Wirklich wahres Wingmen SEO Wissen für wache Webmarketer #192 |
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🐌 Süße SEO-Schnecken |
Wenn es draußen so grau und dunkel ist, wie die letzten Tage in Norddeutschland, möchte ich mich am liebsten mit einem Heißgetränk aufs Sofa kuscheln. 🌬️ Mir macht diese Jahreszeit einfach so semi-viel Spaß und ich verstehe alle, die zu dieser Jahreszeit in die Sonne flüchten. 🏝️
Falls es Dir auch so geht – durchhalten – bald ist Frühlingsanfang.🌷
Um Dir die Zeit bis zum Frühling zu versüßen, habe ich diese Woche:
- Nussschnecke Jolle und verwirrenden Ranking-Schwankungen 🥜
- Zimtschnecke Nora und die Frage, ob TikTok eine Suchmaschine ist 🥮
- Apfelschnecke Philipp und Googles Leidensdruck durch Social Media 🍎
- Karamellschnecke Johan und viele Fahrräder 🍯
- Käseschnecke Nadine und ein blaues Auge für Google
- Und zum Abschluss, die süße Verkündung des SEOkomm-Ticket-Gewinnenden 🥁
Viel Spaß beim Lesen ❣️
Deine Wingmenschen
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Weniger Klicks bei besserem Ranking? |
Bei der Analyse von SEO-Metriken stolpern wir häufig über Zahlen, die aufhorchen lassen, weil sie der eigenen Intuition widersprechen. Ein Beispiel?
Mediamarkt konnte sowohl mit der URL für das Keyword [ps5] als auch mit der für [fitbit] zwischen Januar 2023 und Januar 2024 laut Sistrix eine Position innerhalb der Top 10 gutmachen. Beide haben dennoch an von Sistrix prognostiziertem Traffic verloren:
ps5: -22.314 Klicks
fitbit: -5.114 Klicks
Quelle: Sistrix Ranking-Veränderungen (aufsteigende Klicks)
Das scheint sich zu widersprechen.
Welche Ursachen könnte das haben?
Mögliche Gründe sind:
Sinkendes Suchvolumen: Weniger Suchen bedeuten weniger Besuche
Verändertes SERP-Layout: Wurden die Pixel der Top-Treffer weiter nach unten verschoben oder die Suchanfrage direkt auf der Suchergebnisseite beantwortet?
Veränderte Suchintention: Bekommen zum Beispiel bei "Intent: Website"-Suchen die Herstellermarken einen Boost an Klickwahrscheinlichkeit?
Veränderungen beim Ergebnis, also dem Suchtreffer selbst
Bug im Reporting-Tool: Stimmt die Datenbasis? Fehler passieren...
Welche Thesen wollen wir überprüfen?
Einen Reporting-Bug können wir nicht analysieren und lassen ihn deshalb außen vor.
Dass sich die Suchintention komplett gewandelt hat, können wir ausschließen. Sonst hätten sich die URLs nicht im Ranking verbessert, sondern wären von anderen verdrängt worden.
Einen Branding-Boost könnten wir durchaus analysieren, indem wir weitere Marken-Keywords untersuchen. Allerdings gibt uns Sistrix Grund zur Annahme, dass sie nicht so tief ins Einzelergebnis reingehen, um die Klicks abzuschätzen, sondern sich an einer Kombination aus Suchvolumen und Position orientieren.
Aus diesem Grund haben wir uns auch den URL-Wechsel bei Mediamarkt nicht näher angesehen, der uns im Screenshot für das ps5-Beispiel angezeigt wird. Wir gehen davon aus, dass Details zum rankenden Dokument selbst wie zum Beispiel Title, Description oder der Inhalt auf der Seite selbst nicht in die Berechnung der Klickwahrscheinlichkeiten einfließen, obwohl sie natürlich durchaus Einfluss darauf haben. Schließlich ist die Snippet-Optimierung häufig ein mächtiger Hebel und dass Google aus dem Nutzerverhalten Rückschlüsse auf die Nützlichkeit der Inhalte zieht, wissen wir auch.
Was aber durchaus spannend ist, sind die zwei Thesen zum Suchvolumen und zum SERP-Layout.
Liegt's am SERP-Layout?
Vergleichen wir also die Suchergebnisseite vom 30.01.2023 mit der vom 29.01.2024 bei Sistrix und zählen die Pixel durch: Mediamarkt ist in der [ps5]-Ergebnisseite sogar rund 1.000 Pixel nach oben geklettert. Und zwar nicht wegen des besseren Rankings, sondern weil die Newsbox nach unten gerutscht ist. Zu beiden Zeitpunkten gab es große Google-Shopping-Einbindungen ganz oben auf der Seite, daran hat sich nichts geändert.
Auch zu [fitbit] ist Mediamarkt nach oben gerutscht. Nicht nur nach Positionen, sondern auch nach Pixeln. Letztes Jahr wurden noch "People also ask"-Boxen, ein Knowledge-Panel und ein Appstore oberhalb von Mediamarkt ausgespielt, dieses Jahr passierte nichts dergleichen.
Quelle: Sistrix SERP-Layout zum Keyword [fitbit] am 30.01.2023
Wenn das SERP-Layout Einfluss auf die Sistrix-Klickschätzungen gehabt hätte, hätten sich diese verbessern müssen. Dieser Erklärungsansatz fällt also weg.
Oder doch am Suchvolumen?
Sistrix lässt uns das Suchvolumen auch über die Zeit zurückverfolgen. So sind die durchschnittlichen monatlichen Suchen für [ps5] um 23.000 zurückgegangen, die für [fitbit] um 6.000.
Quelle: Sistrix Suchvolumen
Das passt ziemlich gut zu unseren Klickverlusten, die wir oben festgestellt haben:
ps5: -22.314 Klicks
fitbit: -5.114 Klicks
Ich lege mich deshalb darauf fest, dass die Änderungen im Suchvolumen für die Verschlechterung bei den geschätzten Klicks trotz verbesserter Positionen verantwortlich sind.
Fun Fact
Schwankungen in der Sichtbarkeit von Sistrix sind fast nie auf Schwankungen im Suchvolumen zurückzuführen. Ausnahmen sind komplette Intent-Shifts wie bei [independence day] rund um den 4. Juli in den USA, wo es dann um den Feiertag und nicht den Film geht. Oder [euro], wenn alle vier Jahre eine Europameisterschaft im Männerfußball stattfindet und wir nicht von der Währung sprechen.
Der Grund dafür? Der Sichtbarkeitsindex basiert mit Blick auf das Suchvolumen auf dem Monatsdurchschnitt über die letzten 12 Monate. So lässt sich mit Sistrix die Sichtbarkeit besser vergleichen als der geschätzte Traffic.
Was können wir daraus lernen?
Die Intuition ist ein guter Impuls, um die Plausibilität von Daten zu hinterfragen. Nicht alles erklärt sich von allein. Obwohl wir hier ein relativ simples Beispiel haben, sehen wir, dass es unterschiedlichste Gründe für eine Sachlage geben kann.
Es lohnt sich daher, mehrere sinnvolle Hypothesen abzuleiten, die sich anhand von Experimenten oder erhebbaren Daten validieren oder falsifizieren lassen. Dann kommen wir den Dingen meist so weit auf den Grund, dass wir Urteile fällen und Empfehlungen nach bestem Wissen und Gewissen aussprechen können. Oder wie siehst Du das?
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Google Under Pressure – Wie die sozialen Medien Google brechen 🦴 |
Du möchtest heute Mittag etwas essen gehen? Vielleicht hast Du ein Relevant Set (= bestimmte Anlaufstellen, die sich in Deinem Bewusstsein verankert haben) – oder Du suchst Inspiration. Aber wo suchst Du?
Nora zum Beispiel zückt dann gerne das Smartphone und sucht beispielsweise bei Instagram nach Sachen in der Nähe. Durch Stories kann sie sich hier zusätzlich ein Gefühl für die Atmosphäre verschaffen.
So oder so ähnlich hast Du das sicherlich auch schon mal in Deinem Bekanntenkreis gehört oder bei den jüngeren Generationen mitbekommen.
Google selbst wird nicht müde, es zu betonen: 40% der GenZ suchen auf TikTok oder Instagram, wenn sie Restaurants finden möchten. Johan ist sich sicher, dass mit solchen Aussagen die eigene Marktmacht relativiert werden soll:
"In jeder guten Propaganda steckt auch ein wahrer Kern."
– Johan von Hülsen
Das sehe ich auch so. TikTok und andere Suchsysteme im Bereich Inspiration und Video sind auf dem aufsteigenden Ast. Auch für diese Entwicklungen gibt es neben der Aussage von Google weitere Daten. Nora hat dazu auch in ihrem Artikel "Beyond Google: Wie verändert sich Suchverhalten?" geschrieben und erzählt Dir heute, ob TikTok eine Suchmaschine ist, oder nicht. Folgende Studien sind auf jeden Fall spannend:
Die Studie von Rise at Seven beschreibt nur ein kleines Keyword-Set und die Herkunft der Daten (wo kommen welche Daten von welchen Keywords her) ist nicht transparent genug. Dennoch ist klar, dass TikTok auch für uns SEOs interessant ist und eine Bedrohung für Google darstellt.
Warum ist das ein Problem für Google?
Google verliert nicht nur im Shopping (siehe Teil 1 zu Google Under Pressure), sondern auch in anderen Fällen an Einfluss. Für Meinungen, Inspiration & Co. sind TikTok, Pinterest, Instagram und auch YouTube einfach besser. YouTube kann Google zumindest als direkte Konkurrenz ausklammern.
Themen wie Reisen, Restaurants, sowie Meinungen zu Büchern und Produkten sind kommerziell interessant. Blöd, dass Google hier zumindest bei den jüngeren Zielgruppen nicht immer die erste Anlaufstelle ist. Die Aussage "40% der Menschen suchen lieber bei TikTok & Instagram" steht im Raum,auch wenn das so nie gesagt wurde. Selbst auf großen Bühnen hat man dieses Zitat oft (falsch wiedergegeben) gesehen. Es passt in das Narrativ, dass Google am Straucheln ist und soll andere Kanäle attraktiver wirken lassen.
Aber auch wenn ich mein eigenes Verhalten beobachte, dann ist folgendes Szenario sehr gängig:
Ich frage mich, ob etwas – z. B. ein Produkt – gut ist oder nicht
Nach einer kurzen Google Suche zweifle ich oft an den Ergebnissen, da Reviews und Vergleiche oft von (schlechten) Affiliates dominiert werden
Alternative: Ich suche zum Beispiel auf YouTube oder lese mir einen Reddit Thread mit Reviews durch (dazu aber an anderer Stelle mehr)
Mich wundert es daher kaum, dass noch jüngere Zielgruppen auf TikTok und Instagram aktiv sind und sich von ihren Idolen inspirieren und leiten lassen. Das ist aus meiner Sicht auch der zentrale Unterschied zwischen TikTok, Instagram und Google: Social Media ist vor allem ein Ort für Creator – Google für Marken. Authentizität können Menschen besser rüberbringen, als eine gesichtslose Marke.
Was kann Google dagegen tun?
Google ist bemüht, Meinungen, Videos und Menschlichkeit zu belohnen. Das Perspectives Feature war ein Schritt in diese Richtung. Leider sind die Ergebnisse nicht so spannend, wie in der Ankündigung gezeigt. Johan hat sich das für eine Präsentation näher angeschaut und war ernüchtert:
Wenn man lange scrollt, kommt man zu dieser Ansicht, die deutlich dynamischer und weniger wie eine klassische Suchergebnisseite wirkt:
Features wie "Circle to Search" helfen ebenfalls, die Erfahrung interessanter und einzigartiger zu machen. Google muss für mehr Spaß, mehr Inspiration, mehr Videos und mehr Menschlichkeit sorgen. Es geht dabei vor allem um die jüngeren Generationen, die hinsichtlich ihres Suchverhaltens anpassungsfähiger sind und eher neue Wege ausprobieren, als die älteren Generationen.
Ich sage immer gerne, dass wir Menschen faul sind (Inertia Default, unsere Neigung zur Trägheit). Denken ist anstrengend und das eigene Verhalten anzupassen ist noch viel anstrengender. Wir ruhen uns daher gerne auf dem aus, was wir bereits kennen und können. Google hat sich aufgrund der eigenen Stellung lange ausruhen können und ist womöglich träge geworden.
"Google muss ein bisschen was von den Sachen, die es im Social gibt, in die Suche bringen, um die abgewanderten jüngeren Zielgruppen zurückzuholen."
– Johan von Hülsen
Das ist besonders wichtig, weil wir den Shift im Verhalten vor allem bei den jüngeren Zielgruppen beobachten können. Also bei den Kunden von morgen.
Andy Crestodina hat mal in einem Podcast gesagt:
"People are on Google Search when they're busy and on Social Media when they're bored. They are opposite channels. In search you want to meet expectations while in social you want to surprise."
Diese starren Grenzen lösen sich langsam auf. Google Discover wird als Teil von SEO gesehen, obwohl es von der Funktionalität deutlich mehr dem Feed von sozialen Medien ähnelt. Umgekehrtes gilt für TikTok und Instagram. Angefangen als Recommendation Engine geht es hier zunehmend in Richtung Search Engine, auch wenn die Definition einer Suchmaschine für viele, mich inkludiert, eine andere ist.
Spannend ist auch: TikTok liefert inzwischen Daten, wie die eigenen Posts gefunden werden.
Mehr zur Bildquelle
Interessant dabei:
Es gibt Daten zu Impressionen, Klicks und der durchschnittlichen Position
Die CTR ist für #3 im Ranking extrem hoch mit 66%
Offizielle Keyword-Daten (z. B. zum Suchvolumen, den einzelnen Suchtermen, etc.) gibt es bisher nicht. Das wäre aber als Feature aus Sicht von TikTok durchaus denkbar.
Google wird nicht von heute auf morgen verschwinden oder als Plattform irrelevant sein. Um aber die jungen Generationen und damit auch die Zukunft und den Anschluss nicht zu verlieren, muss hier mehr passieren.
Was bedeutet das für Dich als SEO?
Nora macht es schön vor: Bleibe am Ball beim Thema "alternative" Suchmaschinen und -systeme. Google ist zwar DIE Suchmaschine, aber nicht die einzige Plattform, auf der Du relevante Nachfrage einfangen kannst.
Beim Erarbeiten Deiner SEO-Strategie können Suchsysteme wie YouTube, TikTok & Co. daher auch eine wichtige Rolle spielen. Entweder, weil Du
den Markt zunehmend dominieren möchtest (als großes Unternehmen),
oder Du einen sinnvollen Weg suchst, Dich von der Konkurrenz abzugrenzen und eine Chance zu haben (als kleineres Unternehmen).
Ein paar Ansätze für Fall 2 findest Du in meinem Artikel zu Blue Ocean SEO.
Den Moment möchte ich aber auch nutzen, um etwas Wind aus den Segeln zu nehmen: TikTok, Instagram & Co. sind nicht automatisch der beste Ort, um Traffic für Deine Website zu akquirieren.
Auch ohne Google News generiert Google deutlich mehr Traffic für (News-)Websites als alle untersuchten Social Media Kanäle zusammen. Diese Zahlen können sich über die Zeit ändern und sind auch nicht für alle Branchen gleich. Grundsätzlich gilt aber auch in 2024:
Die organische Suche ist im Durchschnitt der mit Abstand größte und wichtigste Kanal im Internet, um Traffic für Websites zu generieren.
Teil 1 der Serie "Google Under Pressure" findest Du hier:
Google Under Pressure -- Darum muss Google zur Shopping Engine werden.
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Ist TikTok eine Suchmaschine? 🔍 |
Diese Frage hat in den letzten Wochen auf LinkedIn zu hitzigen Diskussionen unter einem Post von Phoebe Sophia Russell geführt.
Ich finde, das ist eine Frage der Definition. Wenn wir sagen, dass eine klassische Suchmaschine ausmacht, dass sie verschiedene Datenquellen durchsucht, dann ist TikTok keine klassische Suchmaschine. Geht es bei einer Suchmaschine nun aber grundsätzlich um ein Programm, das in einer Datenbank nach Einträgen sucht und ausspielt, die zum eingegebenen Query passen, dann ist alles mit einer Suchfunktion auch eine Art Suchmaschine.
Wenn ich ehrlich bin, finde ich diese Diskussion aber beinahe mühselig, denn Fakt ist, dass das Suchverhalten von Menschen sich ändert. Eine Studie zum Medienkonsum von Kindern und Jugendlichen hat beispielsweise kürzlich herausgestellt:
"A new study of children's online habits found that children ages 4 through 18 spent a global average of 112 minutes daily on TikTok's short video app in 2023, an increase from 107 minutes the year prior."
Und auch in meinem letzten Artikel habe ich Dir bereits berichtet, dass es Suchanfragen gibt, bei denen User weniger auf Google suchen. Dom Hawes hat es in der LinkedIn-Diskussion eigentlich sehr treffend gesagt:
"I love the thread below... such a fabulous example of marketers getting lost in their own language and echo chamber.
Who cares whether it's a search engine or not?
Users certainly don't."
Wir sollten uns also nicht nur mit dem "Was suchen User eigentlich wie", sondern auch mit dem "Wo suchen User" beschäftigen. Ich würde Andy Chadwicks Aussagen aus seinem Artikel "Search Experience Optimisation vs Search Engine Optimization" genau so unterschreiben:
"Going forward, you may want to view keywords with a "second layer of intent", so to speak. Rather than just saying "this keyword is informational" it may be useful to know "This keyword is informational, AND for THIS audience, it would probably do better on TikTok".
You'd then want to create content which aligns with this "second level" of intent. I call it "3D intent" because we're effectively trying to add a 3rd dimension of intent to a keyword."
Das heißt nicht, dass Du jetzt zwangsläufig einen TikTok Kanal brauchst, Du solltest bei einer Themenrecherche künftig aber nicht nur nach Suchvolumen und Search-Intent entscheiden, ob ein Keyword für Dich geeignet ist, sondern auch, ob Du die notwendige Plattform bedienen kannst.
Aber wie können wir auf diese Entwicklung reagieren?
Erstmal ruhig bleiben – denn glücklicherweise ändert sich die Welt meistens nicht von heute auf morgen. An Deiner Stelle würde ich:
Mit Deinen Kollegen und Kolleginnen aus dem Social Media Bereich sprechen, vielleicht ergeben sich hier spannende Synergien.
Dazu hat Carrie Rose von einem tollen Case zu einer Multi-Channel-Content-Marketing-Strategie für einen Reiseveranstalter in UK berichtet. Hier wurden aus 300 Videos verschiedene Content Pieces geschaffen, die auf Pinterest und als GIF gespielt wurden. Der Effekt war, dass sie User dadurch noch besser in den verschiedenen Stadien der Customer Journey abholen konnten. Als Nächstes soll eben dieser Content auch auf TikTok gespielt werden. Smart, denn die Kosten sind überschaubar.
Vielleicht kann man ähnliche Synergien auch für Deine Website schaffen, denn häufig mangelt es klassischen SEO-Teams an individuellem Bild und Videomaterial. Schau doch mal, was Du bei Deinen Social-Kollegen so in der Schublade findest, denn spannend wäre doch zu schauen, was passiert, wenn wir auf Websites noch mehr versuchen, dem User verschiedene Content-Formate zur Verfügung zu stellen.
Natürlich führt diese Entwicklung dazu, dass klassische Suchmaschinen unter enormem Druck stehen, die Bedürfnisse von Usern noch zu erfüllen. Dazu erzählen Philipp und Johan Dir in der Reihe "Google under Pressure" aber mehr. 🙂
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Ich kaufe 256.149 Fahrräder(-bezogene Rankings) |
Fahrrad.de steckt in einem Insolvenzverfahren. Sie sind nicht das einzige Unternehmen, das es in den letzten Jahren ereilt hat (auch wenn die Anzahl der Insolvenzen pro Jahr immer weiter sinkt).
Auch ich hatte schon mal das äußerst zweifelhafte Vergnügen, ein Insolvenzverfahren als Mitarbeiter begleiten zu dürfen. Das ist keine einfache Zeit für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, insbesondere nachdem letzte Woche die Liquidation des Geschäftsbetriebs bekannt gegeben wurde.
Trotzdem habe ich beim Lesen von Andreas' Artikel über den Fahrradmarkt und die potenziellen Auswirkungen auf die SEO-Wettbewerber einen wesentlichen Punkt vermisst:
Was wäre denn, wenn ich als Wettbewerber die Domain aus der Insolvenzmasse kaufen würde? Wie würde ich den Wert der Domain für mich ermitteln? Und was könnte ich damit anstellen?
Die Angebote - unter anderem für die Domains - zeigen deutlich, dass einige Unternehmen hier schon Antworten gefunden haben:
Also hab' ich mir aus Sistrix die Top-Competitor geholt. Die generischen rausgeworfen und für die Top-Wettbewerber meinen Lieblings-Sistrix-View darstellen lassen:
Vergleichen wir fahrrad.de mit den anderen, dann sehen wir, dass fahrrad.de
nach Bike-Discount die meisten Backlinks (Linking Domains) von unterschiedlichen Domains bekommt, 3.570 Stück um genau zu sein.
25k rankende URLs sind deutlich mehr als bei fahrrad-xxl.de und rosebikes.de, aber weniger als bei den anderen.
Gleichzeitig macht fahrrad.de mit vergleichsweise wenigen Keywords den zweithöchsten Sichtbarkeitswert. Hat also tendenziell eher viel Power über Shorthead. Die Startseite macht dabei 1,7 Sichtbarkeitspunkte. Es hängt also nicht nur am Keyword "Fahrrad".
Mit der zweithöchsten Sichtbarkeit im Markt ist die Domain (so sie denn in den Verkauf gehen sollte) natürlich ein spannendes Ziel für alle Konkurrenten. Sie wird aber spannender für Domains, die:
Das gilt aber nur für den Fall, dass man überlegen würde, die Domains zusammenzulegen.
Grundsätzlich gibt es 3 Strategien, wenn man eine Wettbewerbsdomain erwirbt:
Merge auf die eigene Domain
Merge auf der gekauften Domain
Parallelbetrieb
Natürlich spielt in allen Fällen nicht nur SEO eine Rolle und die Entscheidung ist sehr stark von der eigenen Situation und den konkreten Gegebenheiten und Bewertungen der Marktstrukturen abhängig.
Ein paar der relevanten Erwägungsgründe (nur für SEO, andere Kanäle und Unternehmensdimensionen ignorieren wir zur Vereinfachung. Wir gehen auch davon aus, dass die Produkte auf beiden Domains die gleichen sein werden):
SERP Domination: Ist es mein Ziel, eine Domain bestmöglich zu platzieren? Oder ist es mein Ziel, möglichst viel „Real Estate" auf den Suchergebnisseiten zu gewinnen?
Branding: Ist ein Branding deutlich stärker als das der anderen Domains, dann ist eine Migration und das „Ausschleichen" des zweiten Brands wahrscheinlich sinnvoller als der Parallelbetrieb.
Positionierung: Mit SGE und dem Fokus auf Produktsuche wird Preis ein wichtiger Rankingfaktor. Allerdings möchte ich nicht unbedingt meine Brand mit Rabattaktionen zerstören und die Marge belasten. Ein Preis-Outlet in den SERPs könnte durchaus Sinn ergeben. Das gilt natürlich nicht nur für den Preis, sondern kann auch bei anderen Segmentierungen der Zielgruppe sinnvoll sein. Umgekehrt sollte ohne unterschiedliche Positionierung ein deutliches Fragezeichen hinter Parallelbetrieb stehen.
Rankingsignale und Backlinks: Wenn Backlinks und Historie meiner aktuellen Domain fehlen, dann kann eine Migration auf eine Domain oft sinnvoll sein. Welche Domain auf welche Domain migriert wird, würde ich primär vom Branding(potenzial) abhängig machen.
Content: Guter Content ist wertvoll. Hat die Domain starke Content-Assets, die mit der Domain mitverkauft werden, dann kann das ein großer Wert sein. Entweder, um beispielsweise Domains mit unterschiedlichem Intent-Fokus (Ratgeber vs. Shop) in den Suchergebnissen zu platzieren, oder um eine Domain mit dem Content der anderen zum Fliegen zu bringen.
Wir wünschen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei fahrrad.de alles Beste.
Wir beobachten aber natürlich auch mit Interesse, wer die Domain kauft und was damit passieren wird. Und natürlich, ob wir (von außen, ohne Detailkenntnis) die Entscheidung nachvollziehen können.
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Blaues Auge für Google beim Alphabet Earnings Call Q4 2023 |
Wie letzte Woche angekündigt, fand vergangene Woche Dienstag der Earnings Call von Alphabet für das vierte Quartal 2023 statt. Das kann man schnell zusammengefasst in den Zahlen erkennen:
Google wächst, aber nicht so schnell, wie sich die Aktionäre das gewünscht hatten
Google Cloud Platform (GCP) wächst wieder schneller als noch in Q3 (26% vs. 23%)
GCP wächst zwar, aber Microsoft Azure wächst von allen Cloud-Plattformen am schnellsten (30% YoY) und hat seit dem letzten Quartal den negativen Trend beendet
YouTube legt ordentlich zu (in Q4 2022 hat sich der Umsatz negativ entwickelt, in Q4 2023 legt man mit +16% erneut deutlich zu)
Die Alphabet-Zahlen sind für Google in Ordnung – der Aktienkurs ist aber erneut deutlich gefallen
Fazit: Google ist vorerst mit einem blauen Auge davon gekommen.
Aussagen zur SGE vom Google CEO
Die SGE hat Google CEO Sundar Pinchai natürlich auch erwähnt:
"I'm happy with what we are seeing in the earliest days of SGE. [...] As I mentioned earlier, we are surfacing more links with SGE and linking to a wider range of sources on the results page, and we'll continue to prioritize approaches that add value for our users and send valuable traffic to publishers."
Wenn sie das nicht tun würden (wertvollen Traffic auf unsere Websites schicken), könnte das jetzige Ökosystem Google nicht mehr funktionieren, denn Google lebt vor allem von Suchanzeigen. Wenn niemand klickt, verdient Google kein Geld.
Auf die Frage, wie die klassische Suche in der Zukunft durch KI-Technologie (SGE) beeinflusst werden könnte, antwortete Pinchai folgendermaßen:
"Clearly, as I said, as we are incorporating SGE in the product, the early feedback is positive."
Letztes Jahr habe ich gesagt, dass die SGE kommen wird. Da ist bereits zu viel Geld und Zeit eingeflossen, als dass man das Thema einfach begräbt. Aber bevor Google die SGE auf die SEO-Welt loslässt, wird sicherlich noch an ein paar Schrauben gedreht. Die dickste und wichtigste Schraube sind die Suchanzeigen.
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Glückspilz Alert! Der Gewinner des SEOkomm Tickets 2024 steht fest! 🍀🌟 |
Auf der letzten SEOkomm haben wir ein Ticket für 2024 verlost. Vielen Dank an Oliver und Uschi für die großartige Möglichkeit.
Nun aber Trommelwirbel... der Gewinner ist... Andreas Schmunk!
Im Herzen seid Ihr natürlich alle Gewinner und wir danken Euch für Eure zahlreichen Teilnahmen. ❣️
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Fragen? Immer gerne fragen!
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Wir sind für Dich da.
Schreib uns gern jederzeit
eine E-Mail an [email protected] oder
ruf uns einfach kurz an: +49 40 22868040
Bis bald,
Deine Wingmenschen
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Anckelmannsplatz 1, 20537 Hamburg, Germany
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