Wirklich wahres Wingmen SEO Wissen für wache Webmarketer #199
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Nils Warnick
Nils Warnick
Consultant
🥦 Brauchen wir auch eine SEO-Legalisierung?

Es gab medial kein Vorbeikommen an diesem Thema. Nach langem und zähen Ringen hat der Bundesrat den Weg freigemacht für die Teil-Legalisierung von Cannabis. Schon nächste Woche ab dem 1. April tritt dann voraussichtlich alles in Kraft. Manchmal geht’s dann ja doch schnell. Das hat uns zum Nachdenken gebracht.

Gibt es eigentlich SEO-Praktiken, die bisher auf die Black-Hat-Seite fallen, die wir im Jahr 2024 aber eigentlich nicht mehr verbieten würden? Als Teufels Advokat gesprochen: Expired Domains benutzt doch eh keiner, so eine leerstehende Immobilie kann man doch nicht verkommen lassen… Oder so ein bisschen Cloaking? Wir wollen doch eigentlich nur die Inhalte noch besser auf die Person zuschneiden…

Na gut, in diesem Fall sind wir dann zu dem Schluss gekommen, dass manche Regeln auch so bleiben können wie sie sind. Eine weitere, die wir gerne behalten wollen, ist, dass Du jeden Dienstag spannende SEO-Stories von uns bekommst. Deswegen haben wir Dir auch heute wieder ein paar mitgebracht.

  • Philipp spricht über den Fluch des Marktführers

  • Jolle zeigt, wie man trotz mehr KI seine Kreativität beibehält

  • Matt möchte Dich mit interner Verlinkung vor dem Knast bewahren

  • Sandra hat Daten zur Screenreader-Nutzung aufbereitet

  • Ich zeige euch das Keyword der Woche

Wir wünschen Dir viel Spaß beim Lesen!

Was wir gelesen haben
 Philipp Götza
Philipp Götza
Junior Consultant
Der Fluch, Marktführer zu sein

Hat Kodak damals den Anschluss an das digitale Geschäft verpennt und unterschätzt? Oder hat sich Kodak mit den vorhandenen Informationen nur für einen anderen Weg entschieden, den wir im Nachhinein als "offensichtlich falsch" interpretieren?

Hinterher ist man immer schlauer. Warum rede ich von Kodak in einem SEO-Newsletter? Weil Google in einer ähnlichen Position ist, wie Kodak damals war.

Nur weil sich eine Entscheidung im Nachgang als Fehler herausgestellt hat, heißt das nicht, dass es eine schlechte Entscheidung war:

"The quality of a choice cannot be judged just by the result. (I first learned this in baseball. Just because a pitch you call or play you call doesn't work out doesn't make it a poor choice. It could have been the right call, but bad luck. Or vice versa.)"

– Nassim Taleb in "Fooled by Randomness"

Wir müssen mit den Informationen arbeiten, die wir zu einem gewissen Zeitpunkt haben. Entscheidungen unter Unsicherheit treffen gehört in der SEO zu unserem Alltag.

Weitere Gemeinsamkeiten zwischen Kodak und Google

Kodak hatte im analogen Bereich die dicke Cash Cow sitzen. Das heißt nicht, dass sie kein Auge auf den Bereich der Digitalfotografie hatten – im Gegenteil. Es hatte nur keine Priorität und musste behutsam in das vorhandene Geschäftsmodell integriert werden, um Kannibalisierungseffekte zu reduzieren.

Im Buch "Innovator's Dilemma" beschreibt Clayton Christensen die Problematik technologischer Entwicklungen mit der S-Kurve. Kurz gesagt: Im frühen Zeitverlauf gibt es viel Raum für Innovationen, aber keinen bzw. wenig ROI.

Verbesserungen bei neuen Technologien verstärken sich über die Zeit, sodass es wie bei SEO und Investments quasi zu einem Zinseszinseffekt kommt:

Ein Graph der S-Kurve bei Technologieentwicklung. Die X-Achse bildet die Zeit ab, die Y-Achse die Performance bzw. ROI. Der erste Teil des Graphen ist die Exploration, mit einer geringen Steigung. Der mittlere Teil ist die Innovation, wo es zu einer starken Steigung kommt. Der letzte Teil ist die Sättigung & Wettkampf, in dem die Steigung wieder abnimmt.

Wer zuerst in der extremen Steigung der S-Kurve ankommt, hat einen massiven Vorteil. Und das war nicht Kodak, sodass ein Aufholen schwierig war.

Digitalkameras waren zum Start in den meisten Eigenschaften schlechter als analoge Kameras und sehr teuer. OpenAI, Perplexity und andere Wettbewerber sind in vielen Belangen schlechter als die Google Suche, aber mindestens in einer Sache besser: Relevance Matching.

"Relevance matching is a great example of an eroding moat due to technological progress."

Kevin Indig in "Eroding Moats"

Der Unterschied von Kodak im Vergleich zu Google: Google hat diverse Produkte im Köcher und hat früh angefangen, sich mit dem KI-Thema auseinanderzusetzen. Daher nennen sie sich auch eine AI-first company. Kodak hatte auch digitale Kameras, hat aber in diesen Sektor weniger Zeit und Geld reingesteckt, als es Google mit KI macht.

Aber das Kernproblem für Google ist das gleiche wie für Kodak: Wie lässt sich die Disruption durch KI mit dem eigenen Geschäftsmodell, vor allem Suchanzeigen in der Google Suche, vereinbaren?

Googles tiefster Burggraben

Vor ein paar Wochen habe ich einen interessanten Artikel von Scott Galloway gelesen, in der er auch dieses Thema aufgreift. Er argumentiert, dass Google ein Ass im Ärmel hat. Ihre Daten. Google hat ein nahezu einzigartiges Ökosystem, dessen Teil nahezu alle Menschen im Internet sind.

Im ersten Moment denkt man vielleicht nur an die Google Suche und den Chrome Browser. Aber da wären auch noch:

  • Google Docs
  • Google Mail
  • Google Calendar
  • Google Maps
  • YouTube
  • Android
  • undundund

Der einzige Wettbewerber mit einem ähnlichen Ökosystem ist Apple. Die wollen

Daten gibt es seit kurzem auch in voller Bandbreite von Reddit. Das Reddit viel gesucht wird, hast Du sicher mitbekommen. Als ich die News gelesen habe, habe ich recherchiert und gerechnet:

32 Milliarden Suchanfragen im Jahr 2023 enthielten "reddit" (Quelle)

geteilt durch 3.102 Milliarden Suchanfragen weltweit im Jahr 2023 (Quelle)

= Reddit taucht in ca. 1% aller weltweiten Suchanfragen auf. Das ist unglaublich.

Nicht nur das. Laut Ahrefs zieht Reddit nahezu gleich auf mit dem monatlichen organischen Traffic von Amazon:

Der durchschnittliche organische Traffic pro Monat für Amazon und Reddit. Amazon ist weltweit bei etwa 400 bis 450 Millionen. Reddit steigt im Zeitverlauf seit Mitte 2023 massiv an und ist von unter 100 Millionen auf inzwischen über 400 Millionen angestiegen. Die Quelle für die Daten ist Ahrefs.

Google hat mehr Daten als jedes Unternehmen auf der Welt. 

Marktführer sein bringt eigene Regeln mit sich

Einer der Gründe, warum Google abseits der direkten Gefahr für das eigene Geschäftsmodell so vorsichtig sein muss, ist die Rolle als Marktführer. In "Google Under Pressure – Verliert Google das KI-Wettrennen?" schrieb ich:

"Was interessant ist: Niemand interessiert sich für die Fehltritte von Bing, außer es kommt zu Totalausfällen, in denen Bing z. B. die CSU als rechtsextreme Partei bezeichnet. Da ist dann auch für Bing der Bogen überspannt."

Hätte Google ein Produkt wie ChatGPT gelauncht, wären sie ausgelacht worden. OpenAI nicht. Es gelten andere Regeln für den Marktführer.

"Market leaders make their money providing customers with the best product, not by throwing half-baked, partially serviceable technology at them, even if in the long term that technology may become more popular."

Scott Galloway in "Searching"

Jes Scholz hat das Thema – Google und Disruption – ebenfalls auf der SMX angeschnitten und mit viel Selbstsicherheit gesagt, dass wir uns nichts vormachen dürfen. Google wird bei sich selbst für Disruption sorgen, anstatt darauf zu warten, dass andere dafür sorgen.

Ich bin mir da nicht so sicher. Was wir bisher sehen konnten, waren mehr Reaktionen als Aktionen. Ein gutes Beispiel war die frühe Präsentation der SGE.

Google verdient mit Suchanzeigen – der Cash Cow – mehr als 50% aller Umsätze. Der Aktienkurs ist seit Ende 2021 auf kein neues Level gestiegen:

Der Aktienkurs von Alphabet. Seit Ende 2021 stieg dieser auf kein neues Level. Es ging abwärts bis Anfang 2023, dann erneut aufwärts und zuletzt hat das Wachstum des Graphen erneut nachgelassen.

Durch die vorhandenen Bemühungen zum KI-Thema (SGE, Bard jetzt Gemini, die Integration von KI in Maps & andere Produkte, etc.) kann Google den

  • Markt beobachten
  • kleine berechenbare Schritte machen und
  • hat mindestens einen Reservisten (= die SGE als Soldat, der dauerhaft aktiv trainiert und jederzeit antreten könnte).

Dadurch kann das Risiko, solange der Wettbewerb keinen großen Zuspruch gewinnt, minimiert werden. Daher glaube ich weiterhin nicht daran, dass die SGE ausgerollt werden würde, wenn Google sich nicht absolut sicher ist, dass die Einnahmen aus Suchanzeigen sichergestellt sind.

Dafür bedarf es auf der einen Seite ausreichend Anzeigenabdeckung und wenn sich das Kernprodukt ändert, ähnliche Nutzerzufriedenheit. Wenn kein Mensch die SGE so mag, wie sie jetzt ist, wird Google sie uns nicht servieren.

Lieber häppchenweise kleine Features einbauen, die Nutzer und Nutzerinnen wirklich hilfreich finden.

Die richtige Entscheidung zu treffen ist für Google ein wahrer Drahtseilakt. Die Frage ist: Welches Risiko ist größer? Den Anschluss verlieren oder die eigene Gelddruckmaschine gefährden? Wofür würdest Du Dich entscheiden?

Jolle Lahr-Eigen
Jolle Lahr-Eigen
Consultant
Wie Du verhinderst, dass KI-Inflation in die Innovations-Deflation führt

Du hast Dir digitale Helferlein gewünscht. Doch statt bei zwei, drei nützlichen Tools in den Preisvergleich einzusteigen, siehst Du Dich mit 9.384 Tool-, Skript- und Workflow-Kandidaten konfrontiert. Statt kurz zu forschen und direkt produktiv zu werden, machst Du lieber erstmal nichts. Morgen könnte schon ein viel besseres Modell mit größerem Token-Gedächtnis, schnellerem Output und günstigeren Preisen auftauchen.

Paradox: Gehemmte Umsetzung nicht trotz, sondern wegen technischer Durchbrüche in rapider Taktung

Das führt zu dieser paradoxen Situation: Obwohl wir bei täglich neuen KI-Tools, Versionen, Modellen, Workflows und Anwendungsfällen in einer KI-Inflation stecken, sieht die Kosten-Nutzen-Rechnung im Alltag eher wie eine KI-Deflation aus.

Das Phänomen kennen wir ja schon vom Auswahlparadox: Stehen 24 Marmeladen auf dem Tisch, kaufen die Leute laut der verlinkten Studie weniger Gläser, als wenn nur 6 Marmeladen angeboten werden.

"Deflation bezeichnet den Rückgang des allgemeinen Preisniveaus einer Ökonomie. [...] Dadurch können mit der gleichen Geldeinheit mehr Waren und Dienstleistungen als zuvor gekauft werden."

Wikipedia

In der Deflation werden Investitionen aufgeschoben, da es die berechtigte Erwartung gibt, für dasselbe Produkt morgen weniger zu bezahlen als heute.

Um mit generativer KI produktiv zu werden, brauchen wir Lizenzen für Tools und Schnittstellen. Zusätzlich brauchen wir Ressourcen, um uns in die Tools einzuarbeiten und sie auf unsere Anwendungsfälle anzupassen.

Es gibt aber die berechtigte Erwartung, dass ein neuer Tool-Anbieter morgen unseren Use Case schon gelöst hat. Oder unser Cloud-Anbieter kommt mit der vielleicht nur drittbesten Lösung auf den Markt, die aber kostenlos oder für einen geringen Aufpreis bereits in die bestehende IT-Infrastruktur integriert ist. Das kann vom Durchstarten abhalten.

Wie kommen wir trotzdem in die Aktion?

1) Konzentrier Dich auf Dein Problem

Scanne den Markt, schau Dir in einer Inspirationsphase an, welche Ideen und Anwendungen es schon gibt. Die Frage ist nicht, was alles schon geht. Sondern was Dir bei der Lösung Deines Problems hilft.

2) Mach den Cut: Zeitlich und inhaltlich

Aber setz Dir für diese Explorationsphase ein Zeitlimit. Schränke Deine Optionen auf wenige Kandidaten ein, bei denen Du tiefer reingehen wirst. Akzeptiere, dass Du schon mit dem Start der Testphase mit teils veralteten Modellen arbeitest. Dein Erfahrungsschatz wird sich auf künftige Entwicklungen übertragen lassen.

3) Teste, passe an und bau Dir Deinen maßgeschneiderten Workflow

Halten die Optionen, was sie versprechen? Welche Hürden und eingangs übersehene Kosten treten auf? Kannst Du auf Umwegen an den Hürden vorbei zur Lösung kommen? Musst Du weitere Tools und Schnittstellen kombinieren? Mit welchem Modell kommst Du am besten ans Ziel?

4) New Option Freeze

Jetzt, wo Du schon viel tiefer im Thema bist und Dein Umfeld Dir noch viel gezielter neue Lösungen auf den Radar bringt, werden Dir permanent Optionen auffallen, die womöglich noch viel besser zu Deinem Anwendungsfall passen könnten als Deine ausgewählten Kandidaten. Die Verlockung ist riesig, mitten im Prozess wieder in die Recherche abzugleiten.

Jetzt musst Du stark sein. Notier Dir die neuen Ideen. Und wenn Du ohnehin nur 2-3 Kandidaten testest, ist ein weiterer vielleicht noch drin in der Testphase. Aber fang nicht bei jeder Blockade der Testphase an, das Glück in einer neuen Software zu vermuten. Beiß Dich in Dein Problem rein und zieh durch.

Vergleich Dich nicht mit der ganzen Welt, sondern mit Dir früher

Wenn Du Dir bewusst machst, dass Du in Deiner Arbeit besser werden möchtest, dann zählt jeder iterative Fortschritt. Das gilt auch dann, wenn da draußen noch ganz andere Raketen unterwegs sind und Dich auf Linkedin alt aussehen lassen. Wichtig ist doch, dass Dein Workflow stabil gute Ergebnisse liefert und Du Dich Stück für Stück verbesserst.

Fortschritt = marktreife Innovation, nicht "viel funkelndes neues Zeug"

Rinse and Repeat

Wenn Du diesen stabilen neuen Zustand erreicht hast, kann die nächste Explorationsphase starten. Jetzt kommen auch die ganzen notierten Ideen wieder auf den Prüfstand, die Du Dir zwischenzeitlich anzuschauen verboten hast. Vermutlich sind die inzwischen auch überholt. Aber mit Deinem jetzt gewachsenen Erfahrungsschatz Deiner Anwendungsfälle kannst Du noch viel gezielter in die Recherche einsteigen.

So bleibst Du am Ball, verbesserst Dich und machst wirkliche Fortschritte. Ein gutes Gleichgewicht zwischen Stillstand und Aktionismus. Oder was meinst Du?

Matthias Pülz
Matthias Pülz
Junior Consultant
Wie Dich die richtige Verlinkung möglicherweise vor dem Gefängnis bewahrt ;)

Heute soll es wieder einmal darum gehen, ein paar Themen-Cluster aufzubauen (oder auszubauen), um die Topical Authority Deiner Website zu steigern.

Soweit sieht alles auch schon sehr gut aus: Die Pillar-Pages stehen und die Cluster-Themen sind ausformuliert. Dazu verlinken alle Cluster-Themen auf die Pillar-Pages (und umgekehrt) und untereinander.

Fertig also. Jetzt heißt es zurücklehnen und warten, bis (noch mehr) Traffic auf die Website strömt. Oder?

Na ja. Nicht ganz, denn ein entscheidender Aspekt fehlt noch. Und zwar einer, der bei diesem Thema aus meiner Sicht häufig vergessen (oder zu selten erwähnt) wird, nämlich die...

Verlinkung Deiner Conversion-Pages

Oder anders formuliert: Die Verlinkung der URLs, die auch tatsächlich das Geld in Deiner Kasse klingeln lassen. Denn davon auszugehen, dass Besucherinnen und Besucher schon über die Hauptnavigation auf der richtigen URL landen werden, ist leider Wunschdenken.

Und was nützen Dir all der Traffic und die steigende Sichtbarkeit, wenn Du anschließend noch kurz die Bank am Ende der Straße überfallen musst, um Deine Miete zu bezahlen? Nichts (außer eine Erwähnung in Deiner Lokalzeitung).

Also lieber interne Verlinkungen setzen, als für einen Überfall ins Gefängnis zu gehen. Konkret sieht das so aus (inklusive weiterer Verlinkungen zwischen den Clustern und zwischen Clustern und Conversion-Page, die das Schaubild allerdings überladen hätten):

Abbildung eines Themenclusters mit einer zentralen Pillar Page (informational), Clusterthemen (informational) und einer Conversion Landingpage (transaktional), die alle mit interner Verlinkung verbunden sind.

Best Practices für interne Verlinkung beachten

Beachten musst Du dabei grundsätzlich die gleichen Punkte wie sonst auch, wenn es um die interne Verlinkung geht (Für noch mehr Insights schau auch gerne einmal auf unserer Wissensseite für die interne Verlinkung vorbei): 

  • Relevante Ankertexte verwenden, 
  • möglichst an kontextuell geeigneter Stelle verlinken, 
  • Call to Actions verwenden und...
  • gerne ein wenig Farbe, um den Link vom übrigen Content hervorzuheben.

Was wirklich den größten Impact hat und wo der Link am besten stehen sollte, ist noch einmal ein eigenes Thema und hängt auch wieder von unzähligen Faktoren ab. Am Ende hilft aber ohnehin nur testen, testen, testen und schauen, was am besten funktioniert. Eines ist in dem Fall aber auch ohne Test sicher: Jeder Link ist besser als kein Link. Und das Gefängnis bleibt Dir damit (idealerweise) auch noch erspart. Und das sollte es Dir doch wert sein!

Für noch weitere Tipps, wie Du erfolgreich einer Haftstrafe entgehst oder grundsätzlich Deine Topical Authority oder das Thema Interne Verlinkung verbesserst, schreib uns einfach und wir unterstützen Dich gerne dabei!

Sandra Radtke
Sandra Radtke
Consultant
Welche Screenreader nutzen Menschen am häufigsten?

Wenn Du die Barrierefreiheit einer Website testen möchtest, gehören auch Screenreader-Tests dazu. Dafür ist es sinnvoll zu wissen, welche Screenreader am häufigsten verwendet werden und die Kombination, mit welchem Browser oder Betriebssystem.

Um unter anderem das herauszufinden, führt WebAIM seit 2009 regelmäßig die "Screen Reader User Survey" durch. Von dieser Umfrage wurden vor circa einem Monat die neuesten Ergebnisse veröffentlicht. Hier eine wirklich kurze Zusammenfassung des Ganzen. Wenn Du Interesse an der gesamten Umfrage inklusive der genauen prozentualen Verteilung der Antworten hast, findest Du hier die gesamten Ergebnisse der WebAIM-Umfrage.

Vorab:

  • Die meisten Antworten stammen von Menschen aus Nordamerika. Die Umfrage gibt daher keine Aussage darüber, wie die Screenreader-Verteilung in Deutschland aussieht.
  • Wenn Du selbst Screenreader-Tests durchführen möchtest, dann verlass Dich nicht nur auf einen einzelnen, sondern nutze mehrere. Denn wie Du in den Zahlen gleich lesen wirst, gibt es nicht den einen Screenreader, den alle nutzen.
  • Wenn Du genau wissen möchtest, wie zum Beispiel Blinde über einen Screenreader Deine Website wahrnehmen, lass genau diese Menschen Deine Webseite testen.

Desktop:

  • JAWS (40,5%) und NVDA (37,7%) werden mit Abstand am meisten genutzt.
  • Die meistgenutzten Browser bei Screenreader-Anwendung sind Chrome (52,3%) und Microsoft Edge (19,3%).
  • Das häufigste Betriebssystem: Windows (86,1%) gefolgt von Mac (9,6%).

Mobil:

  • VoiceOver (70,6%) und TalkBack (34,7%) sind die am meisten genutzten mobilen Screenreader.
  • Browser, die am meisten mit Screenreader verwendet werden: Safari (58,2%), Chrome (27,9%).
  • Mobile Screenreader werden am häufigsten auf diesen Betriebssystemen verwendet: iOS (70,7%), Android (27,6%).

Neben der benutzten Technologie fragt die Studie zum Beispiel auch danach, wie User sie nutzen:

  • Um auf langen Webseiten Infos zu finden, navigieren die meisten User über Headings (71,6%).
  • 57% der Befragten sagen, dass die Reihenfolge der Headlines für sie sehr wichtig ist.
  • Das größte problematische Element: CAPTCHAs (gefolgt von interaktiven Elementen und mehrdeutigen Linktexten).

Headings, CAPTCHAs, interaktive Elemente und Linktexte sind aber nicht das Einzige, was Du in puncto Accessibility beachten solltest. Wenn Du Dir einen Überblick verschaffen möchtest, dann hör doch gern mal in den Podcast für gute Websites von André Goldmann und meiner Kollegin Jolle an. Dort war ich zu Gast und wir haben zusammen über barrierefreie Websites und das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) diskutiert. Unter anderem haben wir auch darüber gesprochen, was Du als SEO machen kannst, um Deine Website jetzt schon barrierefreier (und damit userfreundlicher) zu gestalten.

👉 Hier geht es zum Podcast:

Oder, wenn Podcasts nicht so Dein Ding sind, dann schreib mir doch gern.

Nils Warnick
Nils Warnick
Consultant
Das Keyword der Woche: Styropor!

Bei einer Themenrecherche gibt's fast immer etwas zu entdecken. Zum Beispiel eine interessante SERP, die man bei der Anfrage nicht erwartet hätte, überraschendes Suchvolumen oder unvorgesehene Begriffsvarianten. Unter dem Titel "Das Keyword der Woche" möchte ich immer wieder gerne über solche Fälle berichten.

Heute geht es um Styropor. Während Du vielleicht gerade versuchst, Dir nicht den unangenehmen Ton von zwei aneinander reibenden Styroporblöcken vorzustellen, sage ich Dir auch den Grund dafür ;). Der sind die zahlreichen Fehlschreibweisen dieses Keywords. Vertipper-Optimierung ist dankenswerterweise ein Relikt vergangener Tage, trotzdem kommen Vertipper natürlich vor.

Die Fehlschreibweisen sind deswegen interessant, weil sie ein leicht zu vergessenes Puzzlestück in der Marktuntersuchung sind. Die zentrale Frage: "Wie groß ist die Nachfrage nach Thema oder Produkt X?"

An vielen Stellen leisten wir als SEOs hier schon oft Aufklärungsarbeit. Es ist nicht nur Shorthead von Interesse, es gibt auch einen sehr spannenden Longtail. Es gibt eventuell nicht nur den Fachbegriff, sondern auch Handelsnamen oder Wörter aus dem Volksmund. Man denke nur an Bohrschrauber, Akku-Bohrschrauber oder Akku-Schrauber. Dadurch allein erweitert sich der Keyword-Radius zu Beginn der Recherche schon.

Zu sehen ist ein Graph aus Google Trends, der die relative Suchnachfrage der Begriffe "akkuschrauber" (in Blau), "bohrschrauber" (in Rot) und "akku-bohrschrauber" (in Gelb) im Verlauf der letzten 5 Jahre zeigt. Es ist zu sehen, dass die Blaue Linie des Begriffs "Akkuschrauber" im Schnitt deutlich (ca. 40 Punkte auf einer Skala von 1 bis 100) über den Linien der anderen Begriffe liegt.

Fehlschreibweisen-Bingo

Dazu kommen on Top noch die Fehlschreibweisen. Beim Wort Styropor gibt es viele Fehlerquellen. Das Ypsilon kann je nach Aussprache auch ein Ü, I oder oder sogar E sein, an quasi jeder Stelle könnte man ein H einbauen und ein O kann auch mal wie ein U klingen. Oder man haut einfach beim Tippen daneben. Passiert den Besten. Jedenfalls kommt einiges an Varianten zusammen und diese auch gar nicht so selten.

Eine Keyword-Liste aus der Sistrix-Toolbox. Darin ist zu sehen, dass neben dem richtig geschriebenen Keyword "Styropor" mit 36.000 Suchvolumen noch zahlreiche weitere Schreibweisen mit Suchvolumen zwischen 10 und 450 vorhanden sind.

Zunächst sehen wir, dass es tatsächlich eine ganze Menge Schreibweisen gibt, die es in die Suche geschafft haben. Klar, es ist deutlich erkennbar, dass der absolute Großteil schon korrekt schreibt. Aber packt man den Rest zusammen, landet man im Shorthead auch bei 1.550 Suchen im Monat, was zusätzliche ~ 4,3% sind. Ich weiß nicht, wie groß Dein Hang zum Perfektionismus ist, aber ich hab die 4,3% dann lieber dabei. Außerdem kann sich die Verwendung zusätzlich noch im Longtail fortsetzen.

Deswegen mein Appell: Denk mal drüber nach, wie Dein Keyword gegebenenfalls noch geschrieben werden könnte. Insbesondere bei Fremdwörtern. Oder schau, ob es alternative Begriffe gibt. Im Falle des Styropors wäre das leider nur so semi-hilfreich, das wäre nämlich "Expandiertes Polystyrol". Aber vielleicht passt es ja bei Dir.

Ach, solltest Du zufällig einen regulären Ausdruck brauchen, um alle Varianten aus diesem Artikel zu erfassen, hier: st[eyiü]h?r[ou]h?ph?[ou]h?r

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