Wirklich wahres Wingmen SEO Wissen für wache Webmarketer #89
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Florian Stelzner
Florian Stelzner
Geschäftsführender Gesellschafter
🃏 Hey Google, wir SEOs wollen All-In gehen!

Huch, wie die Zeit vergeht wenn man sich amüsiert. Fies nur, wenn man bei all dem Umstellungsspaß der (ur-)alten Google Workspace Legacy Edition zwischenzeitlich immer wieder feststellen muss, das Google gerade bei der Indexierung gewaltig die Handbremse angezogen hat. Da muss doch mehr gehen. Hey Google, wir SEOs wollen All-In gehen (na gut, handgepickt-in, aber eben die auf jeden Fall, bitte.)

Noch halte ich als selbsternannter Google-Hilfssheriff den Finger nach oben wenn mir mal wieder jemand erzählt, dass er heimlich die Indexing-API für verbotene Inhaltstypen verwendet hat. Warst Du auch schon mal so shady ?

Wo Schatten ist, da ist auch Licht und so erleuchten uns in dieser Woche

  • Johan mit einem Kampf der Titanen zwischen Google und Amazon und seiner zwölfundrölfszigsten Folge von "wie Google funktionieren könnte"

  • Anita beleuchtet ein paar Penalties in Google Discover

  • Andreas jagt schon wieder Backlink-Glühwürmchen

  • und Nils exorziert das dunkle Query-Spukhaus.

Viel Spaß beim Lesen!

Deine Wingmen

Was wir gelesen haben
Johan von Hülsen
Johan von Hülsen
Geschäftsführender Gesellschafter
Google vs. Amazon: Google is Ready!

Sehr schöner Artikel von Lili Ray . Sie schaut nicht nur drauf, was für Indikatoren es gibt, dass Google eCommerce-Queries noch nicht aufgegeben hat, sondern schaut noch mal eine Ebene tiefer.

Wir haben ja schon mehrfach im Newsletter gezeigt, dass man sich die amerikanischen eCommerce-Ergebnisse durchaus gelegentlich anschauen sollte. Allein schon, um seine Structured Data und Shopping Graph Prioritäten noch mal zu validieren. Egal ob lokaler Händler oder Online-Shop: Structured Data und Feed sind inzwischen kein Nice-To-Have, sondern absolute Notwendigkeit ( auch wenn vermehrt US-GSC-Properties mit Product Rich Results ohne Schema.org Markup auftauchen ).

Wenn Dir der Artikel zu lang ist (Du solltest ihn lesen), dann schau Minimum einmal auf diese Stichpunktliste an Dingen, die Google in den letzten zwei Jahren im Shopping nach vorn gebracht hat.

Die Vorhersage für 2022 ist dann entsprechend langweilig: Google wird weiter Gas geben. Daher will ich gern ergänzen:

  • In Shop Inventory kommt nach Deutschland

  • Die SERPs werden Ende des Jahres so aussehen, wie die amerikanischen Ergebnisse jetzt

  • Review Update kommt ebenfalls nach Deutschland und in US gibt es eine weitere Iteration, die anhand von Bild und Video die Echtheit der Review zu ermitteln versucht. Das wird Produktvergleiche (wie von vielen Verlagen gelebt) vor Probleme stellen.

Anita Böhm
Anita Böhm
Consultant
Penalties in Google Discover & Google News

So viel Blut, Schweiß und Tränen fließen Tag für Tag in die Bemühungen unzähliger SEOs, ihre Inhalte in Google Discover und Google News zum Performen zu bringen. Vielleicht auch von Dir.

Über die Guidelines speziell für diese beiden Bereiche hatte Behrend bereits in Ausgabe #38 ein paar Worte verloren.

Nun macht Google Ernst. Das berichtet Barry Schwartz via Search Engine Roundtable und Glenn Gabe haut auf Twitter eine Reihe von Screenshots dazu raus.

Uns sind die Penalties für Discover und News bisher nicht live begegnet - zum Glück. Möglicherweise hängt Deutschland da noch ein wenig hinterher. Oder, was natürlich schön wäre, dass es bei den uns zugänglichen Properties einfach nichts zu penalisieren gibt :D

Wir behalten das definitiv im Auge - und das solltest Du auch tun, wenn diese beiden Suche-Spin Offs für Dich von Relevanz sind.

A propos Google Discover - Valentin Pelzer hat eine interessante Ergänzung in der Information "Customize what you find in Discover" entdeckt.

Important: Only you can view the stories you like, but your selections may be shared anonymously with publishers.

Das ist natürlich interessant und macht nicht nur Valentin und uns neugierig, ob / wo / ab wann / wie man als Publisher diese Infos sehen kann.

Falls Du Dich noch schlauer machen möchtest zu Discover:

Johan: Wie Google funktionieren könnte. Folge 4.321

Ihr wisst: Mich fasziniert diese Google-Maschine und ich hab schon viele Informationen zusammengesammelt . Trotzdem finde ich es immer spannend, wenn wir Neues über den Algo erfahren.

Jetzt hat Pandu Nayak (wir kennen ihn schon aus dem MUM-Interview) noch einmal einen Überblick über die AI-Komponenten gegeben, die Google einsetzt.

Dabei stellt er zuerst klar, dass AI nicht die traditionellen Rankingkriterien ersetzt, sondern vor allem ergänzt. Dabei werden (wie wir wussten) nicht immer alle Algorithmen in gleicher Zusammensetzung eingesetzt, sondern ob und mit welcher Gewichtung ist abhängig von der Query.

Eine schöne Zusammenfassung hat übrigens Barry mit ein bisschen Struktur gebastelt.

Die ganz, ganz kurze Variante lautet dann:

Wie ich finde ein schöner Reminder an die Grundlagen. Denn wenn wir besser ranken wollen, dann müssen wir verstehen, wie diese Maschine funktioniert und bei Maßnahmen herleiten können, warum wir glauben, dass sie funktionieren werden und auf welchen Teil des Algorithmus wir mit der Umsetzung einwirken wollen.

Andreas Röne
Andreas Röne
Consultant
Externe Links? Ja, aber bitte verdient!

Oft werden wir zum Thema Backlinks von anderen Websites befragt. Ist ein Link von Seite XY gut? Sollte man dafür bezahlen? Wenn ja, wie viel ist so ein Link überhaupt wert. Andere Inhouse-SEOs setzen darauf und haben ein festes Budget im Monat für das Wachstum ihrer Backlinks. Google hat zu dem Thema jedoch eine ganz klare Meinung und zu dieser stehen wir bei Wingmen auch ganz deutlich : Schaffe guten Inhalt, damit andere Personen im Netz gerne auf Deine Inhalte als Referenz verlinken.

Dabei dürfen es auch mal Links von themenfremden Websites sein, ohne dass wir gleich die Disavow-Keule schwingen müssen. Dies verkündete John Müller am 04.02. in den Google Search Central SEO Office Hours . Am Vortag äußerte sich John aber auch via Twitter zum Thema automatisiertes Linkbuilding via Plugin, denn anscheinend nutzen immer mehr Webseitenbetreiber Plugins ihrer CMS zum automatischen Linkaufbau. Dazu sagte John:

"I'm just pulling your leg, sorry :-). Any plugin that claims to make links for you will be pure spam, and you'd be better off deleting before it causes real harm to your site."

Im Klartext sagt John also: "Lösche diese Plugins lieber so schnell wie möglich, bevor diese noch größeren Schaden im externen Linkgraphen Deiner Website anrichten."

Hast Du schon auf solche Plugins gesetzt, dann ist das Kind wahrscheinlich schon in den Brunnen gefallen. Dann könnte ein Backlink-Audit und das Disavowen von so automatisch erstellten Backlinks erst recht nötig sein. Und ganz nebenbei freuen wir uns doch ganz tief in unserem kleinen SEO-Herzen ein kleines Stück, wenn wir wirklich Links erhalten, die wir uns wirklich verdient haben, weil unser Content richtig gut ist.

Nils Warnick
Nils Warnick
Consultant
Die Geister, die ich rief: Precision vs. Recall

Du hast bestimmt schonmal im Rahmen Deiner Tätigkeiten Keywords für etwas oder jemanden herausfinden müssen, am besten noch mit dem jeweiligen Suchvolumen. Die klassische Keywordrecherche oder noch besser Themenrecherche. Dabei gibt es dankenswerterweise viele Tools, die einen beim Durchforsten des Suchinteresses am jeweiligen Thema unterstützen.

Viele davon erschließen ähnliche oder vermeintlich relevante Suchbegriffe über die Vorschläge, die einem von der Suchmaschine selbst geliefert werden, wenn man ein Keyword in den Suchschlitz eingibt. Je nach Konkretheit der aktuellen Eingabe variiert die Qualität dieser Vorschläge.

Am Anfang einer Erhebung dieser Vorschläge steht man immer vor der Frage: Wie weit werfe ich das Netz aus? Wie groß könnte mein Beifang werden? Was ist wichtiger: Alle relevanten Suchanfragen zu erfassen, wobei ich riskieren muss, auch eine große Anzahl falscher Treffer zu produzieren? Oder ist mir wichtiger, dass ich nur relevante Anfragen in mein Keyword-Set aufnehmen mit der Gefahr, nicht alle relevanten Queries zu erfahren?

In der Informationswissenschaft gibt es für diese Fragen die Begriffe "Precision" und "Recall" für die Genauigkeit einer Trefferliste und die Vollständigkeit. Dieses Spannungsfeld tut sich bei jedem Vorgang auf, bei dem man in einer Menge aus Informationen eine gewisse Teilmenge finden möchte. Ein Problem, dass sich SEOs und Google ausnahmsweise Mal teilen!

Zurück bei der Themenrecherche gibt es nun verschiedene Ansätze mit ihren eigenen Argumenten. In manchen Fällen ist die Vollständigkeit einer Keywordrecherche wichtig. In aller Regel muss der Recherchierende dann in den sauren Apfel beißen und bei der Erhebung ein die Kreise etwas weiter ziehen. Man kann schlichtweg nicht im Vorfeld alle relevanten Teilaspekte eines Themas wissen, um den Ausgangspunkt seiner Suche zu bereinigen.

Beispielsweise wäre es sehr mühselig im Nachhinein, alle Suchvorschläge zum Wort "Auto" zu bereinigen. Aber wer weiß aus dem Kopf, welche relevanten Fragen und Unterthemen es dazu gibt, um die Erhebung zu präzisieren? Ich jedenfalls nicht. Gleichwohl ist schon zu erahnen, dass allein das Wörtchen "automatisch" einem die ganze Tour verhageln wird.

Nicht nur, weil es eine ganze Reihe an irrelevanten Vorschlägen produzieren würde. Denn dann könnte man sich es ja einfach aufschreiben und nach der Erhebung alle Vorschläge mit "automatisch" ausschließen. Das ist der Moment, wenn die lästige Angewohnheit von Sprache aufkommt, dass Begriffe in unterschiedlichen Kontexten verwendet werden. Denn es gibt ja Automatik-Autos.

Der gleiche Moment führt dazu, dass man es sich zwei bis zwanzig Mal überlegt, wie wichtig das ganz weite Netz wirklich ist, wenn man sich mit mehreren Stunden manueller Reinigung von Keyworddaten konfrontiert sieht. Die droht nämlich immer dann, wenn die Textverarbeitung zum Beispiel per regulärem Ausdruck an ihre Grenzen gerät. Falls Du jetzt denkst "Gut, eine Doppeldeutigkeit muss man dann vielleicht Bedenken - setz Dich wieder hin, Warnick", möchte ich noch ein Beispiel machen.

Stelle Dir vor Du machst eine Themenrecherche zum Thema Stichsägen. Soweit alles gut. Stelle Dir vor, Du machst sie auch auf Englisch. Heutzutage ja kaum ein Thema, alles gut. Blöd nur, dass "Jigsaw" eben auch die umgangssprachliche Verkürzung des "Jigsaw Puzzle" ist. Will jemand mit der Suchanfrage "Jigsaw London" jetzt ein Werkzeug oder ein Puzzle kaufen? Die Antwort ist wahrscheinlich "Weder noch!", denn natürlich kam jemand auf die Idee, seine Luxus-Damen-Klamotten-Marke ebenfalls so zu nennen.

Es wäre aber auch Möglich, dass der fiktive Suchende eigentlich den Film "Jigsaw" (2017) sehen wollte, der dem Haupt-Antagonisten der Saw-Filmreihe einen eigenen Film widmet. Hatte ich erwähnt, dass es auch Lehrmethode und Konzepte gibt, die den gleichen Namen tragen? Und ein Social Enterprise aus Australien. Und, und, und...

Ich glaube Du merkst, dass dieses Thema mich nachhaltig geprägt hat. Deswegen lass Dir gesagt sein. Überlege Dir gut, wie groß der Trichter bei der Themenrecherche aufgemacht werden soll. Denn die Geister, die ich rief werd' ich nur mit mühseliger Kleinarbeit wieder aufgeräumt bekommen.!

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