Wirklich wahres Wingmen SEO Wissen für wache Webmarketer #200
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Nora Tiedemann
Nora Tiedemann
Junior Consultant
🆗 HTTP-Statuscode 200

Trommelwirbel, Jubel und Konfetti 🎉: Dein Lieblings-Newsletter feiert Ausgabe 200! Das finden wir mehr als "OK".

Deshalb habe ich heute drei Fakten zur Zahl 200:

  1. Im Römischen Reich war ab 200 n. Chr. die Periode des Friedens und der Prosperität, die als Pax Romana bekannt ist. 🏛️

  2. Das Lied "O Tannenbaum" wird dieses Jahr 200 Jahre alt. 🎄

  3. Der HTTP-Statuscode 200 bedeutet "OK" - aber das weißt Du natürlich. 😉

Jetzt aber genug (unnützes) Wissen! Natürlich möchten wir zur Feier des Tages Kuchen mit Dir verspeisen, schön geviertelt natürlich:

  • Philipp isst mit Dir guten Content-Cheesecake

  • Anita verspeist mit Dir Google-KI-Karottenkuchen

  • Nils hat für Dich ein Stück komischen Keyword-Kirschkuchen

  • Nora und Du naschen Structured-Data-News-Napfkuchen

Viel Spaß beim Schnabulieren und danke an all unsere großartigen Leser und Leserinnen ♥️

Deine Wingmenschen ❣️

Was wir gelesen haben
 Philipp Götza
Philipp Götza
Junior Consultant
Good (Unique) Content, Bad (Copycat) Content – das können wir besser

Ein KI-generiertes Bild im Stil von Mickey Mouse der 1920-1930er. Zu sehen ist eine Katze, die vor einem Laptop-Screen sitzt, eine Kapuze trägt und schämisch am Lachen ist, da gerade wieder Inhalte kopiert und auf der eigenen Domain ausgekotzt wurden.

Lesen ist wichtig und richtig. Aber auch die anderen Sinne brauchen regelmäßig guten Stoff.

Am Wochenende habe ich mir unter anderem das Gespräch von Tim Soulo (Ahrefs CMO) und Peep Laja (Founder von CXL, Wynter und Speero, aktuell CEO von Wynter) im Ahrefs Podcast angehört. Fast 2 Stunden haben die beiden gesprochen – das kam mir kürzer vor. Es ging vor allem am Anfang um Content.

Es wird immer mehr darüber gesprochen: Copycat Content und durchschnittliche Inhalte von Menschen oder der KI, denen Expertise und Erfahrung fehlt, um glaubwürdig und vertrauenswürdig zu sein.

Seit Jahren haben wir das Problem, dass Google uns häufig (noch) dafür belohnt, bereits bekannte Informationen in einer Form von Arbitrage wiederzukäuen. Das ist meistens kein guter Content, aber er rankt gut bei Google. Ich möchte Dir zeigen, was Du tun kannst, um besseren Content zu schreiben.

Welche Erfahrungen haben Tim und Peep mit Content bei Ahrefs und CXL gemacht?

Peep hat in den ersten 10 Minuten ein sehr direktes Statement rausgehauen:

"Before Content Marketing was a thing, idiots did not publish content. You wouldn't write encyclopedia articles without knowing anything. Now, we created a perverse incentive for any idiot to write about anything. We sit in a mountain of garbage."

Peep Laja

So läuft es bei klassischem SEO-Content häufig ab:

  • Menschen ohne Themenerfahrung recherchieren die Suchergebnisse, 

  • schauen sich Konkurrenzinhalte an,

  • fragen vielleicht noch ChatGPT für einen Überblick aus und 

  • am Ende entsteht ein ziemlich austauschbarer Inhalt.

Auch Mordy Oberstein hat vor ein paar Wochen zu dem Thema (fehlendes Incentive für gute Inhalte) etwas passendes geschrieben:

"There's a lack of incentive to create good content. Part of that is due to Google not being able to reward "good content" so we get into a vicious cycle."

Mordy Oberstein

Peep sieht das ähnlich, denn gute Inhalte von kleinen Domains haben keine Chance, wenn HubSpot die Maschine anwirft und eins von 9.183.119 generischen Listicles raushaut. Einen Tag später sind die "guten Inhalte" dann von Top-Positionen verschwunden.

Copycat Content isn't going to cut it anymore

CXL – eines der Unternehmen, die Peep gegründet hat – war mal eine Agentur, die sich auf Conversion Rate Optimierung spezialisiert hat. Dieser Fokus wurde aufgebrochen. Heute ist CXL vor allem ein Kursanbieter für digitales Marketing.

Grundsätzlich hat sich an der Mission und dem Anspruch an den Content von CXL laut Peep nichts verändert: Es muss der beste Content (in dieser) Nische sein.

Er beschreibt, wie sie von diesem Weg abgekommen sind und die Content-Produktion an eine Content-Agentur abgegeben haben. Der Content soll "fine" gewesen sein.

"Nobody links to just fine content, it needs to be killer-good."

Peep Laja

Man könnte jetzt denken, dass das ein Edge Case ist. Aber auch Tim hat ähnliche Erfahrungen mit Ahrefs gemacht. Der Content sollte skalierbarer sein, auch ohne viel Involvement von Tim (als ein Beispiel für Themen rund um Marketing).

Ich fand die Inhalte von Ahrefs in der Vergangenheit oft "gut", aber nicht herausragend. Seit der zweiten Jahreshälfte in 2023 lese ich die Inhalte aber wieder ganz gerne.

Was hat sich geändert? Ahrefs hat einen klugen Director of Content Marketing mit Ryan Law an Bord geholt (der vorher bei Animalz war) und die Sichtweise auf Content hat sich gewandelt. Ahrefs versucht (wieder) mehr in Richtung "killer-good Content" zu kommen.

Wie entsteht "killer-good content"?

Peep sagt im Gespräch unter anderem folgendes:

"You cannot have writers write expert content. It needs to be a true practitioner, who does what he does for a living. A writer can edit, make the story flow better, but the original idea needs to come from the practitioner."

Peep Laja

Tim spricht von einem Catchphrase, den er oft verwendet:

"To create good content, the most qualified person in the company for this topic needs to create this content."

Tim Soulo

Als Beispiel vergleicht er sich selbst als Marketing-Experten und Patrick Stox, der Experte in technischer SEO ist. Es macht keinen Sinn, wenn jemand wie Tim über technische SEO oder Patrick über Marketing schreibt.

Es wäre 1) fachlich schlechter, 2) weniger zielgruppenspezifisch und 3) nicht glaubwürdig.

Jetzt würde jemand(™) vermutlich sagen: "Die Experten und Expertinnen zu den einzelnen Themen in unserem Unternehmen haben dafür keine Zeit" und da liegt auch das Problem.

Die, die erfolgreich sind, nehmen sich diese Zeit. Und wenn kein Buy-In vorhanden ist, müssen wir dafür sorgen, dass der Wert verstanden wird. Es gibt für wiederholbaren Erfolg keinen Cheat Code, bei dem man den Schritt "hart arbeiten" überspringen kann.

Klingt hart, ist es auch. Aber ich habe noch ein paar Ideen, damit Du bessere Inhalte zaubern kannst, auch wenn die Zeit knapp ist.

3 Funken Hoffnung, um (mehr) besseren Content zu produzieren

Eigene Erfahrungen sammeln

Schreibe über Themen, bei denen Du Erfahrungen aus erster Hand hast.

Theoretische Erfahrung ist gut, praktische Erfahrung ist besser. Autofahren lernst Du, wenn Du im Auto sitzt. Natürlich brauchst Du theoretische Erfahrung bzw. sie hilft Dir. Aber um zu wissen, wie sich das wirklich anfühlt, musst du selbst hinterm Steuer gesessen haben.

So ist es auch mit guten Inhalten. Du interessierst Dich für TikTok SEO und möchtest darüber einen glaubwürdigen Inhalt schreiben? Lade Dir die App herunter, konsumiere Inhalte und probiere am besten auch selbst aus, was funktioniert und was nicht.

Die gesammelten Erfahrungen machen Deinen Inhalt besser. So weißt Du bei einer Recherche auch, was in den SERPs zu dem Thema theoretische Worthülsen ohne Substanz sind.

Was ist aber, wenn Du bei einem Thema fachfremd bist? Dann musst Du Dir Informationen aus dem Team einholen.

Content-Meetings abhalten

Ahrefs hat regelmäßige Content-Meetings, in denen sie sich gemeinsam über Content-Ideen austauschen, neue Ideen generieren und so auch Personen, die weniger Zeit haben, in den Content integrieren können.

Das sehe ich als ersten Schritt, um überhaupt erstmal an Input zu kommen. In der Vergangenheit war das für mich eine der größten Herausforderungen: Input von Experten und Expertinnen einsammeln. Wenn es hierfür keinen Buy-In auf Führungsebene gibt, ist das ein Kampf gegen Windmühlen.

Falls das schon gut klappt, gibt es eine noch bessere Möglichkeit: Interviews führen

Interviews mit Expertinnen und Experten führen

Ryan Law und Nia Gyant haben hervorragende Argumente, warum es Sinn macht, für guten Content – ohne selbst SME (Subject Matter Expert) zu sein – Interviews zu führen:

"The search results are getting more crowded by the day, stuffed with copycat content written by authors with no real experience in the topic. Firsthand experience is the most powerful differentiator at your disposal. In an ocean of theoretical arguments and armchair commentators, readers want to listen to the experts."

Ryan Law in "How to Interview Someone for an Article"

"Bland, impersonal, and lacking authority. Much of the content writers and marketers produce today fits that description. This is largely a result of people regurgitating existing content."

Nia Gyant in "How to Interview Someone For an Article: Step-By-Step Guide"

Neben vorherigen beruflichen Anlaufstellen gab es auch in meinem Studium unterschiedliche Projekte (inklusive meiner Masterarbeit), in denen ich Interviews führen musste, um Insights zu gewinnen. Das heißt nicht, dass die schreibende Person – in diesen Fällen ich – keine Ahnung haben muss.

Um eine Recherche kommt man nicht herum, um die richtigen Fragen im Interview zu stellen und um am Ende die Worte des Experten oder der Expertin in eine logische Reihenfolge zu bringen, die überzeugt.

"SEO content and AI content can be quite dull to read. But writing can be magical and words can transform into weapons of persuasion."

– Zitat von mir in "Content Arbitrage: What it is & how Generative AI puts the concept on skates"

Anita Böhm
Anita Böhm
Consultant
“Ich habe heute leider keine SGE-Ergebnisse für Dich” und weitere News rund um Googles KI-gestützte Suche

Was hat sich in den letzten Tagen und Wochen in Sachen Search Generative Experience getan? Ich habe hier einige der aktuellen SGE-Entwicklungen für Dich zusammengestellt, damit Du auf dem Laufen bist!

SGE für alle? Leider nein, leider gar nicht.

Auch wenn es die letzten Tage die Runde gemacht hat: Die SGE gibt es nicht für alle. Tatsächlich ist es so, dass Google die SGE zwar außerhalb des Labs testet (wir erinnern uns – dazu muss man sich anmelden und den richtigen Standort haben). Aber nur für eine kleine Menge von Suchanfragen und einen geringen Anteil der Nutzer*innen. Zudem erstmal nur in den USA.

Search Engine Land liefert im Artikel "Google starts testing AI overviews from SGE in main Google search interface" weitere Details. Zum Beispiel, dass man nicht via Search Lab für SGE angemeldet sein muss, um AI Overviews zu erhalten. Tatsächlich ist Google insbesondere daran interessiert, Rückmeldungen von Menschen einzusammeln, die sich dazu nicht bewusst angemeldet haben.

"Google told us they are they want to get feedback from searchers who have not opted into SGE specifically.

This way they can get feedback and learn how a more general population will find this technology helpful, Google explained."

Das klingt absolut logisch. Wir hatten uns in der Vergangenheit ja auch schon darüber Gedanken gemacht: Über das Search Lab beschäftigen sich nur bestimmte Gruppen intensiv mit der SGE. Sie probieren Dinge aus, untersuchen Sachverhalte im Detail – unwahrscheinlich, dass reguläre Nutzer*innen sich ebenso verhalten. Daher konsequent und notwendig, auch außerhalb dieser Gruppe Tests "in freier Wildbahn" zu fahren.

Spammy Links in der SGE

Lily Ray scheint im Angesicht der SGE-Tests alarmiert zu sein. Denn sie befürchtet, dass auch für die Nutzer*innen der Testgruppe Spam Links ausgespielt werden, auch wenn Google die Suchanfragen kuratiert hat. Bisher ist mir allerdings kein Beispiel bekannt, in dem jemand, der ohne Search Lab Anmeldung mit Spam Links konfrontiert war. Auszuschließen ist es allerdings nicht.

"These pages redirect to porn videos and malware.

Hopefully the public doesn't encounter this kind of thing in their first experience with SGE."

Lily und andere SEOs haben die Qualität der AI Overviews und die dort referenzierten Quellen schon eine Weile im Blick und entdecken immer wieder spammy Links.

The Register hat das in diesem Beitrag aufgegriffen und ein Statement von Google erhalten. Demnach ist man seitens Google drauf und dran, problematische Links aus allem herauszuhalten, sowohl der regulären Suche als auch der SGE. Klar – was sollen sie sonst auch anderes sagen und machen? Es ist auf jeden Fall Vorsicht geboten.

Wenn Du Dich noch tiefer mit den Spam-Links in der SGE befassen möchtest: Auch Heise hat das Thema in einem brandneuen Artikel aufgegriffen und verweist dabei auch auf eine Untersuchung von BleepingComputer.

SGE-Studie zu Brands

Natürlich gibt es auch mal wieder eine neue Studie bezüglich der Search Generative Experience. Für Authoritas hat Laurence O'Toole geschaut, welchen Impact die SGE auf Suchbegriffe aus den Bereichen Brand und Produkt hat.

Philipp hat dazu beim internen Austausch festgestellt, dass die Zahlen aus den verschiedenen Studien immer wieder sehr unterschiedlich sind. In der Untersuchung von Authoritas zum Beispiel haben Finanz-Keywords einen extrem hohen Anteil an SGE-Ergebnissen im Vergleich zu anderen: Während es in dem einen Fall fast 75% sind, liegt der Wert bei anderen weit unter 50%

Daher ist hier wohl nach wie vor Vorsicht geboten und Du solltest nicht zu viel auf die Erkenntnisse aus derartigen Studien geben.

SGE Tracking Bemühungen

Du merkst, wie tricky es ist, die aus der SGE resultierenden AI Overviews ordentlich zu tracken und zu untersuchen. Aber vielleicht gibt es ja bald Unterstützung durch Tools, die uns das etwas erleichtern.

Semrush zum Beispiel ist schon drauf und dran: Im SERP Features Occurance Bereich des SEMrush Sensors gibt es den – wohl neuen – Typ "AI-generated answer", den Nicholas McDonough entdeckt und geteilt hat.

Screenshot aus Semrush, ein Ausschnitt mit Überschrift "SERP Features Occurence". Darunter steht: "Percentage of SERPS where this feature appears in top 20 results." Gefolgt von einer Liste mit Elementen, jeweils mit Prozentangabe und Veränderungsindikator. An dritter Stelle steht "AI-generated answer" mit 0% und ohne Veränderung. Es ist ein Hinweis aufgeklappt, der besagt "An AI-generated answer to a query displayed at the top of the oranic results." Weitere Elemente sind z. B. "Reviews" mit etwa 53% und "Images" mit etwa 67%.

Bildquelle: Tweet von Nicholas McDonough

Das SERP Feature zu tracken ist die eine Sache, alle darin vorhandenen URLs eine andere.

Patrick Stox von Ahrefs hat in einem Podcast davon erzählt, dass das "Rank Tracking" in der SGE eine teure Angelegenheit wäre.

Anstatt nur das HTML zu crawlen, müsste es eine Interaktion mit der Integration geben, da zumindest in 2/3 aller getesteten Suchanfragen keine Antwort automatisch generiert wird.

Es bräuchte also JavaScript Rendering und eine Interaktion – logisch, dass das viel aufwendiger wäre und mehr kosten würde.

Zum Abschluss noch ein paar freshe SGE Screenshots

Hier noch ein paar Anpassungen, die uns im Monitoring der AI Overviews aufgefallen sind:

Bei den Sources werden nun Favicons der referenzierten Seiten eingebunden.

Screenshot eines AI Overviews, an verschiedenen Absätzen ist am Ende ein kleines Label, das ausklappbar die Quellen enthält. Dieses kleine Label enthält die Favicons der referenzierten Seiten, so ist in einem Fall das Google Logo erkennbar.

Ich kann mir gut vorstellen, dass man da direkt ein bisschen mehr Vertrauen fasst, wenn einem bekannte Marken begegnen, die im jeweiligen Kontext relevant sind. Was mal wieder zeigt, wie gut und wichtig es ist, sich als Brand zu etablieren. Zudem solltest Du dafür sorgen, dass Dein Favicon auch wirklich angezeigt wird.

Wer AI-generierte Ergebnisse haben möchte, muss klicken. Mindestens einmal. Manchmal mehr.

Initialer "Show more"-Button:

Screenshot eines AI Overviews, der erste Absatz ist vollständig zu sehen. Danach kommt eine Tabelle mit Produkten, es ist allerdings nur das erste leicht angedeutet. Man muss auf den "Show More" Button klicken, um dieses erste angerissene Produkt und weitere zu sehen.

Zweiter "Show more"-Button:

Screenshot eines AI Overviews, bei dem offenbar der "Show More"-Button geklickt wurde, nun sind drei Zeilen der Tabelle vollständig zu sehen. Darunter ist ein weiterer "Show More"-Button.

Finales Ergebnis:

Screenshot eines AI Overviews, bei dem offenbar auch der zweite "Show More"-Button geklickt wurde, nun sind fünf Zeilen der Tabelle zu sehen. Die letzte ist angeschnitten, da man scrollen muss, um mehr Inhalte zu sehen.

Egal, ob der AI Overview direkt generiert wird oder nicht – eine Interaktion ist erforderlich. Interessant ist vor allem, dass in einigen Fällen mehr als 1 Klick notwendig ist, um alles zu erschließen. Ob hier wohl eine Idee dahinter war, Nutzer*innen mehr Kontrolle zu geben? Google kann so zumindest vieles messen:

  • Wie weit/tief gehen Nutzer*innen?

  • Welche Suchanfragen profitieren besonders vom AI Overview (= automatisch generiert)?

  • Was ist "zu kurz, zu lang, zu viel auf einmal"? Vor allem bei "too much" spielt kognitive Last eine große Rolle, wie zufrieden man mit der Erfahrung ist.

Die Reise geht weiter

Wie Du siehst, feilt Google weiter an der SGE und die SEO-Welt versucht, am Ball zu bleiben. Gleichzeitig wird es spannend sein zu sehen, welche Erkenntnisse und Effekte die Tests in freier Wildbahn an durchschnittlichen User*innen mit sich bringen.

Nach wie vor gibt es immer noch skeptische Stimmen, sei es wegen des Spams oder der Monetarisierung durch Ad-Einbindung. Wir sind gespannt, wohin die Reise noch führt!

Nils Warnick
Nils Warnick
Consultant
Das Keyword der Woche: Rollladen

Stolperst Du auch etwas, wenn Du das Wort liest? So geht es bestimmt vielen. Drei Buchstaben hintereinander sind einfach ungewöhnlich und kommen eigentlich nur durch zusammengesetzte Wörter zustande. Unser Keyword der Woche sind die Rollläden. Deshalb, weil sie einen Fall abbilden, in dem Google selbst wahrscheinlich dazu beiträgt, dass Tausende Menschen dieses Wort falsch schreiben.

Der Vollständigkeit halber: Seit der deutschen Rechtschreibreform 1996 gilt nur noch die Variante mit den drei L als korrekt. Das scheint den Großteil der Suchenden bei Google aber herzlich wenig zu interessieren, wenn man nach dem Suchvolumen geht:

  • Rollladen – 30.600 SV 

  • Rolladen – 8.950 SV

Das dürfte unter anderem daran liegen, dass Google selbst die inkorrekte Variante anbietet, bevor man überhaupt das dritte L eingegeben hat.

Suchfeld der Google-Suchmaschine, in die bereits "roll" eingegeben wurde. Hierfür werden unterschiedliche Vervollständigungsvorschläge ausgegeben, unter anderem "Rolladen" mit zwei L.

Ob sich Google das angewöhnt hat, weil der Großteil der Nutzer schon immer diese Schreibweise gewählt hat? Oder ob sich das daraus ergeben hat, dass dieser Vorschlag zuerst da war? Ist ein wenig wie die Frage nach der Henne oder dem Ei.

Letzte Woche habe ich schon von der Relevanz von alternativen Schreibweisen geschrieben, am Beispiel von Styropor. Hier ist die Berücksichtigung beider Varianten in der Messung der Nachfrage natürlich noch wichtiger. Ähnlich wie beim Styropor ist Google in der Lage zu erkennen, dass es sich um sehr ähnliche Begriffe handelt. Doch gibt es einen auffälligen Unterschied:

Korrekturvorschlag von Google für die Suche nach "Steropor" mit E. Es wird wurden Suchergebnisse für "Styropor" mit Y ausgespielt.

Falsche Schreibweisen von Styropor werden als solche benannt und automatisch korrigierte Ergebnisse werden angezeigt. Bei den Rollläden ist das nicht der Fall.

In den Suchergebnissen zu den verschiedenen Schreibweisen kann man sehen, dass es nach der zweiten Position durchaus Unterschiede in der Zusammensetzung der SERP gibt.

Bericht der SERP-Überschneidung aus der Sistrix-Toolbox. Er zeigt, dass die ersten beiden Ergebnisse für die Suchanfragen "Rolladen" mit zwei L und "Rollladen" mit drei L identisch sind, danach Reihenfolge und auch Auswahl abweichen.

Macht es also einen signifikanten Unterschied, ob ich den einen Begriff, den anderen oder beide auf meiner Seite verwende? Nun, auf den ersten beiden Plätzen befinden sich aktuell Ergebnisse, in denen beide Schreibweisen durch Title und Überschriften abgebildet werden. Danach folgen zwei, die sich hierfür auf eine Variante festgelegt haben. Danach durchmischt es sich weiter.

Ich denke, die beiden ersten Positionen alleine auf die Einbeziehung der Begriffsvariante zu reduzieren, greift zu kurz. Dennoch kann es natürlich ein Faktor sein, auch wenn es um die Erwartungshaltung und Wiedererkennung durch den Suchenden geht.

Für die Hervorhebung des Suchbegriffs in der Meta Description scheint es jedenfalls keinen Unterschied zu machen, da beides hervorgehoben wird.

Ausschnitt aus der Google-Suchergebnisseite für den Suchbegriff rollladen. Zu erkennen ist, dass in den Meta Descriptions der Ergebnisse sowohl die Schreibweise mit 2 als auch mit 3 L hervorgehoben wird.

Es wäre bestimmt spannend, sich noch mehr solcher Fälle anzusehen. In dieser Konstellation konnte ich bisher aber noch kein anderes Beispiel finden, das nicht automatisch von Google korrigiert wird (z.B. Schifffahrt oder Nasssauger). Solltest Du ein solches kennen oder Dir ist eines in der freien Wildbahn begegnet, dann melde Dich gern!

Nora Tiedemann
Nora Tiedemann
Junior Consultant
Neue Karussells in den SERPs 🎠

Du weißt, ich liebe strukturierte Daten und Google hat Mitte März ein neues Rich Result angekündigt: Die sogenannten "Structured data carousels". Aktuell befindet sich das Markup noch in der Beta – ich bin aber jetzt schon hyped.

Denn was fehlte uns in der Welt der wundervollen Welt der strukturierten Daten? Richtig, eine Möglichkeit, Kategorieseiten und Verteilerseiten auszuzeichnen und ein Rich Result zu erhalten.

Du kennst das Carousel-Markup vielleicht auch schon von beispielsweise Rezepten. Aber das neue Markup funktioniert für:

  • LocalBusiness

  • Product

  • Event

Live sieht das Rich Result für zum Beispiel "Reiskocher kaufen" so aus:

Snippet zum Begriff "Reiskocher kaufen" mit einem schwarzen Reiskocher und einem rosa Reiskocher

Ich freue mich schon das Rich Result zu sichten und glaube das Feature hat echt Potenzial, Aufmerksamkeit in den SERPs zu erlangen. 📸

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