Wirklich wahres Wingmen SEO Wissen fĂŒr wache Webmarketer #255 |
|
|
đ·đœ Neuer Kollege: Andy Arbeit |
Wie hast Du den ersten Mai verbracht? Hoffentlich hattest Du eine tolle, arbeitsfreie Zeit mit Deinen Liebsten und konntest auch den BrĂŒckentag nutzen. Ich war mit der Familie in WarnemĂŒnde Eis essen und am Freitag bei Karls in Rövershagen. FĂŒr einen Freizeitpark ist das noch ertrĂ€glich. Und ich bewundere die Ambitionen von Karls. Das GeschĂ€ftsmodell und gleichzeitig der Versuch zu skalieren, aber Kunden traditionellen Charme zu bieten, ist ein schmaler Grat, aber beeindruckend. Ich erinnere mich nachhaltig an dieses 5 Jahre alte Interview. Und auch das SEO der Domain verfolge ich mit Interesse.
Wie auch immer: â
des Jahres ist vorbei. Jetzt kommt Sommer, Sonne und SEO. Denn der Erfolg stellt sich nicht von alleine ein.
Daher helfen Dir diese Woche:
- Akkordhelferin Jolle mit einem Recap zum Tech SEO Summit
- Polier Philipp mit der Transformation von ChatGPT zu einer Shopping-Plattform
- Handwerker Matt mit Themenclustern und internen Verlinkungen
- Ich mit den Quartalszahlen von Google
- Malocher Darius mit dem Treffen von Entscheidungen
Jetzt aber ran an die Arbeit. Deine Ziele erreichen sich nicht von allein.
|
|
Erkenntnisse von Mark Williams-Cook auf dem Tech SEO Summit |
Mit Tick, Trick und Track Lars, Behrend und Johan hatte ich das VergnĂŒgen, am Tech SEO Summit in Hamburg teilzunehmen, das vom Audisto-Team wieder ganz vorzĂŒglich organisiert und kuratiert wurde. Das hatte nicht nur den Vorteil, dass ich mich einen Tag lang im Kino sitzend, Popcorn essend von echten SEO-Cracks aufschlauen und auf einem Schiff verköstigen lassen konnte. Es gab auch hinreichend Gelegenheit, abwechselnd Sabine und Lars zu beleidigen, von Dans Humor schachmatt gesetzt zu werden, Roxana abzufeiern, Anett endlich mal persönlich zu treffen und mit Alin liebevoll ĂŒber Telefonbuchspam zu schweladronieren.

Mark Williams-Cook hatte die neueste Version seines Vortrags dabei, den einige auf der Insel bereits auf der SearchNorwich (Video) oder auf der Brighton SEO (Slides) genieĂen durften. Der Titel in Hamburg:
âConceptual models, video games, and Google exploitsâ â An exploration into understanding how Google's algorithms fit together, based on new axioms from a Google exploit which revealed parameters and values used by Google, wrapped in a protocol buffer, in the framework of your favourite video game.â
Sowohl bei Videospielen als auch in der SEO stellte Mark fest, dass er oft schlechter abschnitt als andere, obwohl er die Spielanleitung in- und auswendig konnte.
âI got beat by players ignoring 90 % of the manual. They did simple strategies.â
âRead the fucking manualâ garantiert den Erfolg also nicht. Was tun? Es gibt viele Quellen, um zu verstehen, wie Google funktioniert. Informationen von Google wie:
Wenn Du nun versuchst, diese durchaus widersprĂŒchlichen Informationen mit der eigenen Erfahrung in Einklang zu bringen, dann hilft es, Dir bewusst zu machen, dass Systeme wie Google genauso wie Anbieter von Videospielen durchaus kontrĂ€re Interessen verfolgen.
Die Gaming-RealitÀt bewegt sich zwischen den wirtschaftlichen Interessen der Anbieter und dem Ziel, ein Spiel zu bauen, das den Leuten Spaà beim Zocken bringt.
Bestimmtes Gaming-Verhalten hat wiederum zur Folge, dass die Spieleanbieter die Spiele verĂ€ndern mĂŒssen, um Schlagseite zu verhindern.
So ist es auch mit Google:
 
Die Frage, die wir uns SEOs bei Axiomen wie âGoogle belohnt Brandsâ oder âGoogle belohnt Topical Authorityâ oder âGoogle belohnt High Quality/Useful Contentâ immer stellen mĂŒssen, ist: Wie kann Google das messen?
Sitewide Signals: Es zÀhlt nicht das einzelne Content Piece. Die Beziehung zu Google unterhÀltst Du mit Deiner ganzen Domain
Googles Vertrauen ist binĂ€r. Google vertraut den Angaben Deiner Domain oder eben nicht. Wenn Du Dein âLastmod Dateâ hĂ€ufig ohne âSignificant Updateâ angepasst hast, gibt es fĂŒr Google keinen Grund, Deinen Settings zu glauben.
In seinem Protobuf-Exploit stieĂ Mark zu seiner groĂen Ăberraschung auf einen âquality_scoreâ. Beim Mapping der Scores verschiedener Domains hat er eine Normalverteilung vorgefunden. Der Score geht von 0 bis 1. Es tauchen ausschlieĂlich Websites in SERP-Features wie Featured Snippets oder People Also Ask auf, die mindestens einen Quality Score von 0,4 haben.
Die besten Domains/Hosts waren aber nicht die gröĂten, bekanntesten oder meistverlinkten. Sondern diejenigen, die verhĂ€ltnismĂ€Ăig am meisten nachgefragt waren. Gemessen wie?
Zum GlĂŒck gibt es Patente (Site Quality Score, Predicting Site Quality):
- Wie hÀufig suchen Leute explizit nach Deiner (Sub-)Domain zusammen mit weiteren Begriffen?
- Wie hÀufig wÀhlen Menschen Deine Website aus, selbst wenn Du nicht auf Position 1 rankst?
- Wie hÀufig erscheint Deine Marke oder Deine Website im Ankertext von Links im Netz?
Wenn es zu Deiner Website noch keine Daten gibt, dann schaut Google bei digitalen Zwillingen nach, wie sich Deine Website schlagen könnte und sortiert Dich entsprechend ein, bis es valide Daten gesammelt hat.
âHelpful Contentâ und âTopical Authorityâ können zwei besonders frustrierende Konzepte von Google sein. Mark hat die Dungeons-&-Dragons-Domain deathsave.com aufgebaut. Aus der Community kam Fanpost, wie grandios und hilfreich die Inhalte seien. Google sah es anders:

Kaum postete Mark den Content via Linkedin, war er plötzlich auch in Googles Augen wieder hilfreich und rankte auf Top-Positionen.
ÂŻ\_(ă)_/ÂŻ
Umgekehrt durfte eine Website des Vatikan fĂŒhrend bei den Rankings zu [best cbd gummies] oder eine ehemalige Schul-Domain top fĂŒr Casino-Suchbegriffen sein.
Die Lösung? Beide letztgenannten Domains waren gehackt, hatten aber ĂŒber ihre Historie einen hohen Quality Score aufgebaut. Nur die Startseiten waren gegen Spam ausgetauscht, der Rest der alten Inhalte war bestehen geblieben. Mit einem solchen Profil konnten die Spam-Projekte direkt nach oben durchstarten.
Konsens-Klassifizierer
Google versucht, einzelne Textpassagen als dem Konsens zustimmend, widersprechend oder neutral einzustufen und vergibt fĂŒr Dokumente einen âconsensus_scoreâ.
Zudem hat Mark in seinem Exploit Klassifizierer gefunden, die Suchanfragen als âdebunkingâ â ja oder nein â einordnen. [ist die erde eine scheibe] wird als âdebunkingâ (Fehlinformationen entlarvend) eingestuft. Hier gibt es nur Antworten in der SERP, die dem wissenschaftlichen Konsens (âNope, eher eine SphĂ€reâ) entsprechen.

Weichere Themen, bei denen wir gesellschaftlich ein gröĂeres Spektrum der Meinungsvielfalt abdecken, werden von Google zu einer SERP kuratiert, die verschiedene Standpunkte abbildet. Die gĂ€ngigste und prominenteste Ansicht taucht dann vielleicht nicht nur weiter oben, sondern auch hĂ€ufiger in der SERP auf, aber weiter unten werden andere Perspektiven beigemischt.
Vielleicht ist Dein Content auf Platz 5 viel besser als der auf Platz 4 und auch die Site-wide Signals Deiner Domain mögen bessere sein. Aber Dein Standpunkt ist derselbe wie auf den PlĂ€tzen 1 bis 3. Wenn Du die nicht schlagen kannst (zum Beispiel ĂŒber Information Gain), gibt es fĂŒr Google keinen Grund, Deinen Inhalt zu servieren. Das erinnert stark an das Prinzip, das Thomas Mindnich vor einigen Jahren schon zum treffen der Suchintention betont hat.
Spammer foppen mit der Rank Transition Function
Google ist bereit, Katz und Maus mit Spammern zu spielen, um ihnen ein enttarnendes Verhalten abzulocken. Wie sieht das aus?
Wenn an einer Domain Ănderungen vorgenommen werden, die steigende Rankings versprechen, kann es sein, dass Google die Seite fĂŒr eine gewisse Zeit schlechter rankt. Wenn Blackhat-SEOs auf die schlechteren Rankings reagieren, indem sie die Ănderungen zurĂŒckrollen, schlieĂt Google daraus Folgendes: Offenbar wurden die MaĂnahmen nicht zum Vorteil fĂŒr Nutzer:innen gemacht, sondern um Rankings zu beeinflussen. Die Seite kriegt einen Spam-Stempel und hat es in der Folge schwer, sich gute Rankings zu erarbeiten.
Ănderungen an einer Website zu testen und anhand der Resultate ist nicht per se eine Spamtaktik. Googles Mausefalle scheint nicht fĂŒr alle möglichen Arten von Ănderungen zu gelten. Aber wenn es um Keyword-Stuffing, weiĂen Text auf weiĂem Hintergrund oder Linkmanipulationen geht, wird Google hellhörig.
Weitere Quellen: Passende Folgen vom Search With Candour und dem SEO Patent Podcast
Wenn Du Mark ĂŒber die oben verlinkten Quellen hinaus zu den Konzepten des Vortrags sprechen hören möchtest oder Dir Google-Patente mit Google Notebook LLM in zehn Minuten erlĂ€utern lassen willst, gibt es hier mehr Futter:
Marks Tech-SEO-Tipp-Zugabe: Content Gaps und Intent Switch skaliert erkennen
Inhaltliche Wettbewerbsanalyse und das Aufdecken von thematischen LĂŒcken ist ziemlich zeitaufwĂ€ndig. Mark, der auch der Kopf hinter dem Tool Also Ask ist, hat einen schönen Workflow entwickelt, mit dem sich KI so einsetzen lĂ€sst, dass sie nicht halluziniert, sondern tatsĂ€chlich nĂŒtzlich ist.
Wie das funktioniert, hat er in diesem Artikel dargelegt. Die wesentlichen Schritte sind aber:
- Custom JavaScript im Screaming Frog konfigurieren
- Content-URLs crawlen mit dem Screaming Frog
- KI den Inhalt der Seiten analysieren lassen
- Automatisiert die PAA- (People Also Ask)-Fragen zum Thema (=H1) abrufen
- Ausgeben lassen, welche Fragen im Inhalt bislang nicht beantwortet wurden.

Das hilft bei der Content-Erstellung auf mehreren Ebenen:
- LĂŒcken werden aufgedeckt.
- Da PAA ein Live-Feature ist, bekommst Du relevante Themen, die in Keyword-Daten eventuell noch nicht mit dem passenden Suchvolumen abgebildet sind.
- Aus demselben Grund können wir so auch mitschneiden, wenn sich die Suchintention einer Query verÀndert.
Und das war nur der Beitrag von Mark auf dem Tech SEO Summit. Es gab noch viele weitere schlaue Gedanken. Wenn Du also ĂŒberlegst, beim nĂ€chsten Summit dabeizusein, es lohnt sich!
|
|
ChatGPT als das neue Einkaufszentrum (und wie Du eine LadenflÀche bekommst) |
OpenAI macht ernst:
- ChatGPT hat in der Woche vom 21.04. bis 27.04. (angeblich) eine Milliarde Suchen bekommen
- ChatGPT bietet ein verbessertes Shopping-Erlebnis an
- ChatGPT ist per WhatsApp erreichbar (Perplexity ĂŒbrigens auch)
- ChatGPT zeigt deutlichere Linkhinweise
- ChatGPT gibt Hinweise auf Trending Searches und Auto Complete/Suggests
Das mit den Suchen klingt beeindruckend. Wenn wir davon ausgehen, dass Google pro Jahr â5 trillion searchesâ bekommt, dann wĂ€ren das 100 Milliarden in der Woche. ChatGPT hĂ€tte also 1/100 so viele Suchen wie Google.
Wir wissen aber nicht, wie OpenAI diese Zahl definiert.
- Immer, wenn die Suche getriggert wird?
- Bei jeder Suchanfrage durch den Prompt (das wÀren dann deutlich mehr)?
- ZĂ€hlt Deep Research als eine oder viele Suchen?
Die Zahlen lassen sich fĂŒr Headlines (die wir wie brave SchĂ€fchen ohne zu fragen weiter verteilen) manipulieren, wie sie es wollen. Möchte man z. B. kĂŒnstlich mehr Suchen, reduziert man den Threshold, den es braucht, um eine Suche zu triggern.
Noch interessanter ist aber Punkt 2 der Liste.
Wie kommst Du in die Shopping-Ergebnisse von ChatGPT?
In einem offiziellen Artikel schreibt OpenAI:
âProduct results are chosen independently and are not ads. Any website or merchant can appear in ChatGPT search.â
Man mĂŒsse nur die Guidelines befolgen:
â1. Ensure you havenât opted out of OpenAIâs search crawler.â
Sie reden hier nur vom OAI-SearchBot, nicht GPTBot oder ChatGPT-User.
â2. Sign up to be notified when feed submissions open.â
Wir brauchen also einen Feed, wie fĂŒr organisches Shopping in der Google-Suche. FĂŒr die von uns, die im E-Commerce tĂ€tig sind, sollte das inzwischen zur tĂ€glichen Arbeit zĂ€hlen.
Wer kann die Shopping-Erfahrung nutzen und welche Faktoren spielen eine Rolle fĂŒr die Ergebnisse?
In einem Hilfeartikel gibt es mehr Informationen â der Rollout betrifft alle User (Plus, Pro und Free â auch ausgeloggt!).
âA product appears in the visual carousel when ChatGPT perceives itâs relevant to the userâs intent. ChatGPT assesses intent based on the userâs query and other available context, such as memories or custom instructions.â
Sie nutzen also die Memory-Funktionen fĂŒr passende Produkte.
Wenn ChatGPT weiĂ, dass Du X, Y und Z magst, schlagen sie Dir (angeblich) passende Dinge vor, auĂer Du ĂŒberschreibst die Erinnerung mit einem Prompt.
Konkrete Aspekte, die die Produktauswahl beeinflussen können, sind Preis, Bewertungen, Nutzbarkeit, GröĂe, Farbe und Ă€hnliche Dinge.
Was berĂŒcksichtigt ChatGPT, um die Produkte auszuwĂ€hlen?
Sie nennen:
- Structured Data von 3rd Parties (z. B. Preise und Produktbeschreibungen â in dem Fall heiĂt das nicht automatisch Schema Markup)
- Content von 3rd Parties (z. B. Reviews)
- Informationen aus den Trainingsdaten
- Sicherheitsstandards von OpenAI (wie auch immer das gemeint ist)
âWhen a user clicks on a product, we may show a list of merchants offering it. This list is generated based on merchant and product metadata we receive from third-party providers. Currently, the order in which we display merchants is predominantly determined by these providers.
We do not re-rank merchants based on factors such as price, shipping, or return policies. We expect this to evolve as we continue to improve the shopping experience.â
Die 3rd-Party-Provider mĂŒssten dann unsere Feeds und Partnerschaften sein (wie z. B. die angestrebte mit Shopify). Re-Ranking gibt es aktuell (noch) nicht, wĂ€re aber sinnvoll, um das beste Ergebnis zu bekommen.
Macht ChatGPT unsere Shops ĂŒberflĂŒssig?
Laut einem Interview mit WIRED soll das nicht passieren. Es gibt keinen direkten Checkout innerhalb von ChatGPT. Der Clickout fĂŒhrt zur Produktseite und nicht in den Checkout, wie man es von den Google-Tests in den USA kennt.
Wenig ĂŒberraschend sagt Adam Fry (Product Lead Search bei OpenAI â Ex-Googler), dass die Shopping-Erfahrung hochpersonalisiert und auf Konversation ausgelegt ist und weniger auf Keywords.
Auch spannend:
âUsers can tell ChatGPT which types of reviews to prioritize when curating a list of recommended products.â
WIRED hat das Thema Affiliate-UmsÀtze angesprochen. Gute Frage, weil der Content aus den Ergebnissen hÀufig von Affiliates kommt, die bei ausbleibenden Clicks keine Mark mehr machen.
Fry hat nur gesagt:
âWe are going to be experimenting with a whole bunch of different ways that this can work.â
Im Fokus stehen laut ihm vorerst qualitativ hochwertige Ergebnisse. Wie hochwertig die insgesamt sind, bleibt abzuwarten. Operator, der Shopping Agent, hat bisher nicht ĂŒberzeugt.
HÀufige Frage in meinem Kopf: Wie schafft es OpenAI, ein nachhaltiges GeschÀftsmodell zu bauen? Denn aktuell verbrennen sie nur Geld.
âSam Altman hasst Adsâ â oder nicht?
Basierend auf Informationen von The Information (Paywall â hier ist ein alternativer Link) plant OpenAI ab 2026 mit âfree user monetizationâ. Dieser Teil soll bis 2029 20% des Gesamtumsatzes ausmachen.

Vermutlich meinen sie damit eine Form der Werbung. Ein möglicher Weg aus dem Dilemma, mehrere Milliarden im Jahr durch Free User zu verbrennen.
Sam Altman hat vor nicht allzu langer Zeit in 2024 Folgendes gesagt:
âI kind of hate ads just as an aesthetic choice. "[âŠ] I like that people pay for ChatGPT and know that the answers theyâre getting are not influenced by advertisers.â
Financial Officer Sarah Friar sagte in einem Financial Times Interview Ende letzten Jahres:
âOur current business is experiencing rapid growth and we see significant opportunities within our existing business model. While weâre open to exploring other revenue streams in the future, we have no active plans to pursue advertising.â
Bei Ben Thompson im Stratechery-Interview hört sich das von Altman leicht nach KursÀnderung an:
âSome sort of new model, which is weâre never going to take money to change placement or whatever, but if you buy something through Deep Research that you found, weâre going to charge like a 2% affiliate fee or something.
That would be cool, Iâd have no problem with that. And maybe thereâs a tasteful way we can do ads, but I donât know. I kind of just donât like ads that much. [...]
I like our current business model. Iâm not going to say what we will and will never do because I donât know. [âŠ]â
Ăbrigens: Sergey Brin und Larry Page haben vor 27 Jahren Sachen gesagt, fĂŒr die man sie heute noch mit der Mistgabel piekst. Altman hat immer mal wieder gelogen und Menschen können ihre Meinung Ă€ndern (vor allem, wenn die Anreize dafĂŒr stark genug sind).
Mich wĂŒrde es daher nicht wundern, wenn wir bald Ads sehen.
Woher kommen die Shopping-Daten von OpenAI?
In Zukunft aus Feeds von uns â aktuell aus Informationen, die man im Web findet.
Einer meiner ersten Gedanken: âMoment mal, woher hat OpenAI so viele Daten und kann Produkte ordentlich wie aus einem Shopping Graph ziehen?â
Zumindest manche Informationen klauen sie von Google (beachte die Anzahl der Bewertungen):

Und hier das gleiche Produkt in Google Shopping:

Auch die Favicons kommen von Google, wie man im Quellcode bei ChatGPT sehen kann:

Wundert mich nicht. Perplexity hat fĂŒr lokale Ergebnisse von Google auch den Scraper angeworfen. ;)
Auch das Layout sieht dem von Google, wie ich finde, sehr Àhnlich.
Ist das eine Gefahr fĂŒr Google?
Sicherlich. Anfang 2024 habe ich in Google Under Pressure Folgendes geschrieben:
Shopping-Suchen bringen enorm viel Geld. Wenn Suchende auf Amazon & Co. anstatt Google suchen, fÀllt viel Umsatz weg. Amazon generiert inzwischen signifikante Werbeeinnahmen mit dem Marketplace-Modell, also auf der eigenen Plattform. Das ist Geld, was Google fehlt.
ZusĂ€tzlich baut sich ein Narrativ auf: Google schwĂ€chelt im E-Commerce. Das mögen die Shareholder natĂŒrlich nicht.
Laut einem Bericht von The Information hat Google Suchen an ChatGPT verloren, die Google kein Geld bringen und nicht kommerziell waren:
âChatGPT has drawn away some search queries from Google, a senior Google executive testified on Wednesday, but primarily âhomework and mathâ queries which donât generate much in ad revenue.
The executive, Sissie Hsiao, said âso far we have not seen cannibalization of commercial queries or [queries with] commercial intent.â
Die neuen Features können das Ă€ndern und bei Google zu engen Krawatten und vermutlich einer erneuten Panik fĂŒhren.
Zumindest hat Robby Stein (VP Product Search bei Google) wenige Tage nach OpenAI angekĂŒndigt, dass der Google-AI-Mode keine Warteliste mehr hat und Shopping ebenfalls dazu kommt.
Taugt das neue Shopping-Erlebnis von ChatGPT?
Mich hat das bisher nicht umgehauen.
Nicht immer konnte ich in meinen Tests die neue Shopping-Integration triggern, hÀufig gab es zwei Antworten, eine mit dem Feature und eine ohne.
Wenn es klappt, ist der Aufbau der Antwort sehr langsam, insbesondere der Teil, wenn man das Product Panel öffnet.
Normaler Teil der Antwort:

Das offene Product Panel, bei dem es ewig dauert, bis hier Text auftaucht (+ ChatGPT generiert den Text beim nÀchsten Aufruf des gleichen Chats gerne neu):

Und so nutzt mir âwas andere sagenâ nicht:

3x die gleiche Quelle und ein Bug, der oft vorkam (es steht Amazon drĂŒber, ist aber nicht Amazon drin).
Ich teste weiter. Auch ein Vergleich mit Googles AI Mode steht auf meiner Liste. FĂ€ndest Du einen Artikel dazu interessant?
Was ich an Deiner Stelle jetzt machen wĂŒrde
Zum Abschluss im Schnellfeuer:
- Baue einen Feed, der möglichst viele und genaue Informationen zu Deinen Produkten beinhaltet und liefere ihn OpenAI an, sobald das möglich ist.
- Finde heraus, ob und wie Deine Kunden genAI nutzen, um ihre Produkte zu kaufen, sich zu informieren, etc. FĂŒr viele Zielgruppen ist das (jetzt schon) relevant, aber nicht fĂŒr alle.
- Als Hersteller: Finde Wege, wie Deine Produkte in relevanten Publikationen bei 3rd Parties positive ErwĂ€hnung finden. Das schadet auch fĂŒr regulĂ€re SEO nicht, denn auch Google nutzt in Tests ein neues Layout, in dem sie 3rd Parties, die dieses Produkt empfehlen, hervorheben.
- Richte ein vernĂŒnftiges Tracking ein, bei dem Du genAI-Sources und Referrer ĂŒber die Zeit aktuell hĂ€ltst (+ mache Dir bewusst, dass einige AI-Chatbots keinen Referrer senden, z. B. CoPilot und Meta AI bei WhatsApp) â wenn Du dabei Hilfe brauchst, sprich gerne Behrend an.
Was denkst Du, verliert Google relevante Marktanteile im Shopping an OpenAI (und damit potenzielle Werbeeinnahmen)? Und wie lange wird es wohl dauern, bis wir das in Zahlen sehen können?
|
|
Themencluster und die mĂŒhselige interne Verlinkung |
Wenn es um Themencluster geht, steht meist die Pillar Page im Vordergrund. Logisch, schlieĂlich ist sie das zentrale Element. Sie wird geschniegelt und gebĂŒgelt, bis sie funkelt und glĂ€nzt. Vielleicht deshalb, um sich nicht mit dem âleidigenâ Thema der internen Verlinkung auseinandersetzen zu mĂŒssen. Neben all der feinen Nuancen gibt es im Kern zwei AnsĂ€tze:
- Vertikale Verlinkung (â): Pillar Page â Cluster-Inhalt
- Horizontale Verlinkung (â): Cluster-Inhalt â Cluster-Inhalt
In der Praxis sind diese Arten meist kombiniert (mehr zum Thema interne Verlinkung bei Themenclustern findest Du ĂŒbrigens in folgendem Artikel von mir). Was auch der richtige Weg ist! Trotzdem lohnt sich ein Blick darauf, wo der Fokus der Verlinkung liegen sollte. Oder anders formuliert: Reicht der Weg ĂŒber die Pillar Page oder sollten wir Cluster-Seiten auch direkt horizontal miteinander verlinken?
Beides hat â wie so hĂ€ufig â Vor- und Nachteile.
Vertikale Verlinkung (Pillar-Page â Cluster-Seiten)
Beispiel: Wohnzimmer Inspiration â Inspiration fĂŒr Wohnzimmer im Landhaus-Stil
Beim Fokus auf die vertikale Verlinkung landen die Linkpower und der Traffic vor allem bei der Pillar Page. Gerade bei hart umkĂ€mpften Keywords â was bei Shorthead-Keywords hĂ€ufig der Fall ist â lohnt es sich natĂŒrlich, möglichst viel Linkpower auf die Pillar Pages zu pumpen, um nicht auf der zweiten oder dritten Seite herumzudĂŒmpeln. Und auch fĂŒr Nutzerinnen und Nutzer wird die hierarchische Struktur dadurch meist schnell deutlich.
Das Risiko dabei: Verzichtest Du weitestgehend oder gar komplett auf direkte Links zwischen den Cluster-Seiten, wird es viel zu hĂ€ufig passieren, dass Deine Besucherinnen und Besucher plötzlich vor einer Sackgasse stehen. Und nicht jeder will dann noch einmal zurĂŒck zur letzten Kreuzung, um dort die nĂ€chste Abzweigung zu nehmen â das nervt. Und was nervt, ist bekanntlich nicht gut fĂŒr die User Experience.
Horizontale Verlinkung (Cluster-Seite â Cluster-Seite)
Beispiel: Inspiration fĂŒr Wohnzimmer im Landhaus-Stil â Inspiration fĂŒr Wohnzimmer im Industrial-Stil
Kommen wir nun zur horizontalen Verlinkung, also der zwischen verschiedenen Cluster-Inhalten. Durch direkte Verlinkungen zwischen verwandten Cluster-Seiten verbesserst Du nicht nur die User Experience, sondern auch die thematische Vernetzung Deiner Website. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Nutzerinnen und Nutzer lĂ€nger bleiben und Google besser erkennt, wie Deine Inhalte ĂŒberhaupt zusammenhĂ€ngen. Definitiv eine positive Sache.
Nur solltest Du es damit definitiv nicht ĂŒbertreiben! Zu viele Querverlinkungen wirken nĂ€mlich schnell chaotisch und verwirren Besucherinnen und Besucher eher, als dass sie helfen. Quasi wie die âsehr ĂŒbersichtlicheâ Beschilderung bei einer Baustelle in der GroĂstadt. Viel SpaĂ, wenn Du als Nutzerin oder Nutzer entscheiden sollst, ob Du Thema A, B, C, D oder E wĂ€hlst.
Die horizontale Verlinkung ist ĂŒbrigens eher die anstrengendere der beiden, weil man sich hier tatsĂ€chlich richtige Gedanken darĂŒber machen muss, von wo aus und wohin nun verlinkt werden soll (oder auch nicht). Eine Möglichkeit, sich das Leben hier leichter zu machen, ist natĂŒrlich, die Verlinkung (weitestgehend) zu automatisieren. Entweder durch Tags oder durch Embeddings. Das wĂŒrde aber an dieser Stelle den Rahmen sprengen.
Ein paar knappe Tipps gefÀllig?
- PrĂŒfe, ob Nutzerinnen und Nutzer direkt von einem Thema logisch zum nĂ€chsten gelangen können (hierfĂŒr ist wichtig, dass Du eine Topical Map, ĂŒber die ich gerne auch mal einen eigenen Artikel schreiben kann, oder zumindest einen Ăberblick ĂŒber Deine Themen hast).
- Analysiere, welche Cluster-Inhalte Deine User hÀufig in Kombination besuchen (zum Beispiel mit Google Analytics) und verlinke entsprechend.
- Nutze sprechende Ankertexte, die Nutzerinnen und Nutzern klar machen, warum der Klick lohnt. Beispiel: Statt âmehr Infos hierâ besser âTipps fĂŒr einen perfekten Rasenschnittâ.
- Vermeide erzwungene oder ĂŒbertriebene Verlinkungen. In einem Artikel ĂŒber Wandern in den Bergen musst Du nicht krampfhaft auf einen Artikel ĂŒber einen Strandausflug mit Kindern verlinken â ĂŒberspitzt dargestellt. Und Du musst auch nicht 20 Links unterbringen. Weniger ist oft mehr.
- Teste regelmĂ€Ăig und passe die Links entsprechend dem Nutzerverhalten an.
Worte zum Schluss
Ich hab es eingangs schon angedeutet: Die Kombination beider Arten ist der Königsweg! Eine klare vertikale Struktur ist Pflicht, ergĂ€nzende horizontale Verlinkungen zwischen Cluster-Seiten sind die KĂŒr. Damit machst Du sowohl Nutzerinnen und Nutzer als auch Google glĂŒcklich.
Aus meiner Sicht liegt die wahre StĂ€rke vor allem in den gekonnten Verlinkungen zwischen den Cluster-Seiten. ZurĂŒck zur Pillar Page zu verlinken, kann im Grunde jeder. Aber zwischen den Unterthemen? Das ist noch mal eine ganz andere Geschichte. Auf alle FĂ€lle ist es wichtig, dass Deine User und die Customer Journey immer im Mittelpunkt stehen. Ziel sollte niemals sein, auf Biegen und Brechen Verlinkungen einzubauen, sondern vielmehr, sie gezielt dort zu platzieren, wo sie wirklich Sinn ergeben. Deshalb: Augen offenhalten und verlinken, wenn es passt. Nicht nur fĂŒr Google, sondern vor allem fĂŒr Deine User.
Als groben Richtwert empfehle ich (neben dem Link auf die Pillar Page) ĂŒbrigens 2 - 3 Links auf verwandte Cluster-Inhalte. DarĂŒber hinaus heiĂt es natĂŒrlich: Testen, testen, testen und⊠testen!
|
|
Google stirbt auch dieses Quartal (noch) nicht |
Okay. Also noch können wir das nicht wissen, denn die letzten Quartalszahlen beziehen sich auf das erste Quartal 2025 und nicht auf das aktuelle (Ja. Mit dem Beginn von Mai ist â
der Zeit fĂŒr die Erreichung Deiner Jahresziele vorbei. Aua.).
Trotzdem werfen wir einen kleinen Blick drauf:
Total revenue: $90.2 billion, up 12% year-over-year
Operating income: $30.6 billion, up 20% year-over-year
Operating margin: Expanded by two percentage points to 34%
Google Search revenue: $50.7 billion, up 10% year-over-year
[âŠ] Google Network revenue, which declined 2% year-over-year to $7.3 billion, suggesting potential challenges in display advertising.
Also auf Deutsch:
- Wachstum von 12% YoY. Das ist nicht mega, aber hey: Die deutsche Wirtschaft wĂŒrde mega Party feiern, wenn wir als Volkswirtschaft ein Wachstum von 1% hĂ€tten.
- Erlöse durch Search Ads wachsen 10%. Trotz AI Overviews und ökonomischer Unsicherheit.
- Umsatzrendite steigt (zumindest kurzfristig scheint sich also auch das Leute rauswerfen auszuzahlen).
- Spammer und Low Quality Websites, sowie Gutscheinseiten mit weniger Traffic zu versorgen, macht sich durch weniger (stark steigende) Display- und Adsense-Einnahmen bemerkbar.
Aber schauen wir noch mal tiefer drauf. Was hat Sundar Pichai den Investoren mitgeteilt?
âAI Overviews is going very well with over 1.5 billion users per monthâ
1.5 Milliarden User fĂŒr AI Overviews in einem Monat. Es gibt 8,1 Mrd. Menschen auf der Welt. In einem Monat 1,5 Mrd. User mit AI Overviews zu erreichen, bedeutet, fast 20% der Weltbevölkerung zu erreichen. Das Bundesamt fĂŒr Statistik geht davon aus, dass 68% der Weltbevölkerung Zugang zum Internet haben.
Also 5,3 Mrd. Menschen. Und davon haben AI Overviews jetzt schon fast 30% erreicht. Allerdings ist ein wenig unklar, was Google mit User wirklich meint: Menschen, Devices, Accounts, Sessions? Möglicherweise nur Ausspielungen? Auf der Skala von Google macht das einen riesigen Unterschied.
Von den Menschen mit Internetzugang nutzt ein GroĂteil die Google-Suche: 4,24 Mrd. Menschen. Das relativiert die 1,5 Mrd. AI Overviews deutlich. Aber: Wir wissen nichts ĂŒber die 1,5 Mrd. Auf welchen Monat bezieht sich das? Hat Google vor oder nach dem Rollout der AIOs in Europa erhoben?
Die Anzahl der Einblendungen steigt zumindest deutlich an (wenn wir die User, die die Einblendungen loswerden wollen, als Proxy fĂŒr Verbreitung nehmen)
Aktuell kursieren Zahlen, dass AIOs bei etwa 20% der Keywords auftauchen. Keywords bedeutet aber auch, dass die Anzahl der Ausspielungen deutlich geringer ist, da AI Overviews eher auf spitzen, informativen Keywords zu finden sind. Tendenziell also eher Keywords mit einem niedrigeren Suchvolumen.
Das ergibt auch Sinn. Denn Google muss:
- AI Overviews von Keywords mit einer breiten Ads-Abdeckung fernhalten, um die Ads-Erlöse nicht zu gefĂ€hrden, solange es noch keine Monetarisierung fĂŒr AI Overviews gibt.
- AI Overviews von navigational Searches fernhalten. Auch wenn die Kosten fĂŒr Overviews massiv gesunken sind, sind es trotzdem ĂŒberproportional hohe Kosten, die AIOs verursachen und gleichzeitig die Usability verschlechtern.
- AI Overviews von Meinungsthemen fernhalten. FĂŒr âist hsv blödâ kann man riskieren, etwas nicht so Schlaues zu sagen. FĂŒr Politik, Menschen, etc. wird das deutlich schwieriger, ohne das Vertrauen in das eigene Produkt zu zerstören. Oder kannst Du Dir einen sinnvollen AI Overview fĂŒr âist demokratie blödâ vorstellen?

Aktuell ist der Druck auf Google enorm â unter anderem durch mehrere, weltweite Monopolverfahren. Möglicherweise wird man mit Chrome seine wichtigste Datenquelle verlieren. Und das, obwohl wir schon vor ein paar Jahren gesagt haben, dass der Druck auf Google durch Amazon (die sich die Shopping-Keywords unter den Nagel reiĂen), verlorenes Vertrauen und BehĂ€bigkeit stark ist, wie nie.
|
|
Warum wir bei Entscheidungen oft festhĂ€ngen â und wie wir wieder in Bewegung kommen |
Die Deadline rĂŒckt nĂ€her. Die Optionen liegen auf dem Tisch. Und trotzdem geht nichts voran. Kommt Dir bekannt vor? Ob bei Kampagnen-Setups, Tool-Auswahl, Strategiefragen oder schlicht bei der Frage, was wir jetzt priorisieren sollen â festgefahrene Entscheidungssituationen gehören zum Arbeitsalltag in Marketing-Teams. Und sie kosten nicht nur Zeit, sondern auch Fokus und Energie.
Das eigentlich Paradoxe daran: Meist mangelt es nicht an Informationen, sondern an innerer Klarheit, Mut zur Entscheidung oder schlicht einem passenden Rahmen. Wer weiĂ, wie Entscheidungen psychologisch funktionieren â und wo typische Denkfallen lauern â kann sich (und sein Team) gezielt wieder in Bewegung bringen.
Warum Entscheidungen schwerfallen â psychologische Muster dahinter
1. Entscheidungsparalyse: Die Qual der Wahl
Je mehr Optionen wir haben, desto schwerer wird es, eine Wahl zu treffen. Dieses PhĂ€nomen nennt man Entscheidungsparalyse (und auf die damit verbundene EntscheidungsmĂŒdigkeit ist Lara in ihrem Newsletter-Artikel vor Kurzem bereits nĂ€her eingegangen).
Was war hier (nochmal) der springende Punkt? Was erstmal wie ein Luxusproblem klingt (âViele Möglichkeiten = viele Chancenâ) fĂŒhrt in der Praxis zu Analyse-Schleifen, Dauervergleichen und wachsender Unsicherheit. Die Angst, eine nicht optimale Entscheidung zu treffen, blockiert den nĂ€chsten Schritt.
Typisch im Arbeitsalltag:
- Drei Tools sind getestet â aber keins wirkt perfekt
- Zwei Strategien konkurrieren â beide haben Pros & Cons
- Es fehlt immer ânoch ein bisschen mehr Infoâ zur finalen Entscheidung
Hinter dem Zögern steckt oft der Wunsch, sich nicht zu irren â besonders in sichtbaren oder budgetrelevanten Themen.
2. Maximizing vs. Satisficing: Zwei Entscheidungsstile
Der Psychologe Barry Schwartz (ist ĂŒbrigens nicht derselbe wie der, den Du von Search Engine Land kennst) unterscheidet zwei grundlegende Haltungen beim Entscheiden:
- Maximizer suchen die perfekte Option. Sie wĂ€gen lange ab, vergleichen stĂ€ndig weiter â und sind oft selbst nach einer Entscheidung unzufrieden, weil eine andere Option âvielleicht doch besser gewesen wĂ€reâ.
- Satisficer hingegen suchen nach einer Lösung, die gut genug ist â und handeln dann. Sie wissen: Zeit und Energie sind begrenzte Ressourcen, und Fortschritt zĂ€hlt oft mehr als Perfektion.
Im dynamischen Marketingumfeld ist der Satisficer-Stil oft der gesĂŒndere: Kampagnen lassen sich anpassen. Tools wechseln. Strategien iterieren. Wer hier zu lange auf âsicherâ spielt, riskiert Stillstand â oder verpasst Chancen.
Wie wir wieder in Bewegung kommen â 3 konkrete AnsĂ€tze
1. Entscheidungskriterien explizit machen
Oft hakt es nicht an der Entscheidung selbst â sondern daran, dass gar nicht klar ist, wonach wir eigentlich entscheiden.
Hilfreiche Fragen:
- Was ist das ĂŒbergeordnete Ziel?
- Welche Kriterien sind wirklich entscheidungsrelevant (z.âŻB. Skalierbarkeit, Zeitfaktor, Team-Kompetenz)?
- Was ist in dieser Situation wichtiger: Sicherheit, Schnelligkeit oder Experimentierfreude?
Diese Klarheit allein schafft oft schon Bewegung â weil sie emotionale Verwicklungen reduziert.
2. Entscheidungen kleiner denken
Eine einfache Unterscheidung hilft hier enorm:
Ist das eine reversible oder irreversible Entscheidung?
Viele Entscheidungen, die sich âgroĂâ anfĂŒhlen, sind in Wahrheit revidierbar â oder zumindest testbar. Statt stundenlang ĂŒber die richtige Lösung zu brĂŒten, hilft oft die Frage:
- Was ist ein erster, risikofreier Schritt in diese Richtung?
- Wie könnten wir diese Option 2 Wochen ausprobieren, bevor wir final committen?
Das entlastet und fĂŒhrt schneller ins Handeln â ohne Leichtsinn.
3. Perspektivenwechsel bewusst einsetzen
Wenn wir feststecken, sind wir oft zu nah dran. Ein gedanklicher Wechsel der Perspektive kann helfen, festgefahrene Muster zu lösen.
Beispiele:
- Was wĂŒrde ich jemand anderem in dieser Situation raten?
- Wie wĂŒrde ich entscheiden, wenn ich keine Angst vor Fehlern hĂ€tte?
- Was wĂŒrde ich tun, wenn ich das Ergebnis morgen vor dem Team verantworten mĂŒsste â ganz unabhĂ€ngig vom Ausgang?
Solche Fragen schaffen Distanz â und schalten den Autopiloten ab.
Fazit: Entscheidungen brauchen Klarheit, nicht Perfektion
Wir kommen nicht schneller voran, wenn wir mehr grĂŒbeln â sondern wenn wir unseren Entscheidungsprozess klarer strukturieren.
Wer bewusst entscheidet, statt zu warten, dass sich die eine richtige Option von selbst zeigt, schafft Bewegung â fĂŒr sich, das Team und das Projekt.
Denn wie heiĂt es so schön?
Nicht entscheiden ist auch eine Entscheidung â aber selten die produktivste.
|
|
Â
|
Fragen? Immer gerne fragen!
|
Wir sind fĂŒr Dich da.
Schreib uns gern jederzeit
eine E-Mail an [email protected] oder
ruf uns einfach kurz an: +49 40 22868040
Bis bald,
Deine Wingmenschen
|
|
Anckelmannsplatz 1, 20537 Hamburg, Germany
|
|