Wirklich wahres Wingmen SEO Wissen für wache Webmarketer #142
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Nora Tiedemann
Nora Tiedemann
Junior Consultant
👑 Ein SEO-Schatz kommt selten allein

Auch diesen Dienstag nehmen wir Dich mit auf eine Reise und begeben uns auf die Suche nach kostbaren SEO-Reichtümern. Um es mit den Worten Gollums zu sagen: „Wir wollen ihn, wir brauchen ihn, wir müssen ihn haben ... den Schatz!" Um Dich daher nicht länger auf die Folter zu spannen, habe ich Dir folgende Schmuckstücke mitgebracht:

  • Anita blickt mit dem Auge Saurons auf die Gestaltung von Autorenseiten

  • Johan möchte den Video-Bericht der GSC am liebsten im Schicksalsberg versenken 🌋

  • Sandra nimmt Dich mit in Smaugs Einöde der Server-Fehler 🐉

  • Behrend reist mit Dir in die Seestadt und erklärt, warum Bard noch nicht ausgelernt hat 🏞️

  • Und auch Jolle beäugt Googles AI-Bogenschützen Bard kritisch 🏹

Ich hoffe, Du bist bereit für ein Abenteuer. ⛰️ 

Viel Spaß beim Lesen!

Deine Wingmenschen

Was wir gelesen haben
Anita Böhm
Anita Böhm
Consultant
1A Autorenseiten

Immer, wenn unser Team um einen weiteren Wingmenschen wächst (Schön, dass Du da bist, liebe Sandra 🎉), wächst auch unsere Website und wir bauen eine weitere Profilseite unterhalb der Team-Übersicht an.

Dass wir an den Profilseiten selbst noch ein wenig schrauben könnten, ist klar 😅

– auch wenn Johan seine Seite schon mal seeehr gewissenhaft pflegt und wir auf jeden Fall unsere Hausaufgaben gemacht haben, was das Person Markup betrifft 🤓.

Einigermaßend passend dazu bin ich die Tage über diesen Twitter-Thread von Lily Ray gestolpert, der sich mit der Frage beschäftigt, ob dedizierte Autorenprofile sinnvoll sind oder es ausreicht, die Biografie direkt im Artikel-Template unterzubringen.

"People often ask me if authors should list their bio on the article itself or on its own dedicated page.

I used to say "either is fine" but lately I'm leaning much more toward "an author should have their own page.""

Ich habe das Konzept tatsächlich schon eine Weile nicht mehr hinterfragt und bin von den zahlreichen Vorteilen des Ansatzes, für jede Person eine eigene Profilseite zu pflegen, überzeugt. Es schadet aber nie, Ansichten hin und wieder auf den Prüfstand zu stellen und die eigene Perspektive um die Sichtweise anderer Menschen zu erweitern. (Vor allem, wenn dieser Mensch Lily Ray ist!)

Lily spricht sich ebenfalls für dedizierte Autorenseiten aus, denn:

1. Wenn es eine Suchnachfrage zu den Personen gibt, ist es total sinnvoll, eine Autorenseite zu haben, mit der man ranken kann. Und selbst wenn es akut keine Nachfrage gibt - kann ja noch werden. Aus unserer GSC kann ich Dir verraten, dass nach uns fleißig gesucht wird. Vor allem an Hannah, Lars und Nora war das Interesse 2022 groß.

2. Dass eine im besten Fall schicke Autorenseite zur Suche nach dem eigenen Namen rankt, ist auch für die Autor*innen gut - denn zum einen wird womöglich sichtbar, für welche unterschiedlichen Publikationen sie tätig sind und andere, vielleicht weniger spannende Inhalte, werden nach unten geschoben.

3. Wenn es eine eigene Autorenseite gibt, kann man die inhaltlich beliebig erweitern. Wohingegen es unpraktisch ist, eine im Artikel-Template integrierte Autorenbox mit Kurz-Bio aufzublähen. Und so immer einen (wachsenden?) Anteil nicht wirklich zum Inhalt relevanten und zudem zehn-hundert-tausendfach duplizierten zu haben.

4. Für bestimmte Themen - also vor allem wenn es um YMYL geht - sind die Search Quality Rater dazu angehalten, die Reputation der Autoren zu überprüfen. Mit einer Autorenseite kann man hier die Arbeit erleichtern.

Viele gute Gründe, die für Autorenseiten sprechen. Ich bin nach wie vor überzeugt von dem Konzept 😊

Vor allem Punkt 3 halte ich für absolut relevant, denn neben einer ausführlichen Bio bietet es sich natürlich an, die Beiträge der Person zu verlinken und somit die interne Verlinkung zu unterstützen. Auch das Person Markup passt eher auf eine dedizierte Autorenseite, genauso wie Verweise auf Social Media Profile, Kontaktmöglichkeiten und ein Bild.

Wenn Du bisher mit Short Bios unterhalb der Artikel gearbeitet hast, musst Du diese jetzt aber nicht direkt wegschmeißen. Du könntest sie behalten und von dort aus auf die ausführlichen Autorenseiten verlinken und so einen Hybrid-Ansatz fahren. Achtung: Person Markup != Author Markup. In diesem Best Practice aus der Google Doku zu Artikeln ist das empfohlene Vorgehen folgendermaßen: Den "author" nicht nur als "name", sondern "person" Type einbinden und mittels "url" auf die Autorenseite verweisen.

Generell auch nochmal der kleine Reminder, dass Google an dem Autoren-Thema schon seit Ewigkeiten rum schraubt und auch immer wieder konkrete Wünsche äußert. Zum Beispiel die Nutzung von url oder sameAs im Person Markup, um eine Verknüpfung mit den Social Media Profilen herzustellen. Die stetige Beschäftigung damit zeigt, wie wichtig die Sache für Google ist. Daher bleibe ich an der Stelle sehr gerne bei meiner bisherigen Meinung: Autorenseiten sind absolut sinnvoll und sollten Standard sein, wenn man Inhalte veröffentlicht - egal ob große Tageszeitung oder kleines Unternehmen mit Experten-Content.

Johan von Hülsen
Johan von Hülsen
Geschäftsführender Gesellschafter
Video heißt „ich sehe“. Aber ich sehe das Video nicht.

Manchmal weiß man auch nicht mehr:

Screenshot des Google Search Console "Video Page Indexing" Berichts "Video not processed". Der Screenshot zeigt eine Liste von anonymisierten Produktlisting-URLs, die alle auf "/video/", "/video" oder "/watch" enden.

In einem aktuellen Kundenprojekt moppert Google, dass auf verschiedenen URLs jeweils ein Video nicht processed sei.

Das ist auch kein Wunder, denn auf diesen URLs ist kein Video drauf. Es steht nur "/video", beziehungsweise "/watch" in der URL.

Warum heißt die URL jetzt "/video", wenn keine Videos drauf sind? Dafür kann es viele Gründe geben:

  • Die Designerin heißt Video

  • Es geht um Produkte der Kategorie Video

  • Es handelt sich um Uhren (/watch)

  • Vielleicht handelt es sich um einen Livestream

  • Oder... es könnte auch sein, dass ein Video auf der Seite ist (ist es aber nicht)

In einer Session auf der Campixx 2021 habe ich mit Jens (und anderen) unter anderem über die Notwendigkeit sprechender URLs diskutiert. Newsletter-Artikel über die Session, Audio-Mitschnitt auf seohouse.de

Damals habe ich gesagt (und stehe noch heute dazu): Du brauchst keine sprechenden URLs. Google benutzt sie nicht fürs Ranking. Eine sinnvolle Struktur ist aber notwendig, damit Google Prioritäten ableiten kann. Beispielsweise für das Crawling oder die Gruppierung in Bezug auf Core Web Vitals.

Und natürlich hat dieser Fehler keine negativen Folgen. Es ist aber spannend, dass Google versucht, inhaltliche Features aus der URL zu raten. Auf der anderen Seite ist Google nicht in der Lage, Tracking-URL-Muster, RSS-Feeds und ähnliches sauber zu priorisieren. In jedem Fall eine spannende Beobachtung und mal wieder eine gute Erinnerung daran, dass Google immer noch eine begrenzt schlaue Maschine ohne Unfehlbarkeit ist. Wie ist es bei Dir? Hast Du auch schon ähnlich kuriose Fälle in Deiner Property entdeckt?

Markus Hoevener hat hier auf jeden Fall auch schon Merkwürdigkeiten gefunden.

Sandra Radtke
Sandra Radtke
Consultant
5xx - Dein Server macht nix?

Im SEO-Alltag bleiben Serverfehler manchmal unbemerkt. Insbesondere bei großen Webseiten hat man nicht jede URL im Blick und auch manche Website-Monitoring-Services oder die hausinterne IT bekommen nicht immer alles mit. Und wenn wir dann so schön am Optimieren unserer Webseite sind: Zack 502 Bad Gateway. Und was jetzt?

Manchmal reicht es aus, ein wenig zu warten und die Webseite funktioniert wieder. Eine Dauerlösung ist Warten aber nicht. Denn permanent oder häufig auftretende Serverprobleme wirken sich zum einen negativ auf die User Experience aus, zum anderen kann auch Google Seiten mit einem 5xx-Fehler nicht crawlen und indexiert sie dann auch nicht.

Was kannst Du also tun? Es gibt mehrere Möglichkeiten, herauszufinden, wo es bei Deiner Webseite hakt:

Im Seitenindexierungsbericht der Google Search Console werden Dir die Serverfehler so angezeigt: 

Screenshot aus der Google Search Console, der zeigt wie im Seitenindexierungsbericht Serverfehler dargestellt werden.

Mit Klick auf diese Zeile siehst Du alle betroffenen URLs, die Du dann genauer unter die Lupe nehmen kannst. Um einen Serverfehler zu testen, rufst Du am besten die betroffene URL direkt auf und prüfst, ob der Fehler noch vorliegt. Wenn nein: Glück gehabt! Wenn doch, gibt Dir der HTTP-Statuscode einen Hinweis, was bei der URL passiert ist.

Für diejenigen, die sich noch nicht so häufig mit Serverfehlern befasst haben, hier eine Liste häufiger Serverfehler und eine vereinfachte Erklärung, was sie bedeuten:

  • 500 Internal Server Error: Unerwarteter Serverfehler (allgemeiner Fehlercode)

  • 502 Bad Gateway: Kommunikation mit dem Server funktioniert nicht

  • 503 Service Unavailable: Server steht temporär nicht zur Verfügung

  • 504 Gateway Timeout: Kommunikation mit dem Server funktioniert ebenfalls nicht

  • Hier gibt's eine vollständige Liste mit genauer Erklärung

So, jetzt weißt Du zwar, was das für ein Fehler ist. Leider sagt Dir der HTTP-Statuscode aber nicht wirklich, warum der Fehler aufgetreten ist. Hier solltest Du Dich daher mit Deiner IT oder Deinem Hoster in Verbindung setzen (insbesondere, wenn der Fehler häufiger oder dauerhaft vorkommt).

Tritt der Serverfehler 503 zum Beispiel des Öfteren auf, ist das ein Zeichen dafür, dass Dein Server schnell überlastet ist. Hier kann es helfen, den Server zu upgraden oder Dateien komprimiert auf dem Server abzulegen.

Es ist aber auch möglich, dass gar nicht Dein Server den Fehler verursacht, sondern dass das durch einen Programmierfehler oder ein inkompatibles Plugin passiert. Nutzt Du Wordpress, kannst Du Letzteres herausfinden, indem Du Deine Plugins der Reihe nach deaktivierst und testest, ob danach Deine Seite wieder funktioniert. Ob es am Wordpress-Theme liegt, findest Du heraus, indem du Deiner Seite testweise ein "frisches" Theme verpasst (am besten nicht im Live-Modus) und dann die URL nochmal aufrufst.

Behrend von Hülsen
Behrend von Hülsen
Consultant
Apprentice Bard hat noch lange nicht ausgelernt und wir müssen lernen damit umzugehen

Google hat schon vor 2 Jahren mit Lambda eine AI auf ähnlichem Niveau vorgestellt wie ChatGPT. Sie haben daraus aber kein Produkt gemacht, sondern erst unter dem Konkurrenzdruck durch OpenAI, Bing und Co mit Apprentice Bard angefangen solche AI Funktionen in die Suche aufzunehmen.

Warum hat Google so lange gezögert? Ein Grund war vielleicht der hohe CO2 Footprint. Wahrscheinlicher eher die damit verbundenen hohen Energiekosten. Wahrscheinlich haben sie sich auch Gedanken über die Monetarisierung gemacht, die schwieriger ist, wenn Nutzer ihre Antwort bekommen, anstatt auf Suchergebnisse zu klicken. Außerdem muss Google in seiner marktbeherrschenden Stellung einen anderen Qualitätsanspruch erfüllen als ein Startup Underdog.

Und obwohl Google daher besonders kritisch beobachtet wird haben sie sich jetzt von Bing und OpenAI treiben lassen und in aller Eile ein neues Feature präsentiert gestellt. Dabei hat Google in seiner Vorstellung des neuen Barden einen subtilen Fehler gehabt. Dieser war zwar weit weniger offensichtlich als die offensichtlichsten Logikfehler von ChatGPT, wurde aber eben in der Pressekonferenz aller Öffentlichkeit vorgestellt. Während Nutzer bei ChatGPT diverse Fehler gefunden haben, die auch viel diskutiert wurden, wurde ChatGPT trotzdem gehyped und das Potenzial gesehen. Für den so in Szene gesetzten Fehler des Barden hingegen gab es gefühlt mehr Häme als die Top 1000 ChatGPT Fails zusammengenommen. Google muss eben seiner Stellung gerecht werden, während openAI "fail fast, fail often" spielen darf. Auch dann noch, wenn es bei Bing eingesetzt wird.

Und während auf der einen Seite die Faktensicherheit der diversen AIs ein großes Problem ist, dürfen wir nicht vergessen, dass es nicht das einzige große Problem ist, die AIs haben.

Es gibt eine Reihe von gesellschaftlichen, moralischen und ethischen Fragen, die in Bezug auf AI nicht geklärt sind: 

  • Was ist mit den personenbezogenen Daten in den Datensätzen?

  • Was ist mit den Urheberrechten und dem Copyright?

Ich halte es für möglich, dass in den Datensätzen auf Copyright und Lizenzkennzeichnungen geachtet und entsprechend gefiltert wurde, sofern sie maschinenlesbar verfügbar waren. Aber es ist wahrscheinlich, dass das nicht passiert ist, wie es bei dem GitHub Copilot und Stable Diffusion vermutlich auch nicht der Fall war. Ganz zu schweigen von eher unstrukturierten Willensbekundungen, die Autor*innen in ihren Texten platzieren könnten, die rechtlich sicherlich wirksam, aber technisch schwer zu erkennen sind...

Wenn das beachtet wurde: Wann erreicht ein AI-Ergebnis auf eine Query eine ausreichende Schöpfungshöhe, um als eigenständiges Werk zu gelten? Und wem gehört das Werk dann? Können/Dürfen AI Anbieter das dann eventuell sogar monetarisieren? Wird die VG-Wort vielleicht etwas wie METIS anbieten und in die AIs ein Tracking verbaut, wenn bestimmte Werke verwendet werden? Geht das technisch überhaupt?

Und, wenn wir bei der Frage sind, müssen wir auch klären, was mit den Informationen, die wir den AIs über unsere Queries zur Verfügung stellen. Denn was Dir vielleicht noch nicht bewusst war:

Die Modelle lernen auch aus unseren Eingaben. Ein Professor der Universität Sidney schreibt in einem Artikel über chatGPT und data privacy dazu:

For instance, an attorney may prompt the tool to review a draft divorce agreement, or a programmer may ask it to check a piece of code. The agreement and code, in addition to the outputted essays, are now part of ChatGPT's database. This means they can be used to further train the tool, and be included in responses to other people's prompts.

Randnotiz: Überleg Dir, welche Queries Du im ChatGPT und Co wirfst, denn Deine Fragen können vielleicht Teile der Antworten an andere werden.

Insgesamt war unser traditionelles Urheberrecht schon mit dem Internet, wie wir es gestern und heute kannten, nicht mehr wirklich kompatibel. Wer welche Rechte an den aus dem Internet gescrapten Daten hat, die die diversen AI Modelle trainieren ist eine wichtige Frage. Und wem dann die Ergebnisse gehören, die die AI daraus macht, eine andere. Wir brauchen ein Urheberrecht, das online funktioniert und dabei fair und durchsetzbar ist. Und nicht eines aus der Zeit, als der Buchdruck eine bahnbrechende Erfindung war. Außerdem muss geklärt sein, wie AIs mit personenbezogenen Daten oder dem Recht auf Vergessen umgehen.

Da kommt noch einiges auf uns zu. Und Google wird vorne mit dabei sein, auch wenn sie gerade in Zugzwang sind. Was das dann auch noch mit SEO zu tun hat, erklärt Dir gleich Jolle.

Fun fact zum Schluss: Wie leicht Nutzer den "confidently incorrect" Angaben der Chatbots auf den Leim gehen, auch wenn sie sensibilisiert dafür sind, zeigt sich in der Korrektur des oben verlinkten Artikels:

Correction: in regards to ChatGPT's potential to generate copyrighted texts, this article previously referenced Peter Carey's novel True History of the Kelly Gang, with a ChatGPT screenshot that was not an actual excerpt from the book. This has been changed to an accurate example referencing Joseph Heller's book Catch-22.

Jolle Lahr-Eigen
Jolle Lahr-Eigen
Consultant
AI in den SERPs, Bard verderb’s

Die SEO-Industrie kann sich oft nicht entscheiden. Hat sich Google in den letzten Jahren mit immer mehr Features und Einbindungen von Bildern, Videos, Produkten, Featured Snippets und Rich Results etc. permanent überschlagen? Oder gab es aufgrund des Google Monopols jahrelang keinerlei Entwicklung und Innovation mehr in den SERPs?

Beides kann stimmen, denn in den letzten Jahren diktierte Google das Tempo und iterierte behutsam sein Produkt Stück für Stück. Dagegen ist die Einbindung von AI-Features direkt in der Suche durch konkurrierende Suchmaschinen aktuell ein großer disruptiver Knall. Ob man Google deshalb langfristig abschreiben sollte, stellt Behrend in seinem Beitrag in Frage.

Wir SEOs müssen uns trotzdem fragen, wie sich das Verhalten von Suchenden verändert und welche Form von Ergebnissen auch künftig noch organische Klicks aus der Suche in die Webseiten bringen kann.

So schätzt Sistrix die Auswirkungen von AI-Integrationen in der Suche ein

Gewohnt unaufgeregt hat Johannes Beus von Sistrix hierzu ein paar Thesen aufgestellt, die ich persönlich für absolut plausibel halte.

  • Schon jetzt haben "Direct Answers" und Google Produkte, die eine Frage direkt in der SERP beantworten, den Klick auf die Website überflüssig gemacht. Der Trend setzt sich fort, ist aber längst eingepreist.

  • Neu ist, dass Google durch AI-Textzusammenfassungen selbst zum Autor von Antworten wird und in Featured Snippets und Knowledge Panels keine Quellenlinks mehr angeben muss – sofern sich Urheber:innen nicht gerichtlich erfolgreich dagegen wehren. Das dürfte also künftig zusätzlich und ausgiebig organische Klicks kosten.

Welche Auswirkung hat das auf Deine SEO-Strategie heute?

Johannes' Einschätzung stimme ich zu. Mir stellt sich allerdings die Frage, von welchem Zeitraum wir mit Blick auf diese Veränderungen sprechen. Wer an der Börse spekuliert, weiß, dass Market-Timing schier ein Ding der Unmöglichkeit ist. Es reicht aber nicht, den Trend korrekt zu erkennen. Für konkrete Strategieänderungen ist schon auch von Bedeutung, ab wann das alles relevant wird.

Aktuell überschlagen sich die Ereignisse und Google steht unter Druck, massive Änderungen an seinem Suchprodukt livezuschieben. Wie nachhaltig der Wettbewerb aufholen kann, wann Google aus dem BARD-Screenshot-Modus zu einem brauchbaren Produkt kommt und wie lange es braucht, bis sich das Nutzerverhalten – auf welcher Plattform auch immer – ändert, ist ungewiss.

Sollten wir schon heute aufhören, Featured Snippets zu jagen? Akut ausbauen würde ich natürlich nichts. Was aktuell funktioniert, sollten wir so lange laufen lassen, bis der Erfolg nachlässt. Aber sollten wir schon heute bei der Content Planung ignorieren, wenn zu einem Suchbegriff, den wir mit neuem Content erobern wollen, ein Featured Snippet den prominentesten Platz in den Ergebnissen einnimmt? Oder sollten wir direkt auf andere Inhalte setzen? Diese Fragen löse ich für mich aktuell so:

  • SEO ist nur ein Kanal im Online-Marketing-Mix: Wenn bestimmte Inhalte für die Markenbildung, den Kundenservice und das Produktportfolio gebraucht werden, dann sollten wir diese Inhalte sowieso erstellen

  • Informationale Themen, die wir auf unseren Webseiten bespielen, profitieren in der Regel immer von einer Kurzdefinition, von einer guten Struktur, bei der sich Antworten auf Fragen auch durch Scannen und Skimmen finden lassen → selbst wenn wir es nicht für das Featured Snippet tun, sind diese Inhalte oft gut

  • Wenn wir eine Content-Strategie ausarbeiten, sollten wir nichtsdestotrotz kritisch überdenken, ob wir den Top-of-the-Funnel-Content mit einfachen Definitionen zurückfahren können, um mehr in die haarigen Themen zu investieren, die viel Expertise erfordern

  • Diversifizierung von Traffic-Quellen ist immer eine gute Idee. Gael Breton hebt die Bedeutung der Kundenbindung hervor und schlägt vor, sich künftig mehr für Mailinglisten, Social Follows und Retargeting Ads zu interessieren. Die jüngsten Entwicklungen bei Twitter und Tracking-Einschränkungen durch Apple bringen hier ihre eigenen Kopfschmerzen mit sich, aber dass ein Newsletter ein absolutes Plus ist, können wir hier natürlich nur unterschreiben 😬

Fazit: 

Ja, die Welt ändert sich und wir dürfen die Augen davor nicht verschließen. Ein Großteil an Prinzipien, die in der Vergangenheit im SEO zum Erfolg geführt hat, gelten weiterhin. Wir sind aber dazu aufgefordert, zu erkennen, ab wann sich bestimmte Taktiken nicht mehr rentieren und wo sich unsere Expertise stattdessen hebeln lässt.

Wie sieht's bei Dir aus? Wirfst Du alles über den Haufen? Abwarten und Tee trinken? Wo wirst Du Deine Strategie punktuell anpassen?

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