Wirklich wahres Wingmen SEO Wissen für wache Webmarketer #181
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Florian Stelzner
Florian Stelzner
Geschäftsführender Gesellschafter
🥬 Ahhh, der erste Frost! Grünkohlzeit = SEO-Erntedank

Moin, moin, ihr SEO-Klöterköppe,

<plattdeutsch via ChatGPT>

mööt ji mol kieken, wat de SEO-Welt so op'n Acker to bieden hett! In dissen neien Newsletter kriegt ji Tipp un Tricks för't groote Koolfest in Dithmarschen. Also, holt de SEO-Gummistievel rut un leet uns mol so richtig in de Erd beeten, wo de Keywords blüht un de Backlinks so frisch sünd as de Kohlköpp!

Vun nu an wüllt wi mit di kieken, dat dien SEO-Strategie so rohrt, as dat Water in'n Kohlkopp. Dat Auge isst mit, man de Suchmaschinen ok – also op na de virtuellen Erntedankfest!

</plattdeutsch via ChatGPT>

Eigentlich ist damit ja schon alles gesagt, aber bei so vielen SEO-Chatbots in den letzten 24 Stunden, weiß man kaum mehr, wo einem der plattdeutsche Kohlkopp steht.

Diese Woche gibt es Acker-Weisheiten von:

  • De Deichgräfin Nadine weer op de SEOday in Kölle

  • De Wurzelbüdel Philipp vertellt all wedder över Defaults

  • De clevere Deern Nora hett ok noch wat to vertelln över SEO un YouTube

  • De Kornpusterin Hannah hett wat in'n Schild to't Thema Tag Pages

  • De Ackerbuerin Jolle över User Generated Content

So, ihr lieben Buerkinners... nu is aber Schluss mit platt. Nu wart ma fein gelesen.

Wi hebbt ju leev!

Eure Flügel-Lüüd

P.S.: Un so gung dat Leven widders, mit de Daagen, de Wiehnachten, de Hoffnung un de Leevde op dat platte Land.

Was wir gelesen haben
Nadine Klöschen
Nadine Klöschen
Consultant
SEOday – it’s all (?) about AI

Am 2.11. fand die diesjährige Ausgabe des SEOdays in Köln statt. Ich habe aufgrund meiner geografischen Nähe zum Veranstaltungsort die Wingmen-Vertretung übernommen und ein paar Eindrücke mitgebracht, die ich heute mit Dir teilen will.

Alles AI oder was?

Nur einer der von mir besuchten 7 Vorträge kam ohne die Worte KI, AI, ChatGPT aus. Das ist zwar nicht überraschend, dennoch hatte ich es in der Intensität nicht erwartet. Vor allem, weil offenbar viele der Besucher und Besucherinnen des SEOday sich noch gar nicht wirklich im täglichen Business mit KI auseinandersetzen.

Bei einer nicht-repräsentativen Umfrage im Vortrag "The Rise of AI: SEOday Special" von Bastian Grimm zeigten jedenfalls geschätzt nur 10 Prozent der Leute auf, als er diese Frage in den Raum stellte.

Spätestens jetzt, wo Google den Rollout von SGE in 120 weiteren Ländern angekündigt hat, dürfte sich das allerdings ändern. ;-)

Der meistgehörte Tipp war dann natürlich auch einer zum Thema KI: 

Nimm das Geld für die ChatGPT Plus Variante in die Hand, wenn Du bereits damit arbeitest. Diese kostet aktuell 20 Dollar/Monat. Damit erhälst Du unter anderem Zugang zum Plugin "Advanced Data Analysis". Dieses Plugin kann z.B. Daten aufbereiten, analysieren, segmentieren und sogar Python ausführen!

Auf das Plugin und die Nutzungsmöglichkeiten ist Julian Dziki in seinem Vortrag "Komplexe Datenauswertung mit ChatGPT" eingegangen und hat ein paar wirkliche coole Prompts gezeigt.

Ich bin froh, dass alle Vortragenden betont haben, dass KI-Tools und ihre aktuellen Fähigkeiten richtig eingeordnet werden müssen: Verlass Dich nie allein auf den Input dieser Tools – gesunder Menschenverstand und eine Qualitätskontrolle sind auf jeden Fall vonnöten.

Wir Wingmenschen handhaben das bereits so. Wir nutzen KI-Tools, um unsere Arbeit noch effizienter zu gestalten, der Output wird aber immer einer ausführlichen Kontrolle unterzogen.

Mein Highlight-Vortrag

Der für mich beste Vortrag kam von Vanessa Wurster: "SEO A/B-Testing: 3 Tests, 3 Tools". Super auf die kurze Vortragsdauer angepasst hat Vanessa gut nachvollziehbar aufgezeigt, wie sie an A/B Testing herangeht und die Tests sauber aufsetzt.

Auch hier kannst Du Dir – wen wundert's :-) – an der ein oder anderen Stelle z.B. von ChatGPT helfen lassen – in Vanessas Beispiel beim Erstellen der Kontrollgruppe. Allerdings benötigst Du hier auch das bereits oben erwähnte Plugin.

Ich fand den Vortag toll strukturiert und er hat mich noch einmal daran erinnert, wie wichtig es ist, vor dem Start eines A/B-Tests Zeit in die Entwicklung einer Hypothese und das saubere Aufsetzen des Tests zu investieren.

Kurz und (zu?) knapp

Kleiner Kritikpunkt zum Schluss: die Sessions erschienen mir mit 25 Minuten zu kurz. Einige Vorträge endeten damit gefühlt an dem Punkt, an dem es "richtig interessant" wurde, bzw. an dem ich mir dann konkrete Anwendungsbeispiele für meine tägliche Arbeit erhofft habe. Abgesehen davon war die Orga prima und der Tag in Köln im RheinEnergie-Stadion hat viel Spaß gemacht!

Warst Du auch auf dem SEOday unterwegs? Wie waren Deine Eindrücke?

 Philipp Götza
Philipp Götza
Junior Consultant
Ist Google die beste Suchmaschine?

Die Nutzungserfahrung in der Google Suche ist auf dem absteigenden Ast. So heißt es zumindest. Wie kommt es dann, dass Google immer noch der Platzhirsch unter den Suchmaschinen ist?

Google hat unter anderem einen so hohen Marktanteil, weil große Zahlungen an beispielsweise Apple fließen, damit Google die Standardsuchmaschine ist. Das ist laut Google nicht unfair, denn Nutzer*innen haben die Wahl, ob sie Google nutzen möchten oder nicht. Einer der Anwälte von Google beschreibt es folgendermaßen:

"People don't use Google because they have to – they use it because they want to. It's easy to switch your default search engine – we're long past the era of dial-up internet and CD-ROMs."

Er mag Recht haben. ABER: Defaults (beziehungsweise Standards oder empfohlene Voreinstellungen) haben einen massiven Einfluss auf Nutzungsgewohnheiten. Im Buch Nudge (Leseempfehlung!) wird die Macht von Defaults immer wieder thematisiert und mit vielen eingängigen Beispielen aus dem Alltag belegt.

Auch eine Studie aus Cambridge kommt zu dem Ergebnis, dass ein Opt-out Default mächtig ist und Entscheidungen bis zu 30% beeinflussen kann.

Das Google Antitrust Trial läuft schon eine ganze Weile. Gerade machen auch die Dokumente die Runde, die weitere Hinweise darauf geben, wie die Google-Suche "wirklich" funktioniert. Das solltest Du als SEO oder Mensch mit SEO-Interesse auf jeden Fall gelesen haben!

Warum wird Google kritisiert?

Darüber wird viel diskutiert. Ist Google wirklich so gut? Zu einer Sache habe ich eine klare Meinung: Wenn Google nicht gut wäre, hätte Google nicht über einen so langen Zeitraum so große Marktanteile.

Auch Kevin Indig hat sich dieses Thema letzte Woche in seinem Newsletter Growth Memo gewidmet. Seiner Meinung nach ist die sinkende Nutzerzufriedenheit mit Google vor allem auf drei Faktoren zurückzuführen:

1. Zu viele Ads

Zu dem Thema Ads habe ich mich kürzlich im Newsletter geäußert. Websites und Produkte, die sich durch Werbeeinnahmen finanzieren, müssen die goldene Mitte finden. Das bedeutet, den Umsatz zu maximieren. Dass darunter teilweise die Anwendungsfreude leidet, ist logisch.

2. Das Internet an sich hat sich verändert

Wir nutzen das Internet anders. Es wird weniger im Web geschrieben und mehr in Apps & Co. Dadurch sinkt die Variabilität der Seiten, die Inhalte veröffentlichen.

3. SEO Farms

Du suchst nach einem Keyword und alles, was Du (als SEO) erkennst, sind hochgezüchtete suchmaschinenoptimierte Inhalte. Wenn das so ist, dann haben wir SEOs auch unseren Job nicht gut gemacht. Denn gute SEO in 2023 bedeutet, sich auch mit der User Experience zu beschäftigen und sich gegebenenfalls mit dem UX-Team auszutauschen, um einen Mittelweg zu finden.

Mein persönlicher Eindruck: In Deutschland finde ich die Suchergebnisse nicht wesentlich schlechter, als vor einigen Jahren. Google macht nicht alles gut oder perfekt, aber gut genug.

Gerade letzten Montag habe ich mir die tägliche Dosis SEO angeschaut und dieses Thema wurde aufgrund des provokanten Artikels von The Verge (den ich bewusst nicht verlinke) auch ausgiebig diskutiert. Marcus Tandler hat es gut getroffen:

"Immer dieses Wehklagen. [...] Wisst Ihr wie das vor 20 Jahren aussah? [...] Das war richtig richtig schlecht. [... ] Wenn Ihr weiter klagt, dann sucht doch bei Bing, viel Spaß!"

Genau das ist auch meine Erfahrung. Als der neue Bing Chat Bot herauskam, habe ich Bing getestet. Was soll ich sagen, es hat keinen Spaß gemacht. 😂

Wir wollen nicht dahin zurück, wo wir herkommen.

Wenn Du eine fundierte Kritik an den Google Suchergebnissen lesen möchtest, empfehle ich Dir den aktuellen Artikel von AJ Kohn. Für mich einer der besten Artikel, die ich je gelesen habe. 

Conversion Tipps & Tricks

Neben der Diskussion, ob Google die beste Suchmaschine ist, hat Kevin ein paar Conversion Tipps vom Stapel gelassen, die auf Defaults basieren.

2 davon möchte ich aufgreifen und Dir ein paar Dinge an die Hand geben.

Nummer 1 ist die Hervorhebung eines Angebots (Restorff-Effekt), zum Beispiel auf Pricing beziehungsweise Angebotsseiten. Du hast es sicher schon oft gesehen, dass viele Websites mit diesem Element arbeiten. Von drei möglichen Preisangeboten wird eines optisch hervorgehoben.

Das herausstechende Element wird besser erinnert. Das funktioniert nicht immer. Wichtig ist, wie die einzelnen Angebote bepreist werden und wie der Wert des Angebots wahrgenommen wird. Netflix hatte damit in der Vergangenheit Schwierigkeiten, obwohl sie diesen Effekt schon lange nutzen.

Der zweite Trick aus Kevin's Liste besteht darin, jährliche Abonnements als Standardeinstellung zu verwenden. Abonnements werden seltener gekündigt, wenn sie jährlich abgerechnet werden. Das ist logisch, da es insgesamt weniger Möglichkeiten gibt, die Kosten vor dem Ablauf zu senken.

Daniel Layfield hat zu dem Thema vor kurzem ein nützliches Konzept veröffentlicht, wenn es um das Pricing von jährlichen Modellen geht.

"The trick is to price your 12-month plan to be slightly more than your average LTV for monthly users."

Das bedeutet: Wenn Deine Kunden durchschnittlich 5 Monate abonnieren, setzt Du den Jahrespreis etwas höher an. Das bringt Dir folgende Vorteile:

  • Niedrigere Kündigungsraten

  • Attraktives Preisangebot

  • Höherer Umsatz

Außerdem hast Du deutlich mehr Zeit und Möglichkeiten, Deine Nutzer*innen vom Mehrwert zu überzeugen.

Hier mal ein Beispiel: Brain.fm

Ein Screenshot von der Pricing Page auf brain.fm. Zu sehen sind zwei Angebote. Angebot 1 ist die monatliche Abrechnung zu einem Preis von $6.99. Angebot 2 ist die jährliche Abrechnung für $ 49.99 pro Jahr. Das zweite Angebot wird durch visuelle Elemente - einer Flamme und dem Text "Most Popular" hervorgehoben.

1/ Es wird der Restorff-Effekt eingesetzt, um das jährliche Preisangebot hervorzuheben.

2/ $7 im Monat und $50 im Jahr – vermutlich bleiben Hörer*innen im Durchschnitt 7-8 Monate.

Diesen Tipp möchte ich Dir ebenfalls mitgeben: Mache es einfach, um Menschen zu einer Handlung zu bewegen.

Einfach umsetzbar und verständlich. Shane Parrish spricht in seinem Buch Clear Thinking vom Inertia Default. Menschen sind faul und Denken ist anstrengend. Wenn Du also von Deinem Angebot überzeugen möchtest, muss es

  • so wenig Reibung wie möglich geben,

  • leicht nachvollziehbar und

  • glasklar sein.

Und eine Sache, die wir SEOs beispielsweise gerne machen: Wir sprechen viel zu technisch und abstrakt. Einfache Sprache ist nicht nur leichter verständlich. Sie führt auch dazu, dass Menschen handeln. Und wer in den meisten Fällen auf technischen Fachjargon verzichtet, verkauft am Ende mehr.

Nora Tiedemann
Nora Tiedemann
Junior Consultant
SEO meets YouTube 📹

Vielleicht hast Du schon bemerkt, dass ich mich hin und wieder mal von anderen Suchsystemen angezogen fühle als Google. 

Meme: Ein Mann und eine Frau halten Händchen. Der Mann guckt einer anderen Frau in einem roten Kleid hinterher, während seine Partnerin ihn böse anschaut. Die Partnerin wird als Google bezeichnet, der Mann als Nora und die Frau im roten Kleid als andere Suchsysteme

Bildquelle

Ein Grund hierfür ist die Korrelation von Suchsystemen, denn wenn ich mir die SERPs anschaue, entdecke ich immer neue Verticals und Features. Darunter natürlich auch Videos – unter anderem von YouTube. Aber wie optimiert man eigentlich Videos auf YouTube? 

SEO für YouTube: Der YouTube-Algorithmus

Leider kannst Du Deine SEO-Strategie nicht 1:1 auf YouTube übertragen, denn der YouTube-Algorithmus funktioniert ein wenig anders. Das Hauptziel ist laut Todd Beaupre von YouTube die Befriedigung der Zuschauenden, deshalb handelt es sich auch um einen Empfehlungsalgorithmus.

Laut YouTube berücksichtigt der Algorithmus folgende Faktoren:

  1. Nutzerinteraktion: Wie interagieren andere mit dem Content? Hier geht es um Likes, Kommentare, die CTR und die längere Verweildauer, also Watch Time des Videos. Aber auch Kanalaufrufe und Abonnements spielen eine Rolle. Das wurde auch kürzlich durch Todd Beaupre bestätigt, wie Matt G. Southern in einem SEJ-Artikel berichtete:

    "Everyone knows that watch time is one of the factors we look at. But we've realized that not all watch time is equal. We also need to understand the value an audience derives from a video. To do this, we run surveys about recommendations and specific videos, feeding those responses into the recommendation system. This helps the algorithm identify patterns of satisfying content, looking at various signals like likes, dislikes, watch time, and survey responses."

  2. Relevanz und Personalisierung: Wie relevant sind die Inhalte für Dich? Passen sie zu Deiner YouTube-Historie und Deinem Suchverhalten? Hier wird es spannend, denn der Algorithmus versucht hier Video-Title, Beschreibungen, Tags und Querys neuer Inhalte mit Deinen bisherigen Suchen zu matchen. Ich finde, das schreit nach SEO. 👀

  3. Qualität: Natürlich spielt auch Qualität eine gewisse Rolle. Das betrifft nicht nur die Video-Qualität. Auch das Auftreten Deines gesamten Kanals spielt eine Rolle. Dabei wird ebenfalls Dein Themenschwerpunkt berücksichtigt (Ähm, das klingt ja fast wie E-E-A-T).

Zusätzlich gibt es 3 externe Faktoren, die für den Erfolg Deines Videos eine Rolle spielen:

  1. Themeninteresse: Das Interesse zeigt, wie viele weltweite Nutzer sich für Videos zu einem bestimmten Thema begeistern.

  2. Die Konkurrenz: YouTube-Rankings berücksichtigen Videos von allen Kanälen, die Deine Zuschauer interessieren. Selbst wenn Deine Inhalte top sind, könnten sie weniger Aufmerksamkeit erhalten, wenn andere Kanäle noch besser performen.

  3. Saisonalität: Die Zugriffe auf YouTube variieren im Jahresverlauf. Denke daran, wo Deine Zuschauer leben und was in ihrem Leben gerade los ist. Plane klug und berücksichtige wichtige Feiertage, um Schwankungen in Deinen Zuschauerzahlen zu antizipieren.

Der YouTube-Algorithmus ist natürlich ähnlich kompliziert wie andere Suchsysteme und ändert sich stetig. Ich hoffe, Du konntest trotzdem einen kleinen Einblick gewinnen, wie YouTube funktioniert und dass die Funktionsweise gar nicht so weit vom Google-Algorithmus entfernt ist.

Sandra hat Dir ja bereits 5 Basic-Tipps für YouTube-Videos zusammengestellt, die immernoch gelten.

Ich finde YouTube als Suchsystem interessant. Daher werde ich Dir in kommenden Newsletter-Artikeln einige Tipps geben, wie Du Deine Sichtbarkeit auf YouTube (und so hoffentlich auch auf Google) verbessern kannst. Stay tuned! ✨

Hannah Rohde
Hannah Rohde
Junior Consultant
Taggadi, Taggada, zu viele Tag Pages sind (nicht) wunderbar

Es geht weiter mit Input zu Tagseiten – juhu 😀 In der ersten Ausgabe haben wir uns damit befasst, was Tagseiten eigentlich sind und wozu man sie überhaupt gebrauchen kann. Dann haben wir uns angesehen, wie wir die richtigen Tags für unsere Artikel finden. Weiterhin sind wir auf die Frage eingegangen, wie wir Tagseiten in nützliche Themenseiten verwandeln können? Heute befassen wir uns mit der Frage, was Du tun kannst, wenn Du das Internet mit zu vielen Tagseiten geflutet hast.

Es gibt Websites, die haben Tausende an indexierten Tag Pages. Gehört Deine Seite auch dazu, dann ist der Artikel für Dich absolut relevant. Denn Tagseiten sollten eigentlich die wichtigsten Themen, die Du auf Deiner Seite in relevanter Regelmäßigkeit und Vollständigkeit behandelst, unterstreichen. Und nicht etwa ALLE Themen abbilden, über die Du jemals geschrieben hast. 

Ist das relevant oder kann das weg?

Welche Fragen Du Dir stellen solltest, um Deine Tag Pages einmal glattzuziehen, gehen wir einmal gemeinsam durch.

1. Wie viele Tagseiten hast Du?

Als erstes solltest Du Dir einen Überblick verschaffen über Dein Inventar. Wie viele Tagseiten hast Du genau? Im Idealfall sind diese über eine einfache URL-Struktur zu identifizieren.

Per site:Abfrage kannst Du dir einen groben Überblick verschaffen, wie viele Tag Pages im Index sind, in der GSC siehst Du die Seiten, die organischen Traffic erhalten und die genauen Daten erhältst Du über einen Crawl.

Na, wie viele Seiten hast Du gefunden? Hundert? Tausend? Bewegst Du Dich sogar im fünfstelligen Bereich oder darüber?

2. Repräsentieren die Themen Deinen journalistischen Fokus?

Spiegeln diese Tagseiten Deine wichtigen Themen wieder? Oder kannst Du da einige schon bei einem groben Blick aussortieren und schlägst Dir vielleicht sogar die Hände über dem Kopf zusammen?

Denke hierbei nicht nur an die organische Suche, sondern auch an Discover – denn oft funktionieren dort andere Themen als in der organischen Suche.

3. Welche Seiten sind SEO relevant?

Als nächstes schaust Du Dir an, welche der Tagseiten Traffic bringen: Zum Beispiel auf Basis von Impressionen und Klicks. 

Achtung – gibt es zusätzlich zu den Tagseiten auch noch andere Themenseiten oder Kategorieseiten, dann musst Du diese mit in die Betrachtung einbeziehen, denn diese können sich gegenseitig kannibalisieren.

Sortiere die Daten und prüfe die Performance. 

Welche Tagseiten funktionieren gut und erhalten Traffic über die organische Suche? Diese kannst Du Dir später noch einmal anschauen und weiter optimieren, sodass sie zu wirklich guten Seiten werden.

Weiterhin schaust Du auf die Seiten, die wenig oder sogar gar keinen Traffic bringen: Gibt es hier Low Hanging Fruit, Rankings auf Seite 2 beispielsweise und Themen, zu denen Du eigentlich gerne ranken würdest und die Deine Expertise unterstreichen? Dann schnapp sie Dir und prüfe, wie Du diese stärken kannst.

4. Von welchen Seiten kannst Du Dich trennen?

Seiten, die keinen Traffic erhalten und die kein wichtiges Kernthema von Dir abbilden, können eventuell weg. Stelle sicher, dass die aufgelisteten Artikel auch außerhalb der Tagseiten verlinkt sind und lösche die Tag Pages. 

Warum nur eventuell? Denke hierbei bitte auch an Deine Stammgäste auf der Website und beziehe Dich nicht nur auf organischen Traffic sondern prüfe vor dem Löschen: 

Welche Seiten werden von Nutzern auf Deiner Website genutzt und erhalten lediglich keine Relevanz in der organischen Suche? Diese Seiten solltest du behalten, kannst sie aber (vielleicht) deindexieren lassen. Warum nur vielleicht? 

Weil Du auch hier erst noch einmal prüfen solltest, ob die Seiten Deinen journalistischen Fokus unterstreichen und entsprechend die Autorität stärken. Ist dies der Fall, solltest Du sie trotz mangelnden Traffics behalten.

Johan hat einen Wissensartikel dazu geschrieben, welche Inhalte Du löschen kannst.

Du siehst, das Thema ist komplex und nicht so einfach zu steuern. Falls Du also nicht weißt, wo Du loslegen sollst oder wie Du weiter kommst, sag Bescheid! Wir helfen Dir natürlich gern dabei :)

Jolle Lahr-Eigen
Jolle Lahr-Eigen
Consultant
Von User Generated zu Publisher Moderated Content

In seinem Artikel "The Impact of Article Comments on SEO" teilt Barry Adams, Publisher-SEO-Experte und Veranstalter des News and Editorial SEO Summit (NESS), seine Erfahrungen mit User Generated Content für SEO.

Mit UGC ist natürlich "User Generated Content" gemeint, also Inhalte auf Websites, die von den Nutzerinnen und Nutzern erstellt werden und nicht allein von den Anbietern der Seiten.

Von Barry erfährst Du:

  • Dass Kommentare, Foren, Bewertungen und viele weitere Formen von UGC seit jeher zum Web gehören

  • Wie Du testen kannst, ob UGC auf Deiner Seite von Google gelesen und indexiert werden kann; Ergänzung: Du kannst nicht nur die Site Search bemühen, um zu sehen, welche Teile Deiner Website Google verarbeitet und indexiert. Die beste Adresse dafür ist natürlich die Google Search Console

  • Welche Abwägungen Du unternehmen musst, um zu entscheiden, ob Du User Generated Content im Index von Google haben und Crawler mit der Erschließung dieser Inhalte beschäftigen möchtest

  • Wie Du Suchmaschinen davon abhältst, UGC zu crawlen und zu indexieren

  • Welche Rolle Moderation für eine gute UGC-Kultur auf Deiner Seite spielt und aus welcher Perspektive Googles Qualitätsbewerterinnen und -bewerter laut Quality Rater Guidelines auf UGC blicken

Moderation und systematische Impulse für Qualität im UGC

Wenn guter UGC den SEO-Wert Deiner Inhalte steigern kann und nur guter UGC im Index von Suchmaschinen landen sollte, ist die wichtigste Frage für mich diese: Wie kannst Du konsequent für hohe Qualitätsstandards in Deinen Kommentaren, Bewertungen und sonstigen UGC-Formaten sorgen?

Barry geht hier besonders auf die Notwendigkeit der Moderation ein. Spam, irrelevante Kommentare zu völlig anderen Themen oder verächtliche und diskriminierende Sprache sind logischerweise das Gegenteil von einem Qualitätssignal. Transparente Spielregeln für UGC und die Durchsetzung der Regeln sind also eine notwendige Maßnahme.

Was Barry etwas außer Acht lässt, ist die Möglichkeit, systematisch für nützliche Kommentare oder Bewertungen zu sorgen. Die Funktionsweise der Eingabemaske für UGC kann die Qualität der Inhalte massiv verbessern. Zum Beispiel so:

  • Menschen, die ein Produkt bewerten sollen, werden konkret danach gefragt, welche Erfahrungen sie beim Aufbau gemacht haben, ob sie es unkompliziert nutzen konnten oder welchen Aspekt sie verbesserungswürdig finden

  • Während der Eingabe erfolgt ein Abgleich mit Bestands-Content, der zur Verschlagwortung, Verlinkung oder direkt zum Wechseln des Orts der Debatte vorgeschlagen wird

  • Eine Rechtschreib- und Grammatikprüfung verleitet dazu, Fehler zu korrigieren, bevor sie online gehen

  • Begriffe einer Blacklist führen zur Anregung, ob eine andere Wortwahl nicht zuträglicher sein könnte

  • Reddit macht gute nicht nur schlechte Erfahrungen damit, auch die Qualitätssicherung auf die Community zu übertragen

Es gibt also mehr Möglichkeiten zwischen Löschen oder Freigeben. Klar im UGC-Internet begegnen mir viel Hass und skurrile Stilblüten. Gerade deshalb bin ich froh weiterhin Foren zu kennen, die ich im Umgangston und Diskussionsniveau als wertschätzend und wertvoll wahrnehme. Mehr davon!

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