Wirklich wahres Wingmen SEO Wissen für wache Webmarketer #210
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Nils Warnick
Nils Warnick
Consultant
💧Steter Tropfen höhlt den (SEO-)Stein

Deswegen bleiben wir auch in dieser Woche dran mit unserem Newsletter. Das obwohl große Teile der Firma dieser Tage durch die Welt jetten. Oder zumindest Auto oder Bus fahren. Digital Olympics, Women in Tech SEO und diese Woche ist auch schon die Campixx dran. Wir freuen uns jedes Mal mega über die Gelegenheit, mit euch in den Austausch zu kommen. Ich hoffe, wir sehen uns am Donnerstag auf der Campixx!

Damit Du auf die Gespräche auch gut vorbereitet bist, haben wir ein paar Themen vorbereitet:

  • Johan wäscht weiter nach dem Gold im Google-Leak

  • Philipp berichtet von seinem Lieblingsvortrag auf den Digital Olympics

  • Hannah gibt Dir ein Recap des WTS Fest

  • Nora teilt ihre Insights zur Gen Z – ebenfalls vom WTS Fest

  • Matt zeigt Dir den Weg des Einhorns

Außerdem verrät Anita Dir, wo wir uns in nächster Zeit überall sehen können. In diesem Sinne viel Spaß beim Lesen und bis bald!

Deine Wingmenschen

Was wir gelesen haben
Johan von Hülsen
Johan von Hülsen
Geschäftsführender Gesellschafter
Lalalala-Leak-Landkarte

Letzte Woche habe ich Dir den Google Leak vorgestellt und Dir versprochen, Dich ein wenig auf meine Erkundungsreise mitzunehmen. Einen guten ersten Eindruck bekommst Du vom Leak, wenn Du Dir mein Gespräch mit Alex und Marcus in der täglichen Dosis SEO dazu anschaust. In der Show habe ich unter anderem eine Visualisierung von Natzir gezeigt.

Die Streamlit-App stellt den Leak (die Module) als Graph dar. Das habe ich in der Show kritisiert, weil zum einen nicht transparent ist, wie die Visualisierung zustande kommt, und zum anderen man nicht weiß, welche der Module denn jetzt gezeigt werden und welche nicht.

Dennoch ist die Idee, sich das einmal als Netzwerk zu visualisieren, extrem hilfreich. Und als alter SEO-Hase ist das eine tolle Möglichkeit, Gephi mal wieder zu entstauben. Ich habe also fix mit dem ScreamingFrog einen Crawl des Leaks angeworfen und die Links exportiert. Die Links noch fix bereinigt (so dass die Template-Links rausfliegen) und dann in Gephi importiert.

Netzwerk-Visualisierung in Gephi. Man erkennt mehrere Hubs/Ballundsräume, die klar voneinander getrennt sind.

Netzwerk-Visualisierung in Gephi. Man erkennt mehrere Hubs/Ballundsräume, die klar voneinander getrennt sind.

Damit ein wenig Farbe ins Spiel kommt, habe ich die 3000 Module in einzelne Gruppen zerlegt. Alles was mit Crawler zu tun hat, oder mit Snippet hat eine entsprechende Gruppe bekommen und diese Gruppe eine Farbe.

Um Dir einen Überblick zu geben, habe ich die einzelnen Cluster einmal beschriftet:

Netzwerk-Visualisierung in Gephi. Man erkennt mehrere Hubs/Ballundsräume, die klar voneinander getrennt sind. Um einzelne Ballungsräume sind Rahmen mit Beschriftungen, um welche Cluster es sich handelt.

Auf der linken Seite sehen wir 3 (weiße) Gruppen:

  • Google Assistant

  • Google Cloud

  • und Apps/People

Diese Module sind recht klar vom Rest separiert und hängen nur an wenigen Kanten mit den anderen Modulen zusammen. Eine interessante Verbindung des People-Netzwerkes besteht über eine Node aus dem Authorship-Module des Science-Netzwerks.

Einen weiteren Hub habe ich weiß markiert. Der befindet sich rechts unten und enthält eine Menge Module zu Youtube. Hinter Youtube hängen dann viele der Abuseiam-Module (Diese Module habe ich auch im Video angedeutet, dass die zwar spannend klingen, aber nicht so spannend zu sein scheinen auf den ersten Blick.).

In Rot habe ich dann Module markiert, die mit der Suche zu tun haben, aber etwas separierter von den Kernmodulen sind:

  • Es gibt zwei voneinander klar abtrennbare Knowledge-Graph- / Entity-Module.

  • Ein sehr großes Cluster setzt sich mit NLP-Funktionen auseinander

  • Ebenfalls recht groß ist das Geostore-Modul, das Geo-Informationen und Maps-Infos bereit hält. Hier gibt es nicht nur Informationen über local Businesses, sondern auch über PriceRanges, Speedlimits oder NutritionFacts. Nicht überraschend, dass hier im Cluster auch einige Webref- und Freebase-Module (die eigentlich weiter oben in Knowledge Graph einen Schwerpunkt haben) auftauchen

  • Neben dem Geostore finden wir ein weiteres NLP-Modul: NLP-Saft. Mit diesen Modulen scheint Google strukturierte Daten aus Text-Informationen abzuleiten.

  • Und rechts oben finden wir dann Images und Videos (die mich (noch) nicht so interessieren)

Als drittes habe ich dann in grün die Kernfunktionen markiert:

  • Es gibt ein großes Cluster mit mindestens 2 klaren Subclustern zu indexierten Dokumenten.

  • Daneben befinden sich Crawling und Rendering.

Und 3 weitere Gruppen, die extrem spannend aussehen:

  • Quality NSR: Hier sammelt Google Informationen über die Qualität von Seitenbereichen.

  • Indexing Dups: Hier werden Duplikatsinformationen (Canonical, etc.) gesammelt. (Es ist Zufall, dass es so aussieht, als würde dieses Modul hinter der NSR-Gruppe hängen. Tatsächlich hängen beide am PerDocData-Modul.)

  • Ocean-Repository und Annotations. Hierüber weiß ich noch nicht viel, aber ich bin seeeehr neugierig, was es hier zu finden geben wird.

Natürlich kann man in Gephi noch weitere Spielereien vornehmen. Ich habe beispielsweise einen PageRank aller Module berechnet:

Danach kommen:

  • Proto2BridgeMessageSet: "This is proto2's version of MessageSet." Hierbei handelt es sich anscheinend um einen sehr flexibel einsetzbaren Protocol-Buffer. Da es hier keine Outlinks gibt, aber das Modul häufig eingesetzt wird, ist es kein Wunder, dass es einen hohen PageRank hat

  • GeostoreFeatureIdProto: "A globally unique identifier associated with each feature."

  • NlpSemanticParsingAnnotationEvalData: "Annotators whose semantics are represented via a protocol message should add to that message a field or extension of this type and set it using Annotator::PopulateAnnotationEvalData to enable span-based evaluation metrics in training. Evaluation is done based on token spans. "

  • GeostoreFieldMetadataProto: "Internal field metadata."

  • NlpMeaningMeaningRemodelings: "This proto will be added as a field to part of a schema to indicate it is being remodeled."

Nicht besonders viel Gold auf diesem Weg zu finden. Aber: Das ist auch logisch: Alle diese Module verweisen nicht auf andere Module. Der PageRank fließt also nicht hindurch, sondern wird hier gesammelt.

Also habe ich ebenfalls eine Hubs and Authorities-Kalkulation angeworfen. Die wirft als Top5 andere Hubs aus:

  • GeostoreFeatureProto: Ein zentraler Protocol Buffer der Geostore-Module

  • NlpSemanticParsingQRefAnnotation: "The QRefAnnotator annotates spans of input with freebase-ids and collection-information." 🧐

  • GeostoreRelationProto: " represents a geographic or logical relationship of that feature to some other feature"

  • PerDocData: Das scheint das zentrale Modul zu sein, in dem alle Informationen über ein Dokument gesammelt werden.

Da Du nur Visualisierungen trauen solltest, die Du selbst gefälscht hast, habe ich Dir mein Gephi-File als Ausgangspunkt einmal hochgeladen.

Einige Dinge, die Du bei den Graphen beachten solltest:

  1. Die Anzahl der Module zu einem Thema gibt nicht zwangsläufig die Wichtigkeit dieser Module wieder.

  2. Die Anzahl der Verknüpfungen zu anderen Modulen kann viele Ursachen haben

  3. Eine starke Zentralität im Graphen oder starke Konnektivität bedeutet daher nicht, dass dieses Modul besonders großen Impact auf Deine Suchmaschinenperformance hat.

Dennoch können wir einige interessante Schlussfolgerungen aus der Visualisierung ziehen:

  1. Viele Module haben keinen direkten Impact auf unsere Tätigkeit

  2. Es gibt wesentlich mehr NLP-Module, als ich erwartet hätte. Das spricht dafür, dass diese Themen sehr modular und nicht monolithisch aufgebaut sind (und das ergibt auch Sinn, wenn man darüber nachdenkt).

  3. Die Geostore-Module sind recht prominent (und zahlreich)

  4. Die Visualisierung hilft uns, Zusammenhänge für einzelne Module besser zu verstehen.

Diese Woche werde ich mit Florian zusammen ein wenig über Theorie und Praxis der Funktionsweise einer Suchmaschine auf der Campixx sprechen (Freitag, 12.30 Uhr Raum Wingmen).

Und nächste Woche werden wir in eines der zentralen Module tiefer eintauchen (vermutlich beginnen wir mit den Crawling-Modulen).

Philipp Götza
Philipp Götza
Junior Consultant
Kevin Indig sagt auf dem digitalen Olymp, dass wir so nicht weitermachen können in der SEO

Bald (wenn Du das liest in 2 Tagen) ist zwar schon Campixx, aber kurz vorher habe ich von unserem Team Offsite in Hamburg Ende Mai einen verfrühten Absprung gemacht und bin nach Eindhoven gereist, um den ersten Digital Olympus zu besuchen. Daher bin ich nicht auf diesem schönen Teamfoto zu sehen:

Die Wingmenschen-Bande auf unserem letzten Offsite in Hamburg bei bestem Wetter und mit guter Laune. Leider haben wir es nicht geschafft, ein Bild zu machen, auf dem alle Wingmenschen die Augen offen haben. Philipp ist nicht auf dem Bild zu sehen, vermutlich hat er sich gerade mit der deutschen Bahn rumgeschlagen.

Nach einer nervenaufreibenden Fahrt mit der deutschen Bahn bin ich (spät) in Eindhoven gelandet, konnte aber zum Glück noch etwas Essbares finden. Am nächsten Tag habe ich dann viele spannende Vorträge gehört, von denen ich Dir diese und eine der kommenden Wochen erzählen möchte.

Den Anfang macht Kevin Indig, der uns erklärt hat, dass unsere SEO Playbooks veraltet sind und generalüberholt werden müssen. Let's go!

Die Big Five

Kevin hat 5 Bereiche aufgezeichnet, in denen wir veraltete Denkmuster haben:

  1. Tools

  2. Site Quality

  3. Programmatic SEO

  4. Content Quality und 

  5. User Research

Kevin Indig auf dem Digital Olympus. Er steht auf einer Bühne und im Hintergrund ist ein Slide zu sehen, auf dem die 5 Themen, Tools, Site Quality, Programmatic SEO, Content Quality und User Research zu sehen sind.

Zu allen 5 Punkten möchte ich Dir die wichtigsten Dinge mitgeben, die Kevin gezeigt hat und mir dazu eingefallen sind. Den Part, was wir alles "falsch machen", lasse ich dabei bewusst größtenteils weg – wir können nämlich nicht gut in Negativen denken.

Tools für mehr Traffic und Conversions

Mit Tools sind nicht die SEO-Tools gemeint, die wir verwenden, sondern wie Tools eine Rolle im Akquisitions- und Conversion-Prozess spielen können.

Anstatt dass wir Nutzer und Nutzerinnen über Blogs reinholen, aufschlauen und am Ende auf Conversions hoffen, müssen wir über Wege nachdenken, wie wir eine Erfahrung mit einem Teil unseres Produkts schaffen können. Als Beispiel nannte Kevin die Free Tool Suite von Shopify.

Mir persönlich fielen da auch noch Ahrefs und VEED ein. Ahrefs z. B. hat eine ganze Reihe an neuen Writing Tools seit Mitte 2023. Die Tools liefern mittlerweile eine beachtliche Menge organischen Traffic und Kontaktpunkte mit Ahrefs als Marke und der Tool Suite:

Ein Graph mit Daten aus Ahrefs. Zu sehen ist die Performance des Verzeichnisses von ahrefs.com/writing-tools seit Mitte 2023. Auf der X-Achse ist das jeweilige Datum, auf der Y-Achse sind sowohl der organische Traffic auf der rechten Y-Achse und die Anzahl organischer Seiten auf der linken Y-Achse zu sehen. Ahrefs hat ca. 80 Seiten erstellt und holt damit im Durchschnitt der letzten Monate ca. 750.000 organische Klicks im Monat auf diese Writing Tools.

VEED hat ebenfalls viele Micro Tools gebaut, um so für mehr Conversions zu sorgen.

Um einfache, kleine Tools zu erstellen, können no-code- und KI-Anwendungen hilfreich sein. 

Site Quality (Diet)

An zweiter Stelle hat Kevin aus dem Nähkästchen geplaudert, was die Seitenqualität angeht. Ich habe dazu unter anderem auch in meinem Artikel zu SEO Audits bei Search Engine Land oder in diesem Newsletter-Artikel geschrieben.

Riverside, die Kevin seit einiger Zeit berät, hatte ein technisches Problem mit vielen duplizierten Paginierungsseiten. Das Ergebnis: Traffic-Einbruch um 60 % am nächsten Tag.

Ein Slide aus Kevins Präsentation, dass die Performance von riverside.fm zeigt. Es ist deutlich zu erkennen, dass es vor kurzem einen rapiden Anstieg der gecrawlten Seiten gab, was mit einem unmittelbaren Traffic-Einbruch einhergeht.

Um es in Kevins Worten zu beschreiben:

"Google is allergic to technical issues."

Was es zu tun gilt: Schlank für Google werden, SEOzempic quasi. Neben Riverside gab es noch die Beispiele Aboutyou, Asos, Target und Nordstrom, bei denen er von außen ähnliche Effekte feststellen konnte – also eine Verschlechterung der Performance durch ein zu großes Inventar an weniger hochwertigen Inhalten.

Programmatic SEO in hilfreich

pSEO, man kann es lieben oder hassen. Es wäre aber unseriös zu sagen, dass derartige Inhalte nie hilfreich und immer Spam sind. Beispiele habe ich im Newsletter (#182 und #197) oder auf LinkedIn immer wieder thematisiert.

Worum es nicht geht: Schrott-Inhalte produzieren, die niemandem helfen. Das Ziel muss immer sein, (aus vorhandenen Daten) hochwertige Inhalte zu liefern. Im besten Fall hast Du dafür eigene Daten (= Proprietary Data), aber auch öffentlich verfügbare Daten können ausreichen – nur dann besteht die Gefahr, dass andere solche Inhalte nachbauen können.

Auch hier gab es ein Kundenbeispiel, indem Kevin mit Workstream programmatische Seiten zu Hourly Wage Indexes gebaut hat. Dafür brauchte es laut ihm kein kompliziertes Setup:

  1. Google Sheets

  2. Eine Datenbasis – in diesem Fall öffentlich zugängliche Daten

  3. ChatGPT, mit egal welcher Einbindung in Google Sheets

  4. Detaillierte Prompts, die möglichst wiederholbare Ergebnisse liefern

Ein Slide aus Kevins Präsentation, dass zeigt, wie er mit Workstream, Google Sheets und einer ChatGPT Einbindung programmatische Texte erstellt hat.

Hilfreiche, programmatische Inhalte gibt es z. B. auch bei

  • Canva, 

  • Notion, 

  • Webflow,

  • Miro und 

  • Framer.

Hier sind es aber Template-Seiten. Sie erleichtern es, mit dem Produkt zu arbeiten. Dadurch entstehen bei diesen Produkten auch Netzwerkeffekte. Je mehr Menschen Templates erstellen, desto größer ist der Mehrwert für alle.

Wenn man selbst Templates erstellt, die populär sind, profitiert man ebenfalls von der gesteigerten Reichweite durch die Plattform an sich.

Ganz wichtig für programmatische SEO (mit KI) laut Kevin: Leitplanken in Datenform, sodass kein Müll halluziniert wird und eigene Daten, damit Wettbewerber es nicht einfach nachbauen können.

Hochwertige Content Quality – garantiert nur das Beste

Du hast es vermutlich immer mal wieder gehört über die Jahre, Monate und Wochen, aber hier zählt unter anderem Information Gain. Welchen Mehrwert hat jemand, wenn dieser jemand mehrere Seiten aus der SERP aufruft? Idealerweise hast Du bereits in der SERP eine Unique Clicking Proposition – also ein Alleinstellungsmerkmal, wieso man auf Deinen Inhalt klicken sollte.

Im Inhalt musst Du überzeugen, begeistern und überraschen. Wenn Du nur das lieferst, was die anderen liefern, kannst Du maximal die gleichen Ergebnisse erzielen. Du willst aber besser sein.

Es braucht dafür unter anderem eine hohe Inhaltsdichte. In Via Negativa habe ich auch schon mal darüber geschrieben, dass man mit weniger mehr schafft.

Als Beispiel nennt Kevin Purple, den Matratzenhersteller.

  • Sie ranken oft mit deutlich weniger Wörtern besser als ihre Konkurrenten.

  • Sie haben hochwertige Grafiken, die die Suchintention teilweise alleine befriedigen können und "linkable" sind.

  • Sie nutzen Features wie ein Quiz, um schneller zur Conversion zu bringen.

Das Quiz ist auf jeder Seite in der Navigation eingebunden, erhöht so die Dwell Time und liefert individuell auf den Antworten basierende Matratzen, was die Conversion Rate verbessert:

Ein Screenshot aus dem Quiz von purple.com, was am Ende passende Matratzenprodukte liefert, inklusive Bewertungem, Preisen, einem kurzen Text und Vor- bzw. Nachteilen zum jeweiligen Produkt. Am unteren Bildbereich gibt es dann noch einen Call-to-Action

Es muss auch nicht immer Textinhalt sein, damit es besser läuft. Einer von Kevins Kunden hat laut seiner Aussage nur das Blog-Design aufgebessert, was zu besseren Nutzersignalen und damit besseren Rankings geführt hat.

User Research, weil wir unsere User nicht richtig kennen

Wobei KI sinnvoll helfen kann, ist die Analyse von großen Datenmengen, z. B. um Muster zu erkennen. Das kann vor allem bei der Auswertung von qualitativen Kundenaussagen helfen. Wenn man eine große Studie macht, dann ist es häufig sehr zeitaufwendig, die "freien Felder" auszuwerten. Nicht mehr im Zeitalter der KI.

Gemeinsam mit Ramp hat Kevin z. B. transkribierte Kundengespräche mit Humata AI analysiert – das Tool finde ich spitze und kann man auch gut im Studium nutzen, um Bücher & Co. auszufragen.

Das Ziel ist es, Übereinstimmungen und Muster skaliert zu erkennen und daraus abzuleiten, was die Zielgruppe wirklich möchte. Manchmal langt es aber auch kleine User Tests zu machen oder qualitative Interviews zu führen.

Dabei kann z. B. auch Wynter helfen. Message Testing, Marktforschung & Co. sind damit vor allem im englischsprachigen Raum (insbesondere USA) einfach zu machen.

Peep Laja (Founder von Wynter), dessen Podcast-Auftritt bei Ahrefs ich im Newsletter auch mal thematisiert habe, zeigt auf LinkedIn regelmäßig wie das Tool funktioniert und sie haben unter anderem diese Studie damit aufgesetzt: The B2B Buyer Journey Research: How B2B SaaS Marketing Leaders Buy Software in 2024

Denke an diese drei Säulen, um erfolgreich in der neuen SEO-Welt zu sein

Kevin hat zum Schluss drei Säulen aufgemalt, die zu mehr Erfolg in der neuen SEO-Welt führen:

  1. Gehe über Text hinaus und versuche mit allen Mitteln und möglichst schnell die Probleme und Herausforderungen Deiner Zielgruppe zu lösen.

  2. Erstelle die besten Inhalte, die möglich sind – es reicht nicht aus, mittelmäßigen SEO Content zu bauen.

  3. Fange mit Deiner Zielgruppe an und finde heraus, was sie wirklich wollen – diese Recherche startet meistens nicht in den bekannten SEO-Tools.

Bei einigen Ansätzen kommt man vielleicht auf den Gedanken, dass sie sich nicht gut in Branche X oder Y umsetzen lassen, da so viele Beispiele aus dem SaaS-Bereich sind. Für Programmatic SEO braucht es natürlich die passenden Keywords und nicht jedes Unternehmen kann sinnvoll Tools bauen, die den Usern einen Mehrwert bringen.

Ich bin aber fest davon überzeugt, dass wir in der SEO kreativer sein können, als dem alten Playbook hinterherzulaufen, "weil wir das schon immer so gemacht haben".

Ich fand diesen Vortrag vor allem deswegen so gut, weil Kevin

  • zum Nachdenken angeregt hat,

  • konkrete Fallbeispiele aus der täglichen Kundenarbeit und der Analyse für seinen Newsletter gezeigt hat, was überzeugend wirkt und

  • man mit praktischen Ideen den Saal verlassen hat, wie man die neuen Denkmuster praktisch umsetzen kann, um erfolgreicher in der SEO zu sein.

Konferenzen machen Spaß, sind lehrreich und inspirierend

Wie Du siehst, hatte ich Spaß:

Philipp auf dem Campusgelände des HTC (wo die Konferenz stattfand). Er strahlt mit breitem Lächeln in die Kamera und fühlt sich wohl – vermutlich auch weil in der Umgebung viele Birkenbäume zu finden sind, seine Lieblingsbäume.

Nicht nur während des Vortrags, sondern auf dem gesamten Event. Ich finde es unglaublich wertvoll, dass wir regelmäßig auf Konferenzen gehen können. Ich kann jedes Mal viel mitnehmen – sowohl aus den Vorträgen, aber vor allem auch aus den Gesprächen mit meinen SEO-Mitmenschen.

Wenn Du auf der Campixx bist, freue ich mich, wenn wir uns mal unterhalten. Wenn Du ebenfalls vor Ort bist und mich siehst: Gerne ansprechen. :)

P.S. Im Wingmen Newsletter wird es in den nächsten Wochen einen Artikel zum Linkaufbau geben, wenn ich Dir vorstelle, was Carrie Rose auf dem Digital Olympus erzählt hat. Aber keine Sorge, es ging nicht um unseriöse Tauschgeschäfte oder Kaufangebote auf Hinterhöfen. Wir sind nämlich eigentlich keine Freunde vom Linkaufbau.

Hannah Rohde
Hannah Rohde
Junior Consultant
WTS Fest Recap

WTS – es war mir ein Fest mit euch. 

Letzte Woche haben Nora und ich uns auf den Weg gemacht, um Teil des ersten WTS Fest in Berlin zu sein. WTS steht für Women in Tech SEO, eine Gruppe von weiblichen und nicht-binären SEOs, die sich gegenseitig unterstützen und regelmäßig treffen. Es gibt eine Slack Gruppe, Meetups in einzelnen Städten und mittlerweile auch eigene Konferenzen.

Es war das erste Mal für die Gründerin Areej AbuAli, dass sie nach Berlin gereist ist und das Event dort stattfand - nächstes Jahr findet es wahrscheinlich wieder statt, am 13. Juni – ich freue mich schon und hoffe, dass ich wieder teilnehmen kann.

10 Speakerinnen haben zu unterschiedlichen Themen gesprochen, aufgeteilt in 4 Themenbereiche:

  1. Analyse, 

  2. Advance, 

  3. Innovate und 

  4. Empower.

Meine Key Takeaways:

  • Ich freue mich über neue Tool-Tipps rund um das Thema Discover Tracking, die ich ausprobieren werde, vielen Dank an Charlotte Prevost-Gosselin und Lily Ray.

  • Corinna Vorreiter hat die spannende Entwicklung von Moneyhouse mit uns geteilt und ihre Probleme mit Indexierung von neuen Seiten und Deindexierung von bestehenden Seiten geschildert.

  • Das Problem: zahlreiche Profilseiten von Personen mit demselben Namen 

  • Die Idee: Listing-Seiten mit allen Personen zum selben Namen, statt einzelne indexierbare Profilseiten 

  • Die Crux: Google kam mit der Indexierung nicht hinterher und hat dann Inhalte aus anderen Sprachordnern angezeigt

  • Ein schönes Bild dafür, dass SEO in der Theorie logisch klingt, Google uns in der Praxis dann aber einen Strich durch die Rechnung macht. Nach 2,5 Jahren testen wurde das Projekt abgebrochen...

  • Wenn dich das Thema Indexierung interessiert, dann könnten die Informationen von Johan etwas für dich sein, um Dich weiter reinzufuchsen, er war mal wieder zu Gast in der täglichen Dosis SEO.

  • Lily Ray hat darauf appelliert, SEO Audits nicht nur nach Checklisten zu machen, sondern Probleme und Maßnahmen immer im größeren Kontext zu skalieren und nicht blind den Tools zu vertrauen, die Issues reporten.

  • "SEO can be dramatically different depending on the website's category and monetization methods." 

  • Sie nutzt Tools wie similarweb oder SparkToro, um die Zielgruppe einer Seite genauer zu bestimmen und zu prüfen, ob die Inhalte passen.

  • Johanna Maier hat tolle Tipps rund um das Thema AppsScript gegeben – damit können in Google Sheets zahlreiche APIs verknüpft werden, um schneller an Daten zu gelangen und unsere Auswertungen zu verbessern.

  • Sie nutzt teilweise ChatGPT um fehlendes Programmierwissen auszugleichen. 

  • In diesem LinkedIn Post hat sie ihre Slides und Skripte zur Verfügung gestellt – wenn Dich das Thema interessiert, schau dort gern vorbei.

Ich kann die WTS Gruppe wirklich jeder Interessierten ans Herz legen – eine tolle Community, die sich wertschätzend gegenseitig unterstützt.

Nora Tiedemann
Nora Tiedemann
Junior Consultant
SEO meets Gen Z: Insights aus dem NexGen SEO Vortrag von Veronika Höller

Ich war mit Hannah bei der ersten WTS Konferenz in Berlin und es war großartig. Die Orga war super, es gab sehr viel Zeit für Networking und ich habe tolle Gespräche geführt. Aber es gab natürlich auch jede Menge spannende Vorträge, von denen Hannah und ich Dir heute berichten. Veronika Höller hat uns in ihrem Vortrag "NexGen SEO: Merging AI, Multimedia and Gen Z Strategies" erzählt, wie wir die GenZ besser erreichen können. Die wichtigsten Insights habe ich für Dich zusammengefasst.

Gen Z im Fokus

Veronika hat deutlich gemacht, wie hoch der Einfluss von Gen Z mittlerweile auf die Kaufkraft ist und das wir unsere Strategien deshalb anders Denken müssen:

Gemauerte Wand, mit einer Leinwand und Präsentation. Die Präsentation zeigt ein Zitat: "Influence pn Purchase Decisions: Over 70% of Gen Z influence their family's household products. They prefer environmentally friendly and socially responsible brands, with 55% buy products from such brands.

Unsere SEO-Inhalte müssen authentisch, werteorientiert und visuell ansprechend sein. Dabei sind insbesondere Werte wie Transparenz, Authentizität und Nachhaltigkeit wichtig. Gleichzeitig zeigt der von Veronika angeführte Artikel "85+ Stats on Gen Z Spending and Buying Habits (2024)" von Josh Howarth auch sehr gut, einen Widerspruch unserer Zeit:

"Gen Z are 2.6 times more likely to buy clothing every week than other generations"

– Oliver Wyman

Das Konsumverhalten ist ausgeprägt, die Werteorientierung aber auch. Falls Du wissen möchtest, wie Gen Z tickt, kann ich Dir den Artikel wärmstens empfehlen. 

Multimedia Rampenlicht

In meinem Artikel "Beyond Google: Wie verändert sich Suchverhalten?" habe ich dir berichtet, wie sehr das Suchverhalten im Wandel ist. Und auch Johan und Philipp erzählen Dir im Newsletter immer wieder, wie sehr auch Google auf diese Veränderungen im Verhalten der Menschen reagiert.

Veronika betont, wie wichtig es ist, sich den veränderten Gewohnheiten anzupassen. In einer Welt, in der Bilder und Videos die Aufmerksamkeit dominieren, müssen auch unsere SEO-Strategien flexibel sein.

Dazu hat sie folgende Tipps mit Beispielen von Holzkern:

Gemauerte Wand, mit einer Leinwand und Präsentation. Die Präsentation zeigt ein Zitat: "Use images with white backgrounds for Marketplaces & colorful backgrounds for search engines"

Gemauerte Wand, mit einer Leinwand und Präsentation. Die Präsentation zeigt ein Zitat: "Shoe your products live & in action - use unique descriptions, photos, videos and testimonials"

Passend zu diesem Thema habe ich kürzlich einen spannenden Beitrag von Samel Hess über Bilder auf PDPs bei Blackroll gelesen. Hier wurden in einem A/B-Test sogenannte Mood-Shots und Bilder vom Gebrauch eines Kissens verwendet, statt des klassischen Freistellers:

Es werden zwei Produktdetailseiten verglichen. Das erste Bild zeigt ein Kopfkissen als Freisteller. Das zweite Bild zeigt eine Frau in stimmungsvollem Licht, die mit geschlossenen Augen auf dem Kopfkissen liegt.

Und siehe da: Die Variante mit den Mood-Bildern hat durchschnittlich mehr Umsatz erzielt.

Zusätzlich wird auch Google selbst immer mehr zur Shopping Engine. Mehr dazu findest Du auch in Philipps Artikel Google Under Pressure – Darum muss Google zur Shopping Engine werden. Wenn Google also z. B. den Inhalt von klassischen PDPs im Prinzip selbst abdeckt, was können wir Usern dann bieten? Genau, richtig coole PDPs mit multimedialen Inhalten und wirklichem Mehrwert!

Dazu habe ich neben dem von Veronika gezeigtem Beispiel zwei weitere für Dich:

  1. Gusti Leder: Neben klassischen Freistellern gibt es hier auch mehrere Tragebilder, ein Video und transparente Informationen zur Produktproduktion. 

  2. CLAIDE: Auch hier gibt es verschiedene Tragebilder, Videos über die Nutzung des Produkts, FAQ-Videos, die wichtigsten Produkteigenschaften als Bullet-Points und eine Vergleichstabelle, warum diese Haarklammer besser ist als der Amazon-Bestseller.

Du wirst vielleicht jetzt denken: "Okay, das klingt interessant, aber neue Bilder und Videos? Das wird ganz schön teuer."

Die Magie der Synergie zwischen SEO und Social Media

Und genau hier kommen Deine Social-Kollegen und Kolleginnen ins Spiel. CLAIDE bindet beispielsweise FAQ-Videos aus Instagram-Fragerunden ein. Eine tolle Möglichkeit, um Content mehrfach zu verwenden.

Genau diesen Punkt hat Veronika in ihrem Vortrag auch aufgegriffen. Für nachhaltigen Erfolg und um Menschen zu erreichen, die keiner klassischen Customer Journey mehr folgen, müssen die verschiedenen Disziplinen enger zusammenarbeiten. Mehr Insights zum Kaufprozess und der sogenannten 'messy middle' findest Du in diesem Artikel von Google.

Diese Synergien sparen zum einen Ressourcen, indem z. B. Multimedia Inhalte mehrfach verwendet werden können, zum anderen eröffnet es neue Türen. SEOs haben Informationen zum klassischen Suchverhalten, die Socials haben spannende Insights, wie eine Community tickt und PPC-Menschen bringen nochmal ganz andere Erkenntnisse mit. Nur leider sprechen wir in der Realität viel zu wenig miteinander. Das würde ich in Zukunft gerne ändern.

Falls Du ein SEO mit gutem Draht in die anderen Disziplinen bist oder vielleicht auch in einem anderen Marketing-Feld arbeitest und Lust auf ein gemeinsames Projekt hättest, melde Dich gerne bei mir. 📬

Matthias Pülz
Matthias Pülz
Junior Consultant
🦄 Be (a) Unique-Corn

Dank künstlicher Intelligenz ist es mittlerweile leichter denn je, Artikel und Inhalte am Fließband zu erstellen. Was früher eine 5-köpfige Abteilung von Texterinnen und Schreibern den Tag über auf der Tastatur runterklackern musste, übernimmt heutzutage in vielen Unternehmen der Praktikant oder die Werkstudentin mit einer vorgefertigten Liste Prompts. Texte am Fließband, wie in der Industrie. Höher, schneller, weiter.

Die Folge: Jede Menge (allenfalls) mittelmäßiger Inhalte, die im Grunde alle gleich klingen. Die Schlaflektüre von heute. Und ja, inzwischen klingen die Texte aus Tools wie ChatGPT und Gemini tatsächlich teilweise besser als die von Menschenhand. Und doch gibt es eines, was ihnen fehlt: Die Einzigartigkeit!

Klar. Wenn Du Dich im Grunde nur aus einem bereits bestehenden Pool an Inhalten bedienen kannst, wird es schwer, etwas uniques zu zaubern. Aber gerade darauf kommt es heutzutage an.

Prompt bei ChatGPT: Schreib mir einen coolen Text über Bohrmaschinen. Antwort von ChatGPT: Klar, hier ist ein cooler Text über Bohrmaschinen:
In der Welt des Heimwerker-Universums gibt es ein unverzichtbares Werkzeug, das wie ein wahrer Superheld die Grenzen zwischen Vision und Realität durchdringt: die Bohrmaschine. Mit ihrem kraftvollen Summen und dem unerschütterlichen Grollen ist sie das Herzstück jeder Werkstatt, das Symbol für handwerkliches Können und grenzenlose Kreativität.
Von der einfachen Aufgabe, Löcher zu bohren, bis hin zu komplexen Umbauprojekten, ist die Bohrmaschine der ultimative Verbündete jedes Heimwerkers. Sie ist der Taktgeber für die Kreation von Regalen, das Aufhängen von Bildern oder das Zusammenfügen von Möbelstücken. Doch ihre Fähigkeiten reichen weit über das Bohren hinaus; mit einem Arsenal an Aufsätzen kann sie sich in eine Schleifmaschine, eine Poliermaschine oder sogar eine Schraubendreherin verwandeln.

Nichts sagt deutlicher "Meine Kundinnen und Kunden sind mir egal" als so ein Text auf Deiner Website.

Aber wie schafft man es, sich von dieser Flut an "eigentlich ganz guten" Inhalten abzuheben und einzigartig zu sein? Beginnen wir am besten erst einmal mit der Frage, was einzigartige Inhalte überhaupt ausmacht. Und passend dazu dann, wie man solche Inhalte erstellt.

Infografik zu "Be (a) Unique-Corn. Einmal Einzigartigkeit bitte, in dem die folgenden Punkte "First Hand Experience", "Details und Tiefe", "Perspektiven und Charakter", "Die Extrameile gehen" und "Fazit" kurz zusammengefasst werden.

Die Suche nach dem Unique-Corn

Grundsätzlich handelt es sich bei einzigartigen Inhalte erst einmal um Material, das anders ist als das, was bereits existiert. Sei es eine anschauliche Grafik bei einem Thema, das bisher von Textwänden dominiert wird! Oder Du führst ein kurzes Interview mit Expertinnen oder Fachmännern aus Deiner Nische. Mit einer kleinen persönlichen Anekdote dazu. Kein simples Umformulieren oder 1:1 Wiedergeben hundert mal durchgekauter Themen also. So weit, so logisch. Also eigentlich...

In der Realität sehen die SERPs allerdings trotzdem alle gleich aus. Und wieso auch nicht? Aktuell reicht es ja (noch), mit Content dieser Art zu ranken. Außerdem orientieren wir uns gerne am Rest der Herde, was einerseits natürlich sinnvoll und nachvollziehbar ist, auf der anderen Seite aber den Tod der Kreativität und Einzigartigkeit darstellt.

First Hand Experience

Bleibt natürlich noch die Frage, wie man das konkret umgesetzt bekommt. Was immer geht, sind Erfahrungen aus erster Hand. Das findet auch Google super, wie der Erfolg von Reddit in der Google Suche zeigt und auch eine Studie von Cyrus Shepard andeutet.

Und sei es erst einmal nur die Erkenntnis, dass sich der Knopf zum Anschalten Deines neuen Mixers "manchmal so komisch klemmt". Banal? Sicher! Aber schon doppelt so wertvoll wie ein Artikel, der Dir in drei Abschnitten stumpf die Produktdetails aufzählt. So schön es auch formuliert sein mag...

Details und Tiefe

Womit wir auch schon beim nächsten Bereich sind: Details! KI-Texte neigen nämlich dazu, oberflächlich zu sein. Gerade wenn Dein Prompt nur aus einem Satz besteht und Du selbst auch keinen blassen Dunst von dem Thema hast, um den Prompt entsprechend zu verfeinern.

Das Endergebnis? Texte, die stärker in den Augen brennen als Zitronensaft (ohne hiermit tatsächliche Erfahrung aus erster Hand zu haben). Darum picke Dir ein paar ausgewählte Details heraus, auf die Du dann näher eingehst. Oder noch einmal etwas weiter formuliert: Gehe in die Tiefe, nicht in die Breite. Statt eines allgemeinen Artikels über Ernährung und Gesundheit, schreib doch lieber etwas über die Bedeutung von Omega-3-Fettsäuren für die Herzgesundheit. Oder picke in dem Artikel zumindest ein paar ausgewählte Speisen heraus, auf die Du besonders eingehst: Nimm beispielsweise "die Birne", nicht einfach nur "das Obst" im Allgemeinen!

Das lässt sich sowohl auf einzelne Artikel übertragen als auch auf den Marketing Funnel, denn auch hier gilt: Konzentriere Dich lieber auf Middle of the Funnel und Bottom of the Funnel Themen. Also solche, die KI wie AI Overview idealerweise nicht abdecken wird oder kann.

Perspektiven und Charakter

Interessante Perspektiven sind auch eine wunderbare Möglichkeit, sich vom Rest der Herde abzugrenzen. Konkret bedeutet das, dass Du Deinen Nutzerinnen oder Nutzern Einblicke oder Perspektiven eröffnest, die Deine Konkurrenz nicht bietet.

Oder zumindest nicht in dem Maß, in dem Du es kannst. Etwas ungewöhnliches. Sei es eine kontroverse Meinung zu einem Thema, ein spezieller Schreibstil oder auch nur eine persönliche Vorliebe: Das macht den Unterschied.

Hierzu finde ich ein Zitat von Andy Crestodina sehr passend:

"It's very easy to differentiate content from AI, because you are human. Here are three simple ways: Take a stand, because AI has no opinions. Collaborate, because AI has no friends. Record yourself, because AI has no face."

Die Extrameile gehen

Für Einzigartigkeit musst Du das Rad nicht neu erfinden. Oft genügt schon die Extrameile, um den entscheidenden Unterschied zu machen.

Wie wäre es beispielsweise mit einer kleinen Umfrage, deren Ergebnis Du anschließend in einem Beitrag auswertest. Selbst wenn Du bloß zehn Antworten bekommst: Es ist mit Sicherheit schon mehr als das, was Deine Konkurrenz mit dem KI-Text und dem Bild des sechsfingrigen Mannes auf die Beine gestellt hat.

Oder Du erstellst zu einem Thema eine passende Infografik. Kann das jeder machen? Klar. Macht es jeder? Nope. Denn die Extrameile kostet schließlich... Zeit, Mühe und Gehirnleistung. Und wer will die schon investieren?

Ein paar Worte zum Schluss

Du merkst (hoffentlich): So kompliziert ist es nicht, sich von der KI-Masse abzuheben. Es können schon kleine Nuancen sein, die den Unterschied machen und echten Mehrwert liefern können.

Wichtig ist (und bleibt) letztlich, trotzdem noch ein wenig Aufwand in den eigenen Content zu stecken. Gerade jetzt, wo viele schon die Füße hochlegen und sich denken: KI regelt schon.

Heißt das, dass Du künstliche Intelligenz gar nicht nutzen solltest? Nope. Als Unterstützung bei der Erstellung und Optimierung von Content ist KI Gold wert. Aber am Ende sie ist eben keine kreative Schöpferin, sondern ein Programm, das bereits bestehenden Content neu zusammenklatscht und dann mit einer Schleife verziert.

Anita Böhm
Anita Böhm
Consultant
Kalender raus & Augen auf!

Sehen wir uns im Juli zum SISTRIX Deep Dive?

In Ausgabe 208 hatten wir es ja schon kurz angeteasert: Das SISTRIX Deep Dive Seminar in Hamburg geht in die nächste Runde!

Ein paar Eckdaten:

  • am 02. Juli 2024

  • von 10:00 bis 17:00 Uhr

  • im Berliner Bogen

Infos zum Programm findest Du in der Agenda.

Die Anmeldung erfolgt wie immer über SISTRIX – so lange es noch freie Plätze gibt! Hier kannst Du Dich zum Deep Dive Workshop anmelden.

Die Teilnahme an SISTRIX-Seminaren ist für Nutzer*innen der Toolbox (wie immer) kostenlos. Allerdings ist in diesem Fall eine Kleinigkeit zu beachten: Während Online-Seminare von allen gebucht werden können, sind die Präsenz-Seminare exklusiv für Kund*innen mit Plus, Professional oder Premium Paket zugänglich.

Die SERPs dominieren mit Darius

Noch ganz schön hin bis Juli – um die Zeit zu überbrücken, kannst Du Dir die aktuelle Website Boosting Ausgabe #86 schnappen. Da hat Darius seine Gedanken zum Thema Brand SERP Domination abschließend zu Papier gebracht.

Wenn Du lieber Podcasts hörst oder Webinare schaust, dann hat Darius verschiedene Content-Formate für Dich hier zusammengetragen – und obendrein gibt es die Möglichkeit, Fragen oder Anmerkungen in den Kommentaren loszuwerden. Philipp hat es vorgemacht mit einer kritischen Anmerkung zu dem vorgestellten Score.

Johan le(g|ak)t nach

Wenn das nicht genug ist, sei Dir auch die Aufzeichnung der Täglichen Dosis SEO vom 04. Juni mit Alex, Marcus und Gast-Johan ans Herz gelegt: Da haben die drei sich zu dem Leak – über den Du in der letzten Ausgabe schon ein wenig lesen konntest – ausgetauscht.

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