Wirklich wahres Wingmen SEO Wissen fĂŒr wache Webmarketer #252 |
|
|
đ SEO statt Stau, Traffic statt Verkehr đ |
Der FrĂŒhling ist da â und mit ihm die bekannten Osterstaus. đ°WĂ€hrend sich die Krokusse aus der Erde schieben đ±, schieben sich auf deutschen Autobahnen die Autos StoĂstange an StoĂstange in Richtung Urlaub. Wer dachte, die gröĂte Herausforderung der Osterferien wĂ€re, alle Oster-Eier đŁ im Garten zu verstecken, hat wohl noch keinen Blick auf die aktuellen Stau-SERPs geworfen. Nicht umsonst erscheint bei mir der ADAC auf Position 2 in den Suchergebnissen bei der Frage nach âOsterferien 2025â.
Mein Tipp â lasst das Auto lieber stehen und investiert die Zeit in:
- das Google API-Update mit Behrend auf der A7
- Google Discover News mit Hannah auf der UmgehungsstraĂe
- Interne Verlinkung leicht gemacht mit Florian auf der BundesstraĂe
- Mathematik und SEO-Strategien mit Johan auf der SchnellstraĂe
- PrioritĂ€ten im Leben sinnvoll setzen mit Darius auf der LandstraĂe
Viel SpaĂ beim Lesen!
Deine Wingmenschen
|
|
GSC: die Wahrheit der Stunde(n) |
Nachdem Google den SEOs in der GSC pĂŒnktlich zu Weihnachten einen hĂŒbschen Graphen ĂŒber die stĂŒndlichen Daten der letzten 24h unter den Weihnachtsbaum gelegt hat (Nils hat darĂŒber berichtet), folgt nun zu Ostern die nĂ€chste Ăberraschung. Zwischen Schoko-Osterhasen und eiförmigen Schnapspralinen versteckt Google ein API-Update. Jetzt sind die stĂŒndlichen Daten auch via API verfĂŒgbar. Und das nicht nur die letzten 24 Stunden, sondern die letzten 10 Tage!
FĂŒr Publisher, bei denen im News-Rennen hĂ€ufig schon Minuten den Ausschlag geben, ist es natĂŒrlich spannend, schon am laufenden Tag zu sehen, welche Artikel Google Traffic bringen.
Und jetzt können sie die Daten der aktuellen Top-Artikel in ein stĂŒndlich aktualisiertes Redaktions-Dashboard flanschen, anstatt immer in die GSC zu gucken. Allerdings sind die Daten auch nicht live, sondern hatten in meinen Tests eine Verzögerung von 9h. Aber ich stell mir das sowieso auf einem 120â-Display im Newsroom vor, die beeindruckend aussehen, wenn man GĂ€ste durchs VerlagsgebĂ€ude fĂŒhrt, aber sonst kaum beachtet werden.
Das eigentlich Interessante in der News-SEO-Praxis ist es, fĂŒr unterschiedliche Themen die Tageszeiten auszuwerten, um Veröffentlichungszeitpunkte zu optimieren. DafĂŒr kann man sich jetzt die Datenbasis gut aufbauen.
FĂŒr die meisten SEOs dĂŒrfte es kaum einen Unterschied machen, ob der Traffic um 13:00 Uhr oder um 14:00 Uhr vorbeikommt. (Non-News-)SEO ist ein Dauerlauf, der sich ĂŒber Monate abspielt.
Trotzdem sind die Daten nicht völlig uninteressant, auch wenn Dein SEO-Game nicht ganz so hektisch ist wie bei News-Publishern. Die Daten können helfen, Deine Zielgruppe besser zu verstehen.
Ăndert sich die Art, wie nach Deinen Produkten gesucht wird, abhĂ€ngig von der Tageszeit? Vielleicht Top-of-the-Funnel-Suchanfragen eher am Sonntagnachmittag und conversion-nahe Queries Montagmorgens?
Auch das macht fĂŒr Dein SEO kaum einen Unterschied. Die Landingpage ist ja immer online, 24/7 (falls nicht, hast Du gerade vermutlich Wichtigeres zu tun). Aber Deine SEO- und Social-Media-Kollegen finden die Info dafĂŒr vielleicht umso spannender.
Ich habe mir mal angeguckt, was da fĂŒr Daten aus der API purzeln und inwiefern sie von den tageweisen Daten abweichen:
Der Blick auf den Timestamp
Das Format sieht so aus: 2025-04-10 21:00:00-07:00
Die Zeitzone ist aktuell die Pacific Daylight Time (7 Stunden hinter der UTC). Also ist die angegebene Uhrzeit 9 Stunden hinter unserer. Der Timestamp wÀre umgerechnet auf unsere lokale Zeit (mitteleuropÀische Sommerzeit, MESZ) 2025-04-11 06:00+02:00.
Die Zeitzone ist ĂŒbrigens generell die Zeit, in der die GSC lĂ€uft. Nur falls Du Dich mal wunderst, wenn ein Traffic-Peak am frĂŒhen Morgen laut GSC schon gestern begonnen hat.
Zur nĂ€chsten Zeitumstellung sehen wir dann auch, wann die GSC von Sommerzeit auf Winterzeit umschaltet. Bist Du auch so gespannt wie ich? (Also nicht, dass ich wirklich doll gespannt wĂ€re, aber es interessiert mich genug, dass ich mir eine Kalendererinnerung fĂŒr den Herbst gemacht habe, dass ich dann mal nachgucke, wann es von den -07:00 fĂŒr PDT auf die -08:00 fĂŒr PST (Pacific Standard Time) umstellt).
FĂŒr den Hausgebrauch reicht es vermutlich aus, sich der Zeitzone bewusst zu sein oder von Deinem Datenanalyse-Tool die Uhrzeit automatisch umrechnen zu lassen.
Wie genau sind die Daten?
Ich habe mir einmal ein kleines Testset (von einer hier nicht genannten GSC-Property und in den Plots bewusst zensierten Y-Achsen) gezogen und die aktuell verfĂŒgbaren Stundendaten (2025-04-01T09:00:00-07:00 bis 2025-04-11T01:00:00-07:00) auf den ganzen Tag aggregiert und mit den normalen tageweisen Daten (2025-03-31 bis 2025-04-10) verglichen.
Es gibt ein paar aufschlussreiche Abweichungen. Falls Dich Details interessieren, habe ich aufgeschlĂŒsselt, was ich mir angeguckt habe und wo die Unterschiede in den Daten liegen. Falls beim Angucken Dein innerer Monolog von technischen Rauschen ĂŒbertönt wird, kannst Du getrost bis âWas bedeutet dasâ weiterscrollen
Hier die Details:
byProperty
Wenn ich die Daten ungefiltert angucke und nicht nach Page oder Query filtere, sind diese nahezu gleich. An den unvollstĂ€ndigen Tagen (2025-04-01 und 2025-04-11) sind die Stundendaten natĂŒrlich zu niedrig, da jeweils nur ein Bruchteil des Tages in den Daten ist:
byProperty ohne anonymized Queries
Wenn man anonymized Queries herausfiltert, kommt es aber zu Abweichungen:
- Die Hourly-Daten haben minimal mehr Klicks (auĂer an den unvollstĂ€ndigen Tagen).
- Die Impressionen sind signifikant weniger in den Hourly-Daten.
- Die CTR ist natĂŒrlich entsprechend ungenau.
- Die durchschnittliche Position scheint weiterhin gut zu passen.

byPage
Wenn man die Daten auf byPage umstellt (sprich nach URLs filtert), zeigt sich Folgendes:
- Die Klickdaten passen nahezu 1:1.
- Aber: wir haben massiv mehr Impressionen als die gleiche Filterung in den Daily-Daten!
- Die CTR ist entsprechend natĂŒrlich wieder ungenau.
- Die Positionsdaten weichen massiv ab.

byPage ohne anonymized Queries
Wenn wir bei den byPage-Daten die anonymized Queries herausfiltern, sehen wir Folgendes:
- Die Klickdaten passen weiterhin gut.
- Aber: jetzt sind es ohne die anonymized Queries plötzlich wieder weniger Impressions!
- Die CTR ist entsprechend natĂŒrlich wieder ungenau.
- DafĂŒr sind die Positionsdaten wieder einigermaĂen passend.

Einzelne Keywords
Geht die Abweichung auf einzelne Keywords zurĂŒck oder weichen alle ein bisschen ab? Ich habe mir dazu nochmal angeguckt (aber ohne das zu plotten, also ohne buntes Bild ÂŻ\_(ă)_/ÂŻ ), wie sich die Daten zum Keyword "seo newsletter" (auf einer weiteren, hier nicht genannten GSC-Property) verhalten haben. Das war aber auch langweilig. Die Daten haben 1:1 gepasst. AuĂer in den letzten zwei Tagen. In dem Zeitraum, in dem es Preliminary-Daten gab, gab es minimale Abweichungen (in Summe zwei Impressionen).
Das hat sich auch bei einer (sehr) kleinen Stichprobe anderer Keywords auf anderen Properties so bestÀtigt.
Was bedeutet das alles?
Dieser Artikel ist jetzt keine umfangreiche Analyse, sondern ein am Freitagnachmittag vor Feierabend hingelunztes Datengedengel mit StichprobengröĂe n=1. Die aggregierten Effekte können sich je nach Keyword-Ausrichtung stark verĂ€ndern. Wenn Deine Domain ein sehr Longtail- oder Shorthead-lastiges Keywordset hat, sieht es vielleicht anders aus. Also nagel mich nicht darauf fest (Falls Du mit mir auf Deine Daten schauen willst, um das doch zu tun, melde Dich gern). Mit dem Disclaimer vorweg treffe ich folgende Aussagen:
Die Daten gehen vermutlich auf die gleichen DatensĂ€tze zurĂŒck wie die Preliminary-Daten.
Bei aggregierten Impressionen muss man ein wenig aufpassen. Wenig gesuchte Longtail-Keywords sind noch nicht verarbeitet. Ich vermute, selten abgefragte Keywords werden in den Hourly- und Preliminary-Daten eher anonymisiert als in den endgĂŒltigen Daten. Das wĂŒrde die geringeren Impressionen erklĂ€ren, sobald wir anonymized Keywords herausfiltern.
Die zu viel reporteten Impressionen im byPage-Datensatz sind vermutlich auf noch nicht abgeschlossene Deduplizierungs- oder vielleicht Bot-Filter-Prozesse zurĂŒckzufĂŒhren.
Du kannst auf jeden Fall mit den Daten arbeiten. Im Trend sind die Daten sehr gut vergleichbar, und Traffic-Peaks fĂŒr Deine Top-Landingpages oder -Keywords zu identifizieren, reicht es allemal.
|
|
Good News: Google Discover Desktop naht |
Viele Publisher machen sich Sorgen um ihren Traffic, denn durch AI Overviews können deren Inhalte â auch die hinter der Paywall â angezeigt werden. Philipp hat vorletzte Woche darĂŒber berichtet, dass diese jetzt auch in Deutschland ausgespielt werden. Er schreibt auch darĂŒber, wie Paywall-Inhalte geschĂŒtzt werden können, also wenn das fĂŒr Dich relevant ist, hĂŒpf mal rĂŒber.
Heute möchte ich aber eine frohe Botschaft verkĂŒnden, worĂŒber sich nicht nur Publisher freuen werden: Auf der Search Central Live in Madrid letzte Woche hat Google verkĂŒndet, dass Google Discover auch auf die Desktop Seite kommen wird. đ Clara Soteras Acosta hat als Erste auf LinkedIn dazu gepostet.
Was bedeutet das wohl fĂŒr uns?
Viele Publisher â aber auch andere Unternehmen mit veröffentlichten Artikeln â bekommen sehr viel Traffic ĂŒber Google Discover. Auf Android Handys ist der Feed direkt installiert, auf allen anderen GerĂ€ten ist dieser in der Google App integriert.

Auf Statista heiĂt es in einem Artikel vom Dezember letzten Jahres:
âDie mit groĂem Abstand am hĂ€ufigsten genutzte Suchmaschine ist Google, die weltweit einen Marktanteil von rund 80 Prozent bei der Desktop-Suche aufweistâ.
In Deutschland belÀuft sich der Marktanteil von Google laut diesem Artikel auf rund 77 Prozent.
Ich persönlich gehe selten ĂŒber die Google-Startseite um etwas zu suchen, sondern gebe meinen query einfach oben in die URL-Leiste ein:

Aber wenn ich einen neuen Tab öffne, sehe ich Folgendes:

Anstelle der VerknĂŒpfungen könnten dort dann Artikel angezeigt werden. Spannend!
Wobei der Anteil der Desktop-Nutzer natĂŒrlich deutlich geringer ist als der der mobilen Nutzer. Aber fĂŒr viele Berufe bleibt die Nutzung eines Desktops Vorraussetzung. Nicht, dass ich in der Arbeitszeit Artikel lesen wĂŒrde, wenn sie mir angezeigt werden â aber bei anderen könnte das ja so sein đ Wie viel Potenzial da wirklich schlummert, ist also schwer abzuschĂ€tzen, finde ich.
Bereits im Oktober 23 wurde vom Search Engine Roundtable darĂŒber berichtet, dass die Discover Desktop Version getestet wird. Auch jetzt berichten sie wieder darĂŒber und in deren Artikel ist ein Beispiel von jemandem, der erst kĂŒrzlich in der US Discover am Desktop Inhalte entdeckt hat.
Obwohl Google in der Vergangenheit immer wieder betont hat, dass sich Websitebetreiber nicht auf den Discover Traffic verlassen sollen, macht bei vielen Publishern der Discover Anteil einen GroĂteil des Traffics aus â teilweise ĂŒber 80%.
Diese Neuerung bringt also noch mehr potenziellen Traffic mit sich. đ
Ich bin schon sehr gespannt, wann Discover fĂŒr uns auf dem Desktop ausgespielt wird â eine Aussage dazu kam nĂ€mlich leider noch nicht von Google. Sobald ich dazu etwas mitbekomme, werde ich berichten.
|
|
Interne Verlinkung spielend leicht |
Main Content Links, Ankertexte, Pagerank, Breadcrumbs, Pillar Pages. Interne Verlinkung ist ein Bereich von SEO, der schnell kompliziert werden kann. Doch gleichzeitig ist interne Verlinkung eines der wichtigsten Konzepte fĂŒr Deine Webseite:
- Sie hilft Nutzer:innen Deine Seite zu verstehen und zu navigieren.
- Sie hilft Suchmaschinen dabei, die Struktur Deiner Seite zu verstehen und zu crawlen.
- Sie gibt Suchmaschinen Aufschluss ĂŒber die Relevanz Deiner Inhalte.
Auch wenn interne Verlinkung schnell durch Buzzwords verwirren kann, ist das Grundprinzip einfach. Mit einigen Faustformeln wieâŠ
âNutzer:innen sollten sich von jeder beliebigen Seite zu jeder anderen Seite navigieren können, ohne dabei auf Dein NavigationsmenĂŒ oder die Suche zurĂŒckgreifen zu mĂŒssen.â
oder
âVerlinke so, dass Nutzer:innen und Suchmaschinen direkt Aufschluss ĂŒber den Inhalt der verlinkten Seite erhalten.â
âŠkannst Du bereits eine gute interne Verlinkung schaffen und grobe Fehler, wie den altbekannten Ankertext âhierâ vermeiden.
Wir bei Wingmen sind groĂe Freunde von Spielen. Deshalb habe ich Dir, um gute interne Verlinkung noch anschaulicher zu machen, ein spielerisch greifbares Beispiel mitgebracht:
Das Wikipedia-Spiel
In meiner Schulzeit war das Wikipedia-Spiel ein echter Klassiker im Informatikunterricht (natĂŒrlich ohne das Wissen des Lehrers). Nachdem ich jahrelang nicht mehr daran gedacht hatte, bin ich vor Kurzem wieder ĂŒber das Spiel gestolpert. Und wie es vielen von uns so geht, sehe ich die Welt mittlerweile durch die SEO-Brille oft ganz anders.
Die Regeln des Wikipedia-Spiels sind simpel:
- Schnapp Dir eine:n Mitspieler:in (oder spiele auch gerne alleine!).
- Ăffne Wikipedia.
- Ăberlege Dir eine Start- und eine Zielseite. Alternativ kannst Du auch einen Generator mit Wikipedia Integration nutzen.
- Navigiere Dich nur ĂŒber Textlinks im Artikeltext. MenĂŒ, ZurĂŒck-Button oder Googlen nebenbei sind tabu.
- Wer zuerst auf der Zielseite landet, gewinnt.
Wie Du schnell sehen wirst, ist selbst das Navigieren von teilweise sehr entfernt klingenden Begriffen wie âBernd das Brotâ zu den âDeutsche Meisterschaften im Rennrodeln 1992â gar nicht so schwer. (TatsĂ€chlich ist nahezu jede Begriffskombination möglich).
Das Wikipedia-Spiel zeigt eindrucksvoll, wie durchdachte interne Verlinkung Orientierung fĂŒr Nutzer:innen schaffen kann. Es beweist, dass selbst gigantische Webseiten, wie Wikipedia, ein Navigationssystem bauen können, das ganz ohne Suche und NavigationsmenĂŒ funktioniert.
ZusĂ€tzlich lernt man durch ein paar Runden intuitiv die Bedeutung vernĂŒnftig gesetzter Ankertexte kennen. Wenn Du Dich auf der Reise durch den Wikipedia-Dschungel navigierst, kannst Du schlieĂlich nicht zurĂŒckgehen.
Das heiĂt, Du musst Dir vor Deiner Entscheidung sicher sein, welchen Weg Du wĂ€hlst. Und das funktioniert natĂŒrlich nur, solange Du weiĂt, was sich hinter der TĂŒr verbirgt. Du kannst Dich nur zwischen zwei Links entscheiden, weil Du vertraust, dass Du hinter der Verlinkung âMondraketeâ eine Seite ĂŒber Raketen findest. Dabei wird deutlich, warum Ankertexte wie âMehr erfahrenâ oder âHier lesenâ nicht optimal sind.
Eine alternative Variante des Spiels ist es, zu versuchen, mit möglichst wenigen Klicks ans Ziel zu kommen. Dabei wird einem sehr schnell bewusst, wie wichtig es ist, Inhalte effizient zugĂ€nglich zu machen. Wenn Wikipedia es schafft, Dich mit drei Klicks von einem obskuren Thema zu einem ganz anderen zu fĂŒhren, warum sollten Nutzer:innen in Deinem Onlineshop erst durch vier Unterseiten klicken mĂŒssen, um ein bestimmtes Produkt zu finden?
Klar ist das Prinzip von Wikipedias interner Verlinkung nicht fĂŒr jede Webseite umsetzbar. Als Online-Shop steht natĂŒrlich der Verkauf von Produkten im Fokus. Daher musst Du Dir in dem Fall mehr Gedanken ĂŒber die Gestaltung Deiner Landingpages machen und bei der internen Verlinkung Deine wichtigen Money-Pages priorisieren, um Deinen Page-Rank möglichst effizient zu verteilen.
Dennoch ist das Wikipedia-Spiel ein tolles Beispiel dafĂŒr, was mit interner Verlinkung möglich ist und sensibilisiert hoffentlich fĂŒr bessere Ankertexte. Falls Du auch spielen willst, versuche doch, von Suchmaschinenoptimierung zu Shrek zu kommen. Meine Zeit war 2:46. Kannst Du das schlagen?
|
|
âVerlinkt euch doch selbst!â â Warum Mathe allein keine gute SEO macht |
Ein LinkedIn-Post von Zack Notes wurde mir in die Timeline gespĂŒlt, weil SEOs, deren EinschĂ€tzung ich sehr schĂ€tze, ihn geliked haben:
Wer auf groĂen Websites pro Seite auf mindestens fĂŒnf zufĂ€llig gewĂ€hlte andere Seiten verlinkt, senkt seine Orphan-Page-Rate auf unter 1âŻ%. So weit, so mathematisch.
Denn ja, das Ganze basiert auf einer Formel aus der Wahrscheinlichkeitstheorie â genauer gesagt auf dem sogenannten Coupon Collectorâs Problem. Je mehr zufĂ€llige Links gesetzt werden, desto wahrscheinlicher wird jede Seite irgendwann einmal intern verlinkt. Mit fĂŒnf zufĂ€lligen Links pro Seite erreicht man eine Orphan Rate von unter 1âŻ%.
Nur weil es mathematisch aufgeht, ist es nicht automatisch eine gute SEO-Strategie.
Was sind ĂŒberhaupt Orphan Pages?
Orphan Pages sind Seiten, die keine internen Links erhalten â sie sind also "verwaist". In der Praxis heiĂt das: Sie können weder von Usern noch von Suchmaschinen ĂŒber die Website-Navigation oder interne Verlinkung erreicht werden. Man mĂŒsste sie gezielt ĂŒber die URL ansteuern.
Das ist ein Problem â aber nur, wenn diese Seiten ĂŒberhaupt indexiert und sichtbar sein sollen.
Muss wirklich jede Seite intern verlinkt werden?
Kurze Antwort: Nein. Denn nicht jede Seite ist SEO-relevant.
Beispiele gefÀllig?
- Produktvarianten mit identischem Text.
- Dynamisch erzeugte Filterkombinationen ohne Nachfrage (âblaue Sneaker in GröĂe 43 mit Glitzer und braunen SchnĂŒrsenkelnâ).
- Rechtlich notwendige Seiten ohne Suchinteresse.
- Auslaufmodelle ohne Bestand oder Nachfrage.
Nur weil eine Seite existiert, heiĂt das nicht, dass sie aktiv ĂŒber interne Links gepusht werden muss. Und manchmal sollte man sich ehrlich fragen: Warum gibt es diese Seite ĂŒberhaupt, wenn sie inhaltlich nirgends logisch andockt?
Was ist mit Skalierbarkeit?
Aber bei 200.000 Seiten â wie soll ich das bitte thematisch ordentlich verlinken?!
Ja: Manuelle Pflege ist da keine Option.
Aber: Random Linking ist nicht die Antwort.
Denn:
- Thematische NĂ€he lĂ€sst sich automatisiert ermitteln â per URL-Struktur, Kategoriebaum oder sogar semantisch.
- Verwandtschaft zwischen Seiten ist nicht schwer zu erfassen â und damit auch sinnvoll automatisiert verlinkbar.
Wer stattdessen zu einem Zufalls-Linksystem greift, weil es âeinfachâ ist, wĂ€hlt die falsche Lösung.
SEO belohnt keine AbkĂŒrzungen, die auf Kosten der QualitĂ€t gehen.
Es muss nicht entweder/oder sein â aber Pfuschen bringt nichts
EinwĂ€nde wie âMan kann Random Links ja zusĂ€tzlich einbauen, ohne Siloing zu zerstörenâ sind formal korrekt. Aber ehrlich: Wer so verlinkt, weil es schnell geht, wird selten gleichzeitig Zeit in konzeptionelle Ordnung investieren.
Dann bleibtâs beim Pfusch. Und die Seite verliert an Struktur, AutoritĂ€t â und Klarheit.
Und was ist mit Siloing und Topical Authority?
Wenn ich zufĂ€llig fĂŒnf Seiten pro Seite verlinke, verliere ich die thematische Ordnung auf meiner Seite. Die logische Struktur. Das Siloing. Das bedeutet: Ich verlinke plötzlich von âWinterjacken fĂŒr Damenâ auf âBohrmaschinen-Zubehörâ â einfach, weil es dem Zufallsprinzip folgt.
Aber genau diese thematische Ordnung ist oft entscheidend fĂŒr Google, um die Relevanz einer Seite zu erkennen.
Topical Authority entsteht durch sinnvolle interne Verlinkung innerhalb eines Themas. Wer wild durchmischt, verwĂ€ssert die Struktur â und damit das Signal an Google.
Was ist mit Crawl & PageRank?
Wichtig ist die Frage, was Du ĂŒberhaupt mit interner Verlinkung erreichen willst: Crawling erleichtern oder Rankings stĂ€rken?
Denn:
- PageRank und Ankertexte wirken nur ĂŒber indexierbare Seiten.
- FĂŒrs Crawling zĂ€hlt allein, dass es einen Link gibt â auch von Noindex- oder Fehlerseiten.
Wenn Crawling das Problem ist, kann diese zufĂ€llige Verlinkung eine pragmatische Lösung sein. Aber wer Rankings pushen will, braucht mehr Struktur â und Priorisierung.
Nutzererfahrung? Spielt eine Rolle.
Google schaut nicht nur auf die Website-Struktur, sondern auch: Wie bewegen sich Nutzer:innen ĂŒber die Seite? Welche Pfade werden genutzt? Welche Bereiche bleiben unberĂŒhrt?
ZufĂ€llige Links lösen diese Logik auf â und kosten Dich Kontrolle. Plötzlich fĂŒhren Signale in Richtungen, die Du gar nicht stĂ€rken willst.
Verlinkung mit der GieĂkanne?
Genau das passiert, wenn jede Seite gleich viele, zufÀllige Links bekommt.
Du nimmst Dir die Möglichkeit, Gewichtung zu setzen:
- Was ist wichtig?
- Was ist zweitrangig?
- Was will ich stÀrken?
Gezielte interne Verlinkung schafft genau das: Priorisierung.
Mit dem GieĂkannenprinzip geht das verloren.
Und was ist mit: âRandom Linking ist besser als gar keine Verlinkungâ?
Diese Haltung hört man oft â und sie wirkt erst mal vernĂŒnftig.
Aber: Keine Verlinkung bedeutet in vielen FĂ€llen auch: Diese Seite braucht keine Sichtbarkeit.
Und wenn doch? Dann verdienst Du mehr als einen Zufalls-Link. Dann braucht die Seite einen Platz im System, einen sinnvollen Einstieg, ein Ziel.
Sonst bleibt es nur StĂŒckwerk.
Fazit
Ich mag den Denkansatz.
Ich mag die Struktur.
Ich mag auch die Mathematik.
Aber ich werde es trotzdem nicht umsetzen. Weil SEO mehr ist als ein statistisches Modell.
Gute interne Verlinkung folgt einer Strategie.
Sie schafft Struktur. Sie setzt PrioritĂ€ten. Und sie ist kontextuell sinnvoll â nicht zufĂ€llig.
|
|
Wer zuerst kommt, lebt zuerst |
Was hat Dich in der letzten Woche inspiriert? Was hat Dich berĂŒhrt â innerlich bewegt â oder Dir fĂŒr einen Moment das GefĂŒhl gegeben, dass es mehr gibt als das nĂ€chste To-do?
Viele Menschen bleiben bei dieser Frage erstmal still. Und wenn sie sich ehrlich antworten, kommt manchmal nur ein Wort dabei heraus: âNichts.â
Das ist kein Zeichen von Ignoranz oder Desinteresse. Es ist Ausdruck eines Zustands, den viele von uns kennen: Wir sind beschÀftigt. Permanent. Und trotzdem erleben wir wenig.
Die Frage, die sich daraus ergibt, ist ebenso schlicht wie provokant: Wie können wir so beschĂ€ftigt sein â und gleichzeitig ein so belangloses Leben fĂŒhren?
In den letzten beiden Wingmen-Newslettern habe ich mich bereits mit dieser Spannung beschĂ€ftigt â einmal unter der Ăberschrift âWarum wir uns immer gehetzter fĂŒhlenâ, dann nochmal in âEntschleunigung als Gegenentwurf: Wege aus der Rastlosigkeitâ.
Heute möchte ich dazu ein paar Gedanken ergĂ€nzen, die in dieselbe Richtung zielen â aber vielleicht nochmal eine neue Perspektive eröffnen: Warum wir gerade im Zeitalter der Hochleistung oft das GefĂŒhl verlieren, verbunden, erfĂŒllt oder innerlich klar zu sein.
Und was das mit einem alten Brunnen und drei Schalen zu tun hat.
Drei Schalen: Ein einfaches Bild mit groĂer Wirkung
Stell Dir Dein Leben wie einen dreischaligen Brunnen vor. So wie bei antiken römischen Brunnen, bei denen Wasser von oben nach unten flieĂt â von einer Schale in die nĂ€chste.
Und jede dieser Schalen steht fĂŒr einen Bereich unseres Lebens:
Schale A: Arbeit, Aufgaben, Anforderungen, Aufmerksamkeit.
Alles, was uns fordert â unser Job, Projekte, Ziele, Benachrichtigungen, Termine, digitale Reize.
Schale B: Beziehungen, Begegnungen.
Zeit mit Freunden, Familie, Kolleg:innen â echte GesprĂ€che, NĂ€he, Austausch.
Schale S: Stille, Sein, Sinn.
Der Raum fĂŒr Reflexion, fĂŒr die Frage: Was ist mir eigentlich wichtig? Was trĂ€gt mich â unabhĂ€ngig vom Feedback anderer?
Das Spannende an diesem Bild ist nicht nur, was es darstellt â sondern in welcher Reihenfolge diese Schalen angeordnet sind.
Wenn das Dringende das Wesentliche ĂŒberlagert
Unsere Gesellschaft â und viele Arbeitswelten â sind so gebaut, dass Schale A ganz oben steht. Arbeit, Leistung und unsere Aufmerksamkeit sind der Treibstoff, der das System am Laufen hĂ€lt â und stĂ€ndig gefördert wird.
Die Geschwindigkeit unserer Zeit hat lĂ€ngst ein Niveau erreicht, das unsere innere VerarbeitungskapazitĂ€t ĂŒberfordert. Studien zeigen: In den letzten 60 Jahren hat sich die Lebensgeschwindigkeit etwa alle 20 Jahre verdoppelt â bei Kommunikation, MobilitĂ€t, Informationsverarbeitung. Unsere Seele jedoch â mit ihrer FĂ€higkeit zur Resonanz, Tiefe und Verbindung â kommt so schnell nicht mit.
Die Schale A ist dabei die einzige, die sich quasi von selbst ausdehnt. Sie wĂ€chst. Wird gröĂer. Frisst Zeit. Frisst Fokus. Und wenn sie sich oben breitmacht, dann kann â im Bild des Brunnens â nichts mehr in die unteren Schalen flieĂen.

Die Folge ist verheerend: Was wir erleben, ist ein schleichender Entzug â nicht von Kontakten oder Informationen, sondern von echter Bedeutung, BerĂŒhrung und Verbindlichkeit.
Wir haben zahllose BerĂŒhrungspunkte mit anderen Menschen â im Job, in Chats, auf Plattformen. Aber echte Begegnung, in der man sich gesehen, gehört und gehalten fĂŒhlt, wird immer seltener. Wir stehen in der Gefahr, kontaktreich aber beziehungsarm zu werden.
Warum Beziehungen Vorrang haben sollten
Dass das gefĂ€hrlich ist, wissen wir nicht nur intuitiv â es lĂ€sst sich auch empirisch belegen. Eine der ĂŒberzeugendsten BegrĂŒndungen liefert die Harvard Study of Adult Development, eine der weltweit lĂ€ngsten Langzeitstudien. Ich bin vor Kurzem ĂŒber den Artikel âDie Wissenschaft des GlĂŒcksâ auf sie gestoĂen â und ihre Kernaussage ist ebenso schlicht wie kraftvoll:
Nicht Geld, Erfolg oder gesunde ErnĂ€hrung machen uns dauerhaft zufrieden â sondern erfĂŒllende Beziehungen.
Das bestÀtigen viele weitere Untersuchungen:
- Menschen mit engem sozialen Netz werden seltener krank â das ist biologisch messbar.
- Wer anderen etwas Gutes tut, erlebt mehr GlĂŒcksgefĂŒhle als der, der nur fĂŒr sich selbst sorgt.
- Und wer isoliert lebt, hat ein deutlich höheres Risiko fĂŒr Sucht, psychische Erkrankungen und Einsamkeit.
Oder wie es der Journalist Johann Hari formulierte:
âDas Gegenteil von Sucht ist nicht NĂŒchternheit. Das Gegenteil von Sucht ist Verbundenheit.â
Beziehungen sind also keine KĂŒr â sie sind Kernbestandteil seelischer Gesundheit. Schale B verdient einen höheren Platz als Schale A.
Beziehungen allein reichen nicht
Aber auch Beziehungen haben Grenzen. Sie sind zutiefst menschlich â und damit verletzlich.
Sie können enttÀuschen, zerbrechen, sich verÀndern. Und: Sie tragen nicht immer, wenn wir sie am dringendsten brauchen.
Manchmal braucht das GegenĂŒber selbst Halt. Manchmal entstehen unausgesprochene Erwartungen, die keiner erfĂŒllen kann.
Und wer sich ausschlieĂlich aus Beziehung nĂ€hrt, lebt in einer AbhĂ€ngigkeit. Und so lautet ein weiser Ratschlag: Wer sich vom Lob anderer nĂ€hrt, wird an der Kritik anderer sterben.
Deshalb braucht es eine tiefere Quelle. Einen Ort, der unabhĂ€ngig ist vom AuĂen. Hier kommt die dritte Schale ins Spiel: Schale S.

Genau diesen Gedanken greift Stephen Covey in seinem Buch âDie 7 Wege zur EffektivitĂ€tâ auf, auf das ich bereits in meinem Artikel âEntschleunigung als Gegenentwurfâ eingegangen bin. Seine Einladung: Gestalte Dein Leben von innen nach auĂen â und nicht andersherum.
Konkret heiĂt das:
- Zuerst Schale S: Der innere Halt: Was ist mir wirklich wichtig? Was trĂ€gt mich, unabhĂ€ngig von Ă€uĂeren UmstĂ€nden oder dem Urteil anderer?
- Dann Schale B: Beziehungen, die nicht aus BedĂŒrftigkeit entstehen, sondern aus innerer FĂŒlle heraus gestaltet werden können.
- Und dann Schale A: Arbeit, Leistung, Aufmerksamkeit. Sie hat nach wie vor ihren Platz â und vielleicht sogar den gröĂten zeitlichen Umfang. Aber kommt eben nicht an erster Stelle.
Fazit: Die Reihenfolge entscheidet alles
Vielleicht ist das der wichtigste Gedanke in all dem: Es geht nicht um die Menge, sondern um die Reihenfolge. Nicht, wie viel wir arbeiten oder wie viele Menschen uns umgeben â sondern: Was kommt zuerst?
Wenn wir die Stille vor den LĂ€rm stellen, die Begegnung vor die To-do-Liste, das Wesentliche vor das Dringende â dann gewinnen wir Klarheit. Dann gestalten wir ein Leben, das uns nicht nur fordert, sondern auch nĂ€hrt.
Und vielleicht ist genau das der kleine Perspektivwechsel, der heute schon den Unterschied macht. Entscheidend ist daher nicht die Frage: Was muss ich noch alles schaffen?
Viel eher geht es um die Frage: Woraus ziehe ich meine Kraft â und in welcher Reihenfolge lebe ich?
Wenn Du magst, nimm Dir einen Moment und ĂŒberlege: Welche Schale steht gerade bei Dir ganz oben â und welche kommt zu kurz?
Vielleicht ist das schon der erste Schritt, der die Richtung Àndert.
|
|
Â
|
Fragen? Immer gerne fragen!
|
Wir sind fĂŒr Dich da.
Schreib uns gern jederzeit
eine E-Mail an [email protected] oder
ruf uns einfach kurz an: +49 40 22868040
Bis bald,
Deine Wingmenschen
|
|
Anckelmannsplatz 1, 20537 Hamburg, Germany
|
|