Wirklich wahres Wingmen SEO Wissen fĂŒr wache Webmarketer #269 |
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đŠ Goldene Waffeln & glĂ€nzende Rankings |
Wie Du sicher mitbekommen hast, gabâs am Wochenende, nach vielen regnerischen Tagen, endlich wieder Sommerwetter, das diesen Namen verdient.
Daher habe ich â ganz rational und vernĂŒnftig â auf die einzig richtige Weise gehandelt und mich auf eine Eisess-Mission begeben.
Die Mission verlief zunÀchst reibungslos: Sonne im Gesicht, Vorfreude im Herzen, Pistazie im Blick.
Erst bei der Zahlungsaufforderung kam der Schock: 4,50 ⏠fĂŒr eine Kugel. Zu dem Zeitpunkt hielt ich die Waffel schon in der Hand, also blieb nur noch wĂŒrdevoll WeiterlĂ€cheln und hoffen, dass sie wenigstens aus massivem Gold gefertigt war.
SEO fĂŒhlt sich manchmal Ă€hnlich an: Du investierst Zeit, MĂŒhe und Ressourcen, merkst erst mittendrin, wie hoch der Einsatz wirklich ist und am Ende hoffst Du, dass es sich lohnt.
Nur, dass bei uns die Kugel nicht schmilzt und die Ergebnisse lÀnger halten.
Diese Woche serviert Dir:
- Banane-Behrend ein Update zur DSGVO-Tracking-Entscheidung und erklĂ€rt, was das fĂŒr Deinen Google Tag Manager bedeutet
- Macadamia-Matt GPT-5
- Nougat-Nils einen Reality-Check zur Zukunft der SEO
- Pistazien-Philipp wie man mit fragwĂŒrdigen AI-SEO-Studien aufrĂ€umt
- Haselnuss-Hannah, wie eine clevere Content-Strategie im Gartenbereich den Unterschied macht
Viel SpaĂ beim Lesen
Deine Wingmenschen
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Google Tag Manager nicht ohne Consent |
Die Auslegung der DSGVO im Detail wird nach wie vor StĂŒck fĂŒr StĂŒck durch Gerichte geklĂ€rt.
Der Datenschutzbeauftragte des Landes Niedersachsens hatte der Neuen OsnabrĂŒcker Zeitung eine Anordnung erlassen, das Tracking anzupassen. Dagegen wurde geklagt.
Wenn Du ein Jura-Masochist bist und Dich gerne durch den veröffentlichten Urteilstext graben willst: Das Urteil im Ganzen.
Fun Fact: Man hat sich aus bestimmt guten GrĂŒnden beim NiedersĂ€chsischen Vorschrifteninformationssystem die MĂŒhe gemacht, die klagende Partei zu anonymisieren und âFirma A., Gesellschaft mit beschrĂ€nkter Haftung, diese gesetzlich, A-StraĂe, A-Stadtâ als KlĂ€gerin genannt. Es wĂ€re bestimmt schwieriger, die NOZ zu deanonymisieren, wenn man im Volltext des Urteils auch die Domain www.noz.de anonymisiert hĂ€tteâŠ
Wenn Du jetzt nicht den Urteils-Volltext lesen wolltest, ist hier eine recht verstÀndliche Zusammenfassung.
TL;DR, die Kernpunkte:
- Dein Cookie Banner muss einen âAlle ablehnenâ-Button haben. (Das ist nix Neues)
- Der Google Tag Manager darf nicht ohne Consent geladen werden. (Auch nicht ĂŒberraschend)
Warum finde ich es spannend, wenn es nicht ĂŒberraschend ist?
Weil ich ein Nerd bin. Nerd genug, um die UrteilsbegrĂŒndung zumindest zu ĂŒberfliegen und bei folgendem Absatz hĂ€ngen zu bleiben:
â[Der GTM-Abruf fĂŒhrt dazu,] dass Informationen der Nutzer an den US-Server des Google Tag Managers ĂŒbermittelt werden wĂŒrden sowie ein Skript auf dem EndgerĂ€t des Nutzers gespeichert werde [...]â
Ja, gut beim Request an den googletagmanager.com ist das ein Problem. Die IP-Adresse ist personenbezogen, oder zumindest personenbeziehbar, und so wie dieses Internet funktioniert nun mal Bestandteil jedes HTTP-Requests. Daher ist egal, welcher Request an Drittparteien datenschutzrechtlich relevant ist. Und nach den Schrems-Urteilen sind damit alle Request an amerikanische Firmen ein Problem. Microsoft musste in einer Anhörung in Frankreich gerade wieder mal bestÀtigen warum.
Das bedeutet: Jeder Request an einen externen Host ist ein datenschutzrechtliches Risiko, doppelt und dreifach, wenn es ein amerikanischer Anbieter istâŠ
Sobald der Request aber ĂŒber einen Proxy geladen ist, sieht der Anbieter nur die IP-Adresse des Proxies. Das geht zum Beispiel mit einem serverside GTM out of the box.
âDer Einsatz des Google Tag Managers fĂŒhre dazu, dass Informationen von Google auf dem EndgerĂ€t des Nutzers gespeichert wĂŒrden und bei einem erneuten Aufruf der Website auf die auf dem GerĂ€t gespeicherten Daten zugegriffen werde.â
Der Satz davor gilt hoffentlich nicht nur fĂŒr sich. Wenn ich mich richtig entsinne, sagt die e-Privacy-Verordnung, dass schon das Speichern von Informationen auf dem EndgerĂ€t des Nutzers Consent erfordert. Wenn das hier so ausgelegt wird, dass auch ein gecachtes gtm.js gilt, dann könnte das fĂŒr jedes JavaScript gelten, das fĂŒr die KernfunktionalitĂ€t der aktuellen Seite nicht zwingend notwendig ist.
Der PageSpeed-Optimierer möchte das direkt nutzen, um Entwickler zu motivieren, aufgeblÀhtes JavaScript zu reduzieren und http/2-freundlich zu kompartimentieren. Aber ich denke mal, so wörtlich ist das nicht auszulegen.
Und Nu?
Bleiben wir also bei der Tracking- und Datenschutzauslegung. Was bedeutet das Urteil fĂŒr Dich?
Wirf einen Blick in Dein Consent-Setup:
- Wenn der GTM beispielsweise als âtechnisch notwendigâ definiert wurde oder ĂŒberhaupt nicht ĂŒber dein Consent Management gesteuert wird und direkt von Google geladen wird, dann ist das ein Problem, das Du beheben willst.
- Wenn Du den GTM einsetzt, aber erst nach Consent lÀdst, ist das, zumindest nach diesem Urteil, erst mal ok.
- Wenn dein GTM ĂŒber einen Serverside Container geladen wird, ist das auch fein (idealerweise liegt Dein SGTM bei einem vertrauenswĂŒrdigen europĂ€ischen Hoster. (AuĂer Du hast eh Deine komplette Infrastruktur bei AWS, Azure oder Google Cloud liegen, dann kannst Du Dir das vermutlich fĂŒr den SGTM auch sparen, denn dann geht ja schon der initiale Seitenaufruf an eine US-Firma⊠(Allerdings sind die Requests ja fĂŒr das Ausspielen der Inhalte und nicht fĂŒrs Tracking, also vielleicht auch dann lieber ein EU-Hoster fĂŒrs Tracking⊠(AuĂer Du findest, das Risiko ist ĂŒberschaubar)) (PS: In dem Fall auch gerne Google Tag selbst und sowas ĂŒber den SGTM laden, das geht auch Out of the Box). (PPS: Ist Dir eigentlich schonmal aufgefallen, dass ich EinschĂŒbe in Klammern als Stilmittel recht gerne einsetze?)
- Wenn Du einen handgedengelte Proxy-Lösung hast, geht das theoretisch auch.
Ziel ist, dass die IP-Adresse Deiner Nutzer fĂŒr Google & Co. nicht zu sehen ist, mindestens, bevor Consent vorliegt und auch danach⊠Denn auch mit Consent macht es Sinn, vorsichtig zu sein. Nach den Schrems-Urteilen ist mit amerikanischen Firmen kein Consent möglich, solange die Geheimdienste nach FISA die Zweckbindung der Datensammlung aushebeln können. Und ob das aktuelle Transatlantic EU-US Privacy Harbour Safe Shield Framework gerade noch dem Schrems-Test standhĂ€lt, war schon vor Trumps RegierungsĂŒbernahme zweifelhaft. Jetzt muss man sich fragen, ob es noch das (Feigen-)Blatt Papier wert ist, auf dem es geschrieben wurde.
PrĂŒfe also die Consent-Regelung Deiner GTM-Integration.
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Willkommen in der Zukunft? OpenAI lÀsst GPT-5 auf die Menschheit los |
Nun ist es also soweit: Die Zukunft ist hier⊠Endlich!
Aber langsam. Was ist denn passiert?
Wer kĂŒrzlich ChatGPT geöffnet hat, hat es sicher direkt bemerkt: Ein schöner bunter Hintergrund. Und dazu der Hinweis: Willkommen bei GPT-5, dem klĂŒgsten, schnellsten, nĂŒtzlichsten Modell. Denken inklusive:

Das Modell GPT-5 ist also da. In neuen Farben und besser denn je. Oder um es mit den Worten von OpenAI auf deren Website zu sagen:
Expert intelligence for everyone
GPTâ5 is smarter across the board, providing more useful responses across math, science, finance, law, and more. It's like having a team of experts on call for whatever you want to know.
Ein Denker also. Ein VisionĂ€r. Experte fĂŒr alles. Und bisweilen trotzdem wieder belustigend einfĂ€ltig, wie Mark William-Cook sehr schön auf LinkedIn geteilt hat:

Gut, zÀhlen gehört also immer noch nicht zu den StÀrken der KI. Gleich ein Punkt Abzug. Aber dann schauen wir uns doch einmal an, was das neue Modell sonst alles kann (oder auch nicht).
Die StÀrken oder SchwÀchen von GPT-5
Wenn man den Folien von OpenAI glauben mag, lĂ€sst sich die Hierarchie der Modelle nun folgendermaĂen zusammenfassen (das Schaubild beinhaltet bei o3 ĂŒbrigens einen fehlerhaften Balken, nicht verwirren lassen):
âWithout thinkingâ ist GPT-5 schlechter als GPT-o3, aber besser als GPT-4o (o3 > 5 > 4o).
âWith thinkingâ ist es besser als alle beide (5 > o3 > 4o):

AuĂerdem halluziniert GPT-5 offenbar deutlich weniger als die beiden anderen Modelle und es ist:
- super im Codieren
- super im Schreiben
- deutlich verlÀsslicher und treffsicherer bei seinen Antworten.
Klingt ja erst einmal sehr vielversprechend. Um die Versprechungen selbst einmal auf die Probe zu stellen, hab ich den âJumping Ball Runnerâ auf der Introduction Page einmal (versucht) nachgebaut. Mit dem Prompt, den OpenAI dankenswerterweise dort angegeben hat. Das Ergebnis⊠Nun, mach Dir am besten selbst ein Bild davon: Jumping Banana Runner.
Schwierigkeitsgrad: Impossible (Mein Rekord: 438).
Aber Props fĂŒr die Banane. Und nein, ich weiĂ auch nicht, was das fĂŒr braune Dinger sein sollen (vielleicht will ich es aber auch gar nicht wissen). ÂŻ\_(ă)_/ÂŻ
Beim Schreiben hab ich ehrlicherweise auch auf den ersten Blick keinen groĂen Unterschied zu GPT-4.5 feststellen können. Allerdings war GPT-4.5 schriftlich ohnehin schon sehr gut unterwegs.
Zeit fĂŒr ein kleines Fazit.
GPT-5 ist clever (meistens), aber der Sprung zu den vorherigen Modellen ist aus meiner Sicht eher gering. Zumindest meinem ersten Eindruck nach. NatĂŒrlich kann man nicht jedes Mal eine Offenbarung erwarten, allerdings ist hier nach wie vor noch reichlich Luft nach oben.
Dass ich aktuell kein anderes Modell mehr auswĂ€hlen kann, finde ich ĂŒbrigens auch erst einmal wenig erfreulich:

Ich meine: Come on, wo ist mein geliebtes GPT-4.5? Ist das nun Teil von GPT-5 oder was?
FĂŒr weitere Details zum neuen Modell GPT-5 gibt es ĂŒbrigens eine Dokumentation mit allen relevanten Informationen wie Preisen, Reasoning, Speed und dergleichen.
Okay, okay. Trotz all der Kritik, möchte ich abschlieĂend noch hinzufĂŒgen, dass das natĂŒrlich alles Jammern auf höchstem Niveau ist. Insgesamt hat die KĂŒnstliche Intelligenz, allen voran ChatGPT, ja in den letzten Jahren ohnehin einen mega Aufstieg hingelegt.
Da nun zu erwarten, dass das mit solch einer Geschwindigkeit weitergeht, ist ĂŒbertrieben. Und wĂ€re auch ein wenig gruselig. Dennoch schön zu sehen, dass fleiĂig weiter optimiert wird, so dass es StĂŒck fĂŒr StĂŒck mit der KI nach oben geht.
Wie ist Deine Erfahrung mit dem neuen Modell GPT-5? Der Durchbruch? Oder doch eher ein laues LĂŒftchen an einem ruhigen Sommermorgen?
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Es gibt nichts zu sehen, bitte gehen Sie weiter. |
Seit Jahren (darf man das schon so sagen?) kaut die SEO-Szene nervös an ihren NÀgeln und blickt angespannt auf alle Entwicklungen bei den Generative Engines, AI-Agenten und AI Overviews. Sollte der schon oft vorhergesagte Tod der SEO tatsÀchlich bald eintreten? Du kennst uns Wingmenschen: Wir sind die Letzten, die unbedacht auf einen Hypetrain aufspringen und in den Abgesang auf die SEO-Branche mit einstimmen.
Gleichwohl sind wir weit davon entfernt zu leugnen, dass diese Entwicklungen einen Impact auf unser Business haben und weiterhin haben werden. Im Mittelpunkt steht fĂŒr uns dabei natĂŒrlich die Ăberlegung, wie der Suchmarkt der Zukunft aussieht und was die Endpunkte sind. Wo treten Nutzer noch mit uns oder unseren Kundinnen in Kontakt? Wird der unausgesprochene Vertrag mit Suchmaschinen wie Google â âWir liefern Dir die Inhalte, Du uns den Traffic.â â in einer Form oder der anderen Bestand haben? Wenn ja, wie lange?
Weil uns diese Fragen bewegen, rennen Pressemitteilungen wie die von Liz Reid, VP of Search bei Google, auch nicht gerade offene TĂŒren ein. Alles in allem klingt der Inhalt dann doch sehr nach der Ăberschrift dieses Artikels. Denn wirkliche Substanz ist da nicht bei. Ich greife mal ein paar Zitate raus:
âWe continue to send billions of clicks to the web every day and are committed to prioritizing the web in our AI experiences in Search.â
Weiterhin werden also Milliarden von Klicks durch Google ins Web gesendet. Ob da jetzt eine Milliarde mehr weniger ist als vorher, mehr ist als vorher oder es gleich geblieben ist, ist frei zu interpretieren.
âOverall, total organic click volume from Google Search to websites has been relatively stable year-over-year.â
Relativ stabil klingt ohne Daten wenig ĂŒberzeugend und könnte zwischen gestiegen, gesunken und stagniert auch alles bedeuten. Relativ stabil war auch die Tabellenposition des HSV in den letzten 7 Zweitligajahren. Aber der Begriff ârelativ stabilâ schien zu gefallen, er kommt nĂ€mlich ein zweites Mal vor, nĂ€mlich beim ZurĂŒckrudern.
âWhile overall traffic to sites is relatively stable, the web is vast, and user trends are shifting traffic to different sites, resulting in decreased traffic to some sites and increased traffic to others.â
Also falls Du zu denjenigen Seiten gehörst, die jetzt weniger Traffic haben, dann wurde das wenigstens nicht verheimlicht. Mich persönlich wĂŒrden insbesondere die Beispiele mit dem gestiegenen Traffic interessieren, die hier erwĂ€hnt werden. Solltest Du eines oder mehrere kennen, freue ich mich ĂŒber Hinweise an [email protected].
Und die Suche ist hilfreicher als zuvor.
âAdditionally, average click quality has increased and weâre actually sending slightly more quality clicks to websites than a year ago (by quality clicks, we mean those where users donât quickly click back â typically a signal that a user is interested in the website).â
Zu guter Letzt gefÀllt die neue Suche auch allen besser, sodass sogar mehr gesucht wird.
âOur data shows people are happier with the experience and are searching more than ever as they discover what Search can do now.â
Also sagt zumindest Google. Ăber die Google-Suche. Anhand der Daten von Google. Ich möchte nicht zu zynisch werden und es wĂ€re auch kaum realistisch, wenn Google in seinen Pressemitteilungen plötzlich zur groĂen Selbstkritik ausholt. Dennoch wĂ€re es schön, wenn nicht einfach behauptet wĂŒrde, dass alles toll und gut sei. Sondern auch ein wenig Futter geliefert wird, mit dem wir das selbst nachvollziehen können.
Denn die meisten Daten die ich bisher gesehen habe, sind keine Indikatoren dafĂŒr, dass mehr Nachfrage da ist und noch mehr Klicks im Markt verteilt werden. Vielleicht habe ich dafĂŒr derzeit ein falsches Sample an Websites im Blick, kann sein. Aber wirklich ĂŒberzeugend sind die Worte aus der Pressemitteilung trotzdem nicht. Wie siehtâs bei Dir aus? Gehörst Du zu den Gewinnern der AI-Overviews? Hast Du mehr und bessere Klicks? Dann gerne hier outen :D
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Kein Wasser in der WĂŒste: Warum AI Overview Overlap Studien (bisher) Quatsch sind |
Eine Fata Morgana in der WĂŒste sieht aus der Distanz wie Wasser aus und kann selbst erfahrene Reisende in die Irre fĂŒhren. Genauso ist es auch mit fragwĂŒrdiger SEO-Forschung â sie lockt uns mit falschen Versprechungen in die Irre.
Schlimmer als sich nur zu irren: Schlechte Studien, Umfragen & Co sabotieren unser Ziel, Entscheidungen auf einer stabilen Basis zu treffen. Stattdessen stehen wir auf einer Plattform, die auf Wasser gebaut ist.
Ergebnis: Schlechtere Performance in der organischen Suche = weniger Umsatz.
Johan hat vor einigen Wochen geschrieben:
âLass Dich nicht ANSCHREIEN. Unsicherheit wird bewusst geschĂŒrt, weil damit Ziele erreicht werden sollen. [...] Deine Panik macht es leicht, Dir etwas zu verkaufen.â
Oft sind das Tools oder Dienstleistungen, die Dich retten sollen. Vor fast 2 Jahren habe ich darauf aufmerksam gemacht, dass bei den Shiny New AI Toys viel Blödsinn dabei ist, der die aktuelle Unruhe ausnutzen will.
Aus diesem Grund habe ich bei Search Engine Land einen Artikel geschrieben (Thema: SEO-Forschung â noch unveröffentlicht), aus dem ich Dir heute einen Auszug zu AI Overview Overlap Studien zeigen möchte.
Ich sage Dir,
- was das Ergebnis aller (10+) AI Overview Overlap Studien bzw. meiner Meta-Studie ist,
- warum alle Studien dieser Art suspekt sind und
- welche Fragen Du Dir bei der Forschung immer stellen solltest.
Das Ziel von AI (Overview) Overlap Studien
Herauszufinden, wie groĂ der Einfluss von klassischer SEO auf das Ranking bzw. das Erscheinen im AIO ist. Seit der SGE, wie AIOs damals hieĂen, gab es viele dieser Studien.
Meine AIO Overlap Meta Studie
11 Studien habe ich mir angeschaut und andere ignoriert, die folgende Kriterien nicht erfĂŒllen:
- Vergleich von URLs, nicht Domains
- Basiert auf allen URLs, nicht nur einer
- Messung des Overlaps der organischen Top-10 und den AIO URLs
Folgende Studien haben diesen Test bestanden:
- Authoritas 1
- Authoritas 2
- Advanced Web Ranking
- Authoritas 3
- Rich Sanger
- idea hills
- Surfer SEO
- seoClarity
- Bright Edge
- Semrush
- Ahrefs
Der Overlap aus der organischen Suche mit den AIOs reicht von 5 bis 77%
Die Ergebnisse sind nach der Prozentangabe des Overlaps sortiert:

- Der Durchschnitt liegt bei 45,85%
- Der Median bei 46,40%
Wie kann es zu so groĂen Diskrepanzen kommen? Ich kann mir das so erklĂ€ren:
- Unterschiedliche Anzahl an an Keywords
- Unterschiedliche Keyword-Sets
- Unterschiedliche Keyword-Typen
- Unterschiedliche ZeitrÀume
Was mir ansonsten aufgefallen ist:
- Die meisten Studien beziehen sich auf den US-Markt
- Nur 1 Studie (Rich Sanger) hat den Datensatz zur VerfĂŒgung gestellt (fĂŒr ein potenzielles Peer-Review)
- Nur 2 Studien (Surfer und Ahrefs) haben mehr als 100k Keywords analysiert
- Keine Studie hat beschrieben, wie die Keyword-Auswahl erfolgt ist
Das sagen die AIO Overlap Studien aus
1. Ăber die Zeit hilft eine Top-10-Platzierung immer mehr, im AIO aufzutauchen
Oder: Google verlÀsst sich mehr auf die Top-10 als am Anfang.

2 Studien fallen dabei auf und verzerren das Ergebnis â beide geben nicht an, wie viele Keywords in die Untersuchung eingeflossen sind.
Wenn wir diese exkludieren, sieht das Bild so aus:

2. Ein Top-10 Ranking scheint dabei zu helfen, in einem AIO zu ranken und zu einer Grundvoraussetzung zu werden
Viele dieser Studien sind unendlich lang, um am Ende relativ wenig auszusagen und gleichzeitig sind die Ergebnisse aus unterschiedlichen GrĂŒnden zweifelhaft.
Die AIO-Overlap-Studien sind (bisher) alle fragwĂŒrdig, weil
â keine der Studien ein Keyword-Set hat, das groĂ genug ist.
â KI sich die ganze Zeit verĂ€ndert (+ und es die ganze Zeit schon getan hat).
â nicht immer klar ist, was gemessen wurde.
â es einen zu starken Fokus auf den Durchschnitt gibt und Durchschnitte gefĂ€hrlich sind.
â sie den Query-Fan-out ignorieren.
Alle prominenten KI-Chatbots haben so etwas wie einen Query-Fan-out. Jetzt könnte man sagen:
âJa, das wissen wir erst seit Mai 2025â â das stimmt aber nicht.
Google hat im MĂ€rz 2023 ein Patent veröffentlicht "Generative Engine Summaries for Search Resultsâ), in dem sie bei der Antwortgenerierung Folgendes zu den Search Result Documents (SRDs) thematisieren:
- Related-query-responsive
- Recent-query-responsive
- Implied-query-responsive

Google hat das bis Mai 2025 nicht vermarktet â wir wussten das theoretisch aber schon seit mehr als zwei Jahren. In der tĂ€glichen Dosis SEO zur CAMPIXX 2024 habe ich bereits ĂŒber das Thema gesprochen und das Patent erklĂ€rt.
Der wahre Overlap ergibt sich also nur aus den initialen Queries und den Fan-out-Queries. Wenn man das nicht misst, sollte man das in der Studie angeben, vor allem bei zukĂŒnftigen Studien.
Augen auf bei der SEO-Forschung, egal ob Studie, Umfrage oder Experiment
Damit es Dir leichter fĂ€llt, die gute Forschung von der schlechten zu unterscheiden, habe ich Fragen gesammelt, die Du Dir stellen kannst. Im Prinzip das, was Sokrates gemacht hat, um klĂŒger zu sein.
- Wer hat die Forschung durchgefĂŒhrt?
- Wer sind die Menschen dahinter?
- Was ist oder könnte ihr Ziel sein?
- Gibt es Interessenkonflikte?
- Welche Anreize könnten das Urteilsvermögen der Forschenden verfÀlschen?
- Wie gut ist das Studiendesign und die Methodik dahinter?
- Welchen Zeitraum deckt die Studie ab?
- Gab es eine Test- und Kontrollgruppe?
- Beobachtung oder Umfrage (+ bei einer Umfrage, ob es Suggestivfragen sind)?
- Basierend auf welchen Kriterien wurde das Sample ausgewÀhlt?
- Sind die Ergebnisse statistisch signifikant?
- Sind die Ergebnisse verallgemeinerbar und replizierbar?
- Wie groà und reprÀsentativ war das Sample?
- Gibt es Unterscheidungen zwischen unterschiedlichen LĂ€ndern/Branchen?
- Thematisieren die Forschenden Replizierbarkeit und Peer-Reviews (+ stellen die Daten zur VerfĂŒgung)?
- Gibt es Hinweise zu EinschrÀnkungen der Studie?
Oft wirst Du feststellen, dass âSEO-Forschungâ wenig wissenschaftlich ist und in Frage gestellt gehört.
AutoritÀten zu folgen kann blind machen
Was ich am Ende ganz wichtig finde: Auch Menschen, die eine AutoritÀt sind, können falsch liegen, Fehler machen oder Unfug erzÀhlen.
âBlind obedience to authority is the greatest enemy of the truth.â
â Albert Einstein
Aristoteles war unfassbar schlau und beeindruckend. Paradoxerweise hat er dadurch teilweise menschlichen Fortschritt aufgehalten und genau das kann uns in der SEO auch passieren.
Also: Lieber mehr Fragen als zu wenig stellen.
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Erntest Du schon, oder wartest Du noch? |
Es ist Sommer â endlich auch so richtig in Hamburg. Das bedeutet: Ab in den Garten, Sonne genieĂen und ernten â Gurken, Tomaten, Mangold⊠Sommer bedeutet auch, sich an einer farbenfrohen BlĂŒtenpracht zu erfreuen und den Hummeln und Bienen beim Summen zu lauschen â toll.
Aber wie kommt es dazu? Nun, das war einiges an Arbeit und das schon seit FrĂŒhjahr. Pflanzen sĂ€en und auf der Fensterbank groĂziehen. Im Garten Blumensamen streuen, Stauden pflanzen und sich fleiĂig kĂŒmmernâŠ
Du fragst Dich jetzt wahrscheinlich, was das mit SEO zu tun hat? Nun ja: Vieles.
Zum einen bedanke ich mich an dieser Stelle herzlich bei dem Team von Mein schöner Garten. Ich erhalte regelmĂ€Ăig Updates in Discover, was ich wann im Garten machen muss â perfekt, ich liebe diesen Content. Hier steckt wahrscheinlich eine gut vorbereitete Republishing-Strategie dahinter.
Der Garten hat nicht nur jetzt Hochsaison â ich wĂŒrde schĂ€tzen, das geht schon so seit MĂ€rz und wird bis in den Herbst weitergehen. Ich bin jedoch (noch) kein Experte und habe leider auch keinen Kunden aus dem GartenbereichâŠ.
Wenn Du im Garten-Business bist, dann hast Du wahrscheinlich zahlreiche Evergreen-Themen, die Du bespielen kannst â Einpflanz-Kalender, wann wird was beschnitten, was wird wie und wann gedĂŒngt und noch vieles mehrâŠ
Also solltest Du darauf achten, dass Deine Inhalte aktuell gehalten sind â neue Themen kommen (wahrscheinlich?) eher selten dazu. Vielleicht mal wieder âne Schneckenplage (hoffentlich nicht!) oder andere SchĂ€dlinge, zu denen Du dann Inhalte zusammenstellen und publizieren kannst. Sicherlich gibt es auch Trendthemen im Gartenbereich jedes Jahr â Pflanzen passend zur Pantone-Farbe des Jahres vielleicht oder neue Ideen, Tipps und Tricks fĂŒr Hochbeet, Gartengestaltung und Co. Hast Du dazu noch keine Inhalte, wĂ€re das wahrscheinlich auch eine gute Idee.
Idealerweise fĂ€llt Deine Sichtbarkeit dann nicht jedes Jahr im FrĂŒhjahr wieder ab, so wie hier: 
Bei https://www.stauden-stade.de/ liegt der Fokus hauptsĂ€chlich auf den Produkten â verschiedene Stauden in zahlreichen Farben. Jedes Jahr im Sommer geht hier der Versand der Pflanzen allerdings in Pause und auch auf der Website tut sich in der Zeit nichts oder nicht viel. Sie schreiben auf Ihrer Seite:
âIm Webshop ist der Bestand fĂŒr September hinterlegt und stimmt mit dem aktuellen Vorrat noch nicht ĂŒbereinâ.
Ob das so gut ist?
FĂŒr Produkte nutzen sie das Product Markup â Preise sind gĂŒltig bis 2035 und verfĂŒgbar sind sie laut Markup auch: "availability": "https://schema.org/InStock".
Lege ich Artikel in den Warenkorb erhalte ich leider eine gegenteilige Benachrichtigung:
Wieso werden die Pflanzen jetzt nicht versandt? Stauden können doch auch im Sommer eingepflanzt werden â im Baumarkt oder Gartencenter kann ich diese auch das ganze Jahr kaufen. WĂ€hrend andere Unternehmen im Gartenbereich also fleiĂig Pflanzen versenden und Artikel mit hilfreichen Tipps zur Gartenpflege veröffentlichen, sinkt die Sichtbarkeit Jahr fĂŒr Jahr bei Stauden Stade ab.
Es gibt auch Ratgeber-Inhalte auf der Seite, diese enthalten aber keine structured data â ein Article-Markup wĂ€re empfehlenswert. Auch ein Publikationsdatum oder die Angabe eines Autoren fehlt.
Was macht Mein schöner Garten also besser als Stauden Stade?

Einen GroĂteil der Sichtbarkeit macht das Verzeichnis https://www.mein-schoener-garten.de/gartenpraxis aus. Hier befinden sich zahlreiche hilfreiche Artikel zu verschiedenen Gartenthemen. Die Artikel haben alle ein Publikationsdatum, Autorennennung mit verlinktem Profil, durchschnittliche Lesezeit und direkt die Möglichkeit, den Artikel zu teilen. 
Ich weiĂ, dass solche Artikel regelmĂ€Ăig in Discover zu finden sind, zusĂ€tzlich gibt es aber auch einen WhatsApp Kanal, bei dem man tĂ€glich Tipps und Tricks erhalten kann.
Letzten Monat habe ich beispielsweise meine BeerenstrÀucher geschnitten, nachdem ich diesen Artikel im Discover Feed hatte https://www.mein-schoener-garten.de/social/3-gehoelze-die-sie-im-juli-schneiden-sollten-44443
Laut breadcrumb ist dieser verortet im Bereich Baumschnitt. 
Bei Themen > Baumschnitt landet man allerdings nur auf dieser Seite https://www.mein-schoener-garten.de/themen/baumschnitt-gehoelzschnitt.
Die URL, die ich im Feed hatte, zeigt bereits durch /social/, dass es sich um einen extra Artikel handelt. Dieser enthÀlt Informationen aus unterschiedlichen anderen Artikeln wie beispielsweise https://www.mein-schoener-garten.de/gartenpraxis/nutzgaerten/johannisbeeren-richtig-schneiden-3601. Eine tolle Art, Inhalte wieder zu verwerten und aktuell relevante Themen zu bespielen.
Also Stauden Stade â ran an die Tasten und auf gehtâs an die Erstellung einer Publishing Strategie und weitere nĂŒtzliche InhalteâŠ
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Fragen? Immer gerne fragen!
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Wir sind fĂŒr Dich da.
Schreib uns gern jederzeit
eine E-Mail an [email protected] oder
ruf uns einfach kurz an: +49 40 22868040
Bis bald,
Deine Wingmenschen
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Anckelmannsplatz 1, 20537 Hamburg, Germany
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