Gleich zwei Ankündigungen können wir an diesem schönen Dienstag machen. Zunächst freuen wir uns über einen neuen Kollegen, der am 01. Juli bei uns angefangen hat: Florian Hannemann verstärkt ab jetzt unser Team. Jetzt müssen wir nur noch klären, welche Designierung wir für ihn vergeben. Florian ist ja schon der eine Chef und Flohan der Sammelbegriff für die Geschäftsführung. Vielleicht hast Du einen schlauen Vorschlag, schreib uns gerne. ;)

Als zweites würden wir uns über einen weiteren Neuzugang freuen. Dafür müssen wir aber zuerst die Position auch besetzen. Wir suchen einen Werkstudi für Agenturmarketing, um unter anderem an diesem Newsletter mitzuwirken. Wenn Du Interesse hast, oder jemanden kennst, dann komm gerne auf uns zu. Wir sind eigentlich alle ganz nett.

Und man kann auch vieles bei uns lernen. Das gilt auch für die dieswöchige Ausgabe des Newsletters:

• Der neue Wingmensch Florian stellt sich vor.

• Johan sieht den Content-Winter am Horizont heraufziehen.

• Jolle ist auf der Suche nach guten Tools zur Messung von Share of Voice / Share of Search.

• Philipp erzählt, was er aus einem Jahr Autorenschaft im Wingmen-Newsletter gelernt hat.

• Matt dröselt auf, was eigentlich Themen-Cluster und Silos sind.

Wir wünschen Dir viel Spaß beim Lesen!

Hallo, ich bin Florian und mir wird in meiner ersten Woche direkt die Ehre zuteil, mich Dir im dieswöchigen Newsletter vorstellen zu dürfen.

Vor meinem Einstieg in die SEO-Branche habe ich umfassende Erfahrung im Online-Marketing gesammelt, insbesondere im Bereich Google Ads. Diese Arbeit hat mir einen tiefen Einblick in die Welt der Online-Optimierung und den Dschungel der digitalen Strategien gegeben. Hier habe ich auch meine ersten Blicke gen SEO-Himmel gerichtet. Diesen werde ich im kommenden Trainee-Jahr Flügel an Flügel mit meinen Mit-Wingmenschen erkunden. Vielleicht fliegen wir uns dabei ja über den Weg?

Während meiner Trainee-Zeit freue ich mich auf faszinierende Fakten, fundierte Fachkenntnisse und fliegend-flotte Fortschritte!

Mal ehrlich: Bist Du hooked von der EM? Ich habe wesentlich mehr Spiele gesehen, als ich vorher erwartet hätte. Aus Gewohnheit, aus Lust am Fussball. Aber wirklich on fire bin ich (noch) nicht. Anders als vor 10 Jahren lese ich keine Hintergrundberichte und höre keine Podcasts dazu. Bin ich damit allein? Vielleicht.

Auf jeden Fall musste ich darüber nachdenken, als ich diesen Artikel zu Game of Thrones auf theverge (jaja... theverge, ich weiß) gelesen habe. Leider beantwortet dieser Artikel die selbst gestellte Frage nicht:

Aus SEO-Sicht ist genau das die spannende Frage: Wenn alle erfolgreichen Konzepte und Themen kopiert werden, wenn alle zu den gleichen Themen publizieren: Wie kannst Du dann herausstechen? Was macht Deinen Content unique? Was macht Dich unkopierbar?

Der Einsatz von KI ist es sicherlich nicht. 300 Worte mit 5 Zwischenüberschriften, 1 Link pro Absatz und 4 Bullets am Anfang ist es auch nicht.

Was Content unique macht, ist: Meinung und Persönlichkeit. Expertise und Faktendichte, die aus jedem Satz quillt. Persönlichkeit kann auch Komprimierung bedeuten. Wenn 90 Minuten Fussball für Generation TikTok schon lang sind (finde ich auch manchmal, wenn der Kick zäh daherkommt), dann liegt in der Kürze Würze.

Wo auch immer Du im SEO stehst: SEO funktioniert nicht ohne Content (und Content ist nicht nur Text). Und wenn SEO nicht ohne Content funktioniert, dann braucht Content mehr Profil. Denn profillose Masse gibt es da draußen mehr als genug und kann sich langfristig nicht durchsetzen.

SEO braucht eine Brand und eine Brand braucht starken Content.

Ich sehe gerade viele Seiten verlieren, die zu lange gedacht haben, dass sie mit billigem Massen Content durchkommen (zuletzt: https://www.mein-haustier.de/, https://www.geburtstagswelt.de/, https://www.usatipps.de/). Turns out: You know nothing, Jon Snow. The show is over.

Zeit, die Hausaufgaben richtig zu machen.

Ärmel hochkrempeln und echten Content bauen, von dem Menschen anderen Menschen erzählen.

In einem der SearchPilot-Livestreams stellt der geschätzte Will Critchlow bei gut 22 Minuten die Frage nach guten Tools für Share of Voice oder Share of Search. Oder den zwei Sheriffs, wenn man dem YouTube-Transkript Glauben schenkt...

Kein SEO-Tool für Share of Voice?

Laut Will gibt es in der SEO-Software-Landschaft kein gutes Tool, um eine ganze Domain mit dem Verzeichnis einer anderen Domain zu vergleichen. Man könne zwar ganze Websites vergleichen oder einzelne URLs gegenüberstellen oder sich über Keywordsets behelfen, aber so richtig nützlich sei das für ihn nicht.

Transparenzhinweis: Wir Wingmenschen geben Sistrix Workshops, Sistrix Online-Seminare und ab und zu schreibe ich für Sistrix Gewinner- und Verlierer-Artikel. Daher hatte der Gedanke "Das kann Sistrix doch leisten" einen kurzen Weg in meinem Hirn. Hier geht's zu unserem Austausch auf Linkedin.

Will hat schon Recht. Das könnte alles noch fluffiger funktionieren, um beispielsweise bestimmte Shopping-Kategorien zu vergleichen. Aber wie ich in solchen Fällen vorgehe, wollte ich Dir einmal in zwei Spielarten vorturnen.

Sistrix-SI-Graph auf Domain-, Folder- und URL-Basis übereinanderlegen

Angenommen ich weiß, dass bestimmte Player zu einem Thema im Wettbewerb stehen, weil sie Top-Rankings zu bestimmten Suchanfragen haben. Zum Beispiel [sup board].

Nun möchte ich wissen, wieviel Sichtbarkeit diese Player haben. Darunter sind solche wie Amazon, die so ziemlich jedes Produkt verkaufen. Da interessiert mich nicht deren Gesamtsichtbarkeit, sondern nur diejenige im Standup-Paddle-Segment. Bei isupcenter oder bluefinsports könnte mich dagegen die komplette Domain interessieren. Bei Mistral vielleicht das Sup-Board-Verzeichnis.

Sistrix-Zahlen für den 26.04.2024:

• https://www.decathlon.de/alle-sportarten-a-z/wassersport-welt/stand-up-paddle-sup: 0,6727

• https://isupcenter.de: 0,4352

• https://www.amazon.de/Stand-Up-Paddling/b?ie=UTF8&node=3967559031: 0,2803

• https://www.paddelt.de/aufblasbare-sup-boards/: 0,1736

• https://bluefinsupboards.de: 0,1021

Wir können hier einzelne URLs, ganze Domains, aber auch Unterverzeichnisse vergleichen und sehen, Decathlon schneidet zwischen diesen handverlesenen Wettbewerbern am besten ab.

Manchmal kann schon der Slash am Ende der URL der Unterschied zwischen einem Ordner und einem Dokument sein, wie uns der Vergleich bei Mistral zeigt:

Sistrix-Zahlen für den 17.06.2024:

• https://www.mistral.com/de/shop/sup-boards/: 0,0805

• https://www.mistral.com/de/shop/sup-boards: 0,0639

Aber es gibt noch einen zweiten Weg für den Share-of-Voice-Vergleich.

Mein Content-Projekt sorgt für Sichtbarkeit, aber wie stehe ich im Wettbewerbsvergleich da?

Nehmen wir den Hersteller für Antivirensoftware Avira. Der hat sich mit seinem Blog eine beachtliche Steigerung an Sichtbarkeit aufgebaut.

Das ist für sich natürlich schon mal ein Erfolg. Aber um die Frage nach dem "Share of Voice" im Vergleich zum Wettbewerb zu beantworten, können wir ein paar Schritte weiter gehen:

• Keywords aus dem Verzeichnis anschauen

• Eigene Brand herausfiltern

• Ggf. niedriges Suchvolumen ausfiltern (um ein paar Credits zu sparen 😬)

• Alle Keywords auswählen und in eine Liste verfrachten

• SERP dieser Liste aktualisieren (hier werden die Credits fällig)

• Dann auf den Menüpunkt Competitors/Wettbewerber klicken und schauen, wo Du stehst

Deine Listen findest Du oben neben Deinem Namen, wenn Du bei Sistrix eingeloggt bist.

So sieht die SERP-Updating-Funktion aus, bei der Du siehst, wie viele Credits Du brauchst:

Und jetzt sehen wir: Mit Blick auf das Keywordset, das dem Blogverzeichnis von Avira auf den Leib geschneidert ist und zu dem vermutlich gezielt Content produziert wurde, gibt es acht Domains mit einer höheren Sichtbarkeit.

Die "Projektsichtbarkeit" wird in Promille angegeben und bezieht sich auf die komplette Domain (geht also über die Sichtbarkeit des Blog-Verzeichnisses hinaus).

Wir haben aber nicht nur die Rangliste, sondern anhand des blauen Balkens auch eine "Share of Voice"-Metrik. Avira hat hier hier im Vergleich zu Chip mit der vollen Ausbeute einen Anteil von knapp 33 Prozent:

Avira kann sich jetzt überlegen, ob sie es mit Herstellern wie Microsoft und Apple aufnehmen oder sich auf diesem Gebiet mit Publishern wie Chip oder Heise anlegen wollen. Definitiv dürfte die Analyse der über ihnen liegenden Domains aber Themenlücken aufzeigen, die für die Weiterentwicklung des Avira Blogprojekts relevant sind.

So richtig fix geht die Analyse nicht, aber es gibt definitiv einen Weg! Was meinst Du? Zu umständlich? Welche Features wünschst Du Dir von Deiner SEO-Suite in diesem Kontext? Dann meld Dich gerne. Wenn Du Dich dagegen fragst, warum die orangenen Balken in den Screenshots unterschiedlich dick sind, frag nicht!

Ein Jahr Wingmensch und 52 Newsletter-Artikel später. Mich als Wingmensch zu bewerben, war eine der besten Entscheidungen meines Lebens. Wingmen hat mir viele Dinge ermöglicht, die vorher für mich undenkbar waren. Dafür bin ich unglaublich dankbar!

Meine bisherige Zeit mit den Wingmenschen ist auch Beweis dafür, dass eigene Motivation zwar die notwendige Bedingung ist, um besser zu werden, die (Arbeits-)Umgebung aber wie eine Art Katalysator als hinreichende Bedingung funktioniert.

– James Clear

Heute möchte ich

1. mit Dir zurückblicken und Dir verraten, was ich beim Schreiben so vieler Artikel gelernt habe,

2. Dir erklären, warum ich Lesen und Schreiben extrem wichtig (als SEO) finde, 

3. Dir Lesestoff ans Herz legen, um besser in der SEO zu werden und

4. Dich um Hilfe bitten.

Was habe ich gelernt, warum habe ich so viel geschrieben und welche Artikel haben mir am meisten Spaß gemacht

Learning #1: Du kannst nicht alle Leser*innen immer zufriedenstellen

Der Wingmen Newsletter war für mich wie Rohrreiniger bei einer verstopften Leitung.

In der Schule und im Studium habe ich gerne lange Essays geschrieben, zwischenzeitlich aber diese Neigung verloren, weil ich keine Plattform dafür hatte.

Die Leidenschaft ist zurück und wie Stephen King schrieb (was laut ihm aber Shakespeare gesagt haben soll) ist mein Maßstab:

Solange ich das schaffe, bin ich zufrieden. Da sich immer mal wieder jemand mit positivem Feedback meldet – vielleicht auch Du – bin ich glaube ich auf dem richtigen Weg.

Learning #2: Du brauchst eine Ideenfarm.

Wenn Du denkst, keine Ideen zu haben, solltest Du eine Ideenfarm eröffnen. Was ist eine Ideenfarm? Ein Dokument – Notion, Obsidian, Google Doc, Apple Notes – egal, Hauptsache ein Ort, wo Du alles, was ein möglicher Artikel werden könnte, ablegen kannst.

Warum Farm? Weil nicht jede Idee direkt ausgereift ist. Auf der Farm kann sie wachsen, sich entwickeln und irgendwann erntereif werden.

Sammle alles, was Du interessant findest. Fange Deine Gedanken ein und mache sie für die Zukunft greifbar. Kümmere Dich um Deine Farm und Du wirst vermutlich wie ich mehr Gemüse heranwachsen lassen, als Du ernten kannst.

Learning #3: Um gut zu schreiben und viele Ideen zu haben, musst Du auch viel lesen und Inhalte konsumieren.

James Clear hat in einem Podcast vor kurzem erzählt, dass Schreiben wie Autofahren ist. Mehr Schreiben hat ihm nicht geholfen – im Gegenteil. Laut ihm wurden seine Texte schlechter. Du musst das Auto immer mal wieder parken und tanken.

Lesen = das Auto tanken und schreiben = Fahren und ein Abenteuer erleben. Wenn Du gute Inhalte schreiben möchtest, musst Du viel lesen und schreiben. Und wenn Du nichts Interessantes zu erzählen hast, hilft nicht schreiben, sondern lesen.

Learning #4: Schreiben macht Spaß – Lesen auch.

Daher als kurze knackige Liste die Artikel, die mir beim Schreiben am meisten Spaß bereitet haben (keine Rangfolge):

1. Dieses Modell kann den Traffic aus der SGE (nicht) vorhersagen

2. SEO ist erwachsener geworden, viele SEOs leider nicht

3. Content-Qualität: Wie Du Google bessere Inhalte 🍷 servierst

4. 4 Tipps, wie Du besser in der SEO wirst: Kommunikation > Alles andere

5. Via Negativa = mehr (Traffic) mit weniger (Inhalten)?

6. Google Under Pressure (#1, #2, #3, #4, #5 und indirekt #6)

Warum Lesen und Schreiben so wichtig sind

Lesen schärft das Denken, Schreiben die Kommunikation. Und Praxis + Theorie > nur Theorie/Praxis.

Am besten ist es also, wenn Du Dinge, die Du in Büchern, Artikeln & Co. lernst, auch in die Umsetzung bringst. Ich lese kein Buch, ohne Markierungen und Notizen zu machen. Am Ende extrahiere ich die Learnings, Zitate und formuliere "actionable advice". Das war für mich beim Lesen der Gamechanger.

Verknüpfungen zu anderen Themen und gute Ideen, die sich auf SEO übertragen lassen, findest Du vor allem dann, wenn Du Dich auch mit fachfremden Themen auseinandersetzt. Hier ein paar Beispiele:

• Via Negativa kommt aus dem Platonismus

• Keystone Species (= Schlüsselarten) kommen aus der Ökologie

• Blaue Ozeane kommen aus der Positionierung und der Findung innovativer Geschäftsmodelle

Von den Dingen, die mich dahin gebracht haben, wo ich heute bin, steht Lesen ganz weit oben. Daher möchte ich Dir (mal wieder) ein paar Bücher empfehlen.

Buchempfehlungen, die Dich garantiert nach vorne bringen

Ende 2023 habe ich bereits einen Artikel zu hilfreichen Büchern geschrieben, um ein*e bessere*r SEO zu werden. Das hier soll eine Ergänzung sein, also schau unbedingt im verlinkten Artikel vorbei, wenn Du alle Empfehlungen kennen möchtest.

1. How to Win Friends and Influence People

2. Working Backwards

3. Good Strategy, Bad Strategy

4. Where Good Ideas Come From

5. How to Read a Book

6. Same As Ever

7. Atomic Habits

8. The Pyramid Principle

9. Don't Make Me Think

10. Pitch Anything

11. $100M Offers

Meine Frage an Dich: Welches Buch sollte man unbedingt gelesen haben?

Was auffallen könnte: In der Liste ist nicht ein einziges "SEO-Buch" dabei. Die meisten Dinge, die ich gelernt habe, um in der SEO besser zu werden, haben nichts mit SEO zu tun. Es geht am Ende viel weniger um fachliches Wissen als um alles andere.

Natürlich solltest Du die Basics drauf haben. Aber wie ich in diesem LinkedIn Post als CAMPIXX Recap schrieb:

Mein Hilfegesuch an Dich um besser zu werden

Was kann ich besser machen? Wie eingangs beschrieben, lesen vermutlich nicht alle Abonnent*innen unseres Newsletters meine Artikel am liebsten, das kann auch nicht der Anspruch sein. Aber es geht immer besser – damit Du bessere Inhalte von mir bekommst.

Wenn Du Dir die Zeit nehmen kannst, freue ich mich, wenn Du mir auf folgende Fragen antwortest (gerne per Mail, LinkedIn oder in diesem Google Survey):

1. Was gefällt Dir an meinen Artikeln?

2. Was kann ich an meinen Artikeln verbessern?

3. Welcher Artikel hat Dir am besten gefallen oder am meisten geholfen?

4. Liest Du lieber lange oder kurze Artikel?

5. Findest Du meine Artikel zu kurz, zu lang oder genau richtig?

6. Zu welchen Themen würdest Du gerne (mehr) von mir lesen?

Du musst nicht auf alles antworten. Ich bin sehr dankbar, wenn ich überhaupt Feedback bekomme und freue mich jedes Mal, wenn Leser*innen – vielleicht auch Du – mich auf meine Schreiberei im Newsletter ansprechen/schreiben.

Also: Was kann ich tun, um Dich noch besser mit meinen Artikeln zu unterhalten und/oder Dir zu helfen?

In der Vergangenheit habe ich immer mal wieder Leute (Ja, sicher auch mich eingeschlossen) über Themen-Cluster reden hören und mir dann gedacht: Hä? Ist das nicht ein Silo, worüber Du da sprichst? Oder: Hm, das sieht mir aber eher nach einem Themen-Cluster als einer Silo-Struktur aus. Daraufhin hab ich mir dann irgendwann die Frage gestellt:

Sind Silos und Themen-Cluster eigentlich Synonyme? Oder nicht?

Für alle, die es eilig haben, hier einmal...

Das Wichtigste im Überblick

• Siloing und Themen-Cluster sind nicht identisch

• Siloing nutzt eine hierarchische Struktur. Der Linkjuice fließt von oben nach unten und von unten nach oben

• Themen-Cluster nutzen eine flexiblere Struktur rund um eine zentrale Pillar Page. Der Linkjuice fließt auch zwischen den jeweiligen Themenbereichen

• Besser aus meiner Sicht: Themen-Cluster

• Am besten aus meiner Sicht: Wohl durchdachte Mischung von Siloing und Themen-Cluster, die perfekt auf Deine Website zugeschnitten ist. Mit Blick auf Nutzerinnen und Nutzer, Suchmaschinen und Conversions (> Traffic)

Für alle mit etwas mehr Zeit, begeben wir uns nun erst einmal auf...

Die Spurensuche

Der erste Schritt eines SEOs in solch einer Situation wie der eingangs beschriebenen: Google befragen. Die Antwort dort ganz klar: Keine Ahnung, kann schon sein!

Featured Snippet sagt: Ja, Synonyme. Zweites Ergebnis sagt: Nein, keine Synonyme.

Die Qualität beider Ergebnisse zu prüfen, hab ich mir gespart, denn das reicht mir, um einen eigenen Artikel zu dem Thema zu schreiben: Sind Silos und Themen-Cluster im SEO das gleiche? Und wenn nicht, wo liegen die Unterschiede und Gemeinsamkeiten?

Damit Du Dich das künftig nicht mehr fragen musst (falls Du es je getan hast), wo der Unterschied liegt – falls es den gibt – bekommst Du hier und jetzt meine Wahrheit zu dem Thema. Fangen wir mit dem Klassiker an: Definitionen!

Was ist eigentlich Siloing?

Den Anfang der Definitionen macht das Siloing. Schon allein deshalb, weil es diese Struktur schon seit den SEO-Urzeiten gibt. Damals... als es auch noch kleine SEOzahntiger gab.

Halten wir's kurz und trocken: Siloing ist eine traditionelle SEO-Strategie, bei der Inhalte in thematisch isolierte Kategorien oder "Silos" unterteilt werden. Jede Kategorie enthält Seiten, die sich mit einem spezifischen Thema befassen, und diese Seiten sind stark miteinander verlinkt, aber wenig mit anderen Silos verlinkt.

Und was sind nun Themen-Cluster?

Nun noch zu den Themen-Clustern. Hier lautet die Definition wie folgt: Themen-Cluster sind eine moderne Content-Strategie, bei der Inhalte um zentrale Themen (Pillar Pages) herum gruppiert werden, die durch interne Links mit spezifischeren, detaillierteren Inhalten (Cluster Pages) verbunden sind. Diese Struktur verbessert die Benutzererfahrung und hilft Suchmaschinen, die inhaltliche Beziehung zwischen den Seiten besser zu verstehen.

Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Die Definitionen klingen schon recht ähnlich (Gemeinsamkeiten). Beide Konzepte wollen...

• Inhalte thematisch organisieren und die interne Verlinkung verbessern

• die Erfahrung von Benutzerinnen und Benutzern verbessern 

• und Suchmaschinen das Crawling erleichtern

So weit, so gut. Wenn wir uns beide Definitionen und Konzepte aber noch einmal etwas genauer anschauen, fallen uns neben der Gemeinsamkeiten auch ein paar Unterschiede auf, nämlich folgende:

Struktur:

• Silos folgen einer hierarchischen Struktur. Das Hauptthema eines Silos steht oben an der Spitze

• Themen-Cluster sind in puncto Struktur flexibler. Das Oberthema in Form eines Pillar Page steht im Zentrum und die Unterthemen sind meist nicht hierarchisch sortiert

Interne Verlinkung:

• Die interne Verlinkung bleibt beim Siloing möglichst strikt innerhalb des eigenen Bereichs. Der Link Juice wird sozusagen von oben nach unten und von unten nach oben durchgereicht, aber aus den einzelnen Ebenen nicht an andere Silos verteilt. Jedes Silo bleibt separat

• Bei Themen-Clustern wird zwischen Pillar Page und Unterthemen sowie zwischen den Unterthemen verlinkt. Es ist aber ein offenerer Ansatz, bei dem gerne auch außerhalb des eigenen Bereichs verlinkt werden kann. Für Linkjuice auch zwischen den einzelnen Themenbereichen

Fokus:

• Bei Silos steht die thematische Trennung der einzelnen Bereiche im Fokus, die dazu beitragen soll, Suchmaschinen Klarheit über die jeweiligen Inhalte zu verschaffen

• Themen-Cluster fokussieren sich vor allem auf den Aufbau von Topical Authority und wollen Suchmaschinen thematische Relevanz demonstrieren

Das einmal als grober Überblick. Ich könnte noch weitere Unterschiede aufzählen, am deutlichsten wird der Unterschied aber vermutlich, wenn man sich die beiden Konzepte einmal visuell anschaut. Diesmal in liebevoller Kleinarbeit von mir selbst erstellt:

Was ist denn nun besser?

Okay, nun haben wir uns sowohl die Definitionen als auch die Gemeinsamkeiten und Unterschiede einmal angesehen. Inklusive eines unvergleichlich tollen Schaubilds.

Bleibt zum Abschluss noch die Frage, welche von beiden Konzepten denn nun die bessere ist. Spätestens hier könnte ich auf den Klassiker "Es kommt drauf an" zurückgreifen, was zwar stimmt, aber wenig zufriedenstellend ist.

Daher meine Antwort 2.0: Themen-Cluster sind besser. Am besten ist es allerdings, wenn Du beide Konzepte einfach geschickt miteinander verbindest. Gerade mit Blick auf UX und Optimierung Deiner Conversion Rate (zu dem Thema "Conversion Rate Optimierung" habe ich vor Kurzem auch in einem unserer Newsletter einen Artikel geschrieben).

Damit sind wir nun auch schon durch mit dem Thema. Das war natürlich alles recht theoretisch und vereinfacht dargestellt. In der Praxis sind die Übergänge häufig viel fließender und so individuell wie die Website, auf der sie zu finden sind oder sein werden.

Wichtig ist am Ende nicht, sich penibel an eines der Konzepte zu klammern wie an den Segelmast eines sinkenden Schiffs, sondern die Struktur für Deine so aufzubauen, dass sie Nutzerinnen und Nutzern die bestmögliche Erfahrung bietet und Suchmaschinen das Crawling und Verständnis Deiner Website zu erleichtern. Eine leichte Angelegenheit? Sicher nicht. Aber nötig, um heutzutage im SEO-Game Erfolg zu haben.

So viel zu Siloing und Themen-Cluster in "aller Kürze" und Theorie. Konkrete Beispiele über das Wie, Wo, Wann, Was und dergleichen wird es dazu in Zukunft noch geben. Sei also gewarnt!