Wirklich wahres Wingmen SEO Wissen für wache Webmarketer #101
Wingmen Online Marketing GmbH Logo
Johan von Hülsen
Johan von Hülsen
Geschäftsführender Gesellschafter
🪒 Wo gehobelt wird, da fallen Späne

Natürlich nicht in unserem SEO-Wald. Der Wingmen-Newsletter berichtete letzte Woche von 100 Bäumen, die wir pflanzen lassen .

Wir sind immer noch hin und weg von Eurem Feedback.

Wie immer gilt: Wenn Du Verbesserungsvorschläge für Deinen Lieblingsletter hast, dann einfach her damit!

Wir haben auch diese Woche wieder fleißig in die Tasten gehauen und haben wieder Antworten auf Fragen, die Du Dir (nicht)? gestellt hast:

  • Kann man eigentlich auf Basis der IP die Position des Users bestimmen? (Johan)

  • Wie verändert sich eigentlich gerade die Zusammensetzung der Wingmenschen? (Nora)

  • Wie kann man Wordpress schneller kriegen? (Andreas)

  • Wie verkaufe ich meine SEO-Tickets so, dass sie auch umgesetzt werden? (Florian und Mr. X)

  • Was ist gerade los in Bezug auf Datenschutz und Google Analytics? (Behrend)

Mr. X? Ja! Zum zweiten Mal im Wingmen Newsletter (zum ersten Mal auf Deutsch) ein Interview : Florian hat sich Marcel Kollmar geschnappt, der bei otto.de jede Menge Ideen bewilligt oder ablehnt. Wer sollte Dir also besser helfen können, Deinen Ticket-Pitch zu verbessern?

Genug gefragt. Jetzt wird geantwortet!

Was wir gelesen haben
Nora Tiedemann
Nora Tiedemann
Junior Consultant
Jeder Topf braucht 'n Deckel und wir brauchen Dich 🫕

Bei uns im Team geht es zurzeit fast wilder zu als bei den Movers & Shakers und es gibt einige Veränderungen, die wir Dir natürlich nicht vorenthalten möchten. Erst mal die weniger gute Nachricht:

Ramona hat das Wingmen-Team verlassen und beschreitet andere Pfade. Das ist zwar ein bisschen traurig, aber wir wünschen ihr auf ihrem weiteren Weg ganz viel Erfolg, Glück und alles Gute. Außerdem sieht man sich ja immer zweimal im Leben 😉💖

Damit hinter den Wingmen-Kulissen auch ohne Ramona alles glatt läuft, hat sich unser ehemaliger Werkstudent Joachim diesem Thema angenommen und unterstützt uns künftig als Management Assistant. Apropos ehemalige Werkstudis - auch die liebe Saskia stellt sich neuen Herausforderungen und ist von nun an als Trainee mit von der Partie 🎉  Damit startet der Mai mit geballter Triple-Traineepower, denn neben Matthias und Saskia konnten wir eine weitere Trainee für uns gewinnen. Sie wird sich Euch in der nächsten Woche vorstellen.🎊

Das bedeutet aber auch: Wir suchen neue Werkstudis

Laut Sistrix suchen monatlich 4.050 Personen nach Studentenjobs und 3.700 nach Werkstudentenjob . Auch der Verdienst scheint relevant zu sein, denn 2.700 suchen nach Werkstudent Gehalt . Neben der Vergütung beschäftigt offenbar viele die Jobsuche in Kombination mit einer Stadt. Die häufigsten Städte sind dabei München, Hamburg, Berlin und Köln.

Falls Du nun zu genau diesen Suchenden gehörst (oder jemanden kennst), habe ich, was Du brauchst:

- Einen coolen Job als Werkstudi 🧑‍🎓

-   Mit überdurchschnittlichem Gehalt - das liegt übrigens laut campusjaeger.de zwischen 10--15€ pro Stunde 💸

-   Remote von wo Du willst  💻

Wenn Du also der neue Topf mit Deckel im Wingmen-Team sein möchtest oder jemanden kennst, der jemanden kennt... Melde Dich ! 💌

Andreas Röne
Andreas Röne
Consultant
5 Optimierungen, die Dein Wordpress schneller machen

In Kundenprojekten haben wir es oft mit WordPress-Installationen zu tun und schon so manchen Kniff aufgetan. Von diesem Erfahrungsschatz sollt natürlich auch Ihr profitieren!

Nutzt für neue Projekte SSD-Hosting-Pakete

Ein schnelles Hosting-Paket ist die Grundlage für eine schnelle Website. Der Webserver kann so benötigte Assets wie Grafiken, Javascripte usw. lesen und zügig ausliefern. Auf die MySQL- oder Maria-DB-Datenbank kann so mit einer höheren Geschwindigkeit zugegriffen werden, als wenn diese noch auf einer klassischen Festplatte gespeichert würde.

Wähle ein schlankes Theme für Deine Website / Deinen Shop

Layouts für Websites und Onlineshops werden selten von Grund auf neu entwickelt. Sehr häufig werden daher bestehende Themes angepasst. Umfangreiche Themes wie Avada oder Divi sind hier bekannte Größen, bringen jedoch auch einen großen Nachteil mit sich. Solche Themes sind redaktionelle Wollmilchsäue: vom einfachen Textblock bis hin zum komplexen Bild-Slider bieten sie eine Vielzahl von unterschiedlichsten Content-Elementen an.

Der große Nachteil: Egal ob bestimmte Content-Elemente genutzt werden oder nicht, die benötigten Javascripte, CSS-Dateien und Fonts müssen trotzdem geladen werden, denn es kann ja sein, dass sie morgen doch noch verwendet werden.

Aus diesem Grund ist die Auswahl des richtigen Themes extrem wichtig. Zusätzlich sollte die Performance während der Anpassung eines Themes auch immer wieder getestet werden. Sehr häufig wird das vormals schnellste Theme durch Anpassungen zur "Ladeschnecke".

Installiere und verwende einen Redis-Server

Wordpress und gerade auch WooCommerce speichern wichtige Werte und Einstellungen im so genannten Wordpress Object Cache und sind daher sehr datenbanklastige Anwendungen. Beide Systeme nutzen dazu im Standard eine MySQL- bzw. MariaDB-Datenbank, um Werte dauerhaft zu speichern.

Die Datenbanksysteme speichern und lesen die Daten dabei auf einem physikalischen Laufwerk. Selbst wenn dies (wie aus dem ersten Tipp) eine richtig schnelle SSD ist, so benötigt ein Lesezugriff doch kostbare Zeit. Gerade für immer wiederkehrende Lesezugriffe kann der Redis-Server hier extreme Geschwindigkeitsvorteile bringen, da ein Plugin wie " Redis Object Cache " den Wordpress Object Cache im Hauptspeicher des Servers hält und alle Anfragen automatisch von dort bedient. Damit beschleunigen wir Anfragen extrem und entlasten zugleich den MySQL- oder Maria-DB-Server.

Die Kosten variieren hier extrem je nach Deinen Fähigkeiten und Deinem Provider. Für alle, die ihre Server vollständig selber administrieren: Ihr könnt über die Paketverwaltung den Redis-Server einfach installieren und mit dem Wordpress-Plugin ansprechen. Hier entstehen keine zusätzlichen Kosten. Alle Anderen müssen sich leider an ihren Provider wenden und ein passendes (meist zusätzliches) Redis-Hosting-Paket beauftragen.

Benutze ein Caching-Plugin

Lange Zeit bin ich auf der Suche nach dem besten Caching-Plugin gewesen. Ich habe immer mal wieder andere ausprobiert und bin schließlich bei dem kostenpflichtigen Plugin WP-Rocket hängen geblieben. Nicht weil es am besten cachen kann, sondern weil es neben der Cache-Funktionalität noch weitere Optimierungs-Funktionen mitbringt, die einer Seite auch in den CWVs-Werten (​​Core Web Vitals) noch einmal einen enormen Schub geben können.

So kann das Plugin z.B. das " Critical CSS " für Deine Seiten berechnen und automatisch zur Verfügung stellen um die Elemente, die "Above the Fold" gezeigt werden, schnell rendern zu können. Lange Zeit habe ich versucht, Kosten zu reduzieren und möglichst alle Anforderungen mit kostenlosen Tools und Plugins zu erledigen, jedoch hat mich WP-Rocket an diesem Punkt überzeugt: das Geld ist es Wert.

Prüfe die installierten Plugins

Als letzten Schritt solltest Du Dir einmal anschauen, welche Plugins in Deinem Wordpress und/oder WooCommerce-System installiert sind. Je mehr Plugins installiert und aktiviert sind, um so langsamer wird ein System und umso langsamer wird Deine Website auch antworten.

Benötigst Du wirklich alle Plugins? Ich empfehle hier immer eine Art Inventarliste anzulegen und jedes Plugin mit Grund/Funktion zu notieren. Dies erleichtert das Ausdünnen der Plugins, wenn einmal Funktionen nicht mehr benötigt oder Drittanbieter gewechselt werden.

Oft gibt es auch mehr als ein Plugin für dieselbe Funktion. Verwendest Du hier schon das schnellste und beste? Oder könnte man die Funktion des Plugins nicht auch anders umsetzen? So konnte ich z.B. mit der Installation eines Newsletter-Plugins schon Verschlechterungen der Core-Web-Vitals-Werte um 20% beobachten.

Johan von Hülsen
Johan von Hülsen
Geschäftsführender Gesellschafter
Sag mal, wo kommst Du denn her?

🎼 Soundtrack zum Artikel (Natürlich geht auch die schwungvollere Version von J.B.O.)

Kürzlich war es wieder soweit:

Hey Johan, kennst Du einen guten Service, um User-Lokalisierung auf Basis der IP abzubilden? Ist zwar keine SEO-Frage, aber vielleicht hast Du eine Idee dazu? Wir brauchen am Besten eine Einordnung auf PLZ-Ebene.

Klingt erstmal nach einem Ansatz, den man verfolgen kann. Tiefer geblickt offenbart sich jedoch, dass dies keine gute Idee ist. Also ganz klar: Können wir nicht empfehlen. Warum erklären wir gerne! Damit Du aber beim nächsten Mal nicht selbst die Begründung schreiben musst, hier meine Antwort für Dich zum Copy pasten:

tl;dr: Nutze die Geolocation API

Die Geolocation API des Browsers ist das Einzige, worauf ich mich halbwegs verlassen würde, auch wenn eine User-Einwilligung dafür einzuholen ist.

Alle Systeme auf Basis der IP sind extrem fehleranfällig und nicht praxistauglich. Eine Zuordnung auf PLZ-Ebene auf Basis der IP ist unmöglich.

Die 3 Kernprobleme jeder API-Lösung:

  • Die Zuordnung ist geographisch ungenau

  • Die Datenbanken sind häufig nicht aktuell. Beispielsweise kann die IP-Adresse zuvor einem Provider im Ausland zugewiesen sein und jetzt wieder in Deutschland vergeben werden.

  • VPN (insbesondere in Home-Office oder Reise-Cases im B2B) sorgt dafür, dass die Location der IP vom realen Standort komplett abweicht.

Die Frage, die Du Dir stellen musst:

Wie wichtig ist die korrekte Erkennung? Wie groß darf die Fehlerquote sein? Wenn Du einfach die Auswahl der PLZ erleichtern willst, indem Du einen Best Guess machst, dann ist IP wahrscheinlich ausreichend.

Wenn Du Funktionalität anpassen (Vorschlag für Filiale, Kostenkalkulation) oder Inhalte variieren (Lieferzeit, Ansprechpartner) möchtest, dann würde ich auf jeden Fall über die Geolocation API gehen.

Der aktuelle Selbstversuch

Für die Beweisführung habe ich verschiedene Services verglichen. Direkt aus meinem Home-Office-Keller in Ahrensburg (nordöstlich der Hamburger Stadtgrenze im wunderschönen Schleswig-Holsteiner Landesteil Holstein).

  • IPCity: Witzeeze (Schleswig-Holstein, ca. 40 Kilometer Luftlinie)

  • IPregistry: Haale (Schleswig-Holstein, ca. 100 Kilometer Luftlinie)

  • IP2Location: Düsseldorf

  • IpInfo: München (PLZ: 81249)

  • DB-IP: München (PLZ: 81245)

  • IPStack: Irgendwo in Deutschland

  • Google Chrome Geolocation API: ziemlich genau auf 15m

  • Apple (Wo ist): ebenfalls ungefähr der Radius, aber exakter Mittelpunkt

Randnotiz: Vor 2 Jahren hatte ich übrigens häufig Probleme mit Amazon, weil mein Glasfaser-Anbieter IPs bekommen hat, die vorher in Russland verwendet worden sind.

Bevor ich einen Film schauen konnte musste ich mir erst eine neue IP besorgen.

Aktiviere ich das VPN (was meistens der Fall ist, Security ftw.), dann bleiben die Standorte von Google Chrome und Apple gleich. Die IP-Dienste orten mich aber jetzt in Sachsen, Berlin oder Gunzenhausen (Bayern).

Wenn Du viel Mobile Traffic hast und kaum Firmenkunden, dann kann das mit der IP besser funktionieren, hat aber immer noch eine hohe Fehlerquelle.

Mit IPv6 sinkt die Fehlerquote ebenfalls, aber die grundsätzlichen Probleme bleiben.

Wie kann es sein, dass die Geolocation API so viel genauer ist?

Beispielsweise weil dem Endgerät die WLAN-Netzwerke der Umgebung zur Verfügung stehen, die IDs der Handymasten oder GPS-Signale. Auf diesen Daten arbeiten auch die Navigationssysteme der Handyhersteller und für Desktop sind die nur unwesentlich ungenauer, weil Apple und Google entsprechend von ihren Endgeräten die Welt kartographieren lassen und das dann auch für Desktop verwenden können.

Browser und Betriebssystem nutzen also die IP nur als eines von vielen Signalen.

Welche SEO-Implikationen haben IP-Lokalisierungssysteme?

Grundsätzlich hat das Erkennen der User-Location selbst keinen SEO-Impact.

Erst wenn auf Basis dieser Erkennung Inhalte variiert werden wird es kritisch.

Da die meisten Suchmaschinen aus den USA crawlen und mit einer amerikanischen IP crawlen wird die Suchmaschine nur diese Inhalte sehen.

Wenn wir unterschiedliche Inhalte unter einer URL ausliefern (aus verschiedenen Gründen nicht zu empfehlen), dann wird Google nur eine Version sehen können.

Bei automatischen Redirects auf Basis der IP gilt das Gleiche. Google wird immer auf die amerikanische Variante weitergeleitet werden. Die interne Verlinkung Deiner deutschsprachigen Inhalte wird also miserabel sein. Und wenn Du tatsächlich nicht nur die Startseite redirecten solltest, sondern alle Inhalte, dann wird Google auch in so einem Setup nur eine Sprache sehen können.

Was ist also zu tun?

  1. Überlege, ob Du wirklich regionalisieren musst.

  2. Wenn Du wirklich regionalisieren musst, dann erkläre Deinen Besucherinnen und Besuchern wofür und bitte um Location-Consent (bitte nicht direkt beim Aufruf der Seite abfragen, sondern erst, wenn wirklich benötigt)

  3. Verzichte auf automatische Erkennung der IP. Was Du machen kannst ist die englische Seite mit einem Pop-Up zu versehen, dass fragt, ob User eigentlich die Location wechseln möchte. Die Frage ist aber immer: Ist das tatsächlich notwendig? Solltest Du nicht User entscheiden lassen, welche Variante sie sehen möchten? Ist es nicht ausreichend den Sprach-/Location-Switch sichtbar einzubinden? Ist das nicht UX-seitig besser als User mit Fragen zu belästigen bevor sie Content sehen können?

Was sind Deine Erfahrungen mit Geo-Redirects?

Welche Use-Cases oder Umsetzungen findest Du gelungen?

Florian Stelzner
Florian Stelzner
Geschäftsführender Gesellschafter
Kein SEO-Wumms ohne NUMS (Nettoumsatz)

So sehr wie SEO mittlerweile als ernst zu nehmendes Thema in den Vorstandszimmern angekommen ist, desto mehr müssen wir SEOs aktiver aus dem Schattenkrieger-Dasein heraustreten und selbst noch seriöser werden.

Insbesondere beim Thema Erfolgsvorhersage werden die Glaskugeln besonders undurchsichtig durchgeschüttelt. Grund ist meiner Erfahrung nach, dass die Nachfrage nach der Berechnung eines Business Cases oft "sehr überraschend" kommt und zwar gerne, nachdem die umzusetzenden Maßnahmen in hübsche Jira-Tickets ausformuliert wurden.\ Eindeutige Empfehlung ist es, diesen Spieß proaktiv umzudrehen und sich selbst die Zeit nehmen (und einkalkulieren), die es für eine solide Rechnung benötigt.

In dem Artikel Building an SEO Business Case Your Boss Can't say no to wird auf die Notwendigkeit ein paar gute Grundgedanken und Argumenten für Deinen nächsten Case eingegangen, sodass Du ihn Dir unbedingt durchlesen solltest. Ich für meinen Teil habe beim Lesen direkt an SEO-Urgestein Marcel Kollmar gedacht, der viele Cases als Inhouse-SEO selbst gestalten durfte und nun in der Position ist, selbst das Go für eben diese zu geben. Ich kenne keinen, der hier so geschickt vorgeht wie Marcel, also habe ich ihn für Dich zu diesem Thema interviewt:

Florian: Moin Marcel, zunächst möchte ich mich für das SEO-Urgestein entschuldigen, aber es nützt ja nichts... wir sind alt mein Lieber. So wie ein guter Wein möchte ich meinen, daher erzähl uns doch bitte einmal kurz Deinen Werdegang und Deine aktuelle Position:

Marcel: Hey Florian, sehr gerne :) Und das Alter merkt man nur, wenn man über Serien spricht, die heute kaum einer mehr kennt ("Ein Colt für alle Fälle" lässt grüßen ;)). Ich verantworte bei OTTO den Bereich Auffindbarkeit, d. h. die Navigation, Suche und Produktliste auf otto.de und in der App sowie das Thema SEO und bin damit Teil der Produktmanagement-Orga von OTTO. Eigentlich habe ich mal vor langer Zeit Wirtschaftsingenieurwesen mit Schwerpunkt Maschinenbau studiert, dann aber über Praktikum und Diplomarbeit meinen Weg ins Online Marketing gefunden. Meinen beruflichen Einstieg hatte ich bei SCOUT24 in München, habe dort das Online Marketing von FinanceScout24 mit aufgebaut, bin dann nach Hamburg und war nach einem kurzen Abstecher in einer Agentur, dann bei PARSHIP verantwortlich für das nationale und internationale SEO. Danach habe ich mich selbstständig gemacht und habe zum einen das damals größte Laufportal in Deutschland aufgebaut und verkauft, und zum anderen aber auch Kunden im Online Marketing und Produktmanagement als Interimsmanager beraten u.a. Windeln.de, Runnerspoint, RedBull etc. Seit 2014 bin ich bei OTTO, habe dort zunächst das SEO-Team übernommen und ausgebaut, dann Content Marketing etabliert und seit 2018 bin ich dann ins Produktmanagement gewechselt - das technisch-fokussierte SEO-Team habe ich dabei mitgenommen. - Puhh, ganz schön was zusammengekommen.

Florian: Kein SEO-Wumms ohne NUMS habe ich den Artikel getauft... was sind Deine Erfahrungen mit SEO-Cases. Worauf kommt es Entscheidern an.

Marcel: Am Ende geht es darum, dass man begrenzte Ressourcen effektiv und effizient allokiert. Einem Entscheider ist wichtig, dass man Erfolg auch messen kann und das ist nicht immer ganz trivial im SEO - am Ende geht es aber auch um Verständnis und Wirkungsweisen. In meiner Erfahrung ist es so, dass wenn jmd. nicht an SEO glauben will, wird er einem Case auch nicht zu stimmen. Hier ist es dann wichtig, Wirkungszusammenhänge, Einflussmöglichkeiten und Nachvollziehbarkeit auf einem abstrakten Level darzustellen und über Hypothesen und Annahmen seinen jeweiligen Business Case herzuleiten. Optimalerweise kann man auch vorherige Erfolge vorweisen und kann auf diesen aufbauen und entsprechend dann größere Investitionen vorschlagen getreu dem Motto ("Think big, start small"). Daten & Fakten, insbesondere aus SEO-Tests, helfen dabei natürlich enorm. Gleichzeitig kann natürlich auch das Aufzeigen von Risiken und der Verlust von Umsatz oder Traffic ein entsprechendes Motiv sein, auf dass Entscheider anspringen - aus meiner Sicht aber deutlich schwächer als auf zusätzlich dargestelltes Potential.

Am Ende kann es aber auch sein, dass wir bewusst auf bestimmte SEO-Maßnahmen zugunsten von Weiterentwicklungen auf Produktseite verzichtet  haben, da diese einen deutlich größeren Impact auf das Gesamtgeschäft (indirekt aber auch über eine Steigerung der Conversion Rate oder Verbesserung der User Experience auf SEO / externe Einsprünge) haben - hier sollte man sich auch selber challengen und über den Tellerrand schauen. Vielleicht noch abschließend: Es kann hilfreich sein, wenn man sich für seinen Business Case auch Verbündete im Unternehmen sucht; dies wirkt noch mal verstärkend. Gerade der kumulative und marketingkostensenkende Effekt und deren Auswirkung auf eine gesamte "Online Marketing Kosten-Umsatz-Relation" (KUR) hat auf jeden Fall positive Auswirkungen auf andere Marketingkanäle, die aufgezeigt werden können.

Florian: From Zero to hero... wenn ich ganz am Anfang stehe mit meinen paar Tausend Keywords, Suchvolumen, CPC... was kann ich tun, um einen schmackhaften Case zu formulieren und wie sieht das Ganze in einer perfekten Welt aus?

Marcel: Ich hatte oben schon das Motto "Think big, start small" angesprochen - ich glaube, dass es extrem hilfreich ist, wenn man mit kleineren Verbesserungen schon einen Impact auf das Geschäftsmodell aufzeigen kann. Dazu braucht es am Anfang meistens gar nicht viel und man hat erste Erkenntnisse, auf denen man weiterarbeiten kann. Alternativ kann man natürlich auch andere Quellen wie SEA und PLA nutzen, um ein Gefühl für Conversion Rates oder Traffic zu erhalten, auch Wettbewerber und Analyse-Tools wie Sistrix & Co. liefern wertvolle Daten, um Potentiale berechnen zu können.Am Ende muss man verstehen, was es braucht, um bestimmte Ressourcen (Geld, Personen, Entwicklungskapazitäten etc.) zu erhalten.

In einer perfekten Welt kann ich sehr gut basierend auf bisherigen Erfolgen meinen Fortschritt und einen Impact aufzeigen, kann die Marktgröße als Anker für eine Potentialbewertung nutzen und davon ein Ziel für meine Company ableiten und was es dafür als Investment bedarf, um dieses Potential zu nutzen. Hilfreich ist dann auch noch ein Vergleich zu Marktteilnehmern und wie diese personell oder ressourcenseitig aufgestellt sind.

Florian: Was sind aus Deiner Erfahrung heraus die größten Blocker, warum einige Cases nicht durchgewunken wurden?

Marcel: Ich würde hier mal meine Top-3 nennen:

  1. Unrealistische Potenzialeinschätzungen ohne eine nachvollziehbare Herleitung d.h. auch zu hohe Potentiale können dann im Management angezweifelt werden

  2. Kein SEO-Verständnis im Management: Sollte in 2022 immer weniger der Fall sein, aber kommt noch vor, dass einfach Wirkungsweisen und Besonderheiten von SEO im Unterschied zu SEA  nicht bekannt sind und damit es nicht getan ist, einfach mehr Geld zu geben, sondern das SEO-Team in seiner Arbeit auch zu enablen

  3. Größere Opportunitäten: Wie bereits dargestellt, ist oftmals nicht Geld der limitierende Faktor, sondern es sind eher begrenzte IT- / DEV-Kapazitäten und eine entsprechende Priorität in der Umsetzung. Dies kann strategisch oder im Impact häufig auch eine richtige Entscheidung sein - aber auch im Produktmanagement sind nicht alle Business Cases total einfach zu rechnen ;)

Florian: Und auf der anderen Seite der Medaille? Welche Argumente öffnen Entscheider-Herzen und Budget-Schatztruhen?

Marcel: Wie oben dargestellt: Klare Herleitung von Potentialen, bisherige Erfolge, aber auch Risiken bei "Nicht-Umsetzung" und der Vergleich zum Wettbewerb sowie Fürsprecher im Unternehmen sind auf jeden Fall gute Argumente.

Florian: Vielen Dank, lieber Marcel für diese Insights. Wer das Ganze noch intensiver lernen möchte... der darf sich doch bestimmt auch bei Dir im Team bewerben oder?

Marcel: Ja, natürlich. Wir sind auf der Suche nach Entwicklern, die uns im SEO unterstützen wollen und die Bock darauf haben, mit uns an einem sehr großen Rad zu drehen :)\ Also Leute... bewerbt Euch beim lieben Marcel und werdet wir er vom Unknown Stuntman zum SEO-Superhelden!

Behrend von Hülsen
Behrend von Hülsen
Consultant
GDPR Googles Datenschutz und Privacy Resolution

Am 21.04.2022 hat Google eine mittlere Datenschutzoffensive gestartet/kommuniziert.

Nach Bußgeldern wurde angekündigt, dass für Googles eigenes Cookie Banner Nutzer aus der EU einen "Alles ablehnen" Button bekommen . Mit Stand 02.05.2022 sind diesen Worten aber noch keine Taten gefolgt, dabei sollte die Umsetzung wirklich nicht kompliziert sein. Wir sind gespannt wie geduldig die Datenschutzbehörden hier sein werden.

Außerdem wurde Datenschutzanpassungen für GA4 veröffentlicht. Das so etwas geplant wird, wurde schon gemeinsam mit dem Sunset von Universal Analytics angekündigt (wir berichteten ;)

In Zukunft wird es lokale Endpunkte für Google Analytics auf EU-Servern geben. Von diesen Servern werden eine ungefähre Geo-Location und ähnliche Informationen aus den Requests ausgewertet und dabei Daten wie die IP weder gespeichert noch weitergeleitet. Die Speicherung der Tracking-Daten findet allerdings weiterhin in den USA statt.

Außerdem wird es möglich sein, Google Signals Regional zu aktivieren oder deaktivieren, je nachdem, wie die Rechtslage ist.

Google versucht den Kompromiss zu finden, aber ob dieser Vorschlag ausreichend ist, um europäische Datenschützer zufrieden zu stellen, bleibt zu bezweifeln.

Vorherige Ausgabe Nächste Ausgabe
Fragen? Immer gerne fragen!
Wir sind für Dich da.
Schreib uns gern jederzeit
eine E-Mail an [email protected] oder
ruf uns einfach kurz an: +49 40 22868040

Bis bald,
Deine Wingmen
Anckelmannsplatz 1, 20537 Hamburg, Germany
Wingmen Online Marketing GmbH Logo