Wirklich wahres Wingmen SEO Wissen fĂŒr wache Webmarketer #267 |
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đ SEO zwischen WĂŒrstchen & Wespenstich |
Am Wochenende war ich mit der Familie grillen. Schön im GrĂŒnen, alles ganz idyllisch: lauwarme GetrĂ€nke, leicht verbrannte WĂŒrstchen, sehr viele Meinungen zu GemĂŒsepfannen und dann natĂŒrlich das: Die erste Wespe landet. Noch ist das kein Grund zur Panik.
Aber dann kam Nummer zwei. Und drei. Und dann das verschĂŒttete Apfelschorle-Glas. Und plötzlich ist nichts mehr mit Idylle. Der Tisch wird zum Flugfeld, alle wedeln, springen auf. Es dauert keine drei Minuten, bis jemand ruft: âWIR MĂSSEN REIN!â Kurzum: Ein ganz normales Sommerwochenende in Deutschland.
Aber hey, zum GlĂŒck sind Newsletter wespenfrei und rein musst Du auch nicht um ihn zu lesen. Wie bei jeder realistischen Gartenparty gilt auch in der SEO-Welt: Erst wirkt alles ruhig, dann plötzlich wimmeltâs von Updates, AI-Features und Bugs mit Stachel.
Diese Woche erwarten Dich:
- Picknick-Philipp bringt den (toten) Traffic aufs Tischchen
- Juli-Jolle mit brandheiĂen Gewinnern und Verlierern in der Googlesuche im letzten Quartal
- Cocktail-Cleo erzÀhlt Dir gut gemixt von der Google AI-Feature-Future
- Nektar-Nils zieht das Beste aus der SEO von Mytholon
- Sommerwind-Saskia weht durch SEO weltweit
Also, kalte Limo schnappen (Deckel nicht vergessen!) und viel SpaĂ beim Lesen.
Deine Wingmenschen
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Auf dem Grabstein vom Traffic steht: "Es ging nie um mich" |
Aktuell weht ein rauer Wind durch unsere Branche. Viele Fragen, viel Glaskugelei, viele SchlangenölverkÀufer und (leider) wenige Antworten.
Zum GlĂŒck liest Du meinen Artikel. Heute gibt es Antworten auf folgende Fragen:
- Warum wir uns auf Traffic nicht mehr verlassen können und
- welche (Output-)Metriken fĂŒr KI sinnvoll sind, wennâs der Traffic nicht mehr tut.
Spoiler: Alles nicht einfach.
Warum wir uns auf Traffic nicht mehr verlassen können
Alle reden vom âEnde des Trafficsâ, in den Daten kann man das aber (noch) nicht erkennen.
HeiĂt das, dass es doch rosarot weitergeht und der Traffic kommt?
Nein. Ich gehe von weniger menschlichem und mehr maschinellem Traffic (KI-Agenten) aus. Das Szenario, dass wir in wenigen Jahren keine Websites mehr haben, sehe ich allerdings nicht.
GrundsĂ€tzlich kann das in der fernen Zukunft passieren, aber nicht in den nĂ€chsten 5 Jahren. DafĂŒr sind KI-Agenten noch zu schlecht. ChatGPT-Agent bspw. hat noch belustigende Kinderkrankheiten, auch wenn OpenAI wieder ein MĂ€rchen erzĂ€hlen möchte:
âOn an internal benchmark designed to evaluate model performance on complex, economically valuable knowledge-work tasks, ChatGPT agent's output is comparable to or better than that of humans in roughly half the cases across a range of task completion timesâ
Angenommen es kĂ€me deutlich weniger Traffic fĂŒr alle: Das ist egal, weil es nie um Rankings oder Traffic ging. Das mĂŒssen wir alle verstehen.
Traffic durfte nie DAS Ziel sein
Ich muss mich korrigieren: Traffic darf dann Dein Ziel sein, wenn Du mit Reichweite Geld verdienst. Auf der anderen Seite war dieses GeschÀftsmodell schon vor KI am bröckeln. Um mich selbst zu zitieren:
âDaher sind die einzigen, die sich jetzt wirklich vor AIOs (und KI im Allgemeinen) fĂŒrchten mĂŒssen, diejenigen, die Geld mit Impressions verdienen. Und das ist der Anfang vom Ende eines Systems, das Aufmerksamkeit als Billigware verkauft und Polarisierung befeuert, anstatt echten Wert zu schaffen.â
KI setzt zum Finisher an:

Photo Credits: Ryan Loco
Was ist eigentlich unsere Aufgabe? Es geht nicht um Rankings oder Traffic generieren â das sind höchstens Mittel zum Zweck.
Die Aufgabe von SEO ist es, auf der Kundenreise die BrĂŒcke zwischen bestehender Nachfrage und Angebot zu schlagen und hochwertige Kontaktpunkte mit einer Marke zu schaffen.
Wir helfen Unternehmen, Einfluss auf die Kundenreise zu haben, wenn bereits Nachfrage besteht. Das kann in manchen Systemen bedeuten, dass wir Traffic generieren können/wollen, in anderen haben wir Einfluss durch Sichtbarkeit.
Wie immer gilt: Es muss eine relevante Sichtbarkeit an den Stellen sein, die uns langfristig helfen, Geld zu verdienen. Ansonsten geilen wir uns nur an Zahlen auf, die in die Höhe schieĂen, aber keine Penunzen abwerfen.
Nun: Wenn kein Traffic kommt, worauf können wir dann schauen?
Diese (Output-)Metriken sind sinnvoll fĂŒr KIO (GEO, AEO, LLMO, GAIO, AIO, irgendwasmitO)
Das können z.B. folgende sein (im Fall der ersten nicht kann sondern muss):
1. Conversions und Umsatz = Braucht keine ErklÀrung.
Es muss nicht immer ein Kauf oder ein Lead sein. Eine Conversion kann auch kleiner und trotzdem sinnvoll sein (z. B. eine Newsletter-Anmeldung, die bei gutem Newsletter-Marketing gutes Geld einbringt).
Aber: Wir machen das nicht zum SpaĂ, sondern SEO und KI-Optimierung sind Mittel zum Zweck, Unternehmensziele (= Zweck) zu erreichen.
2. Zugriffe durch KI-Crawler = Welche Bots greifen wie viel auf welche Inhalte zu?
Hier gibt es unterschiedliche Sachen, die ich mir (in den Logfiles) anschauen wĂŒrde. Bspw:
- Gesamtes Crawl-Volumen durch KI-Crawler
- Crawl-Volumen einzelner Verzeichnisse/Inhalte (vor allem ob es bei bestimmten Bereichen ĂŒberdurchschnittlich mehr Crawling als bei anderen gibt)
- Crawl-Volumen von user-gesteuerten Bots
Letzteres gibt Dir Aufschluss darĂŒber, ob User gezielt Inhalte von Dir ansteuern, oder ob z. B. ChatGPT Agent vorbeigekommen ist. Dieser nutzt ĂŒbrigens den ChatGPT-User Bot.
3. Sichtbarkeit = Wie sichtbar bin ich (im Vergleich zu Marktbegleitern)?
Viele AI Visibility Tools geben das als Metrik aus. Ich finde hier wichtig zwischen Foundation Model, also Antworten, die ein KI-Chatbot mit Modellwissen beantwortet und RAG, also wenn eine Websuche stattfindet, zu unterscheiden.
Als ChatGPT Search rauskam, gab es deutlich mehr Prompts, die ChatGPT mit der Suche beantworten wollte. Mittlerweile sind es unter 10%.
Das Foundation Model kann ich jeweils nur langfristig beeinflussen (wenn neues Training erfolgt ist), bei RAG kann ich kurzfristig Wirkung erzielen. Daher wĂ€re es z. B. gut zu wissen, welche Prompts eine Websuche triggern und welche nicht, um die richtigen MaĂnahmen abzuleiten, die fĂŒr eine Verbesserung der eigenen Sichtbarkeit sorgen können.
4. Citations bzw. Quellenverlinkungen = Wie hÀufig taucht meine Domain als Quelle auf?
Das wĂ€re das typische âranke ich da?â. Wenn niemand auf die Quellen klickt oder sich diese anschaut, bringen mir Citations nichts. Der Einfluss ist gering, wenn man bedenkt, wie selten Menschen aus einem Chatbot heraus klicken (TollBit misst unter 1% in ihrer Studie).
Wenn es um ein Produkt oder eine Dienstleistung geht, ist das natĂŒrlich anders. Darum ist es wichtig, sich ein spezifisches Prompt Set zu definieren und zwischen Foundation Model vs. RAG bei Websuche sowie Citations und Mentions (nachfolgend) zu unterscheiden.
5. Mentions bzw. MarkenerwÀhnungen = Wie hÀufig wird meine Marke erwÀhnt?
Hier ist der Einfluss per se gröĂer. UnabhĂ€ngig vom Click kommt es zu einem Touchpoint mit meiner Marke. Oft gibt es eine visuelle Rangfolge, weil bestimmte Marken immer oben und andere weiter unten oder gar keine ErwĂ€hnung finden.
Ob Dich die KI gerne erwÀhnt, ist stark von Brand-Faktoren abhÀngig.
6. Brand-Metriken = z. B. Konsistenz, Genauigkeit, Sentiment und Markensuchvolumen
Konsistenz bedeutet, wie konsistent ich selbst ĂŒber meine Marke im Web kommuniziere. Genauigkeit ist, wie akkurat ein Chatbot das wiedergibt. Die Genauigkeit ist gering, wenn ich selbst oder Drittquellen inkonsistent ĂŒber mich sprechen.
Sentiment beschreibt den emotionalen Ton, in dem andere ĂŒber meine Marke im Web sprechen. Das betrifft auch Reviews und Ă€hnliches. Hast Du viele negative Bewertungen, ist Deine Marke weniger vertrauenswĂŒrdig und Vertrauen ist alles.
Ein Faktor, der auĂerdem eine deutliche Korrelation mit ErwĂ€hnungen in KI-Chatbots aufweist, ist das Markensuchvolumen. Kevin Indig und Ahrefs haben dazu geforscht. Viel Suchvolumen fĂŒr eine Marke = ein Anker fĂŒr eine starke Marke. Das galt schon immer, auch in der klassischen SEO.
Menschen lieben Marken und gute Maschinen versuchen, menschliches Verhalten zu spiegeln.
AbschlieĂende Hinweise:
- Nur weil andere oder ich Metriken vorschlagen, mĂŒssen das nicht die richtigen Metriken fĂŒr Dich sein.
- Die Frage, was die neuen âKPIsâ sind, kann niemand fĂŒr Dich beantworten â KPIs sind fĂŒr jedes Unternehmen individuell und jede KPI ist eine Metrik, aber nicht jede Metrik ist eine KPI.
- Die VorschlÀge haben keinen Anspruch auf VollstÀndigkeit und sind nur ein kleiner Auszug aus dem Metrikenmaschinenraum.
Outputs sind wichtig, aber vergiss niemals den Input
âYou canât steer a car by looking in the rear-view mirror.â
â Tom Critchlow
Ein Output ist immer verzögert und basiert auf Dingen, die man in der Vergangenheit getan hat. Sie sagen nicht die Zukunft voraus, sondern stottern ihr als Ergebnis hinterher. Es macht keinen Sinn, wenn wir immer nur messen, was hinten rauskommt und nicht darauf schauen, was wir eingeworfen haben.
Daher gibt es jetzt den Teaser fĂŒr einen nachfolgenden Artikel, in dem ich Dir von Input-Metriken erzĂ€hlen möchte und wie Du damit dafĂŒr sorgst, dass
- Deine Arbeit fĂŒr andere sichtbar und nachvollziehbar ist,
- Du SEO + KI-Optimierung von einer Black Box in glasklare Ursache-WirkungszusammenhÀnge verwandelst und
- Deine Erfolge vorhersehbar machst.
Wenn Du bis dahin noch mehr Lesestoff brauchst und Dich mehr mit Metriken, Messbarkeit und den Auswirkungen von LLMs beschÀftigen magst, empfehle ich Dir folgende Artikel:
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Footballâs coming SEO |
FĂŒr Sistrix habe ich auf die gröĂten Gewinner und Verlierer in der Google-Suche im letzten Quartal geschaut. Wieder dominieren Shops und Publisher die Top-Listen â im Guten wie im Schlechten.
Das ZDF hat eine Multi-Domain-Strategie angeschoben, um sich stÀrker zu spezialisieren. OTTO konnte ein paar Prozentpunkte aus der SEO-Zitrone rausquetschen. Behörden-Websites kÀmpfen nach Regierungswechseln mit dem Neuzuschnitt ihrer Ministerien inklusive Domain-Wechseln, machen aber auch unnötige Fehler.
Besonders fasziniert war ich davon, dass mir bei den relativen Gewinnern ein FuĂballverein nach dem nĂ€chsten begegnet ist. Das war neu. Deshalb habe ich einmal herausgezoomt und mir im Artikel die Sichtbarkeit vor vs. nach der abgelaufenen Saison angeschaut. Und zwar fĂŒr alle Domains der Vereine, die in Deutschlands ersten drei MĂ€nnerfuĂballligen vertreten sind.


Klar, Bayern vorne. Dann der BVB. Aber dann mischen sich schon schnell Vereine dazu, die in der jĂŒngsten Vergangenheit â wie soll ich sagen? â nicht durchgĂ€ngig in der ersten Liga vertreten waren. Looking at you: Schalke 04, HSV, FC Köln, FCN und Hertha. Sogar Drittligist Hansa Rostock hĂ€ngt so manch Erstligisten in der Sichtbarkeit ab.
Ligazugehörigkeit determiniert also nicht die Markennachfrage. Aber sportlicher Erfolg hilft dennoch:
âDer SV Elversberg ist in den letzten Jahren kometenhaft aufgestiegen. Nur ein Jahr brauchte der Club jeweils, um sich nach dem Aufstieg aus der 4. Liga, fĂŒr die 3. Liga, die 2. Liga und dann fĂŒr den Relegationsplatz fĂŒr den Aufstieg zur 1. Liga zu qualifizieren. Das spiegelt sich auch in der Sichtbarkeit wider, die sich mehr als verdoppelt hat.â

Wie âgutâ Cross-Domain-Canonicals funktionieren, demonstriert der FC Köln, der sicherheitshalber mit zwei Kopien derselben Website ins Rennen eingestiegen ist.
Weitere Grafiken und Teilanalysen findest Du natĂŒrlich drĂŒben bei Sistrix. Warum ich Dortmund nicht fĂŒr den furchtbarsten aller Vereine halten sollte, darfst Du mir drĂŒben bei Linkedin erklĂ€ren. Kickoff: Wenn sich der zweitgröĂte Club Deutschlands als "Underdog" verzwergt, kann ich dem chronischen Underachievement nichts abgewinnen.
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Google AI-Feature-Future |
Google zieht das Tempo fĂŒr Veröffentlichungen von AI Funktionen ordentlich an. Das ist schön, denn so kann ich in meine Glaskugel ⊠Àh Search Labs schauen und Dir von der nahen Web Guide Zukunft erzĂ€hlen (Zumindest fĂŒr Deutschland, in den USA ist es bereits RealitĂ€t, so konnten wir es fĂŒr Dich testen).
Dein Web Guide-Guide
Web Guide ist eine Ergebnisseite, die Suchtreffer automatisch in Themenblöcke sortiert und so die klassische Ansicht der âzehn blauen Linksâ aufbricht. Das funktioniert folgendermaĂen: Jede Anfrage wird per query fan out in mehrere Teilfragen zerlegt, das Internet wird parallel durchsucht und die Suchergebnisse anschlieĂend nach Themen gruppiert.

Aktiviert wird der Web Guide im Web-Tab von Google Search. Dort lĂ€sst sich auch mit einem Klick zurĂŒck in die gewohnte Listenansicht wechseln.
In Googles BeispielÂsuche âhow to solo travel in Japanâ erscheinen mehrere Rubriken mit je ein bis zwei sichtbaren Links sowie einem âMoreâ-MenĂŒ fĂŒr weitere Treffer. Ein anderes Suchbeispiel von âThe Vergeâ nach âmango tree careâ zeigt, wie die AI Nischenanfragen in Unterthemen wie Standorttipps und Problemlösungen zerlegt.


Je nach Inhalt ergÀnzt Google die KÀsten um Thumbnails oder kurze Einleitungen. Es ist ein Layout, das sich nach den ersten Tests offensichtlich dynamisch anpasst.
Wenn dieses Feature auch hier verfĂŒgbar ist, bedeutet es, dass die SERPs diverser werden. Dort, wo das Feature aktiv wird, wird der Konkurrenzdruck höher. Auf der anderen Seite können Longtail-Rankings zu den spezifischen FanOut Queries mit diesem Feature vielleicht mehr Traffic generieren. Vielleicht wird es sich daher lohnen, fĂŒr diesen Query-Fan-Out zu optimieren.
Wenn das Feature zu uns kommt, werden das Monitoring und die Optimierung eine zusĂ€tzliche KomplexitĂ€tsebene bekommen. Die Position als Metrik wird an Bedeutung verlieren, da wir die Position nicht mehr einer Query konkret zuordnen können. Ein Position 5 Ranking kann bedeuten, dass Du fĂŒr eine der Fan-Out Queries eigentlich auf 1 rankst. Gleichzeitig ist die CTR der Top-Ergebnisse vermutlich gesenkt, zugunsten der CTRs auf den jeweiligen Top Ergebnisse der Blöcke. Die Zielmetrik Klicks wird die Gleiche bleiben, aber Du kannst sie in Zukunft pro Landingpage vielleicht ĂŒber mehr Keywords zum gleichen Thema erreichen. Deine Konkurrenz aber auchâŠ
Der Virtual try-on try-out
Parallel modernisiert Google den Shopping-Bereich: Das im Mai vorgestellte Virtual Try-On verlĂ€sst die Lab-Phase und startet in den USA. Mithilfe eines Ganzkörperfotos ist es nun möglich, KleidungsstĂŒcke virtuell anzuprobieren. Philipp hat es fĂŒr uns schon getestet und dank seines Kommentars âteilweise kommen gruselige Fotos dabei rausâ, freue ich mich sehr darauf, Virtual Try-On selbst zu testen. Neugierde und Sensationslust sind ein starker Antrieb. Aber nein, diese Bilder zeigen wir Dir nicht. Das musst Du schon selbst testen. Die daraus entstehenden Bilder werden jedenfalls gespeichert und sind wieder aufrufbar. Per âBuy Nowâ geht es direkt in den Checkout.

Die Preisalarme wurden verfeinert: GröĂe, Farbe und Wunschpreis lassen sich festlegen, und Google meldet PreisÂreduzierungen dann automatisch. Hinzu kommt das Checkout-Feature âBuy for meâ: Nach BestĂ€tigung der Daten ĂŒbernimmt Google Pay den Kauf direkt beim HĂ€ndler.
Die groĂe Frage ist natĂŒrlich, wie gut die gruseligen Bilder bei den Kunden ankommen und wie gut der Virtual Try-On tatsĂ€chlich funktioniert. Wenn die AI zu sehr schmeichelt, steigt vielleicht die Conversion-Rate nur, wenn Du Retouren mit einbeziehst. Am Ende steigt der Gewinn nur, wenn Du mehr verkaufst und nicht wenn Du nur mehr Retouren bearbeiten musst. Angenommen, der Virtual-Try-Out setzt sich durch, dann werden Produktbeschreibungen noch unwichtiger, als sie es schon heute sind. Stattdessen wird es in Zukunft eine neue Anforderung fĂŒr Produktbilder sein, das Optimum zwischen Conversion und Retouren Quote im Virtual Try-Out zu erreichen.
In diesem Sinne: Frohes Shoppen!
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Das alles und noch viel mehr wĂŒrde ich machen⊠|
Wenn ich Head of SEO bei Mytholon wĂ€r. Du kennst es doch auch. Du bist privat online unterwegs und suchst nach ein paar Sachen fĂŒr dein Hobby. Du landest auf einer Website, schaust Dich um und erwischst Dich wenig spĂ€ter dabei, dass Du vom Shopping abgedriftet bist und Dir Gedanken ĂŒber die Ăberschriftenstruktur der Landing Page machst.
So ging es mir letztens wieder. Eines meiner exotischeren Hobbies ist LARP. Stell Dir Dungeons and Dragons vor, aber anstatt mit einem Charakterbogen am Tisch zu sitzen und zu wĂŒrfeln, triffst Du dich mit hunderten oder tausenden anderen Leuten und spielst das Ganze in âechtâ. Es gibt unterschiedlichste Events dieser Art, ich bin bei Fantasy geblieben. Wie bei jedem guten Hobby kann man nahezu unbegrenzt Zeit und Geld darin versenken.
Das war auch diesmal mein Ansinnen, als ich den OnlinehĂ€ndler mytholon.com aufsuchte. Nach eigenen Angaben ist es der gröĂte Anbieter von LARP-AusrĂŒstung in Europa mit mehreren Standorten in Deutschland â was in dieser Nische nicht selbstverstĂ€ndlich ist â einer davon in Hamburg. Neben dem ganzen âHobby zur Arbeit machenâ-Aspekt wĂ€re hier aber auch schlichtweg einiges an Potential zu holen.
So sehr ich mich fĂŒr detaillierte Indexierungsstrategien und aufwĂ€ndige Verlinkungsanalysen begeistern kann, macht es doch einfach SpaĂ, mit guten (SEO-)Basics Meter zu machen. Am wichtigsten wĂ€ren hier aus meiner Sicht:
- Suchnachfrage ermitteln
- Saubere Kategorien erstellen
- Sinnvolle Ăberschriften und Metadaten implementieren
1. Suchnachfrage ermitteln
Der folgende Screenshot kommt aus der Hauptnavi. (Ja, Desktop, ich weià ;) ) Das Hauptaugenmerk bitte zunÀchst auf den roten Kasten oben rechts.

Die Hauptkategorie trĂ€gt den Namen âPolsterwaffenâ. Es mag an meiner persönlichen Filterblase liegen, aber ich kenne niemanden, der diese Dinger wirklich so nennt. Man mag sie nicht nur beim LARP verwenden können, aber ehrlich gesagt habe ich noch nie etwas anderes als âLarpwaffeâ gehört. Zum GlĂŒck gibt es Tools wie Sistrix, sodass wir uns nicht nur auf mein GefĂŒhl verlassen mĂŒssen:
- polsterwaffe(n): 10 bzw. 20 Ă Suchen im Monat
- larp waffe(n): 40 bzw 600 Ă Suchen im Monat
Ăhnlich beim Stichwort Hiebwaffen, das in den anderen roten Boxen markiert ist. NatĂŒrlich möchte man auch Streitkolben oder Keulen auf der Seite abbilden, weil man eben nicht nur Ăxte hat. Aber wĂ€hrend âlarpâ in Kombination mit âhiebwaffe(n)â bei Sistrix ein monatliches Suchvolumen von Null ausweist, werden âlarp Ă€xteâ immerhin 250 Mal im Monat gesucht. Ich wĂŒsste, wofĂŒr ich Kategorien anlegen wĂŒrde.
Ăber eine ordentliche Marktforschung via Themenrecherche bekommen wir schnell ein Bild davon, welche Sprachen unsere Kundinnen und Kunden sprechen und ob wir dieselbe Sprache sprechen. Das wĂ€re mein allererster Schritt.
2. Saubere Kategorien erstellen
Die Ergebnisse wĂŒrde ich dann nutzen, um in der Breite einen an die Kundschaft orientierten Kategorienbaum zu entwickeln. Das wĂŒrde die effektive AngriffsflĂ€che, die wir mit unseren Produkten erzielen können, auf Anhieb vervielfachen. Dabei wĂŒrde ich â auch um zum dritten Schritt ĂŒberzuleiten â natĂŒrlich auf keywordrelevante Elemente achten.
3. Sinnvolle Ăberschriften und Metadaten implementieren
Wer im Screenshot oben aufgepasst hat, wird sehen, dass die Subkategorie âHiebwaffenâ mehrmals aufgefĂŒhrt war. Einmal unter âSchaukampfâ und einmal unter âPolsterwaffenâ. Der identische Linktext wĂ€re ja gerade noch zu ertragen, wenn die Seiten selbst ausdifferenziert wĂ€ren. Leider gibt es auf den Seiten nur identische Titles und Ăberschriften sind keine vergeben worden. Aber ich finde, es wĂŒrde beim LARP schon einen massiven Unterschied machen, wenn mein GegenĂŒber nicht mit der gepolsterten LARP-Axt auf mich einzimmert, sondern mit der Schaukampf-Axt aus bestem Federstahl. Diese Unterscheidung ist daher fĂŒr LARPer ein Your Money Your Life-Thema.
Als nĂ€chstes auf der Liste wĂ€re also eine Individualisierung der Templates, sodass neben Breadcrumb und Product Listing auch individuelle Ăberschriften und Titles auf der Seite sind.
Damit wĂ€re ein sehr guter Anfang gemacht, ohne dafĂŒr ĂŒberhaupt einen Crawler anzuwerfen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass man die Sistrix Sichtbarkeit damit leicht verdoppeln, den Traffic entsprechend signifikant steigern und damit letztendlich auch mehr Geld verdienen könnte.
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SEO World-wide: Totgesagte leben lÀnger |
Kaum eine Marketingdisziplin wurde so oft zu Grabe getragen â âSEO ist totâ, âJetzt kommt KIâ, âNiemand googelt mehrâ... Und doch, schauen wir auf die Trends, zeichnet sich auch weiterhin das Gegenteil ab: Die Suchnachfrage nach dem Thema SEO wĂ€chst. Global. Und zwar deutlich.
Schauen wir zunÀchst in die letzten 5 Jahre: UK, USA & AUS

Zugegeben, da sind einige Breakouts zwischen, die in erster Linie von trendenden Brands ausgemacht werden, aber auch der Blick in die letzten 12 Monate ist spannend; thematische Nachfrage scheint anzusteigen. 
Nachfrageanstieg
Auch im DACH-Raum. Spannend ist, dass der Trend Àhnlich lÀuft, international gesehen, die Suchnachfragen aber doch sehr unterschiedlich sind. Wo in den englischsprachigen LÀndern viel nach Tools und bestimmten Brands von Agenturen gesucht wird, so wird im Dach-Raum eher genereller gesucht, nach SEO Agenturen im lokalen Raum und in DE und AT auch nach GEO, was im englischsprachigen Raum so gar keinen Platz innerhalb der Top Queries hat.


Genereller Themenboost = Steigende Nachfrage?
Man könnte jetzt sagen, bloà weil das Thema trended oder wieder mehr nachgefragt wird, bedeutet das ja noch nicht, dass auch die Nachfrage nach Beratung steigt, oder doch?
Lucky us, denn es scheint, als wÀren SEO Agenturen nachgefragt wie lange nicht, Germany allerdings, as usual, ein bisschen late to the party:

Doch auch der Blick ins letzte Jahr, in den DACH-Raum zeigt uns, dass Nachfrageanstieg da ist:

Kurzer Disclaimer: Die Nachfrage nach SEO Agenturen in Ăsterreich und der Schweiz war natĂŒrlich nicht nonexistent, sondern belĂ€uft sich auf Ă 400 mtl. Suchen fĂŒr das Keyword SEO Agentur in beiden LĂ€ndern.
Was aber deutlich werden soll, ist, dass das Thema zunehmend an Relevanz gewinnt, wie auch die Trenddaten sichtbar machen.
Nachgefragt werden im DACH-Raum besonders generelle Suchen nach SEO Agenturen, lokale Agenturen und fĂŒr unterschiedliche UnternehmensgröĂen.
Den Anstieg der Nachfrage als Chance verstehen
Im deutschsprachigen Raum sind wir viel damit beschÀftigt uns zu rechtfertigen, anstatt ins Doing zu kommen.
Typische HĂŒrden sind da gerne:
- Projektâ statt Kanaldenken: SEO wird noch als EinmalâAudit gebucht.
- KapazitĂ€tsillusion: âMachen wir, sobald der Entwickler Zeit hat.â
- PreisâMisstrauen: Diskussionen ĂŒber StundensĂ€tze statt ĂŒber ROI.
Möchtest Du davon wegkommen, kann dieser Anstieg eine Grundlage fĂŒr weitere GesprĂ€che und weniger Diskussionen und Rechtfertigungen sein:
- SEO ist kein Relikt, sondern das RĂŒckgrat der Nachfrageerfassung â weltweit.
- Die englischsprachigen MĂ€rkte demonstrieren, wie frĂŒhzeitige Investitionen Agenturlandschaften befeuern; der DACHâRaum zieht spĂŒrbar nach.
- SEO ist nicht tot, sondern ein wachsender Kanal.
- Die KomplexitĂ€t hat zugenommen â durch KI, durch neue Formate, durch technische Anforderungen.
- Wer organische Sichtbarkeit will, braucht Expertise. Und die wird gesucht. Weltweit.
Wenn Du also SEO bist, ist jetzt Dein Zeitpunkt fĂŒr GesprĂ€che und auch wenn Du SEO suchst, solltest Du anfangen, mit den Agenturen zu sprechen.
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Fragen? Immer gerne fragen!
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Wir sind fĂŒr Dich da.
Schreib uns gern jederzeit
eine E-Mail an [email protected] oder
ruf uns einfach kurz an: +49 40 22868040
Bis bald,
Deine Wingmenschen
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Anckelmannsplatz 1, 20537 Hamburg, Germany
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