Wirklich wahres Wingmen SEO Wissen für wache Webmarketer #214
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Nora Tiedemann
Nora Tiedemann
Junior Consultant
🏄 Let's Go (SEO-)Surfing

Oh, mama. I wanna go surfing – again. Ich war in meinem Urlaub in einem Surf- und Yoga-Retreat in Andalusien und es war einfach großartig. Profi im Wellenreiten werde ich zwar in diesem Leben nicht mehr, aber es hat super viel Spaß gemacht. Ich kann Dir nur wärmstens ans Herz legen, neue Dinge außerhalb Deiner Komfortzone auszuprobieren. Selbst wenn etwas nichts für Dich ist, hast Du es zumindest mal versucht.

Damit auch Du diese Woche (hoffentlich) weiterhin auf der Google-Welle des Erfolgs surfst, habe ich diese Woche folgende Themen im Gepäck:

  • Johan teilt mit Dir Denkwerkzeuge für digitale Wellenreiter 🏄

  • Anita surft geschickt durch ALT-Text-Wellen und bietet Dir eine Orientierungshilfe 🧭

  • Matt schwimmt mit Dir durch wilde GSC-Gezeiten und ihre mysteriösen Anomalien 🌪️

  • Philipp paddelt entschlossen gegen hilflose Mindsets an 🏊

  • Flowrider Flo wagt sich mutig in die Flut der Zero Click Searches 🌊

  • Hannah hat noch eine wichtige Ankündigung für Dich 📣

Viel Spaß beim Lesen ❣️

Deine Wingmenschen

Was wir gelesen haben
Johan von Hülsen
Johan von Hülsen
Geschäftsführender Gesellschafter
A fool with a tool…

Wir SEOs lieben Tools. Ich liebe Tools. Manche Tools hab ich auch selbst gebastelt.

Aber: Das wichtigste Tool eines (guten) SEOs ist der Kopf. Das vergessen wir leider manchmal.

Darum habe ich mich sehr über diese Seite gefreut:

Auf untools.co findest Du ein paar Tools für Deinen Kopf. Einfache Einführungen, die Dir helfen:

  • Kritischer zu denken

  • Kreativere Lösungen zu finden

  • Sauberer zu argumentieren

  • Bessere Entscheidungen zu treffen

Solche mentalen Modelle oder Shortcuts sind immer wieder hilfreich, wenn Du in Deiner täglichen Arbeit:

  • einen LinkedIn-Post siehst und überlegst, ob Du dem Autor glauben sollst

  • entscheiden sollst, ob Du in Zukunft für die Internationalisierung auf .com oder TLDs setzen möchtest

  • Ressourcen für Deinen Arbeitsbereich entwickeln möchtest

Natürlich hilft es auch bei der Entwicklung von SEO-Strategien.

Wenn Du Dich mit SEO-Strategien näher beschäftigen möchtest: Es gibt ein 2-Tages-Seminar bei 121Watt dazu.

Eigentlich schreibe ich diesen Post aber, um Deinen Mindhack zu lernen. Einen meiner größten A-HA-Momente habe ich hier schon mal geteilt: Das Risiko ist der Preis für die Chance!

Was aber ist ein Denkmodell oder ein Denkansatz, der Dein (berufliches) Leben verändert hat und Dich hat wachsen lassen?

Anita Böhm
Anita Böhm
Consultant
Orientierungshilfe für die ALT-Texterei

Das Thema ALT-Texte erfährt weiterhin einen Zuwachs an Sichtbarkeit. Zumindest soweit ich das in meinem Umfeld bewerten kann. Mittlerweile ist es kein Thema mehr, mit dem sich nur Menschen auseinandersetzen, weil sie sich ALT-Texte für die eigene Barrierefreiheit oder wegen SEO wünschen.

Folgende Visualisierung zum Verfassen von ALT-Texten finde ich sehr gelungen:

Eine Infografik zum Thema ALT-Texte schreiben, dass ein Foto von einem Capybara und weitere Elemente und Informationen enthält. Der ALT-Text des Capybara-Fotos ist neben dem Bild dargestellt. Er basiert auf fünf farblich unterschiedlich hervorgehobenen Segmenten, die oberhalb von Foto und ALT-Text aufgelistet werden. Die Segmente sind: Identify who (grün), Expression (rosa), Description (blau), Colour (gelb) und Interesting Features (orange). Der auf Basis der Segmente erstellte ALT-Text lautet: "A capybara looking relaxed in a hot spa. Yellow yuzu fruits are floating in the water, and one is balanced on the top of the capybara's head." Die einzelnen Teile sind in den Farben des jeweils korrespondierenden Segments unterlegt, "A capybara" ist grün, "looking relaxed" ist rosa, etc.

(Quelle)

Klar wird das nicht bei 100% aller Bilder 1:1 passen, aber in vielen Fällen ist es hilfreich – gerade, wenn man sich noch schwer mit dem Formulieren von ALT-Texten tut.

Der zugehörige Beitrag "How to Write Alt Text and Image Descriptions for the visually impaired" von Veronica Lewis liefert umfassende Infos. Einige davon habe ich für Dich herausgezogen, aber der Artikel an sich ist durchaus eine Lektüre wert.

Laut Veronica haben weniger als 1% der Bilder, die es online gibt, einen ALT-Text. Ganz schön heftig. Stell Dir das mal vor, wenn 99 von 100 Bildern, die Dir online begegnen, für Dich nicht erkennbar wären. Wie viele Informationen alleine dadurch schon verloren gehen! Dazu kommt, dass bei einigen der existierenden ALT-Texte noch Luft nach oben ist, um sie wirklich hilfreich zu gestalten.

Veronica beschäftigt sich übrigens nicht nur mit den ALT-Texten, sondern hat als weitere Spielart der Barrierefreiheit die Bildbeschreibung mit aufgenommen. Während der ALT-Text in der Regel (mit Ausnahmen) im Quellcode steht und von Screenreadern verarbeitet wird, kann die Bildbeschreibung sichtbar für alle auf verschiedenen Arten eingebunden werden:

"Image descriptions may be in the image caption, in a text post, or shared in a text link for extended descriptions."

Das ist ein richtig guter Reminder, dass eben auch der umgebende Text von Relevanz ist. Nicht nur im Sinne der Barrierefreiheit, sondern auch hinsichtlich SEO.

Eine auf den ersten Blick interessante Lösung, die ich beispielsweise bei Bluesky entdeckt habe: Den ALT-Text nicht nur für die Screenreader und im Fall nicht ladbarer Ressourcen nutzen, sondern gleichzeitig auch als Bildbeschreibung anzeigen.

Konkret sieht die Integration so aus:

  • Im Post (Tweet? Skeet?) ist anhand des kleinen "ALT" Labels kenntlich gemacht, dass es zu diesem Bild einen ALT-Text gibt.

Bluesky-Post der Userin Jasmin "Liebmaus" Schreiber mit dem Handle @laviegagebonde.de vom 05.07.2024, Text: "Gestern kurz am Botanik-Institut gewesen, direkt mal wieder ne Runde im Botanischen Garten gedreht." und Vorschau von vier Fotos, die sehr viel grüne Blätter beinhalten. In der rechten Ecke jedes Foto-Thumbnails ist ein kleines "ALT" Label.

  • Klickt man ein Bild an, gelangt man zu einer größeren Ansicht der Ressource und am unteren Bildschirmrand ist der ALT-Text als Bildbeschreibung zu sehen.

Detail-Ansicht von einem der vier Bilder aus dem vorherigen Bluesky-Post: Der Hintergrund des Bildschirms ist schwarz, oben rechts ein weißes "X" zum Schließen der Detailansicht, in der Mitte des Bildschirms eine vergrößerte Ansicht des Bildes, im unteren Bereich des schwarzen Hintergrunds steht der ALT-Text: "Eine Bank umgeben von Farnen; die Sonne fällt durch die Blätter", darunter sind Buttons zum Speichern oder Teilen des Inhalts.

Zunächst einmal wirkt das auch für Menschen, die keine Sehbeeinträchtigung haben, durchaus hilfreich: Durch die Beschreibungen im Post von Jasmin beispielsweise werden zumindest mir ein paar Details bewusster, die ich beim Betrachten der Bilder gar nicht so sehr wahrgenommen habe.

Zudem passiert es mir immer wieder, dass ich bei Bebilderungen nicht immer genau verstehe, was die Aussage ist – auch hier können Bildbeschreibungen Abhilfe schaffen. Allerdings ist die Lösung, beide Elemente aufwandsarm in Personalunion miteinander zu verbinden, leider nicht im Sinne von Barrierefreiheit und Inklusion: Wer einen Screenreader nutzt, bekommt nun zweimal den gleichen Text vorgelesen, ohne zusätzlichen Erkenntnisgewinn durch eine Bildbeschreibung, die ausführlicher ist als der ALT-Text.

Veronica thematisiert in ihrem Artikel die Möglichkeit, ALT-Texte und Bildbeschreibungen automatisiert mit Hilfe von KI zu erstellen. Ihre Erfahrungen hinsichtlich der Qualität sind jedoch gemischt. Wir haben da aber mittlerweile einen recht erfolgreichen Ansatz entwickelt – vielleicht ja auch mal ein schönes Thema für den Newsletter 😊

Ergänzend zu der eingangs präsentierten Grafik empfiehlt Veronika übrigens, die Art des Bildes zu spezifizieren:

"Am I looking at a cartoon? A bar chart? A photo?"

Wenn Du, so wie ich, ein Bild einbindest, das Du woanders gefunden hast: Es lohnt sich, die Quelle zu prüfen, denn mit Glück findest Du hier einen ALT-Text, den Du übernehmen oder als Grundlage nutzen kannst!

Oft ist es auch sinnvoll, einen Link zu Quellen einzubinden – aber bitte nur in der Bildbeschreibung und nicht im ALT-Text, denn hier kann nicht geklickt werden!

"For charts, graphs, and data visualizations, as well as screenshots of web articles, it is helpful to share a link to the original data, a transcript of text, or a link to the original content so that readers can get further information."

Zudem gibt es auch Ausnahmen, in denen der ALT-Text leer bleiben darf oder - noch besser, so Veronica – mit einem "null" versehen wird.

Dazu passt auch der ALT-Entscheidungsbaum aus Ausgabe 174 in meinem Beitrag "ALT-Auffrischung":

Entscheidungsdiagramm auf Basis des im 2. Absatz verlinkten Inhalts von der Web Accessibility Initiative.

Zum ALT-Entscheidungsbaum-Slide

Eine kleine Zusammenfassung der Erkenntnisse:

  1. ALT-Texte sind wichtig für die Barrierefreiheit.

  2. Eine gute Bildbeschreibung ist für alle hilfreich, egal ob und welche Hilfsmittel zum Einsatz kommen.

  3. Wer wirklich barrierefrei und inklusiv handeln möchte, gibt sich dabei die Mühe, die Bildbeschreibung separat zu texten – gerne auf Basis des ALT-Texts, aber keine reine Kopie.

  4. Die Art des Bildes im ALT-Text zu spezifizieren kann nützlich sein.

  5. Bei Übernahme von Bildern auf bereits vorhandene ALT-Texte zurückgreifen.

  6. Auf Quellen und weiterführende Infos verweisen, allerdings keine Links in ALT-Texten unterbringen.

  7. ALT-Texte dürfen in bestimmten Fällen auch leer sein und können dann einen Platzhalter bekommen, damit Nutzer*innen von Screenreadern so erfahren: Hier wurde nichts vergessen, sondern absichtlich kein ALT-Text verfasst.

In Veronicas Artikel findest Du außerdem einen Haufen hilfreicher Hinweise auf weiterführende Beiträge.

Weil mir immer wieder nicht so hilfreiche ALT-Texte begegnen, überlege ich, eine kleine Sammlung zu erstellen. Best und Worst Practices sind ja oft ziemlich gut darin, einem deutlich vor Augen zu führen, worauf es ankommt. Hast Du Beispiele für besonders gelungene oder besonders schlechte ALT-Texte? Dann her damit!

Matthias Pülz
Matthias Pülz
Junior Consultant
Knirschen im GSC-Getriebe

Falls Du Dich zuletzt gewundert hast, wieso in Deiner Google Search Console keine frischen Daten einlaufen: Keine Sorge, es lag nicht an Dir, sondern an Google.

Die Performance-Daten hingen demnach eine ganze Weile beim 28.07. fest. Mehr als 90 Stunden in die GSC blicken und vergeblich auf neue Daten warten... Und als es dann wieder frische Daten im Leistungsbericht gab, sahen die Klicks und Impressionen vorübergehend deutlich schlechter aus, als sie in Wirklichkeit waren.

Die Info gab es von der Google Search Central auch auf X:

Tweet der Google Search Central auf X mit dem Text: The data for this report is still catching up and being reprocessed. In the meantime, you might see a fresh data point with partial data. This is expected with data recoveries, and the partial data will be replaced with final data. Thanks for your patience. Vom 04. Juli 2024.

Nur für den Fall, dass Du inzwischen bereits den Notstand ausgerufen hast und das Thema "SEO" gerade ein für alle Mal ad acta legen wolltest!

Inzwischen hat sich das Problem offenbar gelöst. Falls Deine Performance-Zahlen also nach wie vor im Keller sind, hängt es vermutlich nicht länger mit einer fehlerhaften Darstellung zusammen.

Philipp Götza
Philipp Götza
Junior Consultant
Dieses Mindset hilft Dir weiter, wenn Du denkst, dass Google oder andere Dich ungerecht behandeln

Vielleicht liegt es nicht an Google, sondern daran, dass Deine Inhalte oder Deine ganze Website nicht gut genug sind, um ganz vorne mitzuspielen. Oder Du kommunizierst den Wert von SEO nicht gut genug und andere möchten deswegen nicht in diesen Kanal investieren.

Das klingt fies. Aber im Kern hilft diese Art zu denken mehr, als sich immer wieder darüber aufzuregen oder auf Reddit, LinkedIn & Co. rumzuweinen.

Vor ein paar Wochen habe ich dieses Video von Alex Hormozi gesehen. $100M Offers, sein erstes Buch, habe ich vor ein paar Monaten gelesen (und hier eine Leseempfehlung ausgesprochen). Ich stimme ihm aber nicht bei allem und immer zu.

Wie man im Englischen sagt "take it with a grain of salt" – bei vielen Sachen hat er allerdings Recht.

Angenommen, es wäre z. B. wahr: Du hast einen Nachteil, weil Du eine kleine unabhängige Domain bist und Google große Marken mag.

Wie hilft Dir diese Information – dass es den Bias gibt – jetzt weiter? Gar nicht.

Es ist bequemer zu sagen "Ich kann nicht gewinnen, weil X, Y und Z" und sich unter die sanfte Kuscheldecke der Selbstachtung zu legen, als zuzugeben, dass man es besser machen kann und aktiv daran arbeiten muss.

Es liegt an Dir, aus diesem Kreislauf der erlernten Hilflosigkeit auszubrechen.

Die Welt und Google sind nicht fair und werden es auch nie sein. Darum müssen wir sie so akzeptieren, wie sie sind.

"If you believe the bias then you make it true, you make it real, you give it more power rather than less."

– Alex Hormozi

Du fragst Dich vielleicht, was Du jetzt machen kannst? Dir noch mehr Mühe geben.

Es ist z. B. nicht unmöglich, als kleine Marke zu gewinnen. Spezialisten haben gegenüber Generalisten in der organischen Suche auch Vorteile, Stichwort Themenautorität und Fokus.

Du hast nicht genug Budget? Anstatt Dich aufzuregen, dass die SEA-Kollegen sich die Taschen vollmachen und rausfeuern können ohne Ende, kannst Du darüber nachdenken, wie Du SEO besser verkaufst, um mehr Budget rauszuschlagen:

Du möchtest einzigartige Inhalte zaubern, weißt aber nicht wie? 

Du hast Angst, im Meer aus KI-Content unterzugehen? 

Du hast das Gefühl, dass überall harter Wettbewerb herrscht, gegen den Du Dich nicht durchsetzen kannst?

Kopf nicht in den Sand stecken, hier sind ein paar Ideen:

Deine Inhalte sind, wie eingangs angeschnitten, vielleicht nicht gut genug. Was Du vielleicht brauchst, um trotzdem zu gewinnen, ist ein anderes Mindset was Content angeht: "Killer good" Content statt Copycat Content.

Am Ende des Tages ist diese Frage für viele Dinge im Leben hilfreich:

"What would it take for me to become undeniable?"

– Alex Hormozi

Das einzige, was wir wirklich kontrollieren können, ist unsere Bereitschaft alles (und mehr als die anderen) zu geben, um über die vermeintlich höhere Hürde zu springen.

Ein Graph, bei dem auf der Y-Achse "Schwierigkeit" und auf der X-Achse die Anzahl der Menschen/Unternehmen zu sehen ist, die "so weit" gehen. Viele gehen bis zu einem gewissen Schwierigkeitsgrad und nur wenige zur absoluten Spitze. Daher ist Schwierigkeit ein Moat/Burggaben.

Disclaimer:

  1. Mir ist bewusst, dass es einfach ist, aus einer privilegierten Position zu sprechen. Ich habe – um zum Beispiel vom Anfang zurückzukommen – keine (kleine) Affiliate Domain, mit der ich nebenbei Geld verdient habe und die jetzt abgestürzt ist. Aber nochmal: Negativität hilft Dir nicht weiter.

  2. Den Spiegel, sich selbst zu hinterfragen, nehme ich oft in die Hand und versuche immer besser zu werden. Das kann unbequem sein, ist aber notwendig, um vorwärts zu kommen.

Robert Greene hat vor einiger Zeit zu Andrew Huberman in einem Podcast gesagt, dass Negativität wie ein Süßigkeitenrausch der Emotionen ist und wir sie vermeiden müssen, wenn sie uns nicht weiterbringt.

Bist Du bereit dafür?

Florian Hannemann
Florian Hannemann
Trainee
Zero-Click Search Study: Was wird eigentlich aus Suchanfragen?

Vor ein paar Tagen hat Rand Fishkin (Gründer von SparkToro und Co-Gründer von Moz) eine faszinierende Zero-Click Search Study veröffentlicht. Die Ergebnisse waren, für mich zumindest, überraschend.

Infografik zeigt das Verhalten von europäischen Nutzern nach einer Google-Suche im Jahr 2024. Von 1000 Suchanfragen führen 40,3% zu einem Klick. Davon gehen 74,6% zu unbezahlten, organischen Ergebnissen, 24% zu YouTube, Maps, Images, News oder anderen Google-Diensten und 1,4% zu bezahlten Anzeigen. 37,4% der Suchanfragen enden ohne weitere Aktion und 22,3% führen zu einer weiteren Suche im 'all' Tab. Insgesamt sind 59,7% der Suchanfragen 'Zero-Click Searches'. Die Daten basieren auf einem Clickstream-Panel von Datos und wurden von SparkToro analysiert.

„Zero-Click Searches" sind hierbei Suchanfragen, bei denen Nutzer mit keinem der Ergebnisse interagieren. Dies kann entweder daran liegen, dass sie bereits ihre Antwort von Google präsentiert kriegen, eine weitere Suche tätigen, oder einfach zu frustriert sind, um weiter zu suchen.

Dementsprechend führen gerade mal 40,3% der Suchanfragen zu Klicks auf der Suchergebnis-Seite und fast ein Viertel dieser Klicks landen sogar direkt bei von Google betriebenen Diensten wie Youtube, Images, News und anderen. Von 1000 Google-Suchanfragen führen lediglich 374 Klicks zu nicht von Google betriebenen Seiten.

Das klingt erstmal nach einer Hausnummer. Nur etwa 30% aller Klicks schaffen es auch wirklich aus dem Google Eco-System heraus auf Deine Seite? Ist das nicht etwas wenig?

Auf den ersten Blick ja. Aber setzt man sich etwas genauer mit den Daten auseinander, relativiert sich diese Zahl recht schnell. Von den knapp 60% der Zero-Click-Searcher sind ein Drittel schließlich Nutzer, welche erneut suchen und bei ihrer neuen Suche ebenfalls wieder Klick-Potenzial mitbringen.

Außerdem haben viele Nutzer, welche Suchanfragen ausführen, es gar nicht auf einen Klick abgesehen. Wie viele Menschen suchen schließlich einfach nach dem Wetter oder einem gewissen Aktienkurs?

Was heißt das nun also für Dich?

Wie an den obigen Punkten erwähnt, sind viele Daten der Studie etwas mit Vorsicht zu genießen. Während Google zwar viele Nutzer in seinem eigenen Eco-System hält, ist das nicht direkt ein Grund zur Sorge. Viele dieser Nutzer waren sowieso nie in Deiner Target Audience und haben nie die Absicht gehabt, auf Deinen Content zu klicken.

Solltest Du dennoch besorgt sein, dass Google Dir Deinen Traffic stiehlt, habe ich folgendes Zitat von Search Engine Land für Dich:

"While we don't know exactly how many Google searches are conducted per day, multiple sites estimate this number to be 8.5 billion.

That would mean more than 3 billion clicks per day go to the open web in the U.S.

That's still 3 billion more clicks than any other search engine or answer engine gets in a single day."

Die immense Menge an Traffic bedeutet, dass trotz eines hohen Anteils an Zero-Click-Searches immer noch eine beachtliche Anzahl von Nutzern auf Suchergebnisse klickt. Vielleicht denkst Du jetzt: "Natürlich gibt es noch viele Nutzer, die auf Suchanzeigen klicken. Aber warum sollte ich mein organisches Ranking optimieren, wenn Google Ads diese Klicks ohnehin abfängt?" Dann liefert die Studie auch hierzu eine überraschende Erkenntnis.

Paid Search nur 1,4%... wait what?

Als jemand, der selbst über mehrere Jahre Kontakt mit der Advertising Platform von Google hatte und erst kürzlich in die Welt der organischen Suche gewechselt ist, war diese Statistik besonders überraschend. Google Ads, dieser riesige Werbeapparat und bedeutende Einnahmequelle für Google, macht weniger als 2% aller Klicks aus?

Naja, eigentlich ist das gar nicht so verwunderlich. Die Statistik beinhaltet schließlich jegliche Suchen, nicht nur jene, in denen auch paid ads vorhanden sind. Google selbst hat gesagt, dass paid ads gerade mal in etwa 20% aller Suchanfragen auftauchen. Rechnen wir das ein, ergibt sich eine realistische Klickrate.

Zusätzlich dazu ist einfach nicht jede Suche auch für Google Ads geeignet. Überlege doch einmal, wie viele Deiner Suchanfragen tatsächlich das Potenzial für platzierte Werbung haben. Meine letzten Suchen "Elon Musk Alter", "Frankreich Portugal Spiel" und "Griechenland auf griechisch" jedenfalls nicht. Auch hier gilt, Zero-Click-Searcher gehören nicht zur Zielgruppe.

Auch wenn wir diese Faktoren mit einbeziehen, ist das Verhältnis zwischen organischen Klicks und bezahlten Klicks immer noch ein Unterschied von Tag und Nacht. So sehr mir Google Ads über die Jahre auch ans Herz gewachsen ist, sehe ich das als kleinen Augenöffner über das Potential von SEO. Vielleicht geht es ja auch Dir so und es regt dich dazu an, Dir mal Gedanken über die Verteilung Deines Marketingbudgets zu machen. ;)

Hannah Rohde
Hannah Rohde
Junior Consultant
📣 Ankündigung: Google Discover Catchup

Am 16. Juli spreche ich beim SEO Meetup in Hamburg mit Vivienne Goizet – Editorial Lead SEO BILD – über Google Discover. Ich freue mich, wenn auch Du dabei bist! Melde Dich am besten direkt an.

Google Discover gibt es bereits seit 2018 – was genau ist das eigentlich?

Anders als in der normalen Suche werden in Discover Artikel rund um Deine Interessen, Standort und Suchverlauf angezeigt. Kein Discover-Feed gleicht dem anderen: Meiner besteht beispielsweise hauptsächlich aus Garten- und Reisetipps, Fußball-News und Hamburg Nachrichten.

Der Traffic aus dieser Quelle kann ein Segen für Deine Website sein. Du solltest Dich aber nicht darauf verlassen, sagt auch Google immer wieder – denn der Traffic kann auch ganz schön abschmieren. Das mussten zahlreiche Publisher beispielsweise in den letzten Monaten feststellen.

Was Vivienne und ich in den letzten Jahren über Google Discover gelernt haben, erzählen wir nächste Woche Dienstag beim Meetup!

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