Wirklich wahres Wingmen SEO Wissen für wache Webmarketer #217
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Florian Stelzner
Florian Stelzner
Geschäftsführender Gesellschafter
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Wow -- ich hätte nie gedacht, dass mich dieser "Sommer" zu so einem billigen Click-Bait-Bluff verleitet. Falls Du Dich betrogen, verraten und verkauft fühlst, klicke hier. Falls Du Dich amüsiert, ermutigt und begeistert fühlst, klicke hier. Falls Du einfach nur ein böses SEO-Lein bist und sowieso beide Links klickst, na dann klick halt auch noch hier.

So oder so war es in der letzten Woche Klicki-Bunti in der SEO-Welt und die lieben Wingmenschen waren für Dich wieder auf Lese-Safari.

  • Lese-Löwe Philipp erweckt tote Ideen zum Leben

  • Cyber-Kobra Matt hüpft auf's richtige Feld bei 1,2 oder 3

  • Netz-Natter Flo wünscht sich mehr Gehör für John Mu 

  • Online-Opossum Anita berichtet über Video-Sichtungen in Google Maps

  • Pixel-Piranha Matt berichtet über SearchGPT

Viel Spaß beim Lesen,

Deine Web-Wildkatzen-Wingmenschen

P.S.: Roooaaarr!

Was wir gelesen haben
Philipp Götza
Philipp Götza
Junior Consultant
🪴 Philipp: Wie Du tote Ideen zum Leben erweckst für besseres Denken und besseren Content

Lebendig und (un)tot? Ich habe mich nicht im Monat vertan -- dieser Artikel ist nicht für Halloween gedacht.

Denken und Kommunizieren sind zwei der wertvollsten und mächtigsten Instrumente, die Du in Deinem Orchester hast, um besser in der SEO zu sein und andere zu überzeugen. Heute erzähle ich Dir, wie Du an lebendige Ideen kommst, um besser zu denken und besseren Content zu erstellen.

Was sind "tote Ideen"? 

Manchmal ist der beste Weg, etwas zu verstehen, sich mit dem Gegenteil zu beschäftigen. Gerade lese ich 48 Laws of Power von Robert Greene. Abseits dessen, dass das Buch sehr gut ist, beschäftige ich mich auch mit seiner Person.

Auf YouTube hat er dieses Video zu "Alive Ideas Versus Dead Ideas" hochgeladen und ich musste, seitdem ich es vor einigen Wochen gesehen habe, immer wieder darüber nachdenken.

Was ist eine tote Idee?

  • Sie ist statisch,

  • ein Klischee, 

  • etwas, das man einfach so sagt.

Das Gegenteil davon sind lebendige Ideen. Sie sind dynamisch, multidimensional und komplex. Um lebendige Ideen zu haben, muss man sie aus mehreren Blickwinkeln betrachten. So kannst Du sie zum Leben erwecken:

Eine Gegenüberstellung toter und lebendiger Ideen. Tote Ideen sind statisch, ein Klischee, eindimensional und "Kopieren". Lebendige Ideen sind dynamisch, originell, multidimensional und "Kapieren".

Statt einer flachen 2D-Zeichnung geht es also um holografische Bilder.

Bei toten Ideen denken wir nicht viel nach, lesen & konsumieren vor uns hin, "plappern nach" oder vergessen sie direkt. Lebendige Ideen erfordern, dass wir uns mit einem Thema intensiv beschäftigen, unterschiedliche Blickwinkel einnehmen und "um die Ecke denken".

"We need to think about those things -- what we can't see, what we are not thinking about.

Try and imagine this metaphor of thinking around the corner. Of thinking about what you cannot see, about what you are not imagining, but what might happen in three months or a year."

-- Robert Greene

Dinge, die wir nicht kommen sehen, sind die Black Swans, von denen ich Dir an dieser Stelle berichtet habe.

So denkst Du besser

Eine Sache, die ich tief verinnerlicht habe, ist, Aussagen und Behauptungen kritisch zu hinterfragen.

  • Stimmt das wirklich? 

  • Gibt es andere Gründe, die einen zu dieser Annahme führen könnten? 

  • Ist das heute immer noch so? 

  • Warum würde diese Person das sagen?

Nimm' etwas nicht immer für bare Münze. In vergangenen Artikeln habe ich das immer mal wieder versucht durchklingen zu lassen. Zum Beispiel in:

  1. Dieses Modell kann den Traffic aus der SGE (nicht) vorhersagen

  2. Leiden wir an Realitätsverlust oder ist Google gerade wirklich so schlecht?

  3. Dieses Mindset hilft Dir weiter, wenn Du denkst, dass Google oder andere Dich ungerecht behandeln

In der SEO wirst Du bessere Ideen haben und zu besseren Ableitungen kommen, wenn Du stets um die Ecke denkst.

Beispiel: Die Core Web Vitals sind für das Ranking weniger wichtig, aber warum hat Google diese Daten so sehr angepriesen?

Vielleicht haben sie zwar auch im Sinn, dass ein zufriedenes Web durch schnelle Websites sich positiv auf das eigene Produkt auswirkt, wenn man aus der Google-Suche kommt.

Andererseits sparen sie dadurch natürlich Kosten. Denn weniger Datenübertragung = weniger Crawling-Aufwände. Aber vielleicht ist das auch nicht die (einzige) Wahrheit.

Durch den Google Leak wissen wir eindeutig, wie wichtig Nutzersignale sind. Möglicherweise sind die Core Web Vitals nur ein Abfallprodukt des Trackings dieser Signale. Also kluges Recycling, das auf andere Sachen (Kosten, Umwelt & Co.) positiven Einfluss hat.

Eventuell ist auch das falsch oder nicht die eigentliche Wahrheit, aber genau das meine ich. Denke um die Ecke.

So erstellst Du besseren Content 

Wie anfangs angemerkt: Manchmal ist es einfacher, Dinge zu erklären, wenn man sich das Gegenteil anschaut. HubSpot hat es uns einfach gemacht und in einem Artikel beides -- lebendigen und toten Content -- referenziert.

HubSpot ist eins der Beispiele, an dem sich viele orientieren. Um Dinge gut zu machen (Erfolg mit Content Marketing), oder Fails zu vermeiden (trivialen Content zu schreiben, der selbst aufgekratzte Flummis auf Energy Drinks einschläfert).

Aber jetzt gab es ein Erwachen. Sie kamen zur Einsicht, dass die Ideen (und Inhalte) tot sind. Es gab einen Umschwung und der Blog hat einige Upgrades bekommen, um die nachlassende SEO-Performance aufzufangen.

Was hat es dafür gebraucht?

  • Nachweise, für echte Erfahrung

  • Zusätzliche Medienformate wie Bilder, Grafiken, Screenshots und Videos

  • Einzigartige Anekdoten, die den Inhalt durch Persönlichkeit und Glaubwürdigkeit aufwerten

Echte Erfahrung führt dazu, dass Du nicht nur "nachplapperst", sondern Dir ein eigenes Bild machen kannst und das in Deinem Content auch so rüberbringst. Kapieren > Kopieren.

Beispiel: Was ist die Aufgabe eines Listicles? Nicht bei Google damit zu ranken. Dann machen wir Inhalte nur für Google -- das mag und möchte Google nicht.

Ein Listicle soll der lesenden Person z. B. eine Entscheidungshilfe geben. Wenn es eine Rangfolge ist, dann ist die Aufgabe, Lesende zu überzeugen, warum das beste Produkt wirklich das Beste ist.

Ein paar konkrete, taktische Ideen dafür:

  • Wenn Du ein Listicle schreibst, solltest  Du die Produkte WIRKLICH ausprobiert haben.

  • Mehr = weniger und weniger = mehr. Es bringt nichts, wenn Du die größte Liste hast, weil Menschen sich dann nicht entscheiden können und Du ohne Erfahrung auch nicht begründen kannst, warum DAS eine Produkt besser ist als die anderen auf der Liste.

  • In der ersten Person schreiben, wenn es die Brand Guidelines erlauben.

  • Persönliche Meinungen in den Content integrieren, um ihn nahbarer und einzigartig zu machen.

In "Good (Unique) Content, Bad (Copycat) Content -- das können wir besser" habe ich Dir noch weitere Beispiele für besseren Content an die Hand gegeben, wie z. B. Content-Meetings zu halten oder Interviews zu führen, wenn eigene Erfahrungen fehlen oder unmöglich sind.

Wieso kann eine eigene Erfahrung unmöglich sein? Wir können vieles lernen, aber die meisten werden z. B. keine Herzchirurgin sein, also müssen wir andere Menschen mit konkreten Erfahrungen befragen, um darüber schreiben zu können.

Ansonsten ist alles, was am anderen Ende rauskommt, zum Scheitern und Sterben verurteilt.

Warm und lebendig > kalt und tot

Besseres Denken und besserer Content brauchen also lebendige Ideen. Damit eine Idee wirklich lebendig wird, musst Du sie einverleiben. Gelingt das nicht, kommt am Ende toter, kalter Content heraus. So überzeugst Du Deine Zielgruppe nicht und lässt selbst einen Kühlraum wie eine Sauna aussehen.

Matthias Pülz
Matthias Pülz
Junior Consultant
🏙️ 1, 2 oder 3: Lieber das Hochhaus oder die Ranch?

Neulich stand ich wieder einmal vor der Frage aller Fragen: Packe ich die beiden Themen "Hauskauf Tipps" und "Hausfinanzierung Tipps" nun zusammen auf eine URL oder erstelle ich dafür zwei separate Seiten? Die Antwort: Wie immer gar nicht so leicht (und Nein).

Damit Du Dir darüber dann künftig keine Gedanken mehr machen musst, bekommst Du jetzt die heiß ersehnte Antwort auf diese Frage. Für alle, die es gar nicht erwarten können, gibt es hier vorab einmal die Kurzfassung, bevor anschließend alle Details folgen.

Worauf muss ich achten?

  • Suchintention: Verschiedene Suchintentionen → Verschiedene URLs

  • SERP-Overlap: Mehr als 50% Überschneidung der Ergebnisse auf der SERP oder Top 3 identisch → Eine URL reicht

  • Inhaltstiefe: Behandelst Du die Themen nur oberflächlich → Eine URL reicht

  • Inhaltslänge: Inhalte mit mehr als 2.500 Wörtern prüfen → Zu viel und zu unstrukturiert: Zwei (oder mehr) URLs

Entscheidungsbaum darüber, ob man eine gemeinsame URL oder zwei separate URLs braucht. Beantwortet man folgende Fragen mit "Ja", dann ist eher eine URL empfehlenswert: identischer Suchintention, SERP Overlap größer als 50%,, inhaltlich eher oberflächlich, weniger als 2.500 Wörter. Beantwortet man die Punkte vorwiegend mit "Nein", geht es eher Richtung zwei separate URLs.

Eine URL vs. zwei URLs

1 - Search Intent

Was Du als erstes für die jeweiligen Keywords zu einem Thema prüfen solltest: Die Suchintentionen. Blinken beim einen Keyword Product Grids mit den neuesten und tollsten Produkten auf der Suchergebnisseite und beim anderen erscheint ein Featured Snippet? Dann solltest Du die Themen lieber trennen.

In der Praxis ist die Trennung natürlich weder immer so eindeutig noch gibt es immer ein klares "richtig" oder "falsch". Aber mit der Zeit bekommst Du ohnehin ein Gefühl dafür, wann die Suchintentionen zu weit auseinander liegen und eher für zwei URLs sprechen. Jemand, der "wie macht man eine lasagne" sucht, wird vermutlich nicht erst noch etwas zu "herkunft lasagne" wissen wollen. Falls doch, freut er oder sie sich bestimmt über eine clevere interne Verlinkung.

Definitiv besser als die beiden Themen in eine URL zu quetschen und Nutzerinnen und Nutzer erst noch etwas darüber zu servieren, wie der Spanier Rodrigo La Sagne die Lasagne im 16. Jahrhundert heimlich auf seinem Karren gen Westeuropa brachte (historisch nicht korrekt), während die Gäste schon seit einer halben Stunde sehnsüchtig darauf warten, endlich etwas zu Essen serviert zu bekommen.

2 - SERP-Overlap

Was Du Dir außerdem anschauen musst, ist die Überschneidung an URLs in den Suchergebnissen: Wie viele Seiten ranken sowohl für das eine als auch das andere Keyword? Das kannst Du entweder händisch tun. Oder Du nutzt ein kostenloses Tool: SERP Overlap Tool.

Sind die Top 3 Ergebnisse identisch oder gibt es eine Übereinstimmung von 50% oder mehr, reicht üblicherweise eine URL. Ausnahmen bestätigen auch hier wieder die Regel, aber es ist zumindest ein super Richtwert.

Nehmen wir beispielsweise einmal die beiden Keywords "gartengestaltung" und "gartenideen". Klingt für mich erst einmal recht ähnlich, allerdings gibt es nur eine Überschneidung von 10%. Dann also doch lieber zwei URLs:\ SERP Vergleich der Keywords "gartengestaltung" und "gartenideen". Nur eines der Ergebnisse taucht in beiden Top 10 auf.

3 - Inhaltstiefe

Wenn die betroffenen Themen nur oberflächlich behandelt werden, ergibt es häufig Sinn, sie auf einer Seite zu bündeln (wie bei Pillar Pages). Gehen die Themen stark in die Tiefe (wie bei Cluster-Inhalten), solltest Du sie lieber auf zwei URLs aufteilen. Über Themen-Cluster rund um Pillar Pages und Cluster-Inhalte hab ich übrigens auch ein paar Artikel geschrieben. Einmal darüber, was denn der Unterschied zwischen Themen-Cluster und Siloing ist. Und darüber, wie Du Themen-Cluster entlang der Customer Journey aufziehst. Aber zurück zum eigentlichen Thema:

Wichtig ist beim Bündeln natürlich, dass die Themen trotzdem eng miteinander in Verbindung stehen müssen, wenn Du sie auf einer URL vereinst. Das Keyword "waschmaschine reparieren" gemeinsam mit "content marketing strategie" zusammenzupacken, ergibt demnach logischerweise keinen Sinn.

Oberflächlich bedeutet übrigens nicht, dass die Inhalte qualitativ schlecht sein sollten. Sollte das der Fall sein, lautet die Lösung: Rechtsklick auf das Dokument auf Deinem PC → "Löschen" anklicken → Rechtsklick auf den Papierkorb → "Papierkorb leeren" anklicken.

4 - Inhaltslänge

Auch wenn Du auf Deine Seite die Themen nur oberflächlich behandelst, ist irgendwann der Punkt gekommen, an dem es einfach zu viel des Guten ist. Zumal sich die Zeiten von Skyscraper-Inhalten (das Thema hat Philipp vor einer Weile schon einmal angeschnitten) und der Frage "Wer hat den längsten (Inhalt) und die meisten Wörter auf seiner Seite?" allmählich dem Ende zuneigen.

Nutzerinnen und Nutzer wollen Antworten. Und das möglichst schnell und einfach. Da ist so ein 14.815 Wörter langer Artikel mit der gesuchten Antwort in Schriftgröße 8 irgendwo im letzten Drittel der Seite die denkbar unerfreulichste (und damit schlechteste) Lösung.

Da diese Erkenntnis inzwischen auch in der SEO-Welt angekommen ist, geht der Trend bei Inhalten zunehmend vom Skyscraper zum sogenannten Ranch-Style SEO (in puncto Namensgebung macht den SEOs wirklich niemand etwas vor). Hier liegt der Schwerpunkt auf der Erstellung einzelner granularer und stärker zielgerichteter Inhalte (Mehr zu Ranch-Style SEO). Oder einfacher formuliert: Unterteile Deinen 14.815 Wörter Artikel mit den vier Zwischenüberschriften doch lieber in vier separate Artikel.

Eine klare und eindeutige Grenze à la "Alles, was mehr als 3.000 Wörter hat, musst Du definitiv aufteilen" gibt es leider nicht. Als Faustformel empfehle ich aber, Seiten mit mehr als 2.500 Wörtern zumindest einmal auf die Probe zu stellen. Muss das wirklich alles gebündelt hier auftauchen? Ist das für Nutzerinnen und Nutzer noch gut strukturiert -- mit klaren Abschnitten und nachvollziehbaren roten Faden -- oder ist es (zu) unübersichtlich und überfordert Besucher und Besucherinnen eher? Dafür hilft auch stets ein Blick ins Tracking oder zur Konkurrenz mit dem Top-Ranking.

Florian Stelzner
Florian Stelzner
Geschäftsführender Gesellschafter
🧠 Kann bitte mal jemand™️ auf John Mu hören?

Bitte, bitte, wenn schon nicht auf uns SEO-Berater, dann hört doch bitte ausnahmsweise mal jemand auf John Mu.

Ein LinkedIn Kommentar von John Mueller. Er schreibt "Thanks! Aside - please don't use LLMs for SEO advice. They learn from all the bad SEO information out there." Der Kommentar hat viele "Gefällt mir"-Angaben und 15 Kommentarantworten.

Barry Schwartz hat beim Search Engine Roundtable einen LinkedIn-Kommentar von John Mu und eine ähnliche Aussage von Gary Illyes von vor einem Monat zum Anlass genommen, um das Thema LLMs vs. SEO-Ratgeber zur Diskussion anzuregen.

Das möchte ich hiermit gerne aufgreifen und fürchte schon jetzt, dass der hybride Wahn des SEO-Menschens sämtliche Warnungen ignorieren lassen wird. Anyways...

Dennoch ist es interessant, dem Gedankenspiel zu folgen.

Angenommen wir hätten einen lupenrein programmierten Assistenten, der ausschließlich mit geprüften Trainingsdaten gefüttert wurde.

Sicher wird uns dieser zu jeder Frage eine vermeintlich passende Antwort formulieren. Je nach Datenmaterial, Programmierung und Prompt vermutlich sogar recht akkurat.

Worüber ich jedoch nachdenke, ist, ob der Ansatz der Richtige ist. Es gibt ja bereits sehr gute SEO-Tools, die valide Einschätzungen, sogar quantifizierte Crawl- oder Rankingdaten priorisieren können. Hier eine KI einsetzen, um z. B. Jira-Tickets oder Folien oder Artikel daraus basteln zu lassen, ist sicherlich eine Beschleunigung, wenn richtig gemacht.

Aber: Wie bei reiner Tool-Nutzung auch kommen nur Bestandsdaten zum Einsatz. Bestandsdaten, die so oder ähnlich jede*r nutzen kann. Wo bleibt da das I-Tüpfelchen, die Sahnehaube, die Schaufel Kohle mehr im Ofen?

Ziel kann es meiner Meinung nach nicht sein, sich nur die Arbeit zu beschleunigen, ohne gleichzeitig die gewonnene Zeit in mehr SEO-Gehirnschmalz zu investieren. 

Ja, bitte, automatisiert Prozesse und Arbeitsschritte weg, die nerven. Ja, beschleunigt Euch für einfache Fragestellungen, aber die Zeit ist JETZT, um SEO auf ein nächstes, viel strategischeres Level zu heben.

Anita Böhm
Anita Böhm
Consultant
🗺️ All eyes on Videos in Maps

Videos in Google Business Profilen sind nicht neu: Schon seit Anfang 2018 können Unternehmen eigene Videos hochladen. Dabei müssen bestimmte Anforderungen erfüllt und Richtlinien eingehalten werden, die in der Google Business Profile Help im Beitrag "Manage photos or videos for your Business Profile" ausführlich dargelegt werden.

Aber wie eingangs bereits erwähnt: Videos in Google Business Profilen sind nicht neu. Wieso schreibe ich heute darüber? Weil ich -- in der Maps App auf dem Mobilgerät -- seit ein paar Monaten über Einträge stolpere, die ein automatisch abspielendes Video enthalten. Das sieht dann beispielsweise so wie in diesem verlinkten Video aus:

Screenshot aus dem verlinkten Video, im Video ist zu sehen, dass das servierte Essen dampft und jemand sich im Hintergrund etwas Brot von einem Teller nimmt.

Gut möglich, dass es das schon länger gibt -- aufgefallen ist es mir jedoch erst vor kurzem. Weit verbreitet ist diese Video-Einbindung, soweit ich es bewerten kann, bislang nicht.

In der normalen Google-Suche finden sich die Videos übrigens auch. Allerdings sind sie dort in der Regel etwas weniger sichtbar eingebunden. Der Fokus liegt auf "Website besuchen" oder "Anruf tätigen" -- das Video sieht man erst, wenn man auf den Eintrag klickt und nicht direkt im Snippet. Hier habe ich nach "fitnessstudio" + gesucht:

Screenshot aus Google Suche nach "fitnesstudio altona", unter der Überschrift "Unternehmen" ist eine Karte mit vielen roten Markierungen. Darunter sind 3 konkrete Geschäfte aus der Karte aufgelistet. Neben Name, Bewertung, Adresse, Öffnungszeiten ist rechts jeweils groß ein Icon mit Beschriftung für Website und für Anruf zu sehen, damit man entweder direkt einfach und schnell die Website aufrufen kann oder anrufen kann.

Wobei es auch Ausnahmen zu geben scheint: Bei der Suche nach "restaurant" + sehen die Snippets anders aus. Es gibt dem Kontext angepasste Interaktionsmöglichkeiten wie "Bestellen" und "Tisch reservieren". Zudem ist das Video leicht angeschnitten sichtbar.

Screenshot aus Google Suche nach "restaurant altona", unter der Überschrift "Unternehmen" ist eine Karte mit vielen roten Markierungen. Darunter sind 3 konkrete Geschäfte aus der Karte aufgelistet. Neben Name, Bewertung, Adresse, Öffnungszeiten ist darunter eine Reihe von Buttons: Website, Bestellen, Tisch reservieren. Rechts ist ein kleines Bild zu sehen, daneben ist ein weiteres Element angerissen -- ein Play Button impliziert, dass es sich dabei um ein Video handelt.

Nimm Dir einfach mal Dein Smartphone und suche in Maps nach "restaurants", "cafes" oder "drinks"! Vielleicht entdeckst Du so auch ein paar Einträge, die ein Video enthalten?

Das Video wird immer auf dem zweiten Slots angezeigt. Dabei kann es sich um ein "offizielles" Video handeln, welches von Administratorinnen des jeweiligen Business Profils hochgeladen wurde. Aber auch User Generated Content von Local Guides werden an dieser Stelle integriert. Um herauszufinden, von dem das Video ist, musst Du das Profil aufrufen und das Video anklicken -- in der Vollansicht gibt es dann am unteren Rand einen Hinweis zumr Urheber*in, inklusive Link zum Profil.

Zwei Ausschnitte aus Video-Einblendungen, bei denen jeweils zu sehen ist, von wem das Video hochgeladen wurde: Im ersten Fall "WOHLERS", einem Restaurant, im zweiten Fall ein*e Local Guide namens "Jo Jo".

Beim Stöbern in Google Maps bin ich zu verschiedenen Themen auf Videos gestoßen:

  • Coaching

  • Fitness, Aerobic & Co

  • Döner

  • Museum

  • Supermarkt

Diese Liste ist natürlich alles andere als vollständig. Zeigt jedoch, dass die Videos vielseitig zum Einsatz kommen. (Bei Gesundheitsthemen sehen die Snippets ein bisschen anders aus, daher gibt es hier eine kleine Ausnahme.)

Was dabei auffällt, ist die große qualitativ-konzeptionelle Bandbreite der Videos. Während einige Videos extrem professionell aussehen, haben andere einen amateurhaften Vibe (was nicht zwingend negativ sein muss). Beim Betrachten verschiedener Beispiele lassen sich Rückschlüsse ziehen und in Anforderungen überführen:

  • Authentizität vermitteln

  • Konsistenz zur Marke

  • Aufmerksamkeit generieren

  • Neugier wecken

  • etc.

Rund um Fitness, Yoga & Co zum Beispiel ist es super, Menschen in Bewegung zu sehen. Dabei spielt natürlich auch die individuelle Zielgruppe eine Rolle. Hier habe ich Dir ein paar -- aus meiner Sicht mal mehr, mal weniger -- gelungene Videos aus diesem Segment verlinkt:

Screenshot aus dem verlinkten Video eines Fitnessstudios. Im Video ist zu sehen, dass jemand einen Ball gegen eine Wand wirft und weitere aufeinander abfolgende kurze Sequentzen von Menschen, die Fitness-Übungen durchführen.Screenshot aus dem verlinkten Video eines Fitnessstudios. Im Video sind zwei Frauen in Sportoutfits zu sehen, die begrüßende Gestiken zur Kamera machen und dann verschiedene Fitness-Übungen in aufeinander folgenden Sequenzen machen.Screenshot aus dem verlinkten Video eines Yogastudios. Im Video ist zu sehen, wie eine Gruppe Frauen Yoga macht, die Kamera fährt dabei langsam von links nach rechts durch den Raum.

Bei allem, was mit Essen zu tun hat, sollte das Ziel sein, die Gerichte oder Getränke möglichst appetitlich darzustellen. Dabei kann selbstverständlich auch ihre Zubereitung eine Rolle spielen. Oder eine Detailaufnahme in Slow Motion.

In manchen Bereichen kann es zudem auch interessant sein, die Fläche zu zeigen. Beispielsweise

  • die Räumlichkeiten für Workshops oder Meetings oder

  • die Sitzmöglichkeiten bei gastronomischen Angeboten.

Vielleicht ist es sogar sinnvoll, ein paar Menschen zu zeigen, die dem Kontext entsprechenden Tätigkeiten nachgehen. Oder jemand erzählt direkt etwas in die Kamera. Dann bitte die Untertitel nicht vergessen!

Da die Videos automatisch starten, solltest Du Dir auch die Frage stellen: Was sind Scroll-Stopper, die Betracher*innen dazu bringen, innezuhalten und Dein Video weiter zu schauen? Die Gestaltung der ersten 1-2 Sekunden ist dabei essenziell.

Bevor Du Dich jetzt darauf stürzt, für Dein Business Profil das ultimative Video aufzunehmen: Die bereits erwähnten Richtlinien nicht aus dem Auge verlieren! Wobei ich hier anmerken muss: Auch wenn die Dauer der Videos mit "bis zu 30 Sekunden" angegeben wird, sind mir ein paar deutlich längere begegnet. Im Zweifel also ausprobieren.

An dieser Stelle sei auch noch erwähnt, dass in Google Maps die primäre Handlung typischerweise die Wegbeschreibung ist. Also: Ich suche nach einem Ort, um mir dann die Route dorthin anzeigen zu lassen. Oft geht dem auch eine Recherche voraus:

  • Welche Cafés gibt es in der Umgebung? 

  • Ist gerade oder zu einem bestimmten Zeitpunkt geöffnet? 

  • Was gibt es dort zu essen und zu trinken?

Alle Antworten kann ich in einem gut gepflegten Profil problemlos finden.

Nur in bestimmten Fällen werde ich mich von hier aus auf die Website durchklicken und so für Traffic sorgen. Das ist sicherlich sehr stark abhängig von der Branche. Bei Yoga möchte ich mich vielleicht nach den Preisen erkundigen und mich anmelden, beim Theater oder Kino eine Karte kaufen, usw.

Informationen dazu, wie oft welche Interaktion ausgeführt wurde, findest Du übrigens im Business Profil -- für die letzten 6 Monate.

Screenshot aus dem Google Business Profile, es ist der Leistungsbericht zu sehen, oben wird der Zeitraum angezeigt und kann dort auch verändert werden, aktuelle Auswahl Feb 2024 bis Juli 2024. Darunter mehrere Reiter zum Wechseln: Übersicht, Anrufer, Nachrichten, Buchungen, Route berechnen, Website-Klicks. Ausgewählt ist aktuell die Übersicht, darunter ist ein Graph zu sehen, in dem die Anzahl der Interaktionen mit dem Profil pro Monat zu sehen sind. Die Kurve ist im März am höchsten und im Juni am niedrigesten. Die Werte wurden ausgegraut.

Hast Du die Videos auch schon entdeckt? Welche positiven oder negativen Beispiele sind Dir begegnet?

Matthias Pülz
Matthias Pülz
Junior Consultant
🧟‍♂️ OpenAI erweckt SearchGPT zum Leben

Vor einer Weile sah es schon einmal danach aus, als ob OpenAI seine eigene Suchmaschine an den Start bringt. Damals war es nur falscher Alarm. Nun nicht mehr. Denn tatsächlich bringt ChatGPTs Mutterschiff OpenAI nun ihre eigene "AI Search Engine" mit dem Namen SearchGPT heraus. Aus der Subdomain von "damals" ist inzwischen ein Verzeichnis geworden:\ URL Zeile mit dem Inhalt https://chatgpt.com/search

Es ist zwar bisher "nur" ein Prototyp und laut The Verge anfangs auch lediglich auf 10.000 Test-User beschränkt, aber das muss nicht so bleiben.

Da wird es nicht lange dauern, bis die ersten SEOs wieder ihre "Google's End is Near"-Schilder hochhalten. Ob und wie sich das tatsächlich entwickelt, bleibt abzuwarten. Für alle, die den neuen Crawler direkt aussperren möchten... Der Name des User Agents lautet: OAI-SearchBot.

Bing bringt übrigens auch ein Pendent dazu an den Start, die Bing generative search. Nun geht es also Schlag auf Schlag.

Wir behalten das selbstverständlich im Auge und falls sich da etwas Spannendes tut -- Du ahnst es bereits -- erfährst Du davon natürlich hier in unserem Wingmen Newsletter. Umso wichtiger, das Abonnieren nicht zu vergessen!

Wir empfehlen auf jeden Fall: Erst einmal ruhig bleiben. Interessant bleibt das Thema trotzdem. Wir sind zumindest sehr gespannt, was die neue Suchmaschine so alles drauf hat oder ob sie eigentlich nur von heißer Luft angetrieben wird.

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