Wirklich wahres Wingmen SEO Wissen für wache Webmarketer #170
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Nadine Klöschen
Nadine Klöschen
Consultant
🌿 Es grünt so grün...

Ja, noch ist draußen alles grün! Aber ein Blick in den Kalender verrät uns: Diese Woche geht der August schon zu Ende. Für mich fühlt sich das deshalb schon ganz langsam nach last days of summer an. Die Nächte sind bereits kühler und es ist abends schon wieder viel früher dunkel. 

Das ist aber sicher kein Grund für Verdruss, denn wir Wingmenschen begleiten Dich ja bekanntermaßen durchs ganze Jahr - egal, was draußen für ein Wetter herrscht.

Diese Woche haben wir folgende spannenden Themen parat:

  • ⬆️ Nils teilt seine Gedanken zum Core Update und der Endlichkeit der Dinge. 

  • 📈 Anita hat entdeckt, dass Google jetzt auch csv-Dateien indexieren kann

  • ⏰ Philipp erklärt Dir, wie Du mit Lesezeichen Zeit sparst.

  • ⚖️ Johan denkt über Termgewichtung und Deep Learning nach.

  • 💚 Jolle liefert Dir Quellen für langfristige Wettbewerbsvorteile.

Kalendarisch endet der Sommer übrigens erst am 23. September - Du hast also noch ein bisschen Zeit, Dich auf den Herbst einzustellen.

Bis dahin wünschen wir Dir noch viele schöne Sommertage ☀️

Deine Wingmenschen

Was wir gelesen haben
Nils Warnick
Nils Warnick
Consultant
Von Core Updates und der Endlichkeit aller Dinge 💀

Am vergangenen Dienstag, den 22.08.23, wurde von Google ein neues Core Algorithm Update angekündigt. Dieses rollt nun aus, was erfahrungsgemäß ungefähr zwei Wochen dauern wird. Beobachten kannst Du das im Google Status Dashboard. Ebenfalls erfahrungsgemäß ist die Informationslage zum Inhalt des Updates relativ dünn.

Google hält sich wie immer bedeckt und unsere anderen Datenquellen sind ebenfalls noch nicht besonders aussagekräftig. Ich konnte zumindest noch kein größeres Muster bei den Movers and Shakers von Sistrix identifizieren.

Grundsätzlich gilt aber wie immer: Behalte Deine Seite im Blick und Deine Nerven bei Dir. Ein Ausschlag nach unten wird nicht permanent sein, wenn Du daran arbeitest. Auch ein Ausschlag nach oben wird nicht von Dauer sein, wenn Du Dich darauf ausruhst. Das Memento Mori der Suchmaschinenoptimierung. Wichtiger als die Suche nach dem nächsten heiligen Gral ist die stetige Verbesserung Deiner Seite. Bei nachhaltig optimierten und seriösen Seiten geht von Updates eigentlich kein Risiko aus.

Sollte Deine Domain jetzt trotzdem einen ähnlichen Knick machen wie das Bundesfinanzministerium (wobei die Kollegen zufällig schon am Tag vor dem Update abgeschmiert sind), musst Du aber nicht warten, bis es von selbst besser wird.

Sichtbarkeitsgraph aus Sistrix, der am 21.08.2022 steil fällt, bevor er sich in den Tagen danach fast genau so steil erhohlt und wieder auf dem vorherigen Niveau weiterläuft.

Womöglich bekommst Du mit dem Core Update ein weiteres Argument, um einige SEO Pain Points angehen zu können, die Dir schon länger bekannt sind. Oder nimm es als Anlass, Deine Seite einmal gründlich zu auditieren.

Wenn Dir dazu die Kapazitäten fehlen, kannst Du auch gerne auf uns zukommen. Außerdem sind wir gespannt auf Deine Thesen, was in diesem Core Update angegangen wird. Schreib uns gerne!

Anita Böhm
Anita Böhm
Consultant
Wow, der Google-Index kann jetzt auch .csv

Den wachsamen Augen der SEOs (und ihren Monitoring Tools) entgeht wohl kaum etwas, das seitens Google passiert.

So ist Barry Schwartz vergangene Woche eine Änderung in der "File types indexable by Google"-Doku aufgefallen: Unter "Text" wird als letzter Punkt folgendes aufgeführt:

"Comma-Separated Values (.csv)"

Da Google ja wirklich vieles frisst, hat Barry lieber nochmal bei John Mu nachgefragt, ob sich hier nur etwas in der Doku getan hat oder eben auch in der Suche. Der bestätigt im Thread:

"New new, not just new doc :)."

Bislang hat Google .csv Daten für strukturierte Daten im Rahmen von Datasearch Snippets genutzt. Dass .csv-Dateien nun direkt im Index landen sollen, ist neu. Wieso sie wohl dort aufgenommen werden? Google hat sich hierzu nicht geäußert, aber viele SEOs vermuten, dass es wohl etwas mit der AI-gestützten Suche zu tun haben wird und dass so in den AI-basierten Antworten in Zukunft auch .csv-Daten einfließen könnten.

Stand heute (28. August) konnte ich zwar noch kein Beispiel in der freien Wildbahn dafür entdecken. (Glenn Gabe hatte damit neulich auch keinen Erfolg.) Trotzdem sollten wir hier künftig alle ein Auge drauf haben. Denn einerseits bedeutet die Indexierung von .csv-Dateien, dass es weitere Möglichkeiten gibt, gecrawlt und gerankt zu werden - andererseits aber auch eine weitere Baustelle, für die wir Sorge tragen müssen. Denn womöglich wollen wir unsere .csv-Dateien gar nicht im Index haben und müssen dementsprechend Maßnahmen implementieren, die ihre Indexierung verhindern.

So findest Du heraus, ob Deine .csv-Dateien im Index sind

Es gibt verschiedene Wege, über die Du herausfinden kannst, ob .csv-Dateien Deiner Domain im Index gelandet sind. Diese beiden sollten unserer Meinung nach gut funktionieren:

  • site:-Abfrage: mit einer site:-Abfrage nach dem Muster "site:domain.com filetype.csv" --> hier siehst Du .csv-Dateien, sofern sie im Index gelandet sind.

Screenshot aus der Google-Suche, die getätigte Abfrage lautet: "site:wngmn.de filetype.csv", darunter steht: Ungefähr 0 Ergebnisse. Es wurden keine mit deiner Suchanfrage übereinstimmenden Dokumente gefunden.

  • GSC Performance Report: Filter nach URLs, die "csv" enthalten --> hier siehst Du .csv-Dateien, sofern sie im betrachteten Zeitraum Impressionen / Klicks erzeugt haben.

Screenshot aus der Google Search Console. Im Performance Report ist ein Page Filter zu sehen, in dem die Vorgabe "URLs containing: csv" zu sehen ist.

Um zu sehen, ob auf Deiner Domain .csv-Dateien gecrawlt werden, kannst Du in den Crawl Stats Report schauen.

  • GSC Crawl Stats Report: Abschnitt "By file type" --> hier siehst Du .csv-Dateien, sofern der Googlebot sie gecrawlt hat.

Screenshot aus der Google Search Console. Im Crawl Stats Report ist im Abschnitt "By file type" eine Liste der Dateitypen zu sehen. CSV ist dort im Beispiel aktuell nicht aufgeführt.

So schützt Du Deine .csv-Dateien von der Indexierung

Die sicherste Option, Deine .csv-Dateien aus dem Index zu halten, ist der Einsatz von X-Robots im HTTP-Header. Damit kannst Du Google für alle Dateitypen klipp und klar mitteilen: Das hier soll nicht indexiert werden.

Die .csv-Dateien in der robots.txt aufzulisten, ist hingegen kein sicherer Weg, eine Indexierung zu verhindern. Wenn es Links gibt, die auf die Dateien verweisen, kann Google sie in den Index packen, ohne dass Google genau weiß, welchen Inhalt die .csv-Dateien haben. Also ist hier Vorsicht geboten.

Last but not least stellt sich die Frage, ob – und wenn ja, warum – .csv-Dateien auf Deiner Domain zugänglich rumfliegen. Soll das wirklich so sein? Gibt es gute Gründe, die dafür sprechen? Oder wäre es nicht sowieso besser, wenn diese Dateien (und auf sie verweisende Links) von der Bildfläche verschwänden?

Mal gucken, was passiert

Wir halten auf jeden Fall die Augen auf und sind gespannt, ob, wo und wann uns die ersten indexierten .csv-Dateien begegnen werden!

Bis dahin sei Dir (halbwegs passend zum Thema) Johans kleiner Recap zu Paul Schreibers letztjährigem Campixx-Vortrag zu Suchoperatoren ans Herz gelegt.

 Philipp Götza
Philipp Götza
Junior Consultant
Lesezeichen, die noch mehr Zeit sparen

Vor ein paar Wochen habe ich Dir erzählt, was Bookmarklets sind, warum Du sie nutzen solltest und wie Du sie einrichten kannst.

Was ich Dir dort gezeigt habe, war nur ein kleiner Auszug, was Du mit Bookmarklets machen kannst. Nicht umsonst nennt man sie Lesezeichen auf Steroiden. 💪

Und darum geht es jetzt schnell in Runde 2, denn die Pause ist vorbei. Vielleicht inspirieren Dich die Beispiele auch, um weitere sinnvolle Bookmarklets für Deinen Arbeitsalltag zu finden.

Round 2, Fight! 🥊

Das Dokument vom letzten Beitrag habe ich erweitert (klicke einfach auf das Bild, um zum Doc zu gelangen):  

Screenshot aus dem Dokument, in dem die Bookmarklets zum Kopieren bereitliegen. Im Bild zu sehen ist der JavaScript Code für eine Abfrage der aktuellen URL in Page Speed Insights und zwei Multi-query Site-Abfragen für die Google Suche. Eine davon um Staging-Umgebungen zu finden, die andere um unterschiedliche Dateitypen abzufragen.

Aber was machen die Bookmarklets, die ich Dir diese Woche mitgebracht habe?

Page Speed Insights URL ⬇️

Mit diesem Bookmarklet rufst Du die aktuelle URL automatisch in Page Speed Insights auf.

Multi-query Staging und Filetypes ⬇️

Ähnlich wie in Part 1 habe ich eine beziehungsweise zwei site-Abfragen für Dich dabei. Multi-query Staging nutze ich, um indexierte Entwicklungsumgebungen oder sonstige unfertige URLs zu finden. Mit Multi-query Filetypes prüfe ich, ob möglicherweise Dateien indexiert sind, die nicht indexiert sein sollten.

Die Site-Abfrage des Multi-query Staging Bookmarklets wird im Google-Suchschlitz dargestellt. Dabei wird die Domain auf URLs geprüft, in denen demo, test, stage, int, dev oder staging vorkommt. Die Site-Abfrage lautet dabei wie folgt: "site:example.com inurl:demo OR inurl:test OR inurl:stage OR inurl:int OR inurl:dev OR inurl:staging"

Word Count ⬇️

Man könnte denken "das kann meine Extension auch", aber das Bookmarklet zählt nicht die Wörter der URL, auf der Du Dich gerade befindest.

Stattdessen markierst Du etwas Text und klickst dann das Bookmarklet. Dir wird die Anzahl der Wörter und Zeichen angezeigt – sehr hilfreich, wenn Du zum Beispiel in einem Shop schnell prüfen möchtest, wie lang ein Kategorie- oder Produkttext ist.

Eine Einblendung, wenn das Word Count Bookmarklet verwendet wird. Diese Einblendung zeigt die Zeichenanzahl und die Wortanzahl des markierten Texts. Das Ergebnis wird mit folgendem Text ausgegeben: "Auf wngmn.de wird Folgendes angezeigt: Chars: 2785 Words: 428" und ein Ok-Button angezeigt.

Highlight H1 - H6 ⬇️

Auch hier vielleicht der Gedanke: "Das kann meine Extension." Überschriften darstellen können viele Extensions. Was da aber fehlt ist die Visualisierung auf der Seite selbst.

Ein Screenshot der Search Engine Roundtable Website, auf der das Highlight H1 - H6 Bookmarklet eingesetzt wurde. Die sichtbaren Überschriften werden deutlich mit unterschiedlichen Farben hervorgehoben. Was im Beispiel auffällt ist, dass eine H1 für die größte Überschrift im HTML-Dokument verwendet wird, was grundsätzlich nicht falsch ist. Da es sich aber um einen Teaser für einen News-Artikel handelt, der in kurzer Zeit wieder wechseln wird, ist das möglicherweise nicht die beste Wahl.

Ding, Ding, Ding 🔔

Wie Du siehst, geht es also nicht nur um simple Tool- oder site-Abfragen. Natürlich ist auch dieser Part hilfreich – mir ist aber an der Stelle wichtig, den möglichen Horizont von Bookmarklets zu erweitern. Werde also kreativ und überlege Dir, welche kleinen Arbeitsschritte potenziell durch ein Bookmarklet beschleunigt oder unterstützt werden können.

Wenn Du spannende Bookmarklets in Deinem Bücherregal stehen hast, dann melde Dich gerne bei mir!

Johan von Hülsen
Johan von Hülsen
Geschäftsführender Gesellschafter
Mit TW-Bert wird BERT zum TorWart

Okay. Überschriften sind mir schon mal besser gelungen. Aber das Thema ist auch einfach zu spannend.

Ich beschäftige mich ja schon lange intensiver damit, wie eine Suchmaschine funktioniert (Also nicht nur mit Google, sondern auch mit Yandex).

Daher finde ich auch Patente immer spannend. Aktuell macht eines die Runde, das verspricht, mit geringem Aufwand eine deutliche Verbesserung der Ergebnisse erzeugen zu können: End-to-End Query Term Weighting.

Wie so oft mit guten Ideen, ist auch hier die Idee eigentlich einfach: Bei Mehrwortsuchanfragen könnte BERT die Terme gewichten und bestimmte Worte stärker gewichten als andere. Damit könnte beispielsweise bei „Eiscafe mit Nutella-Eis" dafür gesorgt werden, dass „Eiscafe" stärker gewichtet wird, als „mit" und „Eis", aber dass „Nutella" wieder ein etwas höheres Gewicht bekommt.

Das ist insbesondere deshalb einfach zu implementieren, da schon normalerweise die Terme gewichtet werden. Die zentrale Neuerung ist, BERT für die Gewichtung zu nutzen. Diese Gewichtung könnte dann im Rahmen der Query Expansion vorgenommen werden. Hier werden Terme ohnehin schon gewichtet, da Terme im Original-Query höhere Gewichtung haben müssen, als Synonyme.

Ich finde dieses Paper aus mehreren Gründen spannend:

  1. Deutliche Verbesserung + Geringer Implementierungsaufwand = Hohe Implementierungswahrscheinlichkeit

  2. Es gibt schöne Einblicke darin, wie der Query Expansion Prozess funktioniert und welchen Impact das Query Processing auf die Suchergebnisse haben kann.

  3. Es ist für Einsteiger geeignet, die diesen Teil der Suchmaschine besser verstehen wollen.

Sei also kein Tor. Wart nicht ab und lies Dir das kurze Paper einmal durch. Lohnt sich.

Jolle Lahr-Eigen
Jolle Lahr-Eigen
Consultant
Nachhaltige Quellen für Wettbewerbsvorteile

Der Artikel "Sustainable Sources of Competitive Advantage" von Morgan Housel ist schon sechs Jahre alt und ich lese ihn regelmäßig aufs Neue. Wenig verwunderlich, denn Morgan abstrahiert von sämtlichen tagesaktuellen Geschehnissen und Umständen weg zu Prinzipien, die langfristig stimmen (sollten).

Ich liebe es, die Gedanken vom Hype des Tages abzuwenden und darauf zu schauen, was langfristig Bestand hat. Oder, wie Ryan Holiday es ausdrückt: "Creating Work That Stands the Test of Time".

Das bedeutet nicht, dass Du Dich mit Umwälzungen und Technologiefortschritten wie Generative AI nicht befassen solltest. Lebenslange Neugier bleibt ein Plus, aber Du darfst durchaus aus der Hektik rauszoomen und schauen, was bleibt, was ist neu und wo ist Dein persönlicher Dreh?

Wo kommt Dein Vorteil gegenüber dem, was alle anderen machen, langfristig her?

Morgan Housel gibt darauf die folgenden Antworten:

  • Intellekt ist nicht alles, erst gepaart mit der Gabe, Wandel zu erkennen und dann schnell zu lernen und sich anzupassen, wird er zum Hebel.

  • Empathie mit Kunden: Das ist auch für uns Wingmenschen immer wieder ein großer Knackpunkt. Der "Curse of Knowledge" lässt uns oft vergessen, was für Nicht-SEOs außerirdisch klingt und wo wir durchaus Wissen bei unserem Gegenüber voraussetzen können.

  • Effektive Kommunikation: Gepaart mit der Empathie ist Kommunikation eine Wunderwaffe. Nur wenn wir unser Wissen in den passenden Momenten in die richtige Ansprache transportieren, kann auf der anderen Seite etwas ankommen.

  • Bereitschaft häufig und schnell zu scheitern und dabei doof auszusehen: Immer nur auf Nummer sicher zu gehen und mehr gegen den eigenen Gesichtsverlust zu kämpfen, als sich für die Chance, des Lernens einzusetzen, schafft keine Vorteile gegenüber dem, was alle anderen machen.

  • Geduld: Durststrecken länger aushalten zu können, durchzuhalten, wenn andere einknicken, den komplizierten Workflow robust zu machen, während alle anderen die Quick Wins einsammeln, all das führt zu handfesten Vorteilen.

Nichts, was Du noch nie gehört hast. Aber Prinzipien, die wir uns alle regelmäßig vor Augen führen können, wenn wir im Tagesgeschäft die Orientierung zu verlieren drohen.

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