Wirklich wahres Wingmen SEO Wissen für wache Webmarketer #203
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Florian Stelzner
Florian Stelzner
Geschäftsführender Gesellschafter
🙀 AInsteins überall – geht doch lieber Mietzekätzchen streicheln oder so!

Ja, ja, die Schnell-und-hektisch-reich-werden-Jünger:innen werden dieser Tage nicht weniger. Tatsächlich merke ich auch einen verstärkten Kaltaquise-Druck. 5 Anrufe jeden Tag, in denen oft stammelnd versucht wird, SEO zu verkaufen.

"Ganz neuer" Trend sind mit einem Selfie-Video überlagerte Screenshots der eigenen Website, um zu suggerieren, dass man sich wirklich mit dem Angebot beschäftigt hat.

Sorry, liebe Kunden und die, die es werden möchten... auf Support von Kollegen wie Volkan werden wir wohl verzichten müssen – die sind einfach zu gut für uns. Argh!

So oder auch ganz unähnlich durch die SEO-Woche gemogelt haben sich folgende Wingmenschen:

  • Nils, die alte Kettensäge kommt mit dem Keyword der Woche um die Ecke
  • Anita subtrahiert Ladezeiten vom SEO
  • Me, myself and I blickt mal über den webhistorischen Tellerrand
  • Jolle hat die Quartalszahlen aus Sistrix unter die Lupe genommen
  • Matt findet Deine 404 Seite nicht (schön)

Viel Spaß beim Lesen!

Deine Wingmen

PS: Falls Du Johans Vortrag beim SEO Meetup Hamburg nicht beiwohnen konntest, hast Du Glück – am Tag darauf (17.04.24) hat er das Thema direkt nochmal mit zu Alex und Marcus in die Tägliche Dosis SEO genommen und das ganze mit den beiden diskutiert.

Was wir gelesen haben
Nils Warnick
Nils Warnick
Consultant
Das Keyword der Woche: Jigsaw

Werter Freund, lasst mich berichten, was sich zugetragen hat. Es war noch in der Zeit, da die Pandemie unsere Welt noch nicht in den Fängen hielt, da ward ein einfacher Lehrling mit einer Aufgabe betraut worden, die ihn zunächst noch arglos ließ. Ein weiterer Ausdruck dessen, dass er noch viel zu lernen hatte.

Für den ganzen Beitrag den Märchenstil durchzuziehen, dürfte für Dich und mich gleichermaßen anstrengend sein, daher lass uns umsteigen. Tatsächlich ist das Keyword der Woche eines, das mich schon sehr lang 'begleitet'. Zu meiner Werkstudenten-Zeit durfte ich eine Themenrecherche im Bereich DIY und noch genauer zu den Werkzeugen aus der Kategorie "Stichsägen" machen. Da könnte die Geschichte auch schon wieder vorbei sein, aber nicht immer findet die Keyword- beziehungsweise Themenrecherche in der eigenen Muttersprache statt.

In diesem Fall war es auch auf Englisch. Das ist kein grundsätzliches Problem, aber dieses Mal schon. Weil es überraschend viele Entitäten im englischen Sprachraum gibt, die diesen Namen tragen, wie ich im Verlauf der Recherche lernte.

Mir begegnete "Jigsaw" als:

  • Eine Stichsäge 🪚
  • Ein Puzzle 🧩
  • Der Charakter Jigsaw (aus der Horror-Filmreihe "Saw") 🧟
  • Dessen Spinoff-Film 💀
  • Diverse ältere Filme 🎞️
  • Eine Band und diverse Alben 🎶
  • Eine Modemarke 👗
  • Google Jigsaw, ehemals Google Ideas ⚙️
  • Ein Sozialprogramm im Vereinigten Königreich 📚
  • Zwei Inseln in der Antarktis 🏝️

Wenn man bereits eine Datengrundlage von mehreren zehntausend Keywords erhoben hat, dann bereitet einem dieser Umstand etwas Kopfzerbrechen. Die Unterscheidung von irrelevanten und relevanten Keywords war jedenfalls nicht einfacher geworden. Mit regulären Ausdrücken lässt sich sonst ja schon eine ganze Menge machen, z.B. Brands ausschließen oder irrelevante Synonyme.

Schwierig nur, wenn der eigentlich auszuschließende String, den alle irrelevanten Keywords gemeinsam haben, exakt identisch zu deinem Hauptkeyword ist. Da KI-Tools noch nicht ganz so auf dem Vormarsch waren, war das auch keine Option. Keyword Intent schuf ebenfalls keine Abhilfe.

Es war also gute, alte Handarbeit gefragt. Keywords ansehen, Muster identifizieren und sortieren. War Jigsaw etwa in Kombination mit einem Kleidungsstück (Modemarke) oder einer Anzahl Teile (Puzzle) gesucht worden, wurde der Begriff aussortiert. Andere schafften es wiederum in die Auswahl, beispielsweise in Kombination mit gängigen Werkzeugmarken oder Teilen wie Sägeblättern.

Und die Moral der Geschichte?

  1. Es ist sehr sinnvoll, sich schon vor der Keyword-Erhebung Gedanken zu machen, was dabei alles mit angespült werden könnte. Insbesondere wenn es eine Fremdsprache ist.
  2. Es gibt immer eine Lösung, manchmal involviert sie jedoch fleißige Kleinstarbeiten.

Und am Ende war das ganze auch die Inspiration für diese Karte aus unserem "Och Menno! Guuhgl"-Spiel. Hat sich also noch alles gelohnt :D

Spielkarte mit goldenenem Rahmen und schwarzem Hintergrund. Zeigt den Satz "Das Hauptkeyword Deiner Themenrecherche ist auch Titel eines Films, eines Spiels und 6 weiterer Entitäten." sowie einen Wert von 71 auf der SEO-Schmerz-Skala von 1-100.

Anita Böhm
Anita Böhm
Consultant
Ladezeiten minus SEO

Manuel Brückmann hat sich kürzlich die Frage gestellt:

"Why is performance that important and how to improve?"

Jetzt fragst Du vielleicht: Was genau ist daran jetzt neu oder spannend?

Well... in Manuels Beitrag geht es nicht irgendwie um SEO. Denn Manuels Disziplin ist die Conversion Optimierung.

Denn auch wenn wir uns im Namen von SEO schon seit Jahren immer und immer wieder

  • mit dem Thema Ladezeiten befassen, 
  • unendlich viele Tickets dazu schreiben, 
  • auf bestehende Unzulänglichkeiten hinweisen, 
  • die Core Web Vitals auseinandernehmen,

ist es irgendwie ganz schön und spannend zu sehen: Wir sind nicht alleine. Andere Bereiche befassen sich auch damit.

Das ist gut, denn:

  1. Eigentlich ist Website Performance kein SEO Thema.
  2. Je mehr Menschen aus verschiedenen Bereichen sich dafür einsetzen, desto höher sind die Chancen, etwas zu bewegen.
  3. Wenn wir unsere SEO-Ressourcen (zeitlich, monetär, etc.) hier – wenigstens teilweise – abziehen können, dann stehen sie uns an anderer Stelle zur Verfügung.

Ich finde vor allem die Sichtweise aus einer doch schon anderen Perspektive auch interessant.

Manuel zitiert und verweist in seinem Beitrag auf Tammy Everts und ihren Artikel "The psychology of site speed and human happiness". Sie versucht darin zu ergründen

"why we crave fast, seamless online experiences"

und geht detailliert darauf ein

  • wieso Zeit ein entscheidender Usability Faktor ist
  • wie wir Wartezeiten empfinden
  • warum unsere Erinnerung unzuverlässig ist

und weitere Punkte. An der Stelle: Unbedingte Empfehlung, sich den Artikel oder das zugehörige Video mal reinzuziehen!

Vor allem ein spannender Kontrast dazu, dass wir SEOs diesbezüglich ja auch immer das Crawling durch Google & Co im Hinterkopf mit dabei haben: Kommt der Bot da gut durch oder verplempern wir Ressourcen? Bauen wir da vielleicht irgendwo fiese Fallen auf, die ein Rendering für den Bot nicht nur erschweren, sondern verhindern? Man denke nur mal an den "Discovered - currently not indexed"-Report in der GSC...

Aber zurück zu Manuel. Der macht deutlich, dass Ladezeiten – neben Usability, Accessibility und Visibility – ein nicht ganz unwesentlicher Teil in der Basis der ROI Pyramide sind.

Grafik mit Überschrift "The ROI Pyramid", die aus 3 Stufen besteht. Stufe 1 unten: Usability, accessibility, visibility, performance mit dem Claim "I can buy it". Der Begriff "Performance" ist rot hervorgehoben. Stufe 2 mitte: Motivation, Psychology mit dem Claim "I want to buy it." Stufe 3 oben: Brand, emotion, habit mit dem Claim "I have to buy it." (Quelle)

Und er hat eine ganze Latte an Tools im Gepäck, mit denen er Tag für Tag die Performance seiner Kunden unters Mikroskop legt.

Auch wenn die Funktionen der meisten genannten Tools durch die Chrome Developer Tools und Pagespeed Insights eigentlich schon abgedeckt sind, liefert Manuel ein paar zusätzliche Anregungen und Ideen, was man sich alles wie und womit anschauen kann, wenn einem Dev Tools und Pagespeed Insights nicht so leicht von der Hand gehen.

Sehr hilfreich ist da auch diese Tool-Übersicht, die im Artikel ganz oben zu finden ist:

Tabellenartige Übersicht verschiedener Tools zum Performance Benchmarking. In 3 Kategorien verteilt: Uptrends, Pingdom, New Relic, Dynatrace, Datadog und Website Analytics für das generelle Monitoring. WebPageTest.org, Calibre, Google Page Speed Insights, GT Metrix, Carbon Footprint und Yellow Lab Tools für Vergleiche und Wettbewerb. LayoutShift Generator, Analyzer für CSS, Image, WebFont und CDN, sowie Webdev Tools für tiefer gehende Performance Untersuchung. (Quelle)

Ich fand den Perspektivwechsel in eine andere – wie ich finde auch sehr spannende – Disziplin auf jeden Fall erhellend. Vielleicht geht es Dir ja ähnlich und wenn Du Dich tiefer rein wühlen magst, liefern Dir Manuel (und Tammy) schon mal zwei gute Einstiegspunkte.

Ansonsten haben wir im Newsletter in der Vergangenheit ja auch schon gelegentlich über Ladezeiten geschrieben. Eine kleine Auswahl:

Florian Stelzner
Florian Stelzner
Geschäftsführender Gesellschafter
🗃️ Webarchiv mal anders!

Dass ich da noch nie selbst drauf gekommen bin! Manchmal ist man aber auch einfach in seinen Prozessen, Tools und Workflows sowas von eingefahren, dass man nicht mal mehr überlegt, ob es noch Alternativen zur Lösung gibt, die vielleicht noch den ein oder anderen Mehrwert mit sich bringen.

Gestolpert bin ich über diesen Artikel von Search Engine Land, in dem 5 Alternativen zur Wayback-Machine aufgezeigt werden. Zugegeben, spätestens seit die MS-DOS-Games hier verfügbar sind, fällt es auch ungemein schwer, sich mal die anderen Partys anzuschauen.

Memento

Der erste Tipp versprach mir viel und sollte eigentlich ein Aggregator sein, der u.a. auch die Ergebnisse der Wayback-Machine mit ausgibt, aber in meinem Test hat hier leider alles in einem 502-Bad-Gateway geendet.

Es hätte so schön werden können, denn versprochen wurde im Artikel:

  • Auflistungen anderer Archive
  • einem eigenen Chrome-Plugin mit Evergreen-Snapshot-Funktion

Gerade Letzteres ist sicher nicht nur für Marketer, sondern auch für (Abmahn-)Anwälte interessant. Der Plugin-Ansatz, direkt von der aktuellen Seite in ein Archiv zu springen ist in jedem Fall auch eine gute Idee. Ich hoffe, dass Bad Gateway wird schnell wieder gesund.

Archive.today

Die Funktion ist hier ziemlich ähnlich der Wayback-Machine und – trotz für mich schwieriger Bedienbarkeit – am Ende mit schnelleren Ergebnissen. In jedem Fall eine gute Ergänzung.

So sah beispielsweise die Startseite von Amazon am 19.10.2006 aus: https://archive.ph/Xt2T9

Screenshot des Archiveintrags von der Amazon-Startseite vom 19.10.2006. Am oberen Rand ist das Menü von archive.today mit Informationen zum Eintrag zu sehen, darunter der Snapshot der Amazon Seite von 2006 mit dem damaligen Design und der Werbung für "New iPods".

Nette Features sind die direkte Download-Möglichkeit als ZIP und ein separater Screenshot neben dem klickbaren Abbild der Seite.

Richtig gut ist die Suchfunktion, mit der sich die Archive mit modernen Mitteln durchstöbern lassen. Und YES... auch hier gibt es eine Chrome Extension und sogar eine Android App.

WebCite

DAS könnte mal wieder spannend werden und wandert bei mir in den Wiedervorlage-Topf. Aktuell scheint es keine neuen Anfragen zu verarbeiten, aber wenn es das tut, dann werden Dokumente und deren Links in Einzelbestandteile zerlegt und je Link einzeln abgelegt. Insbesondere wenn man gerne möchte, dass Menschen sich Abbilder einer Publikation anlegen können, ist man hier richtig.

Anwendungsfälle:

  • Autoren und Verlage können Manuskripte direkt in WebCite hochladen, um sicherzustellen, dass Zitate gültig bleiben.
  • Autoren, die Inhalte erstellen, können WebCite-Links zu ihren Seiten hinzufügen, so dass die Leser auf einfache Weise Schnappschüsse des Inhalts erstellen können, um später darauf Bezug zu nehmen oder zu zitieren.
  • Medizinische Forscher können permanente Links zu Online-Zusatzmaterialien für ihre veröffentlichten Arbeiten erstellen und so sicherstellen, dass die Ressourcen für die Leser zugänglich und unverändert bleiben.
  • Juristen können mit WebCite webbasierte Beweismittel archivieren und so sicherstellen, dass der Inhalt unverändert und vor Gericht zulässig bleibt.

GitHub

Wait... what? GitHub... hatte ich bisher "nur" für Coding-Versionierung und Code-Library abgespeichert. Ist es auch, aber DEVs diskutieren auch über Dinge, nutzen GitHub als Wiki UND man kann ein bisschen in die Entwicklung hineinspicken wie zum Beispiel hier bei Yoast.

Custom Archives

SEHR gute Idee... Archive-It (und bestimmt auch noch weitere Services) bietet die Möglichkeit, sich ein eigenes Archiv anzulegen. Viele Universitäten, Bibliotheken und Forschungseinrichtungen nutzen dies für sich.

Beispiele aus dem Artikel sind:

Welches ist Dein Lieblingsarchiv?

Generell eignen sich Archive in der täglichen SEO-Arbeit für:

  1. Die Suche nach Lost oder Broken Links
  2. Für Wettbewerbsanalysen
  3. Zur Identifikation von Verlinkungsmöglichkeiten
  4. Zum Monitoring von SERP Changes
  5. Zur Plagiatskontrolle
  6. Für Content Gap Analysen
  7. Um Algo Update zu tracken
  8. Um gelöschten Inhalt wieder zu reaktivieren
  9. Zur Suche nach historischen Trends
  10. Zum Aufdecken von SEO-Unfug von Damals™️
Jolle Lahr-Eigen
Jolle Lahr-Eigen
Consultant
IndexWatch: Von Badewannen zu Designa-Klamotten 🛁 👚✨

Für Sistrix habe ich wieder einen Blick auf die Sichtbarkeits-Gewinner und -Verlierer geworfen. Diesmal für das erste Quartal 2024.

Hättest Du geahnt, wie viel Sichtbarkeit Nokia jüngst noch mit seinem /phones-Verzeichnis in Deutschland hatte? Und warum sie gerade jetzt einbricht? Oder wie die türkische Telekommunikationsbehörde eine "Badewanne" in den Sichtbarkeitsgraphen des "Sauren Wörterbuchs" malte?

Oder wie der Untergang der Signa Holding des österreichischen Immobilien-Schwindlers René Benko eine Mode-Website signa-fikant in den Abgrund zog? Die war übrigens zwischenzeitlich offline, ist jetzt wieder da, es fehlen allerdings Weiterleitungen von http auf https und der Variante ohne auf die Variante mit www. Wie man das möglichst effizient umsetzt, hab ich Dir einst im Artikel "Redirects richtig konfigurieren via .htaccess und httpd.conf"  aufgeschrieben.

Zudem zeige ich im IndexWatch-Artikel ganz frivol mit dem Zeigefinger auf ein paar Spam-Projekte, von denen leider noch nicht alle wieder eingeknickt sind. Schau also gerne mal drüben bei Sistrix vorbei für mehr Details. Zwei Aspekte möchte ich aber direkt hier für Dich ins Rampenlicht stellen.

Identische Maßnahmen, aber völlig entgegengesetzte Vorzeichen

Sowohl Playmobil als auch Komoot haben jüngst von ihrer .de-Domain auf die .com-Domain umgestellt.

Sistrix Sichtbarkeitsgraph: komoot.com nimmt im Februar schlagartig zu, komoot.de nimmt zeitgleich ab. komoot.com ist dabei ein paar Punkte unter dem vorherigen Niveau von komoot.de, aber es fehlt nicht viel um gleich zu ziehen.

Sistrix: komoot.com vs. komoot.de

Sistrix Sichtbarkeitsgraph: playmobil.com nimmt im Februar schlagartig zu, playmobil.de nimmt zeitgleich ab. Die alte Domain hatte sich seit Sommer 2023 weiter voran gearbeitet und die Sichtbarkeit von 6 auf 12 verdoppelt. Die neue Domain springt direkt von 0 auf etwa 9 Punkte, pendelt aber auf diesem Niveau umher und hat die verbleibenden 3 Punkte der playmobil.de bisher nicht aufgeholt.

Sistrix: playmobil.com vs. playmobil.de

Identische Maßnahme, aber völlig anderer Geschäftskontext: Während Playmobil mit der Pandemie wirtschaftlich in die Defensive geschlittert ist, befindet sich Komoot auf dem aufsteigenden Ast. Playmobil stutzt den Zoo an internationalen Domains auf eine Hauptdomain zurück und spielt Defense. Komoot merkt, da geht mehr als nur Deutschland, expandiert und spielt Offense.

Die Unternehmensstrategie lässt sich also nicht losgelöst vom Geschäftskontext anhand einer SEO-Maßnahme ablesen.

Durchgereicht: Wenn ein Top-Artikel die Gunst Googles/ der User verliert

Stern.de hat viele wertvolle Rankings verloren. Besonders im Vergleichs-Verzeichnis. Am Beispiel des Artikels über GPS-Tracker sehen wir: Du kannst einen tollen Artikel geschrieben haben, der wunderbar in der Suche funktioniert. Doch wenn Google die Suchergebnisseite umbaut, dann findest Du Dich eventuell bald auf Seite 4 von Google wieder.

In diesem Fall reicht es, wenn Google auch nur ein bisschen austestet, ob andere SERP-Features und Ergebnisformate mehr Clicks durch User und mehr Ad Impressions fürs eigene Geschäft bringen. Was genau auf der SERP passiert ist, hab ich drüben bei Sistrix genauer zerlegt.

Kevin Indig hat das jüngst als den "Butterfly Effect from intent shifts" bezeichnet. Also immer schön im Auge behalten, ob Du inhaltlich auffrischen kannst oder ein ganz anderes Format gefragt ist.

Matthias Pülz
Matthias Pülz
Junior Consultant
Von 1000er, 404ern und Nullnummern

Scammer, Spammerinnen und böse Menschen im Internet überlegen sich ja immer wieder neue Dinge, bei denen sie Website-Betreibern und Domain-Inhaberinnen die Schweißperlen auf die Stirn zaubern.

1000er Spam

Zuletzt gab (und gibt) es beispielsweise eine Spam-Welle, die durch das Internet rollte. Zwar hat sie keine Panikschreie ausgelöst, aber bei dem ein oder der anderen zumindest ein mulmiges Gefühl verursacht: Die Verlinkung von "/1000"-URLs von externer Stelle aus. Das sieht dann ungefähr so aus:

https://www.domain.de/kategorie//1000

Johan hat dazu vor drei Monaten schon einmal einen ausführlichen Artikel geschrieben (Die Kurzfassung: Kein Grund zur Sorge). Nun hat sich aber auch Gary Illyes in der neuen Folge der SEO Office Hours auch noch einmal zu der Frage "Können Fake 404-URLs für einen Rankingverlust verantwortlich sein?" geäußert: Laut seiner Aussage hat auch eine große Anzahl solcher Fake 404-URLs keinen negativen (und natürlich auch keinen positiven) Einfluss auf die eigenen Rankings. Soweit, so klar.

Nur falls – wider Erwarten – eine größere Anzahl an Nutzerinnen und Nutzern tatsächlich auf diesen 404-Seiten landet, empfiehlt Gary, sich Gedanken darüber zu machen, wie man diese Besucher trotzdem zum Konvertieren bringt.

Ausschnitt einer 404 Fehlerseite mit folgendem Text: Seite nicht gefunden. Die gesuchte Seite existiert nicht oder sie wurde verschoben. Bitte benutze die Suche mit dem untenstehenden Formular.

So sieht keine 404-Seite aus, mit der Du doch noch eine Konversion eintütest.

Heute schon Deine 404-Seite optimiert?

Das ist auch noch einmal ein guter Appell, sich auch über den Aufbau der eigenen 404-URLs ein paar Gedanken zu machen. Betonung liegt dabei auf "ein paar", denn wenn Deine Besucherinnen und Besucher am Ende mehr Zeit auf Deiner 404-Seite verbringen als auf der eigentlichen Seite, ist das sicher auch nicht der Idealfall.

Also überdenke vielleicht gleich noch einmal die Idee, ein Flipper-Mini Game auf Deiner 404-Seite zu integrieren. So cool sie auch klingen mag... Ein wenig dezenter ist auch okay. Und sei es nur, dass Deine Seite einem Besucher oder einer Besucherin ein Lächeln ins Gesicht zaubert:

Eis.de 404 Fehlerseite mit dem Text: Fehler 404. Verirrt oder zu früh gekommen? Die Seite wurde nicht gefunden. Zum Shop-Verlinkung

Eine nette Übersicht weiterer witziger 404-Seiten gibt es in diesem Artikel des Search Engine Journal.

Ach ja, wenn Du schon "Fehler 404" auf Deine Fehlerseite schreibst, solltest Du auch sicherstellen, dass sie tatsächlich einen Status Code 404 liefert. Es passiert häufiger als Du denkst – und wir es glauben können – dass eine vermeintliche Fehlerseite am Ende doch einen Status Code 200 hat.

Und wenn wir schon dabei sind: Neben 404 ist auch die 410 ein absolut legitimer Status Code, speziell für URLs, die es mal gab, die aber gelöscht wurden. Die Fehlerseite kann dabei inhaltlich-gestalterisch der 404-Seite entsprechen, theoretisch kann sie aber auch anders aussehen. Das nur am Rande ;)

Was ist mit Dir? Hast Du auch schon eine super witzige, auf Nutzerinnen und Nutzer zugeschnittene 404-Seite oder ist es noch "Hier ist nichts"-Klassiker? Was ist die beste / schönste / schlimmste 404-Seite, die Dir bisher in den Weiten des Internets begegnet ist?

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