Wirklich wahres Wingmen SEO Wissen für wache Webmarketer #219
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Saskia Ernst
Saskia Ernst
Junior Consultant
🔄 Es geht (schon) endlich wieder los

Wer sich jetzt fragt, was losgeht: Naja, die Wingmenschen kommen zusammen und “offsiten”.

Ab morgen gehts nach Göttingen (logistische Entscheidung) und dann werden wir 3 Tage gemeinsam verbringen.

Was wir machen? Das ist dieses mal ein kleines Geheimnis, auf der Packliste steht:

  1. Sonnenschutz, denn mit einem UV-Index von 7 ist nicht zu spaßen ☝️
  2. Gute Laune 🥳
  3. Mindestens Sneakers, wir werden gehen aber nicht wandern 👀
  4. Und ein Jäckchen – es wird wohl spät. ☃️

ChatGPT empfiehlt:

Screenshot einer Chat GPT Antwort zur Frage "was tun auf einem Offsite". Es gibt 7 Punkte: Strategische Planung und Workshops, Teambuilding-Aktivitäten, Schulungen und Weiterbildungen, Networking und soziale Interaktionen, Brainstorming und Kreativitätsförderung, Unternehmenskultur stärken und Reflexion & Feedback.

Wir und auch Du treuer Wingletter-Fan, werden es erfahren. Wir morgen, Du nächste Woche. Höchstwahrscheinlich.

Jetzt genug der Spekulationen, heute haben wir für Dich folgendes Potpurri an Wissen zusammengestellt:

  • Anita hat GSC Recommendations für Dich
  • Philipp wartet mit CSV Quick Wins auf
  • Flo Hannemann bringt Dir wieder ein Update seiner Learnings mit
  • Behrend hat ein Google-Gerichtsurteil für Dich, das nicht wirklich zu Mozillas Gunsten ausgefallen ist
  • Matt beschwört Dir das Endzeitszenario herauf.. Oder vielleicht auch nicht

Viel Spaß beim Lesen Deine Wingmenschen

Was wir gelesen haben
Anita Böhm
Anita Böhm
Consultant
GSC Recommendations: Viel Aufregung um einen Screenshot

Natürlich kam diese Meldung sneaky letzten Montag kurz nach Redaktionsschluss rein: Auf dem Google Search Central Blog wurde ein neues GSC-Feature angekündigt – die Search Console Recommendations.

Dabei handelt es sich um ein Experiment, welches in den kommenden Monaten nach und nach ausgerollt werden soll. Detaillierte Informationen gibt es vorerst keine, beispielsweise:

  • Gibt es das für alle Properties oder besteht eine Beschränkung auf Domain- oder URL Prefix-Properties?
  • Erfolgt der Rollout erstmal nur in bestimmten Regionen?
  • Oder ist er zunächst auf bestimmte Sprachen begrenzt?

Auch ohne Antworten bin ich direkt auf die Suche gegangen und habe mich in unserem GSC-Account durch diverse Properties geklickt. Leider ohne Erfolg. Dabei hätte ich die Search Console Recommendation zu gerne einmal live gesehen und darin herum geklickt.

Denn die aktuell verfügbaren Informationen sind ziemlich dünn. Neben dem eingangs erwähnten Blogpost gibt es noch eine – eher überschaubare – Seite in der Search Console Help.

An sich klingen die Recommendations durchaus interessant:

  • Sie basieren auf unterschiedlichen Daten aus dem Google Search Systems, beispielsweise bezüglich Indexierung, Crawling und Serving
  • Diese Daten standen bisher im Rahmen der Google Search Console bereits zur Verfügung, sollen durch die Recommendations aber besser zugänglich und hilfreicher werden

Ob die Recommendations tatsächlich hilfreicher und zugänglicher sind, oder ob deren Bearbeitung sinnlos wertvolle Ressourcen frisst, können wir noch nicht sagen.

Das Ganze soll in verschiedene Segmente einsortiert sein:

  • “Issues”, also Fehler, die man beheben sollte
  • “Opportunities”, also bislang ungenutzte Potenziale, die erschlossen werden können
  • “Configuration”, also Anpassungen, die die Arbeit vereinfachen sollen

Ihr Zuhause sollen die Recommendations auf der Übersichtsseite in der GSC haben.

So weit, so gut. Der Screenshot aus der Ankündigung wird fleißig geteilt, aber so richtig viel damit anfangen kann man damit nicht.

Immerhin: Nicht nur ich bin neugierig, auch andere SEOs haben Fragen – unter dem zugehörigen LinkedIn-Post gibt es verschiedene Gedanken und Rückmeldungen dazu. Stephan Czysch fragt zum Beispiel, ob die Recommendations die Mail-Alerts ersetzen oder ergänzen. Auch Kristine Schachinger scheint besorgt zu sein, ob hier ein Mehrwert entsteht oder nur eine weitere Quelle für Unsicherheit und Rückfragen.

Ich kann diese Sorgen durchaus verstehen. Ein wenig erinnern die Recommendations mich an die automatisierten Auswertungen, die man beispielsweise im Screaming Frog unter “Issues” findet oder in einem SISTRIX-Projekt im “Onpage”-Bereich: Einerseits bekommt man eine umfassende Übersicht an Punkten, die gerade gewisse formell gut prüfbare Anforderungen nicht erfüllen.

Andererseits muss man das jedoch auch lesen und bewerten können, denn erfahrungsgemäß schlagen hier immer wieder Dinge auf, die im individuellen Kontext der Website weniger oder nicht relevant sind. Das zu durchdringen und bestimmte Themen oder Teile der betroffenen URLs bewusst auszuklammern ist eine Sache. Es nervösen Vorgesetzten oder aufgeregten Kund*innen zu erklären, die nicht so tief im Thema stecken, eine andere.

Dennoch sind viele SEOs von dem neuen Feature begeistert, wenn man sich die Posts zu “search console recommendations” und einige Kommentare anschaut. Auch beim Search Engine Journal ist man positiv gestimmt und spekuliert, inwieweit die Recommendations einem das SEO-Leben leichter machen werden:

  • Vereinfachung der Optimierung durch klare und direkte Hinweise
  • Zeitersparnis durch effizientere Priorisierung
  • Erkenntnisse hinsichtlich der Vorlieben/Schwerpunkte von Google
  • Hilfe bei der Identifikation von Trends und bessere/schnellere Reaktion darauf
  • Lernmöglichkeiten für neue SEOs, um zu verstehen, wie die Optimierung der Google Suche funktioniert

Auf Basis der aktuell verfügbaren Informationen ist  es aktuell jedenfalls schwer, sich ein genaueres Bild von den Search Console Recommendations zu machen.

Ich hoffe, ich kann das Feature bald in freier Wildbahn entdecken und es mir live ansehen! Alternativ freu ich mich auch darüber, wenn andere ihre Entdeckungen und Erfahrungen damit dokumentieren und teilen 😊

Philipp Götza
Philipp Götza
Junior Consultant
3 Wege, wie Du Deine CSVs im Nullkommanix zusammenschweißen kannst

Du hast unzählige CSVs und möchtest alle zu einer Tabelle machen. Richtig ätzend, wenn man nicht weiß wie. Vor allem, wenn man das häufig machen muss.

Ich saß auch im Boot und habe am Anfang umständige Wege gewählt, wie z. B. die Dateien in Sheets oder Excel zu importieren und nacheinander zusammenzukopieren.

Kostet Zeit und ist ein typischer Case für sinnvolle Automatisierung, um die gewonnene Zeit für wertvolle(re) Dinge zu nutzen.

Aus meiner Sicht gibt es 3 vernünftige Wege, viele CSVs miteinander zu verschmelzen. Mindestens ein SEO wird sagen “Habe einen vierten Weg, mach’ doch einfach mit KI”.

Nein, nein, nein, lass das sein.

  1. Dauert das meistens länger,
  2. einige KIs haben Limits bei Dateigrößen und
  3. der Output könnte falsch sein.

Viel Spaß bei der Prüfung von hunderten Dateien, die viele Gigabyte groß sind und Millionen an Zeilen haben.

Die 3 (vernünftigen) Wege sind:

  1. Python
  2. Knime
  3. Terminal/Command

Bei diesen kannst Du Dir sicher sein, dass Du bei einem korrekten Workflow immer valide und wiederholbare Ergebnisse hast.

Mit der Schlange CSVs verschlingen und zusammenwürgen

Python schreiben kann ich nicht. Den Code verstehe ich aber meistens. Wenn ich mal nicht weiterkomme, habe ich kluge Wingmenschen, die Python im Schlaf schreiben können. Ob Gus Pelogia Python selbst schreiben kann, weiß ich nicht. Er kann auf jeden Fall ChatGPT bedienen und hat ein Google Colab Skript für CSVs zusammenschnüren gebaut.

“Aber Du hast doch gesagt, ich soll keine KI benutzen?” – ja, nicht um die CSVs zusammenzubauen. Aber für einfache Python-Sachen taugt die KI. In einigen Fällen auch, wenn Dein Skript mal einen Fehler auswirft und Du Troubleshooting betreiben musst.

Das Skript von Gus ist sehr simpel und funktioniert so:

  1. Die notwendigen Libraries importieren,
  2. den richtigen Dateipfad für die CSVs angeben,
  3. alles aneinander kleistern und
  4. als neue, gebündelte CSV abspeichern.

Einfach, aber funktioniert mit dem bereitgestellten Skript nur in Google Drive. Alternativ könnte man diese Funktion, es lokal hochzuladen oder herunterzuladen, natürlich im Skript ergänzen.

Knime – das Datenmanipulationstaschenmesser

Der zweite Weg ist über Knime. Lass Dich von Knime nicht abschrecken. Es ist genial und hilft mir inzwischen jeden Tag, auch riesige Datenmengen zu schubsen und zurechtzuschneiden. Auch 100 Millionen interne Links verarbeiten ist kein Problem – es dauert nur länger.

Du brauchst 2 Nodes, um CSVs zusammen flicken zu können:

  1. CSV Reader
  2. CSV Writer

Im Reader gibst Du an, dass Du “Files in Folder” laden möchtest und in welchem Ordner die Dateien liegen.

Ein Screenshot aus Knime im CSV Reader Node. Markiert ist das Feld "Files in Folder" und die Folder-Adresszeile, in der man den Ordner auswählt, in dem die CSVs liegen. Im Writer gibst Du den Speicherort an. Alternativ, auch das geht, kannst Du Knime mit Google Sheets verbinden und die gebündelten CSVs direkt in ein Sheet schieben.

Optional: Im Advanced Tab kannst Du zusätzlich an die CSV malen, aus welcher ursprünglichen Datei die Reihe kommt.

Ein Screenshot aus dem CSV Reader Node. Der Advanced Tab ist ausgewählt und unter Path Column im unteren Bildbereich ist "Append path column" angehakt, sodass der Output die Pfadangabe enthält.

Wenn Du diesen optionalen Weg wählst, musst Du noch einen Path to String Node verwenden, um die Datei als CSV speichern zu können.

Wenn Du mehr zu Knime erfahren möchtest, hast Du hier hervorragenden Lesestoff:

P.S. Ja, ich habe die alte Benutzeroberfläche noch aktiviert. Sieht altbackener aus, aber habe mich daran gewöhnt. Lass’ mich! :D

Dein OS kann auch CSVs rumkommandieren

Über Python reden die meisten SEOs.

Über Knime sprechen weniger SEOS.

Fast keine SEOs kennen das Terminal.

Um CSVs mit dem Terminal bzw. Command bei Windows zu verketten kannst Du folgende Anleitung nutzen:

  1. Öffne das Terminal/Command.
  2. Tippe pwd ein, um zu wissen, wo das Terminal/Command gerade ist (optional).
  3. Mit cd [Dateipfad] kannst Du zu dem Ordner navigieren, in dem die CSVs liegen (z. B. auf dem Schreibtisch unter /CSVs, dann würde der Befehl cd /Users/[Dein Benutzername]/Desktop/CSVs heißen.
  4. Mit cat (für concatenate) kann man die Dateien dann verketten. Der Befehl würde cat *.csv >  [Dateiname].csv heißen – mit dem > und dem folgenden Dateinamen gibst Du an, wie die neue verkettete Datei heißen soll. Das Sternchen vor .csv sagt, dass alle CSV-Dateien im Ordner berücksichtigt werden.

Eine Sache von Sekunden:

Das Mac Terminal mit ein paar Eingaben. wngmn_pg@Philipps-MacBook-Pro ~ % pwd
/Users/wngmn_pg
wngmn_pg@Philipps-MacBook-Pro ~ % cd /Users/wngmn_pg/Desktop/CSVs
wngmn_pg@Philipps-MacBook-Pro CSVs % cat *.csv > verkettete.csv
wngmn_pg@Philipps-MacBook-Pro CSVs %. Als Resultat sieht man darunter den Ordner CSVs, in dem die verkettete.csv-Datei abliegt.

Falls Du verhindern möchtest, dass die Zeile mit den Überschriften wiederholt wird, kannst Du:

  • Mit `cat verkettete.csv | uniq -u > unique_verkettete.csv` doppelte Zeilen entfernen. Das ist einfach, aber unter Umständen hast Du auch an anderer Stelle doppelte Zeilen. Beim Sortieren kann es außerdem passieren, dass der Header nicht mehr oben auftaucht, sondern mittendrin steht.
  • Erst den Header einfügen und dann alle Zeilen nach dem Header. Etwas mehr Tippaufwand, aber wenn man das mehrmals in die Tasten gehämmert hat, geht es auch schnell von der Hand.

Einfach, aber Du musst Dir

  • die Befehle merken können,
  • ein Cheat Sheet erstellen,
  • danach suchen oder
  • diesen Artikel als Lesezeichen speichern.

Wenn Du mehr über Dateimanipulation mit dem Terminal/Command wissen möchtet: Command Line Hacks for SEO von Tom Pool

Es gibt mehrere Wege, die nach Rom zur Verkettung von CSVs führen

Der für mich angenehmste Weg ist Knime, weil ich das ohnehin für alles mögliche verwende. Ich möchte aber auch noch mehr mit dem Terminal rumspielen und mir Python mehr aneignen.

Aber egal welchen Weg Du wählst: Sie alle führen Dich ans Ziel und sind mit 100 % Sicherheit wiederholbar und sparen Dir Zeit.

Kann sein, dass eine der KIs das kann. Ich teste immer mal wieder herum und stelle jedes Mal fest, dass es weiterhin an Wiederholbarkeit mangelt – ein Merkmal, das mir bei Produkten sehr wichtig ist, da es für Qualität steht.

Wenn Du noch mehr Zeit sparen möchtest oder produktiver sein willst, dann schau mal hier rein:

Florian hat in dieser Ausgabe auch was zu Suchoperatoren geschrieben.

Was sind Deine Tipps und Tricks zur Produktivität, die Dir im Alltag helfen, schneller zu arbeiten?

Florian Hannemann
Florian Hannemann
Trainee
Back to Basics: Search Operators

Anknüpfend an meinen Back to Basics Artikel letzte Woche über das Thema Ankertexte, möchte ich Dir heute eines der Themen vorstellen, welches mich in meiner ersten Trainee Woche am meisten verblüfft hat – Search Operators.

Search Operatoren sind Begriffe oder Zeichen, mit denen Du Deine Google Suche verfeinern und auf spezielle Ergebnisse trimmen kannst. So kannst Du quasi ganz einfach die SERP zu Deinem Suchbegriff ändern. Wie cool ist das denn?

Cool ist jedoch nicht immer direkt auch nützlich. Nicht alle Suchoperatoren sind für die Arbeit als SEO hilfreich. Diese Search Operators stecke ich gerne in die Kategorie der Partytrick Operatoren. Ähnlich wie Partytricks kannst Du mit ihnen für etwas staunen sorgen, oder vielleicht sogar etwas Zeit sparen, aber mehr auch nicht. Weil sie cool sind, habe ich Dir trotzdem ein paar hier zusammengefasst:

Partytrick Operatoren:

  • mit “define:” kannst Du Dir nur Definitionen oder Wörterbucheinträge zu gewissen Keywords ausgeben lassen
  • mit “stocks:” kannst Du Dir direkt den Marktwert einer Aktie anzeigen lassen
  • mit “map:” lässt Du Dir primär Google Maps Einträge zu Deinem Suchbegriff anzeigen
  • mit “movie:” kannst Du Dir Informationen über einen Film oder sogar Filmbeispiele zu einem Thema Deiner Wahl anzeigen lassen

Screenshot einer Google-Suche nach dem Begriff '2012'. Die Suchergebnisse zeigen verschiedene Links und Informationen, darunter Verweise auf den gleichnamigen Katastrophenfilm und Artikel über das Jahr 2012.

Screenshot einer Google-Suche nach dem Begriff '2012' in Bezug auf den Film. Es wird mit dem Suchoperator "movie:" gesucht. Die Suchergebnisse zeigen Links zu Filmbeschreibungen, Kritiken, Streaming-Diensten und Informationen über den Katastrophenfilm '2012'. Die Ergebnisse sind hier wesentlich visueller als in der Suche ohne Suchoperator.

Neben den “Partytrick” Suchoperatoren gibt es aber auch einige, die uns in der täglichen Arbeit helfen.

Dass Du Dir mit “site:” nur Ereignisse einer spezifischen Domain anzeigen kannst, wusstest Du bestimmt bereits. Dies kannst Du nutzen, um Dir zum Beispiel bei Deiner eigenen Seite einen groben Überblick über die von Google indexierten Seiten zu erhalten. Doch Achtung! Google gibt hierbei lediglich Beispiele.  Der “site:” Operator dient nicht als vollständige Auswertung Deiner indexierten Seiten.

Wenn Du etwas genauer an die Sache herangehen willst, sind hier ein paar Tipps von mir, wie Du Such Operatoren für Deine SEO-Analysen nutzen kannst:

Tipp Nummer 1

Kombiniert mit anderen Suchoperatoren, kannst Du “site:” etwas ausgiebiger und genauer nutzen. Zum Beispiel kannst Du Dir mit “site:beispieldomain.com -inurl:https “ Seiten Deiner Domain anzeigen lassen, welche nicht https in ihrer URL haben. So kannst Du schnell http Seiten finden, welche Du nicht im Index haben willst.

Screenshot aus der Google Suche zu mit der Eingabe "site:amazon.com -inurl:https". Die Ergebnisse zeigen Seiten von amazon.com, welche nur eine http-Adresse haben.

Ähnliches kannst Du mit dem “filetype” Operator machen, um nicht im Index erwünschte Dateitypen zu erkennen. Zum Beispiel mit “site:beispieldomain.com filetype:pdf”. Das funktioniert auch mit anderen Dateitypen, wie zum Beispiel TXT, PPT und DOCX.

Tipp Nummer 2

Du kannst den “inurl” Operator aber nicht nur nutzen, um Seiten zu finden, die Du nicht indexiert haben willst, sondern auch als Filtermethode für die Google Ergebnisse.

So könntest Du Dir mit “site:beispieldomain.com inurl:blogs” alle Unterkategorien Seiten Deines Blogs anzeigen lassen. Dasselbe könntest Du auch mit “intitle” oder “intext” machen, um Dir Ergebnissseiten mit bestimmten Titeln oder Texten anzeigen zu lassen.

Außerdem kannst Du Deine “site:”Suche mit dem “Keyword” Operator verfeinern und Dir Ergebnisse zu einem speziellen Keyword anzeigen lassen. Solltest Du nicht alle Deine Seiten im Kopf haben, kann das sehr nützlich sein, um Möglichkeiten für Deine interne Verlinkung zu finden.

Screenshot aus der Google Suche mit der Eingabe "site:wngmn.de "verlinkung". Die Ergebnisse sind von der webseite "wngmn.de" zu dem Thema Verlinkung.

Tipp Nummer 3

Search Operators können auch für Deine Konkurrenzanalyse nützlich sein. Hierfür kommen tatsächlich mehrere Operatoren in Frage

  • Mit "related:" kannst Du Dir Webseiten anzeigen lassen, welche laut Google ähnlich zu Dir sind. Nützlich, um weniger bekannte Konkurrenz zu finden.
  • Alternativ kannst Du auch die Nische eingeben, in der Du unterwegs bist, und dann mit dem negativen Search Operator “-” Deinen eigenen Brandnamen ausschließen.
  • Wenn Du eine Konkurrenzseite ins Auge gefasst hast und gerne etwas mehr über sie wissen möchtest, kannst Du mit dem “after” Operator Ergebnisse von vor einem bestimmten Datum anzeigen lassen. So kannst Du Aufschluss über die Veröffentlichungsrate Deiner Konkurrenz gewinnen oder Erklärungen für plötzliche Traffic-Einbrüche finden. Umgekehrt kannst Du auch mit dem “before” Operator suchen, um Dir Beiträge anzeigen zu lassen, welche nur vor einem bestimmten Tag gepostet wurden.

Falls Du genauso viel Spaß hast mit Search Operators rumzuspielen wie ich, dann hast Du hier hoffentlich etwas neues Futter gefunden. Und vielleicht ja sogar Deinen neuen Lieblings Search Operator?

Wenn du mehr über Search Operators wissen möchtest, dann schau Dir gerne auch den Artikel von Philipp

Behrend von Hülsen
Behrend von Hülsen
Consultant
Gerichtsurteil zu Googles Ungunsten – Mozilla geht nicht über Los und zieht auch keine 450 Millionen-Dollar ein.

Google spielt schon seit Langem Monopol(y?). Zu dem Antitrust-Verfahren in den USA deswegen hat Anita versprochen, dass wir Dich auf dem Laufenden halten:

Bei einem Marktanteil von >80% im Suchmaschinenmarkt weltweit ist das eigentlich schon lange ein Fakt und keine Frage. Google hat bislang immer argumentiert, dass sie kein Monopol haben, oder es zumindest nicht unrechtmäßig ausnutzen würden. Was kann Google denn dafür, dass die anderen Suchmaschinen so viel schlechter sind, dass niemand sie benutzen will…

Der US-Bundesrichter Amit Mehta (ich frage mich übrigens, ob er aufgrund seines Namens bei einem Verfahren gegen Meta als Befangen gelten würde 🤔) sah das jetzt anders. Zumindest in erster Instanz wurde entschieden, dass Google ein Monopol in Search und Search Text Advertising hat:

“This decision recognizes that Google offers the best search engine, but concludes that we shouldn’t be allowed to make it easily available.”

– Kent Walker, Google’s president

Bedeutet: Googles Aussage, dass sie die beste Suchmaschine sind, wurde nicht in Frage gestellt. Aber es wird bezweifelt, dass die Qualität der Suchergebnisse alleine zu Googles Marktanteilen führt. Stattdessen sorgen illegale Maßnahmen, wie zum Beispiel Verträge mit Mozilla und Apple und natürlich die Googles Kontrolle über Chrome und Android dafür, dass Google überall (ok, außer in einem kleinen gallischen Dorf das Microsoft Edge benutzt), die Default Suchmaschine ist.

Damit ist Google jetzt ein verurteilter Monopolist. Zumindest solange das Urteil nicht in höherer Instanz aufgehoben wird. Google wäre nicht der erste Tech-Gigant, der in den USA ein Kartellrechtsverfahren so lange verschleppt, bis eine neue Regierung das Verfahren einstellt.

Wir müssen aber nicht davon ausgehen, dass Google in den nächsten Monaten zerschlagen wird. In diesem Verfahren geht es maßgeblich um die Suche, nicht um Google Ads, und wie dort möglicherweise illegal das Anzeigengeschäft beeinflusst wird (Stichwort Jedi Blue). Um seine Monopolstellung in diesem Bereich nicht noch offensichtlicher werden zu lassen, hat Google ja auch vor kurzem die Cookiecalypse abgesagt.

Max Schrems und Co werden dieses Urteil sicher nicht feiern. Denn das Urteil hat keinen Bezug zu Googles Überwachungs-/Marketing-Monopol. Im Gegenteil, Mozilla ist finanziell massiv abhängig (massiv abhängig bedeutet in diesem Zusammenhang >80% des Umsatzes) von den Millionen, die Google dafür bezahlt, in Firefox die Default Suche zu sein. Wenn das Google untersagt wird, könnte es das Aus für Firefox bedeuten und damit ironischerweise die Dominanz von Google Chrome verstärken…

Laut WIRED hat Bazbaz von DuckDuckGo vorgeschlagen, Such- und Klickdaten mit anderen Suchmaschinen zu teilen:

“Potential shareable data could include all the queries that users are running on Google and which results they are clicking.”

So könnten alle Suchmaschinen anhand dieser Daten ihre Algorithmen verbessern. Als SEO finde ich diese Option sehr interessant. Nicht nur die eigenen GSC-Daten zu sehen, sondern auch die meiner SERP-Begleiter…

Matthias Pülz
Matthias Pülz
Junior Consultant
Google’s end is near. Oder etwa doch nicht?

Es wird in letzter Zeit ja gerne behauptet, dass Googles Ende kurz bevorsteht. Angefangen bei dem Trend der jüngeren Generation, die ihre Einkäufe inzwischen lieber direkt über Instagram, TikTok oder Amazon machen. Weiter geht es mit dem Leak (Mehr dazu in Johans Artikel in der Newsletter-Ausgabe 💧Steter Tropfen höhlt den (SEO-)Stein) und dem gerade erst verlorenen Wettbewerbsprozess in den USA bis hin zur immer weiter erstarkenden Künstlichen Intelligenz und Chatbots.

Sieht man sich die Nachrichten dazu an oder liest verschiedene Posts auf LinkedIn und anderen sozialen Netzwerken, bekommt man rasch den Eindruck, das Ende der einst so mächtigen Suchmaschine stünde kurz bevor oder sei bereits eingetreten. Google? Ein längst vergangener Trend, den nur noch einige Boomer nutzen. Ohne Zukunft, ohne Platz im Internet der Gegenwart.

Soweit der Eindruck, der zumindest mir immer wieder vermittelt wird, wenn ich durch meinen Discover-Feed scrolle. Die Realität ist allerdings eine andere. Zumindest, wenn man sich die Clickstream-Daten ansieht, die Rand Fishkin in seinem jüngst veröffentlichten Artikel aufbereitet.

Die Kernaussagen

Die genauen Zahlen und Details schaust Du Dir am besten direkt dort an. Wir schauen uns derweil einmal die wichtigsten Kernaussagen an, beginnend mit dieser: Google ist nach derzeitigem Stand noch weit, weit, weit davon entfernt, vom Thron gestoßen zu werden.

Ja, ChatGPT, Perplexity, Gemini und wie sie alle heißen sind da. Aber schauen wir uns die Zahlen an monatlichen Website-Besuchen von Desktop Nutzerinnen und Nutzern an, sehen wir folgendes:

  • Google: 163,46 monatliche Website-Besuche (Desktop)
  • Perplexity: 15,69 “
  • ChatGPT: 14,68 “
  • Claude: 10,67 “
  • Copilot: 7,70 “
  • Gemini: 6,86 “

Schaubild von Google, das im Vergleich zu Perplexity, ChatGPT, Claude, Copilot, Gemini deutlich mehr monatliche Website-Besuche auf Desktop hat – insgesamt weitaus mehr als alle anderen zusammen.

Sicher, schon ganz nett. Aber letztlich gleicht das mehr den sieben (oder in unserem Fall fünf) Zwergen als ernstzunehmenden Thronfolgern.

Außerdem interessant: 99% der User von KI-Tools nutzen trotzdem noch die klassische Suche. Und auch die Suchen selbst steigen. Die Nutzerinnen und Nutzer wandern also nicht von der herkömmlichen Suche zu den KI-Tools ab, sondern nutzen diese als zusätzliche Variante.

Die Frage nach dem Warum

Bleibt noch die Frage, warum es dann so wirkt, als wäre Google längst bezwungen. Nun, im Grund recht simpel: Es erzeugt Aufmerksamkeit. “SEO is dead” und “Googles end is here” klingt spannender als “SEO still works” und “Google remains number 1”. Und so sterben SEO und Google jährlich mehrere Tode, nur am letztlich immer noch deutlich an der Spitze zu stehen.

Sicher, ein paar Dellen hat die Krone mittlerweile abbekommen und manchmal kommt das Ende schneller, als man glaubt. Gerade, wenn man als Spitzenreiter die Füße hochlegt und nur noch den eigenen Profit vor Augen hat anstelle seiner Nutzerinnen und Nutzer. Aber abgesehen davon sind und bleiben Menschen Gewohnheitstiere. Die neuen Spielzeuge werden zwar einmal ausprobiert, wenn es darauf ankommt, greift man aber doch erst einmal lieber wieder auf den Klassiker zurück. Und der heißt: Googeln.

Dazu kommt, dass ChatGPT und seine Begleiter längst (noch) nicht so weit sind, wie uns das gerne vorgegaukelt wird. Wenn ich mir beispielsweise den Tag vermiesen möchte, hole ich einfach ChatGPT dazu, um mir beim Clustern von Themen zu helfen. Anfangs ist das noch recht lustig, aber sobald er Dir “Weihnachtsbäume” das vierte Mal unter “Elektrowerkzeuge” einsortiert, wird es schnell frustrierend. Bis am Ende die Erkenntnis einsetzt: Nope, so wird das nicht funktionieren.

Wie siehst Du das? Steht das Ende von Google trotzdem kurz bevor? Oder haben wir hier einfach eine verzerrte Wahrnehmung (siehe dazu auch Philipps Artikel in unserem Newsletter 🌿🦋 Erkundungstour durchs SEO-Biotop)? Und liegt es vielleicht doch an mir, dass ChatGPT und ich nicht so toll miteinander auskommen? Oft sitzt das Problem ja vor dem Rechner.

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