Wirklich wahres Wingmen SEO Wissen fĂĽr wache Webmarketer #223
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Nadine Klöschen
Nadine Klöschen
Consultant
🌧️ Summer (and the Google core update) moved on

Auch wenn Dinge manchmal endlos erscheinen, ist es irgendwann dann doch soweit: Nahezu zeitgleich mit dem Ende des August Core Updates von Google ist Schluss mit den sommerlichen Temperaturen und den langen Sommerabenden auf der Terrasse oder dem Balkon. Wir hoffen sehr, dass Dein Sichtbarkeitsindex nicht ähnlich radikal gesunken ist wie die Zahl auf dem Thermometer.

Und einen Vorteil hat dieses nasskalte Wetter ja: Man hat wieder mehr Zeit, sich bei einem Pumpkin Spice Latte ganz gemĂĽtlich unserem Newsletter zu widmen.

Diesmal

  • erzählt Dir Philipp etwas zu Elefanten in der E-Commerce-SEO.
  • beleuchtet Nora das Thema Product Visibility.
  • untersucht Matt, warum manche URLs nicht indexiert werden.
  • dröselt Florian Dir Grundlagen zu hreflang auf.
  • fragt sich Johan, wann Perfektion erreicht ist.

Viel SpaĂź beim Lesen!

Deine Wingmenschen

Was wir gelesen haben
Philipp Götza
Philipp Götza
Junior Consultant
E-Commerce SEO: Der Elefant im Raum, ĂĽber den wir zu wenig sprechen

Anstatt uns auf die neusten Trends, Hacks und Tricks zu stürzen, müssen wir uns darauf besinnen, was stabil bleiben wird. Google möchte Geld verdienen. In Produktsuchen steckt viel Knete und die hat Google in vielerlei Hinsicht an Amazon verloren.

Wenn sich also in den SERPs für Produktsuchen maßgebliche Veränderungen breit machen, sollten wir darauf ein kritisches Auge haben. In Google Under Pressure habe ich Anfang des Jahres unter anderem folgendes geschrieben:

Die US-Suchergebnisse gleichen immer mehr einer Kategorieseite. Oft gibt es einen nahtlosen Ăśbergang von einer Kategorie, hin zu den Produkten.

Product Grids sind inzwischen überall. Im Herbst 2023 war das Thema kaum relevant in Deutschland, mittlerweile hat sich das maßgeblich verändert. Heute erzähle ich Dir, was ich beobachtet habe und was Du vielleicht noch nicht über E-Commerce SEO wusstest.

Der Elefant im Raum, ĂĽber den zu wenige SEOs sprechen (und wissen)

Das sogenannte Product Grid – Du kannst es nicht übersehen:

Eine Suchergebnisseite für das Keyword "absperrpfosten". Auffällig ist das Product Grid, einzelne in Kacheln angeordnete Produkte mit 2x 4 Produkten pro Reihe. Darunter tauchen erst organische Ergebnisse auf.

Der Suchbegriff "absperrpfosten" impliziert, dass wir hier eine Kategorieseite erwarten würden, wie man am ersten organischen Ergebnis (unter dem Grid) in der SERP erkennen kann. Das Grid hingegen zeigt einzelne Produkte von bestimmten Händlern.

Seit 2023 drückt Google es in die SERPs rein – am Anfang vor allem in den USA. In DE hat das Thema erst vor 6 Monaten richtig Fahrt aufgenommen.

Hier mal ein Beispiel einer Kunden-Domain:

Ein Screenshot aus der Google Search Console für Merchant Listings für eine Domain, bei der man den Zeitraum 2023 bis 2024 sehen kann. Im Herbst 2023 und im Februar 2024 kommt es zu starken Zuwächsen in der Performance.

Wie man sieht, gab es zwei deutliche SprĂĽnge in der Sichtbarkeit fĂĽr Merchant Listings.

  • Einmal im späten Herbst und dann erneut dieses Jahr im Februar.
  • Das konnten wir bei fast allen unserer E-Commerce Kunden beobachten.
  • Ausnahme: Die Produkte tauchen in den Grids gar nicht auf oder die Keywords haben kein Grid, dann gibt es laut GSC auch keinen Traffic.

FĂĽr mich wirken die Product Grids wie ein Elefant im Raum. Sehen andere SEOs eher eine Maus? Oder liegt es daran, dass die SEAs sich sonst um den Feed kĂĽmmern mussten?

Vielleicht liegt es auch daran, dass wir unser Skillset erweitern und SEO (mal wieder) größer denken müssen und das ist unbequem.

5 wichtige Beobachtungen, die Implikationen auf Deine E-Commerce SEO haben

#1 Product Grids sind immer häufiger auf Position 1 zu finden

Unter anderem hat dazu Kevin Indig vor kurzem ein paar Daten aus den USA geteilt. Im März gab es bei seinem Keyword-Set eine Bewegung von Position 3 mehr Richtung Position 1:

Ein Graph aus einem Artikel von Kevin Indig, in dem er zeigt, wie Product Grids in den USA häufiger auf Position 1 statt Position 3 auftauchen. Dieser Wechsel kam deutlich sichtbar im März 2024 zustande.

Quelle: Growth Memo – Critical SERP Features of Google’s shopping marketplace

Auch in DE kann man beobachten, dass das Grid häufig an Position 1 steht:

Ein Graph, bei dem dargestellt ist, auf welchen Positionen Product Grids in den deutschen Suchergebnisseiten ranken.

*Hinweis: Die 500 Keywords haben rund 22 Mio. Suchen pro Monat und sind manuell kuratiert mit Fokus auf suchstarke Kategoriebegriffe, bei denen ein Product Grid auftaucht. Beispiel-Keywords sind waschmaschine, heiĂźluftfriteuse, kaffevollautomat.

FĂĽr fast 43 % der Keywords taucht das Grid inzwischen auf Position 1 auf. Wenn Du Dich an das Beispiel zum Absperrpfosten zurĂĽck erinnerst, weiĂźt Du, wie viel Platz dieses Feature einnimmt. Wenn Du darin nicht auftauchst, bekommst Du weniger Traffic.

Weitere Erkenntnisse zu den Positionen:

  • Die Position schwankt wie bei anderen SERP Features.
  • Es gibt häufig 2 Product Grids.
  • Durch das weggefallene Infinite Scrolling der Paginierung ist auf Seite 1 oft viel Platz durch die Product Grids belegt.

Es gibt häufig auch nicht nur ein Grid. Infinite Scrolling in der SERP gibt es nicht mehr, also wird viel Platz auf Seite 1 durch die Grids belegt.

Wie stark Dich das Thema betrifft, ist von Deiner Domain, Deinem Keyword-Set, etc. abhängig.

Ein zweites Beispiel aus dem Fahrradmarkt:

  • ca. 1.500 Keywords, alle transaktionsorientiert
  • 814 haben aktuell ein Grid (54%)
  • 342 auf Position 1-3 (42%)
  • 117 auf Position 1(14%)

Ein Graph, bei dem dargestellt ist, auf welchen Positionen Product Grids in den deutschen Suchergebnisseiten fĂĽr Keywords im Fahrradmarkt ranken.

Die Kernbotschaft: Beschäftige Dich mit dem Thema, wenn Du im E-Commerce unterwegs bist.

#2 In DE gibt es in den Product Grids als rankende URLs auch Preisvergleiche

Das ist durch den DMA bedingt. Hier mal ein Beispiel im Product Grid für das Keyword “ecksofa”:

Ein Screenshot aus einer SERP für das Thema Ecksofa. Der Ausschnitt zeigt ein geöffnetes Product Panel im Product Grid. Markiert ist eine URL von Idealo, die im Panel auf Position 1 rankt.

Tim Oudeman hat letztens auf LinkedIn Daten geteilt, welche Domaintypen im E-Commerce gerade Sichtbarkeit verlieren. Aggregatoren verlieren Sichtbarkeit. Das sind nach seiner Definition Domains, die kein eigenes Angebot haben (also z. B. Preisvergleiche).

Sistrix zeigt in den Daten nicht, welche Keywords ein Product Grid haben, an welcher Stelle es auftaucht und welche URLs bei dem jeweiligen Produkt in der SERP ranken. Das SERP Feature wird in der Sichtbarkeit also nicht erfasst – das gilt aber auch für andere Tools.

Persönliche Meinung: In den Product Grids finde ich einen Preisvergleich als Ergebnis nicht hilfreich. Google kann dagegen nichts machen, aber im Prinzip nimmt Google mit dem Grid teilweise die Rolle des Preisvergleichs ein und der Schritt, auf einen Preisvergleich zu verlinken, ist “doppelt gemoppelt”.

Hilft aber alles nichts. Wir müssen die Realität so akzeptieren wie sie ist und weitermachen. Wäre ich Aggregator, würde ich es vermutlich auch unfair finden, dass Google mir meine Umsätze schmälert.

#3 Google zeigt Produkte an, auch wenn diese (gerade) nicht verfĂĽgbar sind

Ebenfalls kein hilfreiches Suchergebnis sind Produkte, die ich nicht kaufen kann:

Ein Screenshot für das Keyword "vero moda kleid", in dem ein Product Panel für ein lilanes Kleid geöffnet ist. Hier rankt dodenhof und man kann den Hinweis sehen, dass man für die Online Verfügbarkeit den Händler kontaktieren soll.

Auf der URL gibt es keine Möglichkeit, das Produkt zu kaufen – schade Schokolade.

#4 Nervige Parameter durch das Merchant Center

Bei Kunden kam in letzter Zeit immer mal die Frage auf, was diese blöden srsltid-Parameter sind. Im Merchant Center kannst Du einstellen, ob Du automatisch Parameter anhängen möchtest, um die Free Merchant Listings als Organic Shopping zu tracken.

Bisher hatte Google sie nur angehängt, wenn ein Produkt als Merchant Listing ausgespielt wurde. Also im Product Grid, im Product Panel und in der Bildersuche. Dann dachte Google sich “wir schreiben die einfach an alle URLs dran – egal ob Produkt oder nicht.”

Für ein paar Wochen ging ich wie Brodie Clark davon aus, dass das ein Bug ist. John Mueller hatte sich dazu in den Kommentaren geäußert und ich habe nochmal explizit nachgefragt und das war seine Antwort:

“All URLs of the site as it's in Merchant Center will have this parameter, if the setting is activated. It's independent of the type of page.”

Damit diese Parameter kein Problem werden, empfehle ich Dir ein Canonical auf die Variante ohne Parameter zu setzen.

In Tools wie Sistrix, Ahrefs & Co. tauchen die Parameter natĂĽrlich auf, da sie die SERPs scrapen und die Parameter hier auftauchen. Zumindest Sistrix (bzw. Johannes Beus) hat auf LinkedIn mitgeteilt, dass sie sich dem Problem annehmen.

#5 Nicht indexierbare URLs können als Ergebnis im Product Grid auftauchen

Beispiel 1:

Ein Screenshot fĂĽr das Keyword "Haier HW80-BP14929", in dem an der rechten Seite ein Product Panel ausgespielt wird. Rot markiert ist eine rankende URL von guenstiger.de, ein Preisvergleich.

Beispiel 2:

Ein Screenshot fĂĽr das Keyword "waschmaschine", in dem an der rechten Seite ein Product Panel ausgespielt wird. Rot markiert ist eine rankende URL von billiger.de, ein Preisvergleich.

Die Produkt-URLs haben beide ein Meta Robots noindex. Interessanterweise sind beide URLs von Preisvergleichen – andere Beispiele sind mir bisher nicht aufgefallen.

Die Logik der Merchant Listings erfolgt nach dem Feed und der ist bzw. war eigentlich fĂĽr Shopping-Anzeigen gebaut. Hier ist es auch egal, ob eine Produktseite indexierbar ist oder nicht.

Die Free Merchant Listings als Product Grid folgen der gleichen Logik, sodass es zu dieser “Anomalie” kommt.

Was das fĂĽr Deine E-Commerce SEO bedeutet

1. Produktseiten werden wichtiger

Das hast Du vermutlich nicht zum ersten Mal gehört. Es ist inzwischen nicht mehr “wenn die SERPs so aussehen wie in den USA” – die Grids sind überall. Also rein in die GSC, die SERPs und Tools und finde heraus, ob Du hier Potenziale liegen lässt oder Traffic einbüßt.

P.S. Wie Du das analysieren kannst, würde für heute den Rahmen sprengen – das gibt’s an dann an anderer Stelle.

2. Druck, die “richtigen” Produkte zu haben

Nicht nur ob Du auftauchst, auch ob Du überhaupt die Produkte hast, die Google ausspielt. Das kann schlussendlich Implikationen für den Einkauf haben, wenn die gleichen Produkte für lange Zeiträume auftauchen und in Deinem Shop fehlen.

3. Noindex rankt = normale OnPage-Optimierung hat keinen Einfluss (?)

Wenn nicht indexierbare Seiten im Product Grid auftauchen, spricht das dafĂĽr, dass Du mit klassischer OnPage-Optimierung Deiner Produktseiten keinen Ranking-Vorteil im Grid erarbeiten kannst, denn die Informationen kommen aus dem Feed.

Also kĂĽmmere Dich vor allem um:

  • korrekte + vollständige Informationen und
  • ein attraktives, wettbewerbsfähiges Angebot.

Der Preis, die Liefer- und RĂĽckversandbedingungen, VerfĂĽgbarkeit und Seller Ratings spielen fĂĽr die Platzierung definitiv eine Rolle.

P.S. Das heiĂźt nicht, dass Du deine Produktseiten nicht verbessern solltest!

4. Das Merchant Center gehört nicht nur den SEAs

Falls Du keinen Zugriff auf das Merchant Center bei Dir hast, dann ist jetzt höchste Eisenbahn.

Und das erste, was Du machen solltest, wenn Du Dir nicht sicher bist: Sind die Free Listings aktiviert?

Der Klickpfad sieht wie folgt aus:

Zahnrad oben rechts -> Datenquellen -> Feed auswählen -> Ihre Einrichtung -> Marketingmethoden

Ein Screenshot aus dem Merchant Center, der die Marketingmethoden zeigt und der Kasten für "Kostenlose Einträge" markiert ist.

Also: Es ändert sich gerade einiges und ich glaube, viele sind darauf nicht gut vorbereitet. Da Du diesen Newsletter liest, machst Du aber schon vieles richtig. Vielleicht könnte jemand™️ den Du kennst von einem Abo profitieren?

Nora Tiedemann
Nora Tiedemann
Junior Consultant
Produkt-Visibility 2.0: Die Liaison von Merchant Center & Structured Data đź«‚

In der aktuellen Folge des Podcasts Search Off the Record (5. September 2024) spricht Irina Tuduce vom Google Shopping-Team mit John Mueller und Lizzi Sassman. Dabei geht es darum, wie Google Shopping seine Daten erhält, warum Preisdaten häufig problematisch sind und welche Neuerungen das Shopping-Team in diesem Jahr entwickelt hat. Hier kommen meine Erkenntnisse und Tipps für Dich.

Wie erhält die Google Shopping-Infrastruktur ihre Daten?

Google Shopping bezieht seine Daten auf zwei Hauptwegen: strukturierte Daten (Schema.org-Markups) und Merchant Center Feeds.

  • Strukturierte Daten: Wenn Du auf Deiner Website Schema.org-Markup implementierst, kann Google Deine Produktinformationen wie Preise, VerfĂĽgbarkeit und Bewertungen crawlen. Zusätzlich hast Du die Möglichkeit, zum Beispiel durch das ProductGroup-Markup Beziehungen zwischen verschiedenen Produkten anzugeben.
  • Merchant Center Feed: Parallel dazu kannst Du im Google Merchant Center Feeds mit allen wichtigen Produktdaten manuell hochladen. Irina erklärt, dass Händler ĂĽber das Merchant Center volle Kontrolle haben, wie oft und welche Daten aktualisiert werden. Das ist besonders nĂĽtzlich, wenn Produkte oder Preise sich häufig ändern.

Warum sind Preisdaten oft tricky? đź’¸

Preise sind ein zentrales Thema im E-Commerce – und genau hier können Probleme auftreten. Irina hebt hervor, dass falsche oder veraltete Preisinformationen dazu führen können, dass Deine Produkte nicht in den Google Shopping-Ergebnissen erscheinen.

Das Problem: Google crawlt regelmäßig Deine Produktseiten, aber das Crawling erfolgt nicht immer sofort. Wenn Du Deine Preise aktualisierst und Google die neuen Daten noch nicht gecrawlt hat, kann es zu einer Diskrepanz kommen. Genau aus diesem Grund ist das Merchant Center so wichtig. Über Feeds kannst Du sicherstellen, dass Google die aktuellen Preise direkt von Dir erhält. Du hast sogar die Möglichkeit, festzulegen, wie oft der Feed aktualisiert werden soll – täglich, wöchentlich oder monatlich.

John merkt zudem an, dass diese Preiskontrollen besonders in Suchanfragen mit Shopping-Intention wichtig sind. Nutzer, die nach bestimmten Produkten suchen, achten besonders auf den Preisvergleich. Stimmt der Preis in den Ergebnissen nicht, sind User frustriert und können abspringen. Das ist weder für Google, noch für Dich gut. Zusätzlich können die negativen Nutzersignale Dein Ranking beeinflussen.

Was hat das Shopping-Team dieses Jahr entwickelt? 🛠️

2024 hat das Google Shopping-Team hart daran gearbeitet, die Datenintegrität und die Benutzerfreundlichkeit für Händler zu verbessern. Hier einige der spannendsten Entwicklungen:

  • Verbesserung der Schema.org- und Feeds-UnterstĂĽtzung: Google arbeitet daran, die LĂĽcke zwischen Schema.org-Markup und den Merchant Center Feeds zu schlieĂźen. Ziel ist es, beide Systeme nahtlos miteinander zu verbinden, sodass Händler ihre Produktdaten entweder ĂĽber strukturierte Daten oder Feeds ĂĽbermitteln können – und in beiden Fällen die gleiche hohe Datenqualität erreichen.
  • Erweiterung des Merchant Listing Reports: Google hat den Merchant Listing Report in der Search Console verbessert, um Händlern detaillierte Einblicke in mögliche Datenprobleme zu geben. Dieser Report hilft dabei, Fehler in den strukturierten Daten zu finden, die verhindern könnten, dass Produkte in den Shopping-Ergebnissen erscheinen. Wenn Dein Merchant Feed allerdings gut gepflegt ist, kannst Du dennoch im Shopping-Feed erscheinen.
  • Varianten-UnterstĂĽtzung fĂĽr Produkte: Ein weiterer Schwerpunkt war die UnterstĂĽtzung von Produktvarianten wie Farben, Größen oder Modellen. Falls Du mehr zu Produktvarianten wissen möchtest, schau in Hannahs Artikel vorbei.

Eine Neuerung, die im Podcast nicht erwähnt worden ist, ist die Umstellung vom klassischen Merchant Center auf das Merchant Center Next.Das neue Merchant Center hat neue Optimierungsmöglichkeiten und eine neue Benutzeroberfläche im Gepäck. Falls Du das klassische Merchant Center vermisst, findest Du hier eine Anleitung, um das Merchant Center zu wechseln.

Was bedeutet das fĂĽr Dich?

  1. Nutze strukturierte Daten und das Merchant Center gemeinsam: Indem Du beide Methoden nutzt, stellst Du sicher, dass Google immer die aktuellen und detailliertesten Informationen zu Deinen Produkten erhält. So erhöhst Du die Chance, in den Shopping-Ergebnissen, Rich Snippets und regulären Suchergebnissen präsent zu sein.
  2. Überwache Deine Preisdaten genau: Falsche oder veraltete Preise sind ein häufiger Grund, warum Produkte in Google Shopping nicht erscheinen. Nutze das Merchant Center, um Deine Preise stets aktuell zu halten und Diskrepanzen zu vermeiden.
  3. Bleib am Ball und vermeide Datendiskrepanzen: Nutze die Reports Merchant Listing und Product Snippets  in der Search Console, um Probleme bei Deinen strukturierten Daten frühzeitig zu erkennen und sicherzustellen, dass Deine Produkte korrekt angezeigt werden.

Google Shopping entwickelt sich in letzter Zeit massiv weiter, wie Du auch bei Philipp lesen kannst. Durch die Nutzung von Markups und dem Merchant Center bleibst Du immer auf dem neuesten Stand und stellst sicher, dass Deine Produkte nicht nur korrekt, sondern auch prominent auf Google erscheinen.

Matthias PĂĽlz
Matthias PĂĽlz
Junior Consultant
Damn! Y U No being indexed, URL?

Hattest Du schon einmal den Fall, dass einige Deiner heiß geliebten URLs von Google zwar gefunden wurden, es aber nicht in den Index geschafft haben und stattdessen in “Discovered - currently not indexed” (oder “Crawled - currently not indexed”) gelandet sind? Meist nicht der gewünschte Ort, an dem Du Deine Seiten gerne sehen möchtest.

Report aus der Google Search Console zur Indexierung. Es geht um "Why pages aren't indexed". Zu sehen sind die GrĂĽnde "Crawled - currently not indexed" und "Discovered - currently not indexed".

Wenn das schon einmal der Fall gewesen sein sollte, hast Du Dir vermutlich auch schon die Frage gestellt, woran es jelegen hat oder liegt, dass Google Deine Seite nicht indexiert.

Passend dazu hat Martin Splitt vor Kurzem in einem Video der Google Search Central ein paar Worte verloren. Darin nennt er drei mögliche Gründe für URLs, die bei “Discovered - currently not indexed” landen:

1 - Der Faktor Zeit

Der erste und vermutlich beruhigendste Grund: Google ist bislang einfach noch nicht dazu gekommen, Deine URL zu crawlen. Vorher stehen erst noch andere URLs auf der Liste, die ebenfalls darauf warten, endlich gecrawlt und idealerweise indexiert zu werden. Oder um es anders zu formulieren: Manchmal dauert es eben einfach eine Weile. Die magische Antwort lautet demnach: Geduldig sein. So gern wir das alle sind.

Was aber, wenn die Tage und Wochen verstreichen und Deine URLs immer noch in “Discovered – currently not indexed” verweilen? Dann liegt es an einem der beiden folgenden Gründe.

2 - Dein Server keucht und röchelt

Möglichkeit Nummer eins: Es liegt am Server. Gerade wenn Google in der Vergangenheit festgestellt hat, dass Dein Server etwas schwach auf der Brust ist und bei zu viel Crawling-Power fleißig 500er-Status Codes hustet, wird der Crawler seine Leistung künftig etwas zurückschrauben, um Deinen Server nicht komplett den Garaus zu machen. Meist ist das aber eher bei größeren Websites der Fall. Die nötigen Einblicke dazu bekommst Du unter anderem in den “Crawling stats” in der Google Search Console (Settings → Crawling stats):

Report aus der Google Search Console. Ansicht vom Crawling mit robots.txt und dem Hinweis "2 files have critical errors" und dem Bericht "Crawling stats".

Wenn es nicht daran liegt und Dein Server vor Leistung nur so sprudelt, dann bleibt noch eine zweite Möglichkeit, woran es liegen kann. Und die lautet…

3 - Die Qualität Deiner Inhalte ist mangelhaft

So ungern man sich das auch eingesteht, aber manchmal liegt es schlichtweg daran, dass Deine Inhalte schlecht (oder zumindest nicht gut genug) sind. Wenn Google feststellt, dass sich eine regelrechte MĂĽllhalde auf Deiner Website tummelt, kann es leicht passieren, dass Deine URLs in Discovered - currently not indexed landen. Und dort bleiben!

Man kann sagen: Google ignoriert die Inhalte dann, bis Du hier entsprechend nachbesserst (Mehr zum Thema besserer Content findest Du in meinem Beitrag darüber, wie Du zum Unique-Corn wirst oder in Philipps Artikel über guten Content und schlechten Content). Wie so häufig lautet das “Geheim”-Rezept demnach auch hier: Qualität statt Quantität. Gleiches gilt übrigens auch für URLs in “Crawled - currently not indexed”.

Spannender Hinweis noch dazu an dieser Stelle: Eine URL kann übrigens auch den Weg rückwärts geben: Von Indexed zu Crawled zu Discovered und schließlich zu Unknown. Dazu hat auch Adam Gent vor einer Woche etwas bei LinkedIn geschrieben, ebenfalls mit Verweis auf das Video von Martin Splitt. Es geht also nicht nur in eine Richtung.

Florian Hannemann
Florian Hannemann
Trainee
Back to Basics: hreflang

Letzte Woche musste ich meine Back to Basics Reihe leider pausieren, um einen Artikel etwas dringlicheren Themen (der Warnung vor Linkbuilding) zu widmen. Heute möchte ich das nachholen und Dich wieder mit auf meine Trainee-Reise nehmen. Und welches Thema eignet sich besser für den Wiedereinstieg, als einer der komplexesten SEO-Aspekte?

Ein Screenshot eines Tweets von John Mu in dem er sagt, dass hreflang einer der komplexesten Aspekte des SEOs ist. Es fĂĽhlt sich wie ein einfacher Meta Tag an, wird aber sehr schnell sehr komplex.

Doch auch wenn hreflang eines der komplexesten SEO-Themen sein kann, heiĂźt es nicht, dass es das auch sein muss. Ganz im Sinne dieser Reihe, werde ich Dir das Thema auf die Grundlagen herunterbrechen, um Dir ein Tipps fĂĽr Dein internationales SEO mitzugeben.

Was ist hreflang und wieso solltest Du es nutzen?

Hreflang ist ein HTML Attribut, mit dem Du Deiner Seite Sprach- und Länderzielgruppen zuweisen kannst. Wenn du also mehrere Versionen derselben Seite in verschiedenen Sprachen hast, kannst Du Google damit helfen, den Zusammenhang der Sprach- und Landversionen besser zu verstehen.

Der größte Vorteil von hreflang ist, dass Du so sichergehen kannst, dass Google Deinen Nutzern die korrekte Seite liefert. Solltest Du 2 regional unterschiedliche Seiten ohne hreflang-Attribut haben, riskierst Du, dass Suchende auf der falschen Version landen. Da die Nutzer Deine Seite dann schnell wieder verlassen werden, bringt das nicht nur negative Nutzer Signale mit sich, sondern lässt auch die Bemühungen, Deine Seite in andere Sprachen zu übersetzen, verpuffen.

Hreflang kann allerdings auch einen direkten Ranking-Einfluss haben. Gary Illyes erzählt in diesem Video, dass Seiten im selben hreflang Cluster sich ihre Ranking-Signale teilen. Wenn Deine englische Seite von Google also als passendes Ergebnis für eine Suchanfrage betrachtet wird, erhält die spanische Version Deines Inhaltes denselben Status zu dem Suchbegriff.

Ein weiterer Grund für die Nutzung von hreflang ist, dass Du so Probleme mit Duplikaten vermeiden kannst. Solltest Du für Deinen Content zum Beispiel eine deutsche und eine österreichische Version haben (welche sich nicht sonderlich voneinander unterscheiden), läufst Du Gefahr, dass Google nur eine der beiden beachtet.

Hreflang bietet also viele Vorteile, wenn Du Inhalte in unterschiedlichen Sprachen hast. Doch wie kannst Du hreflang am besten nutzen?

Wie man hreflang einbaut:

Hreflang sieht ungefähr so aus:

  • rel=”alternate” gibt an, dass es sich bei der Seite um eine alternative Version der verlinkenden Seite handelt.
  • hreflang=”xx-XX” gibt hierbei den Sprachcode und optional auch den Ländercode an. Beispielsweise “en-gb”.
  • href=”example.com” gibt hierbei die URL der jeweiligen Sprachvariante an.

Die Reihenfolge, in der Du diese hreflang Bestandteile angibst ist dabei egal und muss fĂĽr einen einzelnen hreflang-Block auch nicht einheitlich sein.

Wichtig zu beachten:

1. Hreflang sollte immer bidirektional verlinkt werden. HeiĂźt, wenn Deine Seite https://www.beispiel.de auf https://www.example.com als englische Version verweist, dann muss die englische Seite ebenso auf die deutsche Seite zurĂĽckverweisen. Wenn die andere Sprachvariante nicht zurĂĽck verlinkt, ignoriert Google Dein hreflang fĂĽr diesen Cluster.

Eine Grafik, die die korrekte Zuordnung von Hreflang zeigt. Im ersten Beispiel verweist eine englische Seite auf eine italienische und umgekehrt. Das wird als richtig gekennzeichnet.
Im zweiten Beispiel. gibt es keine RĂĽckverlinkung der italienischen. Webseite, was als falsch gekennzeichnet wird.

2. Du solltest ein selbstreferenzierendes hreflang-Attribut einbauen. Google selbst sagt, dass jede Sprache sich selbst und jede andere Sprache referenzieren sollte.

3. Du musst Deine alternativen URL-Versionen gänzlich auszeichnen. Schreibe also https://www.exemple.fr anstatt //exemple.fr.

4. Ăśberlege Dir, ob Du einen Fallback einbauen willst.

Mittels x-default kannst Du eine Seite für Nutzer bestimmen, für die Du keine extra Sprachvariante hast. Dazu kannst Du einfach eine Zeile in Deinem hreflang ergänzen und festlegen, wo Nutzer landen sollen. Laut Google ist x-default  kein muss, aber eine Empfehlung.

Du hast jetzt hoffentlich einen guten Überblick darüber, wie hreflang aufgebaut ist und was Du beim Implementieren beachten solltest. Allerdings haben wir eine wichtige Frage noch nicht geklärt:

Wo man hreflang einbaut:

Grundsätzlich gibt es dafür 3 Möglichkeiten.

1. Am einfachsten und schnellsten kannst Du hreflang einfach im HTML Head Deiner Seite verbauen. Dabei schreibst Du Deinen Code einfach genau wie im oberen Beispiel in den

Bereich.

2. Alternativ kannst Du für Seiten, welche keinen HTML Header haben, den Tag auch im HTTP Header einbauen. Das bietet sich zum Beispiel für PDFs an und sieht ungefähr so aus:

Ein Bild, welches folgenden Beispiel Code fĂĽr HTTP Header hreflang beinhaltet: Link:
<https://ahrefs.com/blog/free-keyword-research-tools.pdf>; rel="alternate";hreflang="x-default",
<https://ahrefs.com/blog/free-keyword-research-tools.pdf>; rel="alternate";hreflang="en",
<https://ahrefs.com/blog/de/kostenlose-keyword-recherche-tools.pdf>; rel="alternate";hreflang="de",
<https://ahrefs.com/blog/zh/free-keyword-research-tools.pdf>; rel="alternate";hreflang="zh"

Die hreflang-Angaben werden in Deiner HTTP-Kopfzeile dabei also einfach als Link hinterlegt und mittels Kommas separiert.

3. FĂĽr groĂźe Webseiten mit vielen verschiedenen Sprachvarianten, kannst Du Deine hreflang-Attribute auch ĂĽber die XML Sitemap einreichen.

Hier findest Du ein Beispiel von Google dazu, wie das aussehen kann. Auch wenn dieser Weg erst recht kompliziert erscheint, bietet er ein paar Vorteile. Bei einer Vielzahl an verschiedenen Sprachvarianten kannst Du Dir so das Aufblähen Deines HTML Codes sparen. Auch Updates und Wartungen des Codes können damit einfacher sein.

Wie Du siehst, muss hreflang gar nicht so kompliziert sein. Wenn Du gerne noch tiefer und technischer in die Materie des hreflangs eintauchen möchtest, kann ich Dir diesen hreflang Artikel auf unserer Webseite empfehlen. Ansonsten konntest Du hoffentlich bereits den ein oder anderen Tipp für Deine internationale SEO mitnehmen.

Johan von HĂĽlsen
Johan von HĂĽlsen
Geschäftsführender Gesellschafter
Perfektion ist erreicht, wenn man nichts mehr weglassen kann?

Neulich hatte Florian Elbers auf LinkedIn gefragt, wer denn die Brand aus dem Title löschen würde, da Google die ja ohnehin ausblendet.

In meiner Antwort bin ich darauf eingegangen, dass ich dafĂĽr keine Energie aufwenden wĂĽrde, da:

  • Bing / andere Suchmaschinen oder beispielsweise Social Networks die Information noch anzeigen könnten
  • Entwickler-Ressourcen meist rar sind und auch, wenn „löschen“ meist schnell gemacht ist, so ist es nur sinnvoll Energie zu investieren, wenn es positiven Impact hat

Trotzdem sehen wir solche Empfehlungen oft:

  • Meta-Keywords werden von Google nicht verwendet, daher aus dem HTML entfernen
  • Aus der XML-Sitemap priority und changefreq entfernen
  • Kommentare aus Quelltext löschen
  • FAQ-Schema aus den Seiten wieder ausbauen, weil Google das bei den meisten Seiten nicht mehr anzeigt

Und für jede dieser Empfehlungen gibt es gute Argumente. Die überflüssigen Informationen können entfallen. Sie nicht zu erwähnen macht den Code robuster, reduziert die Dateigröße und ist damit gut für Geschwindigkeit und Umwelt.

Die Bytes fressen kein Brot, wie man so schön sagt. Daher würde ich keine der oben genannten Empfehlungen isoliert in Entwicklung geben, sondern nur umsetzen, wenn an dem Template / der Funktion ohnehin gearbeitet wird.

Denn der Aufwand, das Ticket zu schreiben, in den Sprint zu geben und die Qualitätssicherung durchzuführen, ist für die Organisation Overhead mit minimalem Gewinnpotenzial.

Einen Unterschied macht es natĂĽrlich, wenn das Fragment aktiven Schaden verursacht. Beispielsweise eine URL referenziert, die es nicht mehr gibt und die crawlbar ist.

Wenn an der Funktion gearbeitet wird, dann ist es eine gute Idee, das mitzumachen.

Es sei denn natĂĽrlich, auĂźerhalb Googles wird diese Information noch genutzt.

Wie siehst Du das? Für welche überflüssige Information hast Du mal mit Freude ein Ticket zur Löschung geschrieben?

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