd + F durchsucht werden, aber der gesamte Inhalt lässt sich noch besser über den gerenderten Code in den Developer Tools (im Reiter Elements) durchsuchen.

  • Interpunktion ist für Google nicht ganz leicht und kann bei der Suche mit Anführungszeichen zu verschiedenen Ergebnissen führen.

Neben einigen weiteren Punkten wird außerdem noch dezent darauf hingewiesen, dass das Fetten nur in der Desktop-Suche funktioniert. Außerdem funktioniert es nicht überall. Fehlen tut das Feature in:

  • bestimmten Suchen wie Bilder oder News

  • Snippets für Rezepte

  • in Video-Boxen

  • der lokalen Suche mit Karteneinbindung.

Dafür ist es aber in "einigen" Boxen in der gewöhnlichen Suche zu sehen.

Falls Du jetzt etwas verwirrt bist, ist das nicht schlimm. Einfach zusammengefasst: an vielen Orten funktioniert das wohl (noch) nicht und Google schaut, was sie da machen können. Für den Moment ist die Arbeit mit Suchen dieser Art schon etwas einfacher geworden. Ich persönlich habe sie meistens verwendet, wenn mir ein Film oder ein Song Mal wieder nicht einfallen wollte. Und Du?

Save the date

In einer Woche (Dienstag, den 16.08.2022) ist es mal wieder soweit: SEO Meetup Hamburg Zeit! Bist Du dabei? Dann mal fix anmelden.

Vorherige Ausgabe Nächste Ausgabe
Fragen? Immer gerne fragen!
Wir sind für Dich da.
Schreib uns gern jederzeit
eine E-Mail an [email protected] oder
ruf uns einfach kurz an: +49 40 22868040

Bis bald,
Deine Wingmen
Anckelmannsplatz 1, 20537 Hamburg, Germany
Wingmen Online Marketing GmbH Logo